Notengebung: runden?

  • Auf welche Weise bildet ihr bei Klassenarbeiten mit Punkten die Noten?


    Wenn aufgrund einer bestimmten Punktezahl eine 4,87 rauskommt, ist das dann eine 5+ oder eine 5?
    Wenn man strikt nach dem Runden geht, eine 5+.4,87 ist schließlich näher an 4,75 dran als an 5,0.


    Und wie wird dann weitergerechnet?
    Obige Frage bezieht sich letztendlich ja "nur" auf die Note, die ich mit Rotstift auf die Klassenarbeit des Schülers schreibe.
    Die "eigentlichen" Noten stehen ja in meiner Exceltabelle. Und die hat kein Problem damit, mit 4,87 weiterzurechnen.


    Problem daran:
    Nehmen wir an, der hypothetische Schüler schreibt zufälligerweise viermal eine 4,87 und hat jedesmal eine 5+ auf dem Zettel stehen.
    Mündlich kriegt der Schüler eine 4.
    Das Verhältnis schriftlich/mündlich ist 2:1
    Der Schüler tippt also in seinen Taschenrechner ((4,75*2)+4)/2.
    Das gibt grade 4,5.
    Wunderbar, grade noch geschafft, der liebe Lehrer gibt ja bei ,5 immer die bessere Note...


    Mein Excelsheet dagegen rechnet anders:
    ((4,87*2)+4)/2=4,58.
    Das ist eigentlich bisschen weit weg von der 4...


    Okay, sobald es um die Zeugnisnoten geht, kommt natürlich wieder das "pädagogische Runden" ins Spiel, schon klar, aber das Rechenbeispiel zeigt, dass es manchmal schon einen Unterschied machen kann, wie man rundet und mit welchem Ergebnis man weiterrechnet...


    BWT, schon fast OT: Von 3,87 auf 3,75 - ist das überhaupt runden? Runden ist doch eigentlich auf die nächste "glatte" Zahl...

  • Ich benutze auch für die Bewertung von Klassenarbeiten keine zweite Nachkommastelle. Meine Herangehensweise an eine Leistungsbewertung ist prinzipiell die, dass ich anhand eines Erwartungskataloges entscheide, ob die Schülerleistung sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft oder ungenügend ist. Als zweiten Schritt finde ich dann, wenn notwendig, eine Tendenz. Eine Punktetabelle hilft mir dabei, aber auch nicht mehr. Ich bewerte die Leistung aufgrund meiner fachlichen Expertise, nicht eine Excel-Tabelle aufgrund von arithmetischen Gesetzen.


    Ich sehe es nicht so, dass es überhaupt entscheidbar ist, dass eine Schülerleistung sagen wir mal 3/100 Notenstufen besser ist als die andere oder um 6/100 besser als die andere - nicht, wenn es um Schüleräußerungen über zu prüfende Sachverhalte geht. Der Taschenrechner wirft sicherlich beliebig viele Nachkommastellen aus, aber das ist genauso eine Scheingenauigkeit, als wenn ich ein Zimmer mit einem Zollstock ausmesse und dann die Maße mit dem Taschenrechner auf den hunderstel Millimeter berechne.


    Zitat

    BWT, schon fast OT: Von 3,87 auf 3,75 - ist das überhaupt runden? Runden ist doch eigentlich auf die nächste "glatte" Zahl...


    Das ist ein schönes Beispiel. :) Diese Operation ist überhaupt keine Rechnung, sondern einfach deine Entscheidung, dass eine Leistung als "voll ausreichend" bewertet wird, was du in diesem Fall als Dezimalzahl 3,75 kodierst. Die Rechenunterschiede bei den Rundungen kommen daher, dass du de facto mit den 3,87en neue Notenstufen einführst, die aber nicht sichtbar werden, weil sie sich als "objektive Zahlen" tarnen.


    Letztlich läuft es darauf hinaus, dass du eine vermeintlich größere Genauigkeit zu Lasten des Schülers einführst. Da sehe ich wenig Sinn hinter.


    Nele

    4 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Zitat

    bei Klassenarbeiten gebe ich nur ganze Noten.


    Das ist eine schöne Idee. Überlege schon länger, so etwas einzuführen, da die Tendenzen doch eher verwirrend sind... Werde jetzt erstmal die halben Noten abschaffen :D.

  • Zitat

    Original von neleabels
    Meine Herangehensweise an eine Leistungsbewertung ist prinzipiell die, dass ich anhand eines Erwartungskataloges entscheide, ob die Schülerleistung sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft oder ungenügend ist. Als zweiten Schritt finde ich dann, wenn notwendig, eine Tendenz. Eine Punktetabelle hilft mir dabei, aber auch nicht mehr.


    Das mag bei Arbeiten in Sprachfächern funktionieren, nicht aber in den Naturwissenschaften.
    Da habe ich, aufgrund der Stoffmenge, die ich abfrage, Klassenarbeiten, die aus z.B. 20 (Teil-)Aufgaben bestehen. Für jede Teilaufgabe gibt es Punkte, am besten mehrere, damit man auch für teilweise richtige Antworten noch einen "Gnadenpunkt" geben kann.


    Hierzu am besten noch eine Erläuterung, wie in den Naturwissenschaften, zumindest bei mir, eine KA entsteht:
    Bei der Konzipierung der Klassenarbeit überlege ich mir zuerst einmal Aufgaben und achte dabei darauf, dass Möglichst jedes Gebiet der zu lernenden Unterrichtseinheit abgedeckt ist.
    Im nächsten Schritt schätze ich für jede Aufgabe die Bearbeitungszeit ein.
    Sind es mehr als 35-38 Minuten, werden Aufgaben gestrichen (bzw. wandern in den Pool für die Nachschreiber-KA).
    Dann teile ich den Aufgaben Punkte zu - "nenne 4 ..." = 4 Punkte, "gibt 3 Gründe an, warum..." = 3 Punkte.
    Transferleistungen sind mehr wert als reine Reproduktionsaufgaben.


    Deshalb habe ich eventuell eine Klassenarbeit, die eine "krumme" (im Sinne von "schlecht in Noten umrechenbar) Gesamtpunktzahl hat, z.B. 52 Punkte.
    Logisch - ideal wären 21 Punkte, so dass man jeder Punktzahl eine in Baden-Württemberg übliche (Viertel-)Note zuordnen kann.
    Ich finde es aber sinnvoller, so wie beschrieben vorzugehen und zu wissen, dass meine KA inhaltlich vollständig ist und zeitlich machbar ist, statt so lange zu streichen und Punkte herumzuschieben, bis ich auf die 21 komme.


    Das Problem der Notenberechnung gehe ich i.d.R. mit der Formel Note=6-5*(erreichte Punktzahl/Gesamtpunktzahl) an, wobei ich immer, je nach Schwierigkeit der KA, die Gesamtpunktzahl ein paar Punkte niedriger als die tatsächliche Gesamtpunktzahl ansetze.


    Nur kommen jetzt eben die oben geschilderten Noten wie 2,87333333333 heraus.


    Zitat

    Ich bewerte die Leistung aufgrund meiner fachlichen Expertise, nicht eine Excel-Tabelle aufgrund von arithmetischen Gesetzen.


    Ich bewerte ebenfalls die Leistung aufgrund meiner fachlichen Expertise. Excel kann mir keine Aufgaben bewerten.
    Ich lese mir die erste Aufgabe durch, bemerke, dass der Schüler sie vollständig erfüllt hat - 4 Punkte.
    Die zweite Aufgabe hat er in Ansätzen richtig - 2 Punkte.
    Bei der dritten und vierten Aufgabe sehe ich, dass der Schüler "auf Lücke gelernt" hat - null Punkte.
    Aufgabe 5 und 6 hat er dagegen wieder perfekt gelöst - jeweils 3 Punkte.
    Und so weiter...
    Würde ich hier nicht mit einem Werkzeug wie Excel arbeiten, hätte ich eine sehr subjektive Einschätzung. Je mehr Einzelleistungen (= hier: Teilaufgaben) du hast, umso mehr bist du auf ein Hilfsmittel angeweisen, um sie zusammenzuführen.


    Wenn hier was fehlt, da was richtig ist, dort ein Wissensbröckchen zum Vorschein kommt, da ein schlechter Rateversuch auftaucht, kann ich schlecht meine Fachkenntnis einsetzen, um eine "Gesamtleistung" einzuschätzen.
    Die Punktezählerei mache ich bei Deutschaufsätzen auch nicht, da kann ich das Werk als Gesamtleistung sehen, hier habe ich meine Kriterien und vergebe danach die Note - ganz ohne Excel :)


    Zitat

    Original von Friesin
    bei Klassenarbeiten gebe ich nur ganze Noten.


    Hmmmmh, ich bin zwar ebenfalls der Meinung, dass es schwer ist, bei Schülerleistungen zwischen 3,6 und 3,7 zu differenzieren, aber ganze Noten sind mir dann doch zu ungenau, dazu geht es (zumindest aus Schülersicht!) hier um zu viel.


    Wo "kippt" die Note?
    Irgendwo muss es ja dann einen Moment geben, in dem du bei der Korrektur sagst "Das ist jetzt keine 2 mehr, sondern eine 3.
    Wenn zwei Schüler ihre Arbeiten zurückkriegen und der eine hat nur einen Tick mehr Wissen gezeigt als der andere, nur ein kleines Bisschen, und hat darum eine 4 bekommen und der andere eine 5.
    Der eine ist zufrieden, der andere bricht in Tränen aus - zwischen einer 4 und einer 5 liegen Welten, jedenfalls aus Schülersicht, ich betone es noch einmal.


    Aber um auf meine ursprüngliche Frage zurückzukommen:
    1. Wie rechne ich eine durch obiges Verfahren entstandene Note auf eine Viertelnote um?
    2. Rechne ich fürs Endzeugnis mit den Viertelnoten weiter oder mit den "krummen" Noten?

  • Als jemand, der in einem Bundesland arbeitet, wo Noten gar nicht arithmetisch ermittelt werden dürfen, stellt sich mir folgende Frage:


    Wie kommt man denn auf so krumme Zahlen??


    Ich habe eine Maximalpunktzahl für Arbeiten und lege daran meine Notengrenzen fest. Beim Korrigieren ziehe ich bei Fehlern Teilpunkte von der Maximalpunktzahl ab (die Teilpunktzahlen für die einzelnen Aufgaben sind natürlich vorher festgelegt) und komme am Ende zu einer klaren Note, die ich mit Tendenzen versehen kann oder auch nicht.

    • Offizieller Beitrag


    Das machst Du jetzt nicht wirklich so, oder?!


    Wenn ich Punkte für bestimmte Teilleistungen vergebe, komme ich auf der Basis festgelegter Notenabstände, die in ganzen, selten in halben Punkten erfolgen, immer auf "glatte" Noten.


    Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und nach der Zulässigkeit einer solchen Notenfindung fragen. Es würde mich wundern, wenn das Schulgesetz in BaWü solche Noten zulässt. Auch da müsste die allgemeine Notenskala (ggf. mit Tendenzen) gelten.


    Du kannst solche krummen Noten übrigens vermeiden, wenn Du den Bewertungsschlüssel Deiner Arbeit entsprechend gestaltest.


    Erreichte Punkte * 100 geteilt durch Gesamtpunktzahl gibt einen Prozentwert, den man problemlos linear in ganze Noten umrechnen kann.


    Deine Formel ist unnötig kompliziert und führt zu unnötigen Problemen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Paulchen


    Gegenfrage: Wie kommst du auf gerade Zahlen?


    Nehmen wir als Maximalpunktzahl 36 Punkte.
    Ein Schüler hat 15,5 Punkte erreicht.
    Wie rechnest du das auf eine klare Note um?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ummon
    Paulchen


    Gegenfrage: Wie kommst du auf gerade Zahlen?


    Nehmen wir als Maximalpunktzahl 36 Punkte.
    Ein Schüler hat 15,5 Punkte erreicht.
    Wie rechnest du das auf eine klare Note um?


    Indem Du es nicht proportional machst sondern einheitliche, lineare Punktabstände definierst.


    Beispiel bei 40 Pukten:


    0-10: 6
    11-19: 5
    20-24: 4
    25-29: 3
    30-34: 2
    35-40: 1


    Bei 36 Punkten kannst Du die Abstände nicht linear machen - ich achte bei meinen Arbeiten bei der Punktevergabe darauf, dass das so hinkommt.


    Auch halbe Punkte wären so berücksichtigt.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Bolzbold
    Du gibst als Endnote einer Arbeit eine 4,87?


    Natürlich nicht.
    Die Endnote ist in diesem Fall eine 5+.


    Zitat

    Original von Bolzbold
    Wie kommst Du bei Arbeiten auf solche krummen Noten?


    Siehe den Beitrag oben.


    Zitat

    Original von Bolzbold
    Wenn ich Punkte für bestimmte Teilleistungen vergebe, komme ich auf der Basis festgelegter Notenabstände, die in ganzen, selten in halben Punkten erfolgen, immer auf "glatte" Noten.


    Das ist letztendlich meine Frage - wie gestalte ich einen fairen, gleichmäßigen Notenschlüssel, wenn ich eine Maximalpunktzahl habe, die kein Vielfaches der Anzahl der möglichen Noten entspricht?


    Und kann ich das bei Excel (da steckt meine Notenverwaltung drin, ich habe kein physisches Notenbuch) beibringen, dass z.B. 15 Punkte die Note 3,0 ergibt?

    • Offizieller Beitrag

    Ummon


    Excel wäre mir da "sche**egal", weil meine Notengebungspraxis nicht von irgendeiner Software abhängig ist.


    Abgesehen davon kannst Du ja die Noten und nicht die Punkte in die Tabelle eintragen, weil Du die Gesamtnote auch anhand der Teilnoten und nicht irgendwelcher Punkte ermittelst.


    Wieso machst Du das so kompliziert?


    Ich benutze keine Exceltabelle und keinen Taschenrechner und komme dennoch in 95% der Fälle zu eindeutigen Noten.


    Und was den fairen Notenschlüssel angeht, so ist er nicht einfach ein Vielfaches der Noten.
    Du kannst auch eine Prozentwerttabelle erstellen, durch die Du dann die Noten ermittelst. Das ist auch linear und ist nicht von einer "passenden" Maximalpunktzahl abhängig.


    Beispiel:


    mind. 25% für eine 5
    mind. 50% für eine 4
    mind. 63% für eine 3
    mind. 75% für eine 2
    mind. 86% für eine 1
    Gruß
    Bolzbold

  • Okay, danke.


    Habt ihr jetzt noch eine Idee, wie ich das Excel eintrichtern kann, damit ich nicht jede Punktezahl "von Hand" in eine Note umwandeln muss?
    Wenn ich bei jedem Schüler nachsehe, welche Punktezahl er hat, dann im Notenschlüssel nachschaue, welche Note das ergibt und dann beim Schüler diese Noteeintippe, dauert das bei 32 Schülern recht lange.

    • Offizieller Beitrag

    ich schreibe ja auch Exen mit Punktesystem.
    Die Hälfte der Gesamtpunktzahl ist immer gerade noch die 4, bei
    36 Gesamtpunkten also
    18 Rohpunkte (BE) = 4


    die Punkte zwischen 18 und 36 verteilen sich gleichmäßig auf die Noten 1-4,
    so dass herauskommt:


    18- 22 BE = 4
    23- 27 BE = 3
    28- 32 BE = 2
    33- 36 BE = 1


    Wir sind gehalten, die Notenschritte unbedingt äquidistant zu erstellen.


    Trotz unterschiedlicher Gewichtung achte ich beim Erstellen der Ex und bei der vergabe der einzelnen Bewertungseinheiten darauf, möglichst eine gute, d.h. teilbare Zahl an BEs auszuweisen.


    Und schon ist die Berechnung ganz simpel :D


    Natürlich ist dann jemand mit 22 Punkten haarscharf an einer 3 vorbeigerutscht, aber Grenzen gibt es halt immer.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ummon
    Okay, danke.



    Wenn ich bei jedem Schüler nachsehe, welche Punktezahl er hat, dann im Notenschlüssel nachschaue, welche Note das ergibt und dann beim Schüler diese Noteeintippe, dauert das bei 32 Schülern recht lange.


    das geht ratzfatz auch ohne Exel :D

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ummon
    Okay, danke.


    Habt ihr jetzt noch eine Idee, wie ich das Excel eintrichtern kann, damit ich nicht jede Punktezahl "von Hand" in eine Note umwandeln muss?
    Wenn ich bei jedem Schüler nachsehe, welche Punktezahl er hat, dann im Notenschlüssel nachschaue, welche Note das ergibt und dann beim Schüler diese Note eintippe, dauert das bei 32 Schülern recht lange.


    Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?


    Du musst die Teilpunkte und die Gesamtpunktzahl doch ohnehin in den Arbeiten ausweisen, damit es für die Schüler nachvollziehbar und transparent ist.


    Schreib Dir die Liste auf ein Blatt Papier, dann kannst Du das doch schablonenartig ablesen - dann schreibst Du die Note unter die Arbeit und trägst die Note in Excel ein.


    Wie kann man sich so abhängig von einer Software machen? Und so lange dauert das gar nicht.


    Also Du siehst hier Probleme, die es so nicht gibt. In der Zeit, in der Du dieses "Rundungsproblem" hier diskutiert hast, hättest Du bei einem kompletten Satz Arbeiten (ca. 30 Hefte) sowohl die Endnoten anhand der Punkte ablesen können, diese in die Hefte eintragen und auch in den PC eingeben können...


    Gruß
    Bolzbold

  • Kann das nicht jeder selber entscheiden, was ihm / ihr nun zu anstrengend ist oder nicht? Das hängt doch von der individuellen Arbeits- und Dokumentationsweise ab. Ich finde auch, dass es manchmal einfach schneller geht, wenn Excel das alles für mich erledigt und ich einen Schritt weniger machen muss. Das heißt noch lange nicht, dass ich ohne Excel aufgeschmissen bin bzw. mich zu seinem Sklaven mache. :neenee:


    @ ummon: Ich nutze immer eine Tabelle, die einen SVERWEIS nutzt. Die kann ich dir gerne mal zusenden, wozu ich aber deine E-MAil Adresse bräuchte.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von CKR
    Kann das nicht jeder selber entscheiden, was ihm / ihr nun zu anstrengend ist oder nicht? Das hängt doch von der individuellen Arbeits- und Dokumentationsweise ab. Ich finde auch, dass es manchmal einfach schneller geht, wenn Excel das alles für mich erledigt und ich einen Schritt weniger machen muss. Das heißt noch lange nicht, dass ich ohne Excel aufgeschmissen bin bzw. mich zu seinem Sklaven mache. :neenee:


    Das ändert aber nichts daran, dass die Bepunktung ja trotzdem in den Heften stehen sollte. Und das ist m.E. die eigentliche Arbeit.
    Wenn ich jedesmal eine andere Punkteschablone verwende, weil ich ja nicht immer dieselbe Zahl an Rohpunkten habe, müsste ich entweder jedesmal eine neue Formel in Excel eingeben, oder aber in Prozentwerden arbeiten, d.h. ich definiere eine Maximalpunktzahl und ermittle anhand der erreichten Punkte die Note.
    Das ist aber ein "Verwaltungsschritt", der unabhängig von der Art ("analog" auf Papier oder "digital" im Rechner) gemacht werden muss.


    So gesehen sind dann beide Arbeitsweisen "zu anstrengend".


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Bolzbold
    Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?


    Doch, ist es. Oder entdeckst du irgendwo ein Smiley?


    Wir haben das Jahr 2010 und wieso soll ich auf die Vorteile der heutigen Zeit verzichten?


    Kurz zu meiner Notenverwaltung:
    Jede Klasse hat ein eigenes Excelsheet.
    Darin steht jede Klassenarbeit, jede Projektnote, jede Referatsnote, jede mündliche Note.
    Und mit mündlicher Note meine ich nicht irgendeine Note, die ich kurz vor Notenschluss aus einem wischi-waschi-Eindruck zusammenreime, sondern viele mündliche Noten, die ich im Laufe des Jahres vergebe (ähnlich der hier beschriebenen Methode beim Lehrerfreund) und in ein in ein separates Tabellenblatt eintrage.


    Ich habe also sehr viele Noten, die ich miteinander verrechne(n muss) und das geht mit so einem Programm sehr komfortabel. So weiß ich auch immer sofort den momentanen Leistungsstand eines Schülers ohne dass ich lange rumrechnen muss.


    Vorteile des Systems:
    - Ich kann dem Schüler oder bei Bedarf seinen Eltern einen genauen momentanen Leistungsstand sagen und nicht nur eine "Du stehst in so etwa auf..." --> Transparenz


    - Ich habe am Schuljahresende null-komma-gar-keine-Arbeit mit dem Noten
    zusammentragen, auch wenn es 20 Einzelnoten sind mit komplizierteren Bewertungsschlüsseln wie mündlich : schriftlich : praktisch = 3:3:1 (Fachschaftsbeschluss!).
    Da würde auch Friesin ihren Taschenrechner zücken und dann geht's bei 30 Schülern mal 20 Einzelnoten doch nicht mehr so ratzfatz...


    - Da ich ständig (automatisiert) Backups vornehme, geht mit Sicherheit nichts verloren - wenn ein Kollege irgendwo sein heiliges Notenbuch verliert, ist er aufgeschmissen.


    Zitat


    Also Du siehst hier Probleme, die es so nicht gibt. In der Zeit, in der Du dieses "Rundungsproblem" hier diskutiert hast, hättest Du bei einem kompletten Satz Arbeiten (ca. 30 Hefte) sowohl die Endnoten anhand der Punkte ablesen können, diese in die Hefte eintragen und auch in den PC eingeben können...


    Stimmt.
    Aber es so zu sehen wäre extrem kurzsichtig.
    Ich mache diesen Job noch mehrere Jahrzehnte, ich bin an langfristigen Lösungen interessiert.


    Wenn ich hier auf eine Lösung stoße, durch die ich insgesamt effizienter arbeiten kann, investiere ich auch gerne weitere 10 Stunden in die Angelegenheit.


    Also - falls jemand einen Tipp hat, wie Excel mit einem vorgegebenen Notenschlüssel Punkte in Noten umrechnet, bin ich gerne offen, aber bitte keine Missionierung und Verteufelung von Exvel.
    Dieses ganze Gezeter von wegen Excelnutzer wären Erbsenzähler und hätten keine pädagogische Notengebung geht mir auf den Keks. Excel ist ein Werkzeug, nicht mehr und nicht weniger.


    Danke für die konstruktiven Beiträge.

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