Text für kranke Lehrerin

  • Ich möchte einer schwerkranken Lehrerin gerne ein paar Zeilen und ein schönes Bild der Kinder zukommen lassen. Aber irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte. Kennt jemand ein schönes, passendes Gedicht? Vor längerer Zeit habe ich mit den Kindern gemeinsam an die Lehrerin geschrieben, daher fände ich nun ein schönes Gedicht ganz gut. Irgendwie gehen uns die Wort aus..... :danke:

  • Oh, sowas ist echt schwer. Bin auch in ähnlicher Situation. Vertrete grad eine Kollegin, die diese Woche grad ihre erste Chemo bekommen hat und da fehlen mir leider auch die Worte. Man weiß auch immer nicht wie die entsprechende Person die gewählten Worte aufnimmt....

  • Warum lässt du die Kinder nicht einfach Briefe schreiben? Das kommt sicher immer richtig an, Kinder schreiben einfach, was sie sich denken und die Lehrerin freut sich bestimmt.
    Liebe Grüße
    Anna

  • Ich habe folgendes in meinen Ordner abgespeichert- allerdings bin ich mir unsicher ob das für eine wirklich Schwerkranke so passende ist.


    Tröste dich, die Stunden eilen,
    uns was all' dich drücken mag,
    auch die schlimmste kann nicht weilen,
    und es kommt ein andrer Tag.


    In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
    wie der Schmerz liegt auch das Glück,
    und auch heitre Bilder finden
    ihren Weg zu dir zurück.


    Harre, hoffe! Nicht vergebens
    zählest du der Stunden Schlag:
    Wechsel ist das Los des Lebens,
    und es kommt ein andrer Tag.


    (Theodor Fontane)



    Für jemanden der etwas Gläubig ist finde ich immer dies schön:
    http://teeologisch.de/wp-conte…010/02/spuren-im-sand.jpg

  • Ich glaube, dass das auch passen würde:
    Jedes Kind macht einen bunten Daumenabdruck und setzt seine Unterschrift drunter.
    Überschrift "Wir alle drücken dir die Daumen.."
    LG Grille

  • Danke für die bisherigen Antworten. Allerdings haben wir an Weihnachten bereits Briefe geschrieben und zu Ostern eine Karte mit Daumenabdrücken. :D Und nun bin ich am Ende meiner Ideen. Der Text ist ganz gut, aber ob er wirklich für jemand schwerkranken passt, bin ich mir nicht sicher. Er klingt doch recht "schwer". Das ist soooooo schwer.........
    Der christliche Spruch ist richtig toll. Den merke ich mir mal! Allerdings ist sie nicht besonders gläubig.

  • ich habe selbst einen seit Oktober schwerkranken Partner.
    Und wir haben immer wieder erlebt, wie schwer sich Andere damit tun, ihm gute Wünsche in Worte zu fassen.


    dabei könnte es so einfach sein:


    einfach schreiben, dass man an ihn /sie denkt, dass man gute Wünsche mit auf den Weg schickt, dass man hofft, dass er/sie guten Mutes bleibt.


    Oder auch ruhig dazu schreiben, dass einem die Worte eben fehlen !


    Eher uns innig sind solche "normalen" Dinge wie ein "Gute Besserung" oder noch unpassender "baldige Genesung". In vielen Fällen ist einfach nix mit "baldig", und da hat man als Kranker oft das Gefühl, mit einer Floskel abgefertigt zu werden.


    Zumindest sind das unsere Erfahrungen der letzten Monate ;)

  • :danke: Friesin! Das hilft mir endlich zu wissen, was denn das RICHTIGE ist. Wenn man selbst noch nie in ähnlicher Situation war, ist es extrem schwer zu wissen, über was man sich freut und was eher unpassend ist. DANKE!

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die nie gläubig waren wenn sie sehr krank sind doch zum Glauben finden.
    Aber davon ab kann man ja auch Gott aus dem Gedicht rauslassen und es damit beschreiben, dass es einfach jemand ist der einem Kraft gibt.


    Ich denke, wenn man einfach drauflos schreibt ist es am Besten. Es ist gar nicht so wichtig nach Worten zu suchen, denn letztendlich kommt es ja drauf an, dass man zeigt, dass man an denjenigen denkt.


    Mir ist eingefallen, dass ich einer Kollegin einmal lauter witzige Sachen geschickt habe die mit Schule zu tun hatten, als sie sehr krank war. Ich war mir unsicher ob es das Richtige ist, aber dachte, es wäre mal was anderes.
    Sie sagte mir später, dass sie es total gut fand, dass man einfach mal so Post bekam ohne "tut mir Leid" und sie lachen konnte.

  • Ach es waren halt gesammelte Comics von Uli Stein und so.
    Ich hatte daraus ein kleines Büchlein gebunden.
    Du kennst doch diese Lehrercomics.

  • Ich würde auf Gedichte und religiöse Sprüche verzichten, wenn man nicht weiß, wie die Schwerkranke dazu steht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Gefahr besteht, dass der Kranke mit Gott hadert, warum gerade er krank geworden ist, dann sind religiöse Sprüche ein Schuss nach hinten. Wenn er gerade keine Hoffnung hat und sich am Tiefpunkt befindet, sind Texte, die "Hoffnung" zum Thema haben, nicht immer das Richtige. Menschen, die um ihre Gesundheit trauern, wollen für ihre Trauer respektiert werden. In dem Fall finde ich persönlich geschriebene Zeilen mit "viel Kraft" (nicht "gute Besserung", wenn es die vielleicht nicht gibt) am besten, sowie neutrale Geschenke am besten, Geschenke, die die Interessen des Beschenkten berücksichtigen und zeigen, dass man an ihn gedacht hat, ein ganz normales Taschenbuch (oder ein Gutschein dafür) tut es auch mal.

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