Kennt sich jemand aus? Abbruch des Referendariats

  • Mal wieder ne Frage zum Thema Abbruch. Leider habe ich nicht so viel Zeit alle Beiträge zu lesen und im Moment habe ich noch nichts Passendes gefunden...


    Fragen:
    Wie läuft der Abbruch in Bayern ab?
    Wie kann ich möglichst ein finanziellen Fiasko verhindern? (angespart ist nix und Job noch nicht gefunden)
    Wie lange kann man krankgeschrieben sein und vor allen wie löst man das mit der Kündigung?



    Hoffe ich bekomme schnelle, konkrete Antworten.


    Ich fühle mich stark genug, das Ganze durchzuziehen, seh aber ganz pragmatisch im Moment jetzt bessere Chancen umzusatteln, als dann im August, wenn alle anderen mit besseren Beurteilungen auch auf den Markt geschwemmt werden. Also pure Durchhaltetaktik, um dann wieder als Looser (Wiederholung) hevorzugehen, halte ich langsam für schwachsinnig... Vor allem weil mein Ego langsam am Boden ist!


    Danke schon mal im Vorraus für Infos, Erfahrungen und Meinungen!

  • Also ich kenn mich nicht wirklich aus, aber Du hast ja nach Meinungen gefragt und hier scheint es mir mehr um grundsätzliche Lebenstipps zu gehen als um das Ref. Obwohl das hier fast nach Troll aussieht, fühl ich mich mal dazu berufen zu antworten, auch wenn ich selbst eigentlich ein Grünschnabel bin. Verzweifelte sollte man immer ernst nehmen...


    Wie genau der Abbruch abläuft weiß ich nicht, aber wenn Du es ernst meinst würd ich einfach nachfragen, bzw. direkt sagen, dass Du aufhören willst, dann wird man es Dir schon sagen, wie das funktioniert. Du schreibst ja, Du willst umsatteln - also einfach hingehen und sagen, dass Du aufhören willst. Fertig.


    Wie lässt sich ein finanzielles Fiasko verhindern mit "nix angespart und Job nicht in Sicht"??? Wie wär es mit erst dann aufhören, wenn Du einen anderen Job sicher hast? Sonst bleibt Dir nur natürlich nur das Arbeitsamt, welchen anderen Tipp soll man Dir denn geben? Da Du Dich ja stark genug fühlst musst Du Dich auch nicht einfach krank schreiben lassen wie Du angedeutet hast. Also ich würd wohl weitermachen bis ich einen anderen Job hätte.


    Du scheinst auf jeden Fall etwas verzweifelt. War die Entscheidung aufzuhören vielleicht nur ein Schnellschuss nach einem schlechten Tag (Ego am Boden etc...) oder bist Du Dir da wirklich sicher? Wenn Du Dir wirklich sicher bist, dann sollten Deine Fragen keine wirklichen Probleme darstellen.


    Und welche Anderen mit besseren Beurteilungen und welchen Markt meinst Du denn im August? Den normalen Arbeitsmarkt oder den Lehrermarkt?


    Gruß,
    m-fab

    • Offizieller Beitrag

    Bei all deinen Fragen kannst du dich normalerweise


    - an die Zuständigen deiner Seminarschule oder


    - an den BRLV wenden, falls du vorab Dinge abklären willst.


    Persönliche Meinung: du müsstest laut deinen Aussagen im Einsatz sein, d.h. selbstverantwortlich unterrichten. Das Examen steht vor der Tür. Wenn du wirklich stark für den Abbruch bist, dann wäre auch genug Stärke für das Examen da. Und der Abschluss wäre allemal idealer als ein Abbruch.


    Du sprichst von der Beurteilung. Diese macht ja nicht gerade die gesamte Endnote aus.


    Hast du Probleme im Einsatz? Oder mit der Seminarschule?


    Grüße

  • Wenn du es irgendwie auf die Reihe bekommst, würde ich weitermachen, denn dann läuft wenigstens noch für die nächste Zeit das Gehalt weiter, die Krankenversicherung ist abgesichert...
    So schnell wird sich nichts anderes auftun bzw. kannst du dich ja auch aus dem Referendariat heraus nach anderen Alternativen umtun.
    Dass dein Seminar dich zum Abbruch bewegen will, kann ich mir gut vorstellen. Die haben Skrupel, dich zum zweiten Mal durchfallen zu lassen. Wenn du "freiwillig" gehst, sind sie nicht an deinem Durchfallen "schuld".

  • Erst mal vielen Dank für eure Antworten! Ja- ich bin verzweifelt!!!!!


    Ich wiederhole zum 2. Mal und auch diesmal versage ich in den Lehrproben und auch diesmal habe ich persönliche Differenzen mit meinem Seminarlehrer. Alle Verantwortlichen verstehen nicht, warum ich es überhaupt wiederhole und raten mir von Anfang an ab. (und du hast sicher Recht gigergirl: "Die haben Skrupel, dich zum zweiten Mal durchfallen zu lassen. Wenn du "freiwillig" gehst, sind sie nicht an deinem Durchfallen "schuld".")
    Das Ref ist anstrengengend, das wisst ihr und nach 2 Jahren ist normaler Weise die Luft raus :( Nun bin ich im 3. Jahr und wiederhole ALLES in einem Jahr. Es ist Halbzeit, so dass ich schon 2 Lehrproben und eine mündliche Prüfung hinter mir habe. Von den Noten, der Beurteilung (kein positives Feedback!) und vom Gefühl her läuft es genauso wie beim letzten Mal, als ich dann schließlich durchfiel, weil ich auch die 3. LP vermurkst hab...
    Was ist, wenn auch das 3. Jahr völlig umsonst ist???? Ich habe große Angst dann wirklich in ein Loch zu fallen! Schon jetzt habe ich kaum Chancen in einer staatlichen Schulen irgendwann festangestellt zu werden und ich möchte das 2. EX eigentlich nur um auf dem alternativen Arbeitsmarkt was vorweisen zu können..
    Natürlich kann die Lage in 6-7 Jahren für Deutschlehrer an staatl. Schulen auch wieder besser aussehen und ich somit auch wieder Optionen offen haben?!
    Aber bis dahin ist es noch ein extrem steiniger Weg!!! Die Hausarbeit, noch eine Lehrprobe und 3 Prüfungen und natürlich der normale Schulbetrieb- ich werde an meine Grenzen gehen und es ist die Frage WOFÜR?? Was ist, wenn ich wieder durchfalle? Hab halt langsam den Eindruck, dass ich total verkrampft, ohne Sinn und Verstand an das Beenden des Refs klammere, obwohl die Aussichten gegen Null gehen. Schon nach dem 1. Durchfallen war ich sehr depremiert, das alles umsonst war!!
    Dazu kommt, dass im Moment für meine Fächerkombi sowieso Einstellungsstopp ist und alle, die mit mir fertig werden würden und nun einen bzw. einen besseren Abschluss haben bzw. auch alle mit 1. Staatsexamen, die keine Ref.stelle kriegen sich auch in andere Bundesländer und auf dem alternativen Arbeitsmarkt bewerben werden..(Privatschulen, Nachhilfe etc.).. Somit hätte ich etwas Vorlauf, wenn ich es jetzt einsehe, dass es keinen Sinn hat. Ich schätz meine Chancen auf ein miserables Bestehen des 2.Stex auf 30/70.
    Ich glaube nicht, dass ich im normalen Schulbetrieb und mit den ganzen Prüfungen etc. wirklich Zeit finden werde mich intensiv zu bewerben:(
    Die Frage ist: Reißleine ziehen, Selbstschutz aktivieren und evtl. später bereuen es nicht bis zum Schluss probiert zu haben? Aber ich hab gekämpft, ich habs versucht!!! Muss nicht irgendwann Schluss sein?? Will nicht dran zerbrechen! Nix Positives, immer nur Kritik, immer eins auf den Deckel und ich bin wie ein Stehaufmännchen und mach weiter und weiter und weiter...Zweieinhalb Jahre Kampf, Entsagungen, enormer Stress und doch nie etwas gut machen? Wer hält das aus????
    Wie aussichtlos muss es sein, um aufzugeben?


    Freue mich auf eure Antworten.. Danke dass ihr mir zuhört und helfen wollt..
    LG (heul)

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    klingt übel, ich gebs zu - es ist auch immer schwierig von fern eine Diagnose abzugeben, weil ich / wir deine Probleme nicht kennen, die Umstände nicht.


    Es kann sein, dass du gerade merkst, dass du nicht für den Beruf geeignet bist.


    Dies ist ebenso wahrscheinlich wie eine unfähige Seminarschule.


    Nur so viel:


    Jeder Student mit 1. Staatsexamen wird in Bayern ins Ref übernommen, ich weiß also nicht, warum deine Kollegen Angst habe, keine Ref-Stelle zu bekommen. Die Seminarschulen sind erweitert worden, die Zahlen der Seminare explodieren und das tun sie in diesem und im nächsten Jahr. Danach sinkt die Quote wieder.


    Lehrer werden nicht nur vom Staat eingestellt, sondern auch von städtischen Schulen. Letztere stellen nach meiner Erfahrung sogar Lehrer ein, die eben nicht so gute Schnitte haben (natürlich auch zwangsläufig, weil die mit den besseren Noten ja schon Staatsstellen haben...i.d.R.). Weiterhin gibt es eine Menge privater oder kirchlicher Schulen.


    Also mein Rat:


    Wenn du der Meinung bist, dass du nicht geeignet bist für den Lehrberuf - ich meine jetzt nicht nur Noten und Beurteilungen von anderen, sondern auch deine Innensicht: Belastbarkeit, Lust auf die Arbeit mit Kindern, fachliche Leistungsfähigkeit...-dann brich ab und such dir was anderes. Auf Dauer wird es besser sein.


    Wenn du aber meinst, dass die Eignung im Prinzip da ist - suche dir Leute deines Vertrauens oder professionelle Berater, um das für dich zu bestätigen oder herauszufinden - dann informiere dich über alle Möglichkeiten, die es gibt, den Lehrerberuf auszuüben. Zwischen Staatsbeamter und nix gibt es eine große Breite an Möglichkeiten.


    Grüße


    H.

  • Hallo selma333,



    oh je, du Arme, du bist in einer sehr schwierigen Situation! Und das macht es auch so schwierig, dir zu raten.


    Ich sehe das so:


    Du hast momentan entweder die Möglichkeit, das Ref abzubrechen und wirst später immer mal wieder an den Punkt kommen, an dem du deine Entscheidung anzweifelst und dir vorwirfst, das Referendariat nicht beendet zu haben bzw. es nicht wenigstens versucht zu haben. Du wirst auch sicher immer mal wieder auf Leute treffen, die dir das sagen werden und deine Entscheidung anzweifeln. Das tut nicht gut. Ein Abbruch tut nie gut.


    Die andere Möglichkeit ist, trotz des Widerstands deines Seminars und trotz des ersten Durchfallens und der – offenbar – hohen Wahrscheinlichkeit, dass du wieder nicht bestehst, weiterzumachen. Damit hast du die Chance, es doch zu schaffen, bzw. kannst dir später sagen, wirklich alles versucht zu haben. Allerdings hört man sehr deutlich raus, dass du nicht mehr möchtest, dass du dem Stress nicht mehr gewachsen bist und sein willst und dich zurecht fragst, wie viel Stress du noch aushalten muss, um etwas zu beenden, ohne dir deswegen Vorwürfe zu machen oder dich ob deiner Entscheidung zu schämen.


    Eine dritte Möglichkeit gibt es gerade wohl nicht. Es sei denn, es tut sich irgendwo eine unglaublich tolle Jobmöglichkeit für dich auf, aber das ist ja sehr unwahrscheinlich.


    So, wie ich das sehe, hast du also nur die Wahl zwischen zwei sehr unangenehmen Alternativen. Zu welcher soll man dir raten? Zur Pest oder zur Cholera?


    Wann wäre das Ref und die Prüfungen denn vorbei, wenn du jetzt am Ball bleibst? Wenn es jetzt noch drei Monate wären, würde ich dir raten, mach weiter, auch wenn du durchfällst.


    Wenn das alles noch länger gehen sollte, triff eine Entscheidung. Sie sind beide schlecht und damit beide genauso richtig wie falsch. Ich hab in meinem Leben auch schonmal die Notbremse gezogen und im Nachhinein hat sich das für mich als richtig rausgestellt. Ich hatte aber auch immer das Glück (oder den Willen?), dann wirklich zurückzufinden auf meinen Weg.


    Aber wenn du dich als Stehaufmännchen bezeichnest, scheinst du ja auch viel Kraft zu haben. Dann beende den Stress. Es lohnt sich nicht, daran kaputtzugehen. Du wirst vermutlich trotzdem in ein Loch fallen, aber du wirst dich gleichzeitig auch sehr befreit fühlen. Und du wirst dich im Laufe der Monate wieder regenerieren und Kraft für etwas Neues finden. Du bist ja vermutlich auch noch jung und musst dir dahingehend keine Sorgen machen.


    Versuch auf deine innere Stimme zu hören.


    Ich wünsch dir ganz, ganz viel Kraft, welche Entscheidung auch immer du triffst!!!!!


    Karlina

  • Danke Karlina! Du triffst es!
    Es sind nur noch 4 Monate, aber die sind gestopft mit Lehrprobe und Prüfungen, die sonst auf ein Jahr verteilt wären... Also nur noch wenig Zeit zu investieren, dafür mit extremen Aufwand und eben vielleicht umsonst. :(
    Wenn ich ehrlich bin, war ich nach dem ersten Schock beim Durchfallen unendlich froh, ja sogar erleichtert. Allerdings nicht froh, nie mehr unterrichten zu dürfen, sondern wieder frei zu sein, frei wählen zu dürfen und wieder in die Stadt meines Herzens zurückzukehren (leider als Lehrer lange Warteliste und ohne Kinder kaum ne Chance in diese Stadt zu kommen)...
    Auf der einen Seite engt mich das ganze System und das Rumschicken des Staates ziemlich ein und ich kenne so viele, die echt leiden, weil sie in irgendsoeinem Kaff abhängen, z.T. 300 Km vom Partner und Freunden entfernt... auf der anderen Seite habe ich wahnsinnig Schiss vor dem was kommt oder nicht kommt... vor endlosen erfolglosen Bewerbungen...vor dem "Mehr-Jobprinzip", die auch noch schlecht bezahlt und immer befristet sind..
    Natürlich hab ich mich für diesen Job auch entschieden der Sicherheit wegen! Fakt ist: Ich bin leider schon über 30, die biologische Uhr tickt und eigentlich möchte ich nur endlich ankommen...
    Hawkeye:
    Ich glaube, ich kann sehr gut mit Menschen umgehen und das macht mir auch Spaß! Allerdings hab ich tatsächlich Probleme mit diesem "Wissenreinpressen", so wenig Zeit für den Einzelnen haben und dem Stoffverteilungsdruck. Ich weiß, dass man in ein paar Jahren wesentlich mehr Freiheiten hat und Prioritäten setzen kann und deshalb kann ich mir sehr wohl vorstellen in diesem Job zu arbeiten.
    Allerdings ist das im Ref natürlich noch ganz anders. Mir macht es Spaß und ich bin kein Korrekturhasser. Ich mag positiven Stress. Aber ich kann mit dem Druck im Ref definitiv nicht umgehen...und das Schlimme ist--> ich setz mich selber unter Druck. Ich bin nicht ich selbst, versuch mich anzupassen und mach doch alles falsch...
    Selten, dass ich zufrieden bin... Das Vorbereitung der Stunden dauert ewig und dann wirds auch noch Sch... Man sagt mir, ich bin nicht geeignet und deshalb glaube ich langsam auch daran.. So viele können sich nicht irren! Schade, dass ich so ein schlechtes Selbstbild von mir hatte :(
    Die Frage ist: Brauche ich das 2. Staatsexamen für diese Alternativen, die du aufgezählt hast, wenn es grottenschlecht ist?
    Ich weiß, irgendetwas wird sich ergeben, aber wird sich das Studium auszahlen oder war es letztlich umsonst? Hab vorher einen Job gelernt, der sehr schlecht bezahlt wird und ich hab mich auch fürs Studium entschieden, um z.B. unabhängig von einem Mann zu sein.. und nun seh ich alles davonschwimmen.. Alles umsonst??


    Karlina: Was machst du denn heute und was hast du aufgegeben?


    Danke an euch und liebe Grüße aus Bayern.

  • Nun, dass es so krass ist hätt ich auch nicht gedacht, das hört sich tatsächlich übel an. Ich kann mich auch ein bißchen in Deine Situation reinversetzen - ich hab vor dem Lehramtsstudium schon was anderes studiert, was ich dann abgebrochen hab, weil ich nicht in dem Beruf arbeiten wollte. Ich war zwar auch schon weit, aber mehr als vier Monate waren es schon noch. Mein Tipp an Dich in Deiner Situation:
    Ich würd auf jeden Fall fertig machen, die vier Monate gehen auch noch rum, und sie sind im Vergleich zu einem ganzen Leben das man noch vor sich hat gar nichts. Ich persönlich würde wohl für die letzten Monate mit der Einstellung rangehen "Ich zieh's jetzt einfach durch, mach mir keinen unnötigen Stress mehr, wenn's schief geht bin ich frei und such mir was anderes, aber vielleicht klappt's ja auch und ich hab wenigstens das Zeugnis zum Vorzeigen." Verstehst Du was ich meine? Also wegen 4 Monaten würd ich nicht abbrechen, sondern es mit einer Egal-wie's-jetzt-ausgeht- Einstellung durchziehen und dann schauen wie's weiter geht.

  • Ach m-fab!


    Das hört sich alles so logisch an. Wenn das mal so einfach wäre...Schonung kann ich nicht erwarten.., eher immer ein: "Sie müssten das doch schon wissen".
    Es wäre alles so viel einfacher, wenn ich relaxter, unverkrampfter an die Sache herangehen würde und letztlich wahrscheinlich das gleiche Ergebnis erreichen würde (z.B. Stundenvorbereitung), aber ich kann nicht aus meiner eigenen Haut. Ich werde mich stressen, das weiß ich.
    :( Im Moment bin ich krank geschrieben und mir gehts gar nicht gut.


    Hab ja nur Angst, dass mir Privatschulen etc. im August sagen: Wären sie früher gekommen, hätten wir sie gebraucht, aber jetzt haben wir so viel Auswahl an fertigen Deutschlehrern mit 2. Examen, da können wir sie leider nicht nehmen.


    Es ist noch so viel Arbeit (Hausarbeit, büffeln für die Prüfungen) in dieser kurzen Zeit und wenn dann alles für die Katz ist? LP war ne 4+5 und Beurteilung ist sicher nicht besser!!! Ist ja nicht wie beim Studium, dass am Ende nur Prüfungen anstehen... und die Chancen gehen doch gegen Null??!

  • Darf ich dich fragen, wie es soweit gekommen ist? Die Probleme entstehen meist schon viel früher.. irgendwann häuft sich das halt so stark, dass man die Last nicht mehr tragen kann. Worauf ich hinaus will: Ist die aktuelle Situation letzten Endes auf dich zurück zu führen.. oder hat das "Umfeld" einfach nicht gepasst?


    Ansonsten kann ich dir nur den Tipp geben: Zieh es durch. Mensch, du hast es soweit gebracht, und willst nun aufhören? Das erste Stex und die vielen Prüfungen davor hast du ja schließlich auch gepackt... warum also die große Sorge? Auch wenn die Chancen schlecht stehen, wer über 5 Jahre studiert hat, darf einfach nicht so aufgeben.


    Glaube übrigens kaum, dass sich die Chancen aufgrund der vier Monate erheblich ändern werden. Deutschlehrer sind zur Zeit nicht wirklich Mangelware.. auf die neuen Absolventen wird es wohl nun kaum ankommen.

  • Zitat

    Original von selma333
    Hab ja nur Angst, dass mir Privatschulen etc. im August sagen: Wären sie früher gekommen, hätten wir sie gebraucht, aber jetzt haben wir so viel Auswahl an fertigen Deutschlehrern mit 2. Examen, da können wir sie leider nicht nehmen.


    Ich glaube auch nicht, dass das jetzt noch einen Unterschied macht. Die Privatschulen sind ja auch nicht doof und wissen sehr genau, dass im August genügend Deutschlehrer mit zum Teil recht gutem Examen auf der Straße stehen. Da werden sie nicht im April jemanden einstellen, der kein zweites Staatsexamen hat. Ich denke, du redest dir etwas ein, wenn du denkst, dass du jetzt wesentlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast als im August.


    Zitat

    Es sind nur noch 4 Monate, aber die sind gestopft mit Lehrprobe und Prüfungen, die sonst auf ein Jahr verteilt wären...


    Vier Monate noch mit einer Lehrprobe und den Examensprüfungen. Das ist am Gymnasium der normale Verlauf und das ist absolut zu schaffen! Die Prüfungen sind nicht weiter wild, für die muss man zwar lernen aber es ist kein Vergleich zum ersten Staatsexamen. Die werden also kein allzu großer Stress. Die Lehrprobe ist sicher nochmal Psychoterror, aber auch nur eine Sache von zwei Wochen Vorbereitung und 45 Minuten halten.
    Ich glaube also, dass es kein objektives Argument gibt, dass für einen sofortigen Abbruch spricht - sofern du es schaffst, dich emotional in den Griff zu bekommen. Vielleicht suchst du mal professionelle Hilfe in Form von Supervision etc.?

  • Danke Eliah- warum sagen sowas nicht auch meine Seminarlehrer???
    Die fragen eher, wieso ich mir das antue und warum ich noch da bin...


    Hab bis jetzt vermieden mir wirklich proffessionelle Hilfe zu holen, denn für ne angestrebte Verbeamtung (wenn auch die Chancen noch so verschwindend gering sind) kommt das glaub ich nicht so gut?! Wisst ihr da genaueres? Habe mir erst heut Adressen geben lassen und dies wäre mein nächster Schritt, denn ich MUSS was ändern!

  • Hallo Selma,
    das tut mir alles sehr Leid :( .
    Ich würde auch sagen, dass du es trotz allem am besten noch versuchst. Dann kannst du dir später immer sagen "Ich habe alles gegeben" und sollte es dennoch nicht klappen, wirst du später nicht denken: "Ach, hätte ich doch..." Allein dafür lohnt es sich, denke ich.


    Gibt es denn niemanden, der dir Mut macht? Keinen Fachleiter, niemand an der Schule?
    Was ist denn dein zweites Fach? Vielleicht hast du in dem anderen Bereich nach dem zweiten S.E. eher eine Chance?


    Wünsche dir alles Gute und gute Besserung!


    Grüße,
    Mona


    edit: Auch auf die Gefahr hin, dass du evtl. später oder nicht verbeamtet wirst, würde ich die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Schaffst du das zweite S.E. nicht, dann würdest du doch auch nicht verbeamtet. Ist eine Anstellung als Lehrer mit einer gesunden Seele nicht mehr wert als jede Verbeamtung? :)

  • Sicherlich heißt es oft, dass Therapien bei einer Verbeamtung Probleme bereiten können. Oft heißt es aber auch, dass das alles nicht so schlimm ist. Wer weiß das schon.
    Ist in deinem Fall aber auch egal, den ich sehe das wie Mona-mit-den-vielen-Os-und-As:


    Wenn du die Wahl hast zwischen Abbruch oder Weitermachen mit Therapie, dann stellt sich die Frage nach der Verbeamtung gar nicht. Und Supervision ist erstmal keine Psychotherapie, da gibt es ja auch Unterschiede.

  • Ich kenn Supervision eher im Kontext von Teamarbeit, mit Kollegen u.so... Möchte gern mit jemanden sprechen, der extern ist und somit Abstand und Distanz hat...



    Danke an euch... ihr holt mich grad aus meinem Hamsterrad!

  • Es gibt professionelle Supervisoren, die in Einzel- oder Gruppensitzungen aus der Distanz heraus helfen, ein eigenes Rollenverständnis aufzubauen und Konflikt- und Problemfelder zu benennen.
    Eine Psychotherapie kann aber sicher auch sehr hilfreich sein, da musst du dich selbst einschätzen.
    Wichtig ist nur, dass es jetzt schnell geht - auch ein Therapeut wird dich Ende Mai nicht mehr fürs zweite Staatsexamen aufbauen können. Wenn du jetzt gerade krankgeschrieben bist, würde ich morgen schon jemanden suchen und einen Termin noch für diese Woche (sofern möglich) ausmachen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Selma,


    zunächst: ja, das zweite Examen ist wohl notwendig - wobei eben, die Schnitte derjenigen, die ich an z.B. städtischen Schulen kenne, jenseits der 3,0 lagen zu einer Zeit, wo der Staat bei 2,0 aufhörte einzustellen. (für meinen Jahrgang sind das gesicherte Zahlen).


    Zweitens: die Realschule ist derzeit noch die Schulart hier, die stabile Schülerzahlen zu verzeichnen hat und auf dem Land wird sich dies auch zunächst nicht ändern. Die nächsten zwei Jahre rechne ich weiterhin mit Einstellungen, durch Berentungen usw. und nicht nur ich rechne damit.


    Drittens: angesichts der Reffi-Schwemme, die sich grad aufbaut, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um fertig zu werden.


    Und noch was, weil ich selbst mit dem Ref endete in einer Zeit, wo es sehr knapp war...und weil ich in dieser Hinsicht kompromisslos bin: das Ding ist kein Wunschkonzert. Man kann so viel mit den Zähnen knirschen, wie man will, aber wenn eine Stelle da ist, dann sollte man - egal mit welchem Schnitt - annehmen und zufrieden sein, weil es eben da draußen genug Leute gibt, die sich diese Stelle wünschen. Versetzungsanträge kannst du immer noch stellen. Also konzentriere dich auf deine Noten etc. und finde dich damit ab, dass du zur Stelle gehen musst - nicht umgekehrt.


    Professionelle Beratung kann auch nur über die Krankenkasse abgerechnet werden - wer sollte es dann noch erfahren?


    Und die Frage, inwiefern du den Belastungen des Berufs gewachsen bist, musst du eben beantworten. Ich habe auch einen Referendaren mit erheblicher Prüfungsangst begleitet. Hätte ich nicht auch privat kennen gelernt, hätte ich ihm normale vom Beruf abgeraten, weil der bei absolut jeder Prüfung dermaßen unter Strom stand, dass ich nicht dachte, dass er einen normalen Schultag aushält. Und er hast gepackt und heute sehe ich ihn als Kollegen und denke, es war das Richtige für ihn.


    Lange Rede kurzer Sinn: diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen und prophetische Aussagen in Richtung Einstellungsschnitte beim Staat wird dir kein ehrlicher Mensch sicher geben können.


    Grüße


    H.


    PS: Komischerweise gehe ich davon aus, dass du Realschullehramt machst - wieso eigentlich? Welches weitere Fach hast du denn? Und: welche Zusatzqualifikationen? IT? Schulspiel?

  • Ich bin auch Eliahs Meinung.
    Verlier keine Zeit, jeder Tag zählt. Die eventuelle "Nicht-Verbeamtung" ist das Letzte, um das du dich jetzt sorgen musst.
    Die psychische und physische Gesundheit MUSS vorgehen!


    Wie ich schon oben gefragt hatte, interessiert mich doch, ob wirklich NIEMAND an dich glaubt (Seminar, Schule... etc.)??? :( Das kann doch eigentlich nicht sein:( *seufz* ...

  • Mooonaaa


    Mmmmh- bis jetzt haben meine Freunde mir geraten zu kämpfen. Jedoch habe ich mich angeblich in den letzten Jahren verändert und 2 Freundinnen von mir sagten nun, dass sie nicht mehr zuschauen können, wie ich leide...


    Ansonsten sind dieses Mal die Seminarkollegen klasse! Schön mitzuerleben, dass es auch anders geht, als Zickenkrieg und Gruppenzwang!! Ich vermiss sie tatsächlich, jetzt wo ich hier kränklich rumhänge. Manche haben mich natürlich auch schon unterrichten sehen und die meisten meinen, ich soll weitermachen. Zumindest bekomme ich aufmunternde Worte...
    Allerdings hat sich ja jetzt notentechnisch alles sehr verschlechtert und ich schäm mich auch ein wenig, so dass ich kein aktuelles Feedback eingeholt habe.


    in meiner Fächerkombi ist offiziell 2010 Einstellungsstopp!, Schulspiel hab ich natürlich auch

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