Lehrerin geht 12 Wochen vor Schuljahresende in Mutterschutz, und nun?

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne wissen, wie es normalerweise an Schulen gehandhabt wird, wenn beispielsweise ene Erstklasslehrerin (die alle Fächer in der Klasse unterrichtet) ca. 12 Wochen vor Schuljahresende in Mutterschutz geht. Ist es dann üblich, dass sie die Schulberichte vorher schreibt? Oder wird es durchaus so gemacht, dass eine Vertretung die Klassenleitung übernimmt und sämtliche Berichte alleine schreiben muss? Oder wird vielleicht geschaut, dass sich zwei Lehrer die Klassenleitung teilen können und einer beispielsweise Deutsch und einer Mathe unterrichtet, sodass nicht alles an einer Person hängen bleibt? Ist ja so auch so schon schwierig genug, die Berichte zu schreiben, wenn man die Schüler kaum kennt.


    Schöne Grüße.


    PS: Zum Halbjahr gab es übrigens keine Berichte, sondern nur Elterngespräche, zu denen es vermutlich ein (kurzes?) Protokoll gibt.

  • Bei uns würde die Schulleitung die Klassenlehrerin dazu anhalten, Kurzberichte zu den einzelnen Kinder zu schreiben. Innerhalb von 12 Wochen (bzw. 8-10 Wochen, muss ja auch alles noch geschrieben werden) kann keine Lehrerin treffende Zeugnisse mit Lernentwicklung (!) über ihr unbekannte Kinder schreiben.

  • Zitat

    Oder wird vielleicht geschaut, dass sich zwei Lehrer die Klassenleitung teilen können und einer beispielsweise Deutsch und einer Mathe unterrichtet, sodass nicht alles an einer Person hängen bleibt?

    ja, so wäre es wohl bei uns, jetzt zum Halbjahr würde in einem Hauptfach die Lehrerin wechseln auf eine feste nichtschwangere Kollegin, die Vertretungslehrerin hätte somit von der dann Unterstützung beim Zeugnisseschrieben...

  • Zitat

    Original von Schmeili
    Innerhalb von 12 Wochen (bzw. 8-10 Wochen, muss ja auch alles noch geschrieben werden) kann keine Lehrerin treffende Zeugnisse mit Lernentwicklung (!) über ihr unbekannte Kinder schreiben.


    Solche Situationen gibt es öfters und dann muss es auch irgendwie gehen.


    In diesem Fall ist es ja ein vorhersehbarer Lehrerwechsel und da kann die abgebende Lehrerin entsprechendes für ihrer Nachfolgerin vorbereiten. Das wäre auf jeden Fall kollegial und da eine konsequente Schülerbeobachtung Pflicht ist, muss sie es wohl auch. Macht sie es allerdings nicht, dann wird es auch so gehen müssen....



    Welche "Seite" bist du denn?

  • Hallo Mayflower,


    bei und trat dieser Fall letztes Jahr ein. Die Klassenlehrerin hat kein einziges Zeugnis geschrieben, das musste alles die Vertretungskraft übernehmen.


    Ich fands nicht in Ordnung.


    LG,
    mrsy

  • Zitat

    Original von Mayflower24
    Danke für eure Antworten. Ich gehöre evtl. zur "vertretenden Seite".



    Wenn sich es sich nun schon abzeichnet, dass du die Klasse (ich schätze jetzt mal) März übernehmen musst, dann sprich die KL und die Schulleitung konkret darauf an.


    Ich musst mal 6 Wochen vor Zeugnistermin eine unbekannte Klasse übernehmen und die KL hatte so gut wie nix an Beobachtungen für mich. Die Kollegen hatten zu diesem Zeitpunkt schon einen großen Teil der Zeugnisse geschrieben....
    Da muss man halt etwas improvisieren....

  • Hallo
    ich war mal in so einer Situation, aber ich wurde erst 3 Monate vor Jahresende an die Schule als Vertretung geschickt, d.h. ich kannte weder die Schüler noch die Lehrerin.
    Es wurde dann so gelöst, dass ich von der Lehrerin die Noten mit Gewichtung bekam und einen Vorschlag für die Zeugnisnoten. Die Noten, die ich noch selbst machte, flossen natürlich noch mit in die Zeugnisnote ein. Getippt habe ich die Zeugnisse aber selbst. Ich fand das in Ordnung.
    Man muss sagen, dass die Bemerkung sich damals auf ca. 5 Zeilen pro Schüler belief. Wenn das ausführlicher sein muss, was ich bei einer ersten Klasse vermute, dann braucht man unbedingt konkrete Schülerbeobachtungen und auch Notizen zum Lernfortschritt in den jeweiligen Bereichen des Fachs. Dann kann man auch ein Zeugnis tippen.
    Gruß
    Anna

  • Hallo,
    wenn die Schwangerschaft problemlos verläuft, hat die Klassenlehrerin doch noch Zeit, um für jedes Kind Zeugnisvorschläge in Textform zu erstellen und dir die Dateien zu geben. Dann brauchst du nur noch zu schauen, ob du alles ebenso siehst oder ob du ggf. noch Kleinigkeiten ändern musst.


    Anders sieht es aus, wenn die Kollegin z.B. liegen muss. Dann ist aber sicher ein ausführliches Telefongespräch möglich oder ein Besuch, um viele Infos über die SuS zu erhalten.


    Ich wünsche dir den ersteren Fall, und der Kollegin auch!
    Viele Grüße
    venti :)

  • Ich denke auch, dass die Klassenlehrerin versuchen sollte, die Zeugnisse weitestgehend vorzuschreiben und v.a. der Vertretungskraft eigene Notizen etc. an die Hand zu geben.


    Ich war auch schon als Vertretungslehrerin in einer solchen Situation.
    Damals hieß es von Seiten der Klassenlehrerin: "Ich schreib die Zeugnisse auf jeden Fall vor."
    Es vergingen die Wochen und nichts passierte, im Gegenteil, es gab -trotz unproblematischer Schwangerschaft! - immer andere Ausreden.
    Das gehört sich einfach nicht.
    Man hat da als Vertretungskraft dann echt die A...karte.
    Es musste dann so gehen, ich hab natürlich auch die Zeugnisse allesamt geschrieben. Aber wie soll man eine Lernentwicklung beschreiben, wenn man die Kinder nur knapp 3 Monate kennt?


    Ich hoffe, dass es in deiner Situation anders wird! :)

  • Beo mir ist es ähnlich. Mein Mutterschutz beginnt in den Osterferien und dauert in die Sommerferien hinein.


    Meine Schulleitung meinte, die Vertretung wird die Zeugnisse schreiben, da Mutterschutz bedeutet, dass man nicht arbeiten DARF. Ich werde meine Notizen und meine Auzeichnungen inklusive aller Gesprächnotizen hinterlassen.
    Natürlich hoffe ich, dass ich die Vertretung noch vorm Mutterschutz kennen lernen darf und werde ihr anbieten, mich entweder anzurufen oder zu besuchen, wenn sie Unterstützung braucht.


    Da der Geburtstermin halt nur wenige Wochen vor den Sommerferien liegt weiß ich halt jetzt noch nicht wie es im Mai/Juni aussieht und wie gut es uns dann geht, aber ich hoffe mal auf das Beste.


    Grüße millie

  • Ich übernahm auch eine Klasse nach Ostern und habe im Sommer die Zeugnise geschrieben. Allerdings habe ich mich mit der werdenen Mutter getroffen und wir sind die Kinder gemeinsam durchgegangen, während ich mir Notizen gemacht habe. Erteilte Zensuren, die bis dahin gegeben wurde, habe ich auch bekommen. Achso und ich habe mir die Zeugnisse vom Halbjahr geben lassen und dann mit meinen eigenen Beobachtungen abgeglichen.


    Gruß, Pitti

  • Ich denke auch, dass du mit der KL in Kontakt tereten solltest. Eventuell hat sie ja sogar schon etwas vorbereitet. Ich würde mir auf jeden Fall die Noten geben lassen vom Halbjahr bzw. die Gesprächsprotokolle. Wenn du die Klasse ab Marz übernimmst, ist es aber auch selbstverständlich, dass du eigene Beobachtungen mit einfließen lässt bzw. die Zeugnisse auch vielleicht selbst schreiben musst. Hab ich auch schon für meine Kollegin getan, allerdings hatten wir nicht so ausführliche Verbalbeurteilungen wie ihr. Hab dann einfach ihre Notizen in meine Ausführungen mit eingebaut. Ich wäre aber nie auf die Iddee gekommen, meine (schwangere) Kollegein zu fragen, ob sie die Zeugnisse für mich schreibt.

  • Hallo,
    ich werde meine 4. Klasse auch im März abgeben müssen, da es in NRW aber erst mitte Februar Zeugnisse geben wird, ist das 2. Halbjahr dann erst 4 Wochen alt. Da wird die Vertretung die Zeugnisse dann eigenverantwortlich schreiben müssen, natürlich werde ich aber für Fragen/Besprechungen erreichbar sein.


    LG smali

  • "Es vergingen die Wochen und nichts passierte, im Gegenteil, es gab -trotz unproblematischer Schwangerschaft! - immer andere Ausreden.
    Das gehört sich einfach nicht."


    Ah ja! Hast du neben dem Lehramt auch Medizin studiert, oder warum weißt du so gut über Schwangerschaften (anderer) Kolleginnen bescheid? Solche Äußerungen finde ich äußerst unprofessionell und auch heikel.
    Ist ja wirklich frech von der Dame, einfach schwanger zu werden und in den Mutterschutz zu gehen!

  • Zitat

    Original von drsnuggles
    "Es vergingen die Wochen und nichts passierte, im Gegenteil, es gab -trotz unproblematischer Schwangerschaft! - immer andere Ausreden.
    Das gehört sich einfach nicht."


    Ah ja! Hast du neben dem Lehramt auch Medizin studiert, oder warum weißt du so gut über Schwangerschaften (anderer) Kolleginnen bescheid? Solche Äußerungen finde ich äußerst unprofessionell und auch heikel.
    Ist ja wirklich frech von der Dame, einfach schwanger zu werden und in den Mutterschutz zu gehen!


    Auch wenn du mich nicht meinst: Ich habe auch nicht Medizin studiert, weiß aber trotzdem, dass die letzte Schwangerschaft in unserem Kollegium bis zur Geburt absolut unproblematisch war. Zauberwort: Kommunikation!
    Vielleicht liest du dich erstmal ein bisschen ein und orientierst dich an dem üblichen Umgangston hier - eigentlich sind wir hier nämlich meist recht nett zueinander oder tauschen auch mal argumente aus - aber reingeschneit kommen und so von der Seite..ne, das empfinde ich persönlich als schlechten Stil.


    may: Kannst du evtl. vorher Kontakt zu der jetzigen Klassenlehrerin aufnehmen? Oft ist das ja im persönlichen gespräch viel einfacher zu klären

  • Hallo May,


    ich habe - als ich eine Kollegin vertreten und die Zeugnisse schreiben musste / Noten vergeben musste - mit der betreffenden Kollegin telefonischen Kontakt aufgenommen (habe ohnehin auch ab und an telefonischen Kontakt mit ihr gehabt. So konnten wir dann gemeinsam eine Zeugnisnote geben bzw. bei einzelnen SuS Bemerkungen auf das Zeugnis schreiben. Vielleicht kann sie dir ja auch via Mail ihre Beobachtungen zukommen lassen.


    Lg Flipper

  • Ich werde auch 7 Wochen vor Schuljahresende in Mutterschutz gehen. Ich habe eine 1. Klasse und werde bis dahin wohl die Zeugnisse größtenteils formuliert haben. Sollte es dazu kommen, dass ich eher raus muss, würde ich auch versuchen, schon kleine Berichte zu schreiben und meine Aufzeichnungen weiterzugeben. Sollte selbstverständlich sein!


    Lieben Gruß

  • kann mich lisa*star nur anschließen. Gehe im Mai raus und, so ist zumindest der Plan, dann für die Klassen Notenvorschläge, bzw. Noten für die Zeit bis dahin fertig machen und an die Kollegen weiterreichen.

  • Zitat

    Original von Schmeili


    Auch wenn du mich nicht meinst: Ich habe auch nicht Medizin studiert, weiß aber trotzdem, dass die letzte Schwangerschaft in unserem Kollegium bis zur Geburt absolut unproblematisch war. Zauberwort: Kommunikation!
    Vielleicht liest du dich erstmal ein bisschen ein und orientierst dich an dem üblichen Umgangston hier - eigentlich sind wir hier nämlich meist recht nett zueinander oder tauschen auch mal argumente aus - aber reingeschneit kommen und so von der Seite..ne, das empfinde ich persönlich als schlechten Stil.



    Danke, Schmeili! :)


    Ich hätte nicht übel Lust, noch einen entsprechenden Kommentar zur Antwort von drsnuggles zu schreiben, aber ich belasse es mal dabei und nehme es gelassen (edit: oder soll ich sagen belustigt?!) zur Kenntnis. ^^

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