Zeitmanagement am Wochenende

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren, wie ihr die wohl verdiente Freizeit am Wochenende und die Unterrichtsvorbereitung für die nächste Woche unter einen Hut bekommt.


    Ich nehme mir regelmäßig vor, freitags auf die Zähne zu beißen und alles, was unter der Woche liegen geblieben ist, zu erledigen bzw. den Unterricht für die folgende Woche grob und für den Montag ausführlich zu planen und vorzubereiten.


    Aaaaaaber ....


    ..... ich bin dann freitags nach dem Unterricht immer so geschafft, dass ich es frühestens um 18.00 Uhr ( so wie jetzt ) wieder an den Schreibtisch schaffe. Doch die noch verbleibenden Stunden des Freitags sind bei mir nicht gerade von Motivation und Effizienz geprägt :rolleyes:


    Vom Samstag bleibt auch selten viel übrig: Putzen, Einkaufen, Wäsche...


    So verbringe ich dann meistens die Sonntage in meinem Arbeitszimmer und ärgere mich über ein unentspanntes Wochenende ohne Erholung.


    Ich möchte hier keinen Jammer-Thread eröffnen, sondern bin wirklich daran interessiert, wie ihr euch das Wochenende einteilt. Ist der Wochenend-Stress ein notwendiges Übel des Lehrerberufs, mit dem ich mich anfreunden sollte? Wer hat es wie geschafft, sich die Arbeit so einzuteilen, dass am Wochenende noch ausreichend Zeit für Erholung und Entspannung bleibt?


    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende ;)


    Mila

  • Ohja, ich kenne dein Problem! Der Samstag war bei mir auch immer unentspannt, nicht nur wegen der Hausarbeit, sondern weil ich ja wusste, dass am Sonntag noch einiges anliegt.
    Inzwischen versuche ich samstags zu arbeiten - dann habe ich sonntags zumindest den Kopf und den Tag frei. Hausarbeit entweder zwischendurch oder Freitagnachmittag (wobei mein Haushalt auch alles andere als geleckt aussieht).

  • Hallo,


    ich persönlich habe am Wochenende meist frei :) Ich schaufel mir wenn es geht auch den Freitag nachmittag frei. Das muss halt alles von Mo bis Do gehen...
    Mein Wochenende ist mir heilig. Der Plan für die nächste Woche steht spätestens am Do und wird dann -falls nötig- am Freitag verändert. Die Vorbereitung für Mo ist Fr nach der Schule fertig.


    Allerdings: Wenn man Korrekturfächer am Gymnasium unterrichtet, gehts glaub ich nicht ohne WE-Einsatz...


    Gruß
    Anna

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Wenn man Korrekturfächer am Gymnasium unterrichtet, gehts glaub ich nicht ohne WE-Einsatz...


    nein, dann sind die WE fest eingeplant.


    Wenn ich keine Korrekturen habe, bereite ich spätestens am Samstag alles vor. Manchmal auch schon am Freitag, je nachdem, wie ich drauf bin und was am WE privat ansteht.


    Aber ich habe mir angewöhnt, am WE möglichst ohne ständige Unterbrechungen (und Selbstablenkungen !!!! :D :D) zu arbeiten, damit auch mal arbeitsfreie Zeit dabei ist. Sonst entsteht das Gefühl, nie Feierabend zu haben: tödlich !!!!! :pfui:

  • Hui, alles von Mo bis Do zu schaffen finde ich beeindruckend!


    Das krieg ich nicht annähernd hin, dafür haben wir an unserer Schule auch schlichtweg zu viele Nachmittagstermine. Aber Freitag nach der letzten Stunde bin ich auch immer komplett erledigt von der gesamten Arbeitswoche. Früher habe ich auch versucht mich noch den Nachmittag über mit Arbeit rumzuquälen und Sachen zu erledigen, um das Wochenende frei zu haben, was mir jedoch nie effektiv gelungen ist.


    Ich halte es jetzt daher so, dass ich Freitag nach der letzten Stunde ganz einfach, aber absolut bewusst den Feierabend einläute. Damit habe ich schon einen ganzen Nachmittag und Abend voller Entspannung und Vorfreude auf's Wochenende gewonnen, weil ich mich wirklich sehr bewusst zu dieser Zeit bereits erhole: Spätnachmittags mache ich einen Sportkurs und abends mache ich das, worauf ich eben Lust habe. Den Samstag halte ich mir auch komplett arbeitsfrei, wenngleich dann natürlich auch Haushalt und Einkaufen eingeplant ist. Aber das dauert ja auch nicht immer den ganzen Tag.
    Und schon allein wegen unseres Sohnemanns planen wir auch samstags immer schöne Unternehmungen mit ein.
    Sonntags wird ausgeschlafen, ein gemütlicher Vormittag eingelegt, vielleicht nochmal irgendwie raus ins Grüne, wenn der Kleine uns eh nicht hat ausschlafen lassen und dann geht's nach 48 Stunden Wochenende ohne jegliches schlechte Gewissen eben wieder an die Arbeit. Bei mir ist es ohnehin so, dass ich sonntags schon wieder mit den Gedanken in der nächsten Woche bin, da könnte ich mich gar nicht mehr so entspannen wie die beiden Tage vorher.


    Damit fahre ich insgesamt recht gut und spätestens seit ich ein Kind habe, klappt es auch wirklich 100%ig, dass ich mein Wochenende nicht zusätzlich noch mit Arbeit vollhaue. Was sich von Sonntag Nachmittag bis Freitag Vormittag nicht erledigen lässt, bleibt halt liegen.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Tja, auch mir stellt sich immer wieder die leidige Wochenendfrage - bzw. sie wird mir gestellt, von meiner Frau und meinen Kindern, die sich zu Recht darüber beschweren, dass ich am Wochenende zu viel arbeite.


    Eigentlich würde ich es geren wie Mia halten. Ich merke aber, dass mir das Abschalten schwer fällt, wenn ich die Arbeit für den Anfang der kommenden Woche vor mir her schiebe. Also wird dann doch oft noch freitags und/oder samstags gearbeitet.

  • Freitags nach der Schule: Wochenendeinkauf; danach nichts mehr für die Schule tun. Möglichst entspannen.
    Samstags länger schlafen, langsam wach werden und dann langsam mit der Arbeit beginnen (ohne den Stress während der Woche). Fast genieße ich es, so arbeiten zu können (Man könnte auch sagen: Entspanntes Arbeiten). Arbeitsende so gegen 18.00 Uhr.
    Sonntags: Eigentlich so wie Samstag; nur dass ich meist etwas später aufhöre. Allerdings gibt es je nach Lust und Laune mehrere Unterbrechungen.
    Ist das Wochenende?

  • Wenn ich keine Korrekturen haben, ist die Welt in Ordnung, dann mache ich Freitag Nachmittags frei und Abends plane ich die nächste Woche.


    Da ich aber im normalen Fall immer Korrekturen habe, sind die Wochenende fest verplant, bin auch offen für Vorschläge!

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Zitat

    Original von Mia
    Hui, alles von Mo bis Do zu schaffen finde ich beeindruckend!
    Das krieg ich nicht annähernd hin, dafür haben wir an unserer Schule auch schlichtweg zu viele Nachmittagstermine.


    Ich habe 2mal Nachmittagsunterricht pro Woche


    Aber: Irgendwann hab ich mir gesagt, das geht so nicht, ich brauche ein WE, im Ref wars ja ganz schlimm, da hatte ich praktisch gar keine Freizeit und das macht einen auf Dauer kaputt. Somit bin ich sicherlich nicht "fertig" mit arbeiten (Wer als Lehrer ist das jemals?), aber ich definiere es jetzt einfach so für mich. Es bleibt irgedndwas immer liegen und damit muss ich leben. Ich beschränke mich auf das wirklich Wichtige und mir gehts damit gut. Und am Ende haben davon ja auch die Schüler was.


    Gruß
    Anna
    P.S. Ich habe keine Kinder... Da bin ich etwas freier im Organisieren...

  • Ich arbeite vieles in den Ferien weg. In den Sommerferien eine Themenplanung fürs ganze Schuljahr bzw. mindestens bis Halbjahr. Dann ausführlichere Planung von Ferien zu Ferien immer in den vorangehenden. Also jetzt: Herbst-Weihnachten.
    Wenn ich dann von den 10 Tagen Herbstferien (2mal Mo-Fr) 3 Tage in der Schule verbringe, bin ich schon sehr weit, incl. Kopien der wesentlichen Einheiten.

  • Bei mir ist es eher so, dass ich es genieße am Wochenende auch mal in aller Ruhe etwas zu arbeiten.
    Die Woche ist geprägt von schulischer und familiärer "Hektik".
    Nach der Schule bin ich in allererster Linie Mutter und versuche die verschiedenen Bedürfnisse meiner Kinder zu organisieren und abzudecken.
    Der Haushalt braucht hier und da auch mal einen kurzen Aufmerksamkeitsschub.


    In den frühen Morgenstunden - samstags und sonntags - kann ich ohne Zeitdrucke und in aller Ruhe arbeiten.
    Und das ist herrlich.


    Wird der Rest der Familie wach, habe ich dann bereits fast alles geschafft.


    Allerdings war und bin ich schon immer gerne früh aufgestanden, das gehört zu so einem Ablauf natürlich dazu.


    Und natürlich gibt es dann auch Wochenenden oder Tage, an denen Schule eben ganz hintenansteht, weil Privates im Vordergrund steht.


    Pauschalisieren lässt sich das sowieso nicht, weil die Bedürfnisse und Einstellungen genau wie die Lebensumstände jedes Einzelnen ja sehr unterschiedlich sind.


    Hätte ich keine Kinder, würde ich alles ganz anders organisieren.


    Viele Grüße
    strubbelsuse

  • Unter der Woche alles zu schaffen, ist bei mir auch unmöglich. Außer ich weiß, dass ich am Wochenende keine Zeit habe oder nicht da bin, dann habe ich zumindest mal den Montag geplant.
    Freitags verschwinde ich ziemlich schnell aus der Schule, da will ich einfach nach Hause. Da wird dann auch die Tasche ins Büro geschmissen und nix mehr gemacht. Freitag ist mein Putztag. :)


    Samstags hab ich dann in Ruhe Zeit meinen Unterricht vorzubereiten, aber auch nicht den für die ganze Woche. So, dass der Montag und Dienstag steht. Umgschmissen wird dann eh wieder was. :D


    Sonntag ist dann normalerweise (wenn ich nichts korrigieren muss) mein schulfreier Tag.


    LG Tiggy

    Verstehen kann man das Leben nur rückwärts,
    leben muss man es vorwärts. (Sören Kierkegaard)

  • Ich schaffe es nicht immer, aber ich versuche mir meistens mein Wochenende freizuhalten. Finde ich sehr wichtig für mich.
    Ich bereite Mittwoch oder Donnerstag grob für die nächste Woche vor und kopier dann auch gleich alles. Am Freitag überleg ich dann nochmal kurz wie ich es am Montag genau machen will und dann kommt das wohlverdiente Wochenende. Mir ist es lieber unter der Woche länger zu arbeiten und dafür am Wochenende weniger oder gar nichts. Und wenn es ganz ideal läuft schaff ich an einem Abend unter der Woche auch noch ein bisschen meinen Haushalt.
    Ich würde nie einen festen Wochenendtag für die Hausarbeit einplanen. Dann bleibt lieber auch mal was liegen.
    Aber es macht einfach jeder anders, man sollte damit nur halbwegs zufrieden sein.

  • Zitat

    Original von marienkaefer

    und wie würdest du es dann organisieren ?


    Dann würde ich zusehen, dass ich meine Arbeit in der Woche täglich bis 17 Uhr / 18 Uhr erledigt hätte, das Wochenende weitgehendst frei bliebe.
    So zumindest habe ich es in meinen kinderlosen Dienstjahren gehalten und es hat wunderbar geklappt.

  • Ein Vorschlag, der noch gar nicht gemacht worden ist, ist "weniger arbeiten".


    Ich antizipiere jetzt die Spontanreaktion "haha, sehr witzig", "es ist aber so viel Arbeit da" etc. Ich meine das allerdings ganz unwitzig und sehr ernst. Also lest bitte erst meine Überlegungen zu dem Thema, bevor ihr antwortet:


    Die Lehrerabeitszeit beträgt ca. 41 Stunden in der Woche. Samstagsarbeit ist eigentlich im öffentlich Dienst nicht üblich, d.h. man kommt auf eine Tagesarbeitszeit von 8 1/4 Stunden an fünf Tagen in der Woche.


    Ihr müsst anfangen, rechnerisch zu überschlagen, welche Arbeiten ihr wie in dieser Arbeitszeit unternehmen könnt, Prioritäten setzen und Unnötiges streichen. Zielvorstellung darf nicht sein "Welche Vorbereitung ist für mein Unterrichtsvorhaben wünschenswert?" sondern "Wie kann ich meinen Unterricht so vorbereiten, dass diese Arbeit in (z.B.) 25 Minuten für eine Unterrichtsstunde erledigt ist."


    Dass die Unterrichtsqualität von Stunden, die in realistisch kurzer Zeit vorbereitet werden, schlechter ist als das Ergebnis langer und gründlicher Arbeit, ist klar. Davon ausgehend, darf man allerdings nicht in die Falle tappen und denken "ich bin aber ein guter Lehrer und bereite deshalb meinen Unterricht so gut wie irgendwie möglich vor, auch wenn ich bis tief in die Nacht am Schreibtisch sitze."


    Hier greift nämlich noch eine arbeitsökonomische Überlegung, nämlich die Abwägung von kurzfristiger und langfristiger Arbeitseffizienz. Wenn ihr euch keine ausreichende Ruhepause gönnt, die Wochen durcharbeitet etc. wird eure Arbeitsleistung sinken, weil ihr euch kontinuierlich überfordert - didaktische Arbeit ist ein hochkreativer Prozess, der nur von ausgeruhten Menschen mit guten Ergebnissen geleistet werden kann.


    Das führt zu einer antiintuitiven Schlussfolgerung - wenn ihr bienenfleißig 60 Stunden die Woche durchkloppt, wird eure Effizienz unter das Maß sinken, das ihr an den Tag legt, wenn ihr scheinbar faul auch mal Fünfe gerade sein lasst, improvisiert, Material recyclet, eure Arbeitszeit auf ein menschenmögliches Maß reduziert, euch Zeit für Hobbies, Partner und Familie lasst und euch damit aber frisch und leistungsfähig erhaltet. Der "faulere" Lehrer kann so sehr schnell der bessere Lehrer werden!


    Also bitte genau nachdenken - Selbstausbeutung schadet den Schülern. Das müsst ihr ernst nehmen.


    nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Danke Nele, für Deine Worte.
    Ich denke, Du hast schon Recht auch wenn ich zugeben muss, ich kann mich nicht immer daran halten was Du vorschlägst.
    Aber genau das ist es wohl- ein gesundes Maß zu finden und sich vielleicht auch so viele Hilfsmittel wie möglich zu Rate zu ziehen. Man muss nicht immer das Rad neuerfinden.
    Ich halte es so, dass ich entweder Freitags länger bleibe und mein Zeug schon mal kopiere oder aber mich zumindest einen Tag am We hinsetze wenn ich unter der Woche nicht jeden Tag noch arbeiten wollte.
    Viele meiner Freundinnen haben am We keine Zeit so dass wir uns unter der Woche treffen und an den Tagen mache ich dann nichts großes mehr.

  • Nele, klasse Posting, vor allem auch für Referendare. Wenngleich Referendare immer noch mehr Zeit benötigen als fertige Lehrer, da sie ja blutige Anfänger sind und das Referendariat dazu dient, verschiedene Vorbereitungs- und Lehrmethoden auszuprobieren und seinen eigenen Stil zu finden.

  • Zitat

    Original von xpete
    Ist das Wochenende?


    Ich würde sagen: Nein. Wo holst du dir Energie, Ideen, Gedanken für deinen Unterricht?


    Entspannst du dich denn beim WE-Arbeiten? Ich könnte das so nicht.


    LG vanana

  • Ich versuche ebenfalls schon viel unter der Woche zu erledigen. Meistens bin ich jeden Morgen bereits sehr früh an der Schule (1-2 h vorher), um meine Liste der zu erledigenden Dinge abzuarbeiten. Dienstags ist Vorbereitungstag mit Kolleginnen (es wird bis Dienstag nächste Woche geplant) und da bin ich bis circa acht an der Schule (Es wird alles kopiert, laminiert etc... zu dritt geht das alles schneller; Arbeitsteilung)
    Im Anschluss muss ich meistens noch ein paar Dinge erstellen (Wochenpläne Hausaufgabenpläne etc.). Auch wir haben an der Schule sehr viele Termine unter der Woche (Konferenzen, Kooperationszeit...) , ich habe einmal Mittagsschule) Ich muss anfügen, dass ich keine Kinder habe. Abends sitze ich unter der Woche, wie der größte Teil hier, meistens bis neun/zehn an meinem Schreibtisch. Samstags ist bei mir Putztag, Schule wird erstmal zur Seite geschoben ;) Sonntags sitze ich dann meistens noch abends an meinem Schreibtisch, um meinen Fachunterricht, Elterngespräche, Förderpläne vorzubereiten. Ich fühle mich nach fast jedem Wochenende erholt und bin momentan zufrieden mit meiner Zeitplanung.
    Liebe Grüße
    Pim

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