Verbeamtung ohne Referendariat?

  • Hallo,
    ich unterrichte seit rund 7 Jahren als angestellte Lehrkraft und sitze auf einer Studienratsstelle. Dorthin bin ich allerdings über den Umweg des Seiteneinstiegs mit anschließendem BPäd-Studiums (erstes Staatsexamen) gekommen. Meine Schulleitung würde mich gern verbeamten, doch dies geht laut MK anscheinend nur mit einem Referendariat. Ich habe als Quereinsteiger zwar schon 3 Jahre das Seminar besucht und die Prüfungen (2 Prüfungsunterrichte und Kolloquium) bestanden, doch dies war eben nicht für die Theorielehrerlaufbahn, sondern eine Stufe tiefer (Fachlehrer).
    Nun soll ich also nach 7 Jahren als Lehrer wieder "Anfänger" spielen. Hat jemand von euch vielleicht von einem Fall gehört, bei dem jemand direkt ohne Referendariat verbeamtet wurde? Möglichst in Niedersachsen.
    Ich bin dankbar für jede Rückmeldung.
    Greets!

  • Zitat

    Original von horniak


    Nun soll ich also nach 7 Jahren als Lehrer wieder "Anfänger" spielen.


    Musst du ja nicht, kannst das Ganze ja auch als Fortbildungsmaßnahme sehen. Bei uns ging es im Referendariat auch viel darum, sich persönliche Ziele zu setzen, etc. Und die sehen dann bei dir halt anders (anspruchsvoller) aus.


    Zum Thema Verbeamtung ohne Referendariat. Uns wurde mal erzählt, dass z.B. die Hausarbeit im zweiten Staatsexamen nicht abgeschafft wird, weil eine längere schriftliche Arbeit zur regulären Beamtenlaufbahn gehört. Was ich damit sagen will: Die Verbeamtung und die anschließende Bezahlung nach A13 ist eine 'Laufbahn' mit festgelegten Stationen. Die Frage ist, ob es für dich nicht reicht, einige wenige Dinge nachzuholen, die du noch nicht hast (vielleicht auch ein verkürztes Referendariat). Weiß nicht ob sowas formal geht.

  • Hallo Horniak,
    bei uns ist es so, dass du dein Ref. um ein Semester verkürzen kannst, nämlich um das erste Sem, indem du noch keinen eigenverantwortlichen Unterricht hast.


    Alles andere ist schwierig.


    Wir haben z.B. Kollegen aus der ehemaligen DDR, die durchaus eine Art Referendariat dort abgelegt haben, das wird hier nicht anerkannt, sie müssten unser Ref. machen um verbeamtet zu werden.


    LG
    Isa

  • Also ich habe auch eine Kollegin aus der ehemaligen DDR. Sie wurde so verbeamtet.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Zitat

    Original von nofretete
    Also ich habe auch eine Kollegin aus der ehemaligen DDR. Sie wurde so verbeamtet.


    ....da sind wir wieder bei der Kernfrage....


    Ist die Bildung Landes- oder Bundesfrage.......!!!


    Warum geht das bei euch und bei uns nicht????? grrrr......


    so'n sch***


    LG
    Isa

  • Ich danke euch für eure Antworten.
    Eine Verkürzung auf 1 Jahr (anstatt 1,5 Jahre) ist bei mir möglich, wie ich erfahren habe. Laut Prüfungsordnung wäre sogar ein Referendariat von nur 6 Monaten möglich, aber der Seminarleiter hält dies für nicht zu schaffen und zu stressig.
    An den Prüfungsbestandteilen (Hausarbeit, PUs, Kolloquium) lässt sich nichts ändern oder anerkennen. Schade eigentlich.


    Wenn es tatsächlich kein "Schlupfloch" für eine direkte Verbeamtung gibt, muss ich eben das Beste daraus machen und die ganze Angelegenheit als Weiterbildung sehen. Trotzdem wäre ich immer noch für jeden Hinweis dankbar, ob nicht doch noch eine direkte Verbeamtung möglich ist.

  • Ich denke, ein "Hinweis" wird dir da nicht genügen, selbst wenn jemand diese Erfahrung gemacht hat.


    Das Kultusminisiterium hat in Nds. darüber die Entscheidungsgewalt und wenn die sagen, du musst das Ref machen, dann ist das so (selbst wenn irgendwo irgendwer irgendwen kennt sind eure Fälle sicherlich nicht 100%ig identisch).

  • Wie? Was soll sich rechnen?
    Wenn du mich meinst, dann rechnet sich das schon. Ich würde im Referendariat rund 1300 Euro netto weniger im Monat haben als jetzt als angestellte Lehrkraft. Die direkte Verbeamtung würde aber nicht nur eine Ersparnis von rund 16000 Euro, sondern auch weniger Stress bedeuten. Insofern bin ich noch auf der Suche nach dem "Schlupfloch". ;)

    • Offizieller Beitrag


    Ich kenne eine Lehrerin, die in Hessen ihren Abschluss aus der DDR nicht anerkannt bekommen hat und dafür nochmals hätte studieren müssen.


    Aus meiner Schülerzeit kenne ich eine Lehrin in RLP, die zumindest das Ref nochmals machen musste, um überhaupt eine Stele zu bekommen. Das war beides vor etwa 15 bis 20 Jahren. So ändern sich die Zeiten. Heute würden sie wahrscheinlich als Aushilfskräfte sämtliche Schulen zugeworfen bekommen, aber eben nicht eine Planstelle bekommen...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Dalyna



    Aus meiner Schülerzeit kenne ich eine Lehrin in RLP, die zumindest das Ref nochmals machen musste, um überhaupt eine Stele zu bekommen. Das war beides vor etwa 15 bis 20 Jahren. So ändern sich die Zeiten. Heute würden sie wahrscheinlich als Aushilfskräfte sämtliche Schulen zugeworfen bekommen, aber eben nicht eine Planstelle bekommen...


    Fast schon ein bisschen off-topic, aber zu meiner Studienzeit saß sogar eine Frau mit in den Uniseminaren, die bereits das 2. Staatsexamen fürs Gymnasium hatte, aber an eine Realschule wollte und deshalb noch nachstudieren musste.

  • Ja, das ist eben der öffentliche Dienst und unser Verwaltungsapparat. Da geht´s nicht nach Leistung und logischen Gesichtspunkten, sondern eben nach formellen Kriterien und Laufbahnverordnungen.


    meike: Die Frage ist doch nicht dein Ernst, oder?
    Oder war bei dir das Referendariat tatsächlich nicht stressiger als der anschließende Lehrerberuf???
    Also, mein erstes Referendariat war schon deutlich anstrengender als die Jahre danach.

  • Also ich fand das Referendariat nicht wirklich stressiger als den Einstieg mit vollem Deputat, es hält sich etwa die Waage. Aber das empfindet jeder wohl anders.

  • Zitat

    Original von Espera
    Also ich fand das Referendariat nicht wirklich stressiger als den Einstieg mit vollem Deputat, es hält sich etwa die Waage. Aber das empfindet jeder wohl anders.


    Ich fand das Referendariat auch nicht so stressig. Der Berufseinstieg mit voller Stundenzahl ist meiner Meinung nach sogar anstrengender. Zumindest was die Aufgabenbelastung angeht. Die psychische Belastung ist ja ne andere Nummer.

  • Ok, das war bei euch tatsächlich anders. Ich hatte für das Referendariat 4 Stunden Befreiung und habe dann 22,5 Stunden die Woche unterrichtet und hatte einen Tag in Woche, an dem ich ins Studienseminar gefahren bin. Und dann noch ab und an Unterrichtsentwürfe schreiben, Referate vorbereiten usw.
    Wenn ich jetzt ein "normales" Referendariat mache, ist es wahrscheinlich wirklich nicht ganz so schlimm mit der Belastung. Mal abwarten.

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