Thema Schöpfung in der 1. Klasse

1. offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich wollte demnächst in meinem ev. Religionsunterricht mit dem Thema Schöpfung beginnen, weiß aber noch aus meinem Studium, dass immer davor gewarnt wurde, die Schöpfungsgeschichte zu erzählen. Was würdet ihr machen? Auf die Schöpfungsgeschichte verzichten oder sie vorlesen und thematisieren?

    in den lila-bergedorfer religionsbuch kl 1 ist dazu, meine ich, etwas drinnen.
    der lp setzt den schwerpunkt auf das staunen der schöpfung.
    im frühling bietet sich dann ein gang nach draußen an und wie mit einer lupe wunderbare dinge entdecken und darüber staunen, danken :)
    pslam 104 passt auch immer gut.

    Wieso wird davor gewarnt ??? Ich hab das schon öfter bei den Kleinen gemacht und immer gute Erfahrungen gemacht. Aber nur vorlesen würde ich nicht. Es gibt tolle Bilder dazu, auf denen die Kinder selbst entdecken können, was Gott erschaffen hat. Ich geh mit den Kleinen auch immer raus und lasse sie entdecken: was hat Gott noch erschaffen?


    Lg Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    Das mit der Lupe finde ich gut. Ich wollte allerdings schon nächste Woche anfangen und weiß nicht, ob es da draußen schon viel zu entdecken gibt (momentan gibt es ja weder schöne Blumen, noch kleine Tierchen).


    Gewarnte wurde, weil SuS in der ersten und zweiten Klasse noch davon ausgehen, dass es sich beim Schöpfungsbericht um einen Tatsachenbericht handelt. Daher weiß ich nicht, ob ich wirklich genau auf diesen Text eingehen sollte.


    Andererseits könnte man ja bei jedem biblischen Text denken, dass es ein Tatsachenbericht sei... ach, ich weiß auch nicht.

    Spätestens, wenn die Schüler dich fragen, an welcher Stelle die Dinosaurier kommen weißt du, dass alle Warnungen unnötig waren ..... du kommst dann nicht umhin darüber zu "diskutieren". Und Erstklässler haben manchmal ganz tolle und plausible Theorien :)


    Panama, die das sowohl von ihren Schülern, als auch von ihrem Sohn kennt......
    Zitat:" Mama, hat Gott die Dinos vergessen....?"

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    Man würde doch dann vermutlich so argumentieren, dass der Schöpfungsbericht sehr alt ist und dass sich die Menschen von damals so versucht haben, die Entstehung der Welt zu erklären oder? Und dass die Menschen damals noch nicht wussten, dass es mal Dinosaurier gab und deswegen nicht von Dinos berichtet wird.


    Finde das sehr, sehr schwierig, die passenden Antworten zu finden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin auch gerade beim Thema Schöpfung. Die Bibelgeschichte kennen viele Kinder bereits, deshalb habe ich sie nur noch einmal vorgelesen und wir hatten passende Ausmalbilder dazu. Als Einstieg hatte ich eine tolle OHP-Folie mit einem Bild aus der Schulbibel. Die Tage der Schöpfung sind dort als ineinandergeschachtelte Vierecke dargestellt. Vielleicht findest du in der Google-Bildersuche etwas Ähnliches. Eine Bildbetrachtung per OHP findet meine Reliklasse immer ganz spannend.
    Es gibt auch immer Kinder, die naturwissenschaftliche Kenntnisse mitbringen. Die greife ich dann gerne auf und wir gucken uns in Sachbüchern an wie die Wissenschaft die Entstehung der Erde erklärt. Dann haben die Kinder als Vergleich den heutigen Blick auf die Schöpfung und wer weiß, was in der Zukunft noch alles erforscht wird.
    Da an meinem katholischen Reliunterricht auch muslimische Kinder teilnehmen, schaue ich gerne über den Tellerrand. Der Koran hat die biblische Schöpfungsgeschichte fast genau übernommen. Sehr interessant sind dann Schöpfungsgeschichten aus anderen Kulturen/Erdteilen. Sie verdeutlichen dann noch einmal, dass es sich um weitererzähltes Kulturgut handelt und nicht um Tatsachenberichte.
    Am Ende der Unterrichtsreihe steht bei mir auch das Thema 'Erhaltung/Bewahrung der Schöpfung'. Im Moment suche ich noch nach einem gescheiten Arbeitsblatt. Ich möchte nicht in den Bereich Umweltschutz abdriften, denn dann brauche ich noch drei Wochen mehr Zeit.

    Hallo Phönix!


    Exakt so. Sicher hat Gott dazu beigetragen, die Welt zu erschaffen. Aber genauso wie es in der Bibel steht wird es wahrscheinlich nicht gewesen sein, denn, wie die Kinder ja schon richtig bemerkt haben, fehlen z.b. die Dinosaurier. Aber die Menschen von früher wussten das nicht.


    Ich finde immer, dass sich man als Lehrer sehr auf den Instinkt und die Erklärungsmöglichkeiten von Kindern verlassen kann.


    Was glaubt ihr?


    Wieso haben die Menschen das so in die Bibel geschrieben??


    Wer hat ne Idee?


    Kinder finden immer selbst tolle Erklärungen. Man muss als Lehrer nicht glauben, alle Antworten parat haben zu müssen. Gerade bei solchen Themen. Aber sicher: Das Thema ist nicht einfach. Aber dafür um so kreativer. :) Und das macht es so spannend. Genauso wie die Frage: Wo wohnt Gott? Oder: Wie stellst du ihn dir vor?
    So Sachen finde ich total klasse :)



    LG Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    UUUPS


    Ich merke gerade: Zu viele W-Fragen...


    Aber das kann man sicher noch geschickter machen :)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    Zitat

    Original von Panama
    UUUPS


    Ich merke gerade: Zu viele W-Fragen...


    Aber das kann man sicher noch geschickter machen :)



    Zitat

    Was glaubt ihr? Wieso haben die Menschen das so in die Bibel geschrieben?? Wer hat ne Idee?


    Im Ref lernte ich anstatt "Wer hat eine Idee?" umzuformulieren in "Hast du eine Idee...?" Damals hat es auch funktioniert, jetzt hab ich ne Religruppe, da ist die Antwort immer "nee, keine Idee" Also zurück zu den W-Fragen :D

    Zitat

    Original von Talida
    Ich bin auch gerade beim Thema Schöpfung.


    Talida, in welcher Klasse unterrichtest du zum Thema Schöpfung? Ist das auch eine 1. Klasse? Finde deine Inhalte sehr interessant, aber denke mir, dass das nicht zu meiner 1. Klasse passen würde. Wäre zu hoch (vielleicht denke ich da auch falsch).

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe eine jahrgangsgemischte 1/2. Unter den Erstklässlern sind jedoch ein paar ganz clevere Kinder. Kann sein, dass ich die Reihe in einer jahrgangsbezogenen ersten Klasse nicht so durchführen könnte. Das kann aber von Lerngruppe zu Lerngruppe unterschiedlich sein. Mein Vorteil ist sicher auch, dass die meisten Kinder aus meiner eigenen Klasse kommen.

    Welche Bibelausgabe würdet ihr mir hierfür empfehlen? Ich bin ja eigentlich immer ein Fan davon gewesen, einen originalgetreuen Text zu nehmen, bei dem lediglich die schwierigsten Begriffe ersetzt werden. Tendenz ging meistens zur Lutherbibel oder der Zürcher Bibel, finde aber den Ansatz der Guten Nachricht auch nicht schlecht. Was meint ihr?

    Zitat

    Original von Panama
    Wieso wird davor gewarnt ??? Ich hab das schon öfter bei den Kleinen gemacht und immer gute Erfahrungen gemacht. Aber nur vorlesen würde ich nicht. Es gibt tolle Bilder dazu, auf denen die Kinder selbst entdecken können, was Gott erschaffen hat. Ich geh mit den Kleinen auch immer raus und lasse sie entdecken: was hat Gott noch erschaffen?


    Lg Panama


    Hallo,


    bin ganz erschrocken was ich hier lesen muss! Ihr erzählt den Kindern doch nicht im Ernst, dass Gott die Welt erschaffen hat, oder? So nach dem Motto: "Was hat Gott noch so erschaffen?" - so als wäre es die Wahrheit?? Eigener Glaube hin oder her - das kann man doch nicht machen.


    Man kann im Reliunterricht doch höchstens sagen: Es gibt Menschen die glauben, dass Gott die Welt erschaffen hat - aber doch nicht, dass es so ist. Wir leben doch nicht im Mittelalter...


    Also, ich bin kein Relilehrer würde aber auch davon abraten mit den ganz Kleinen schon sowas wie Schöpfung zu machen. Die nehmen das doch für voll. Oder wenn man schon die Schöpfung behandelt, dann höchstens alle Schöpfungsgeschichten der großen Weltreligionen gleichberechtigt - was wohl wiederum zu viel für die Kleinen ist.


    Gruß nach Westdeutschland ;)
    A.

    Doch agnos, der Westen lebt im Mittelalter. Die meinen das ganz Ernst, die nennen auch ihre Schulen gerne mal nach religiösen Eiferern wie z.B. Luise Hensel, dafür haben sie mit der Aufklärung auch nix am Hut. Ganz besonders gilt das für Grundschulen.


    Die typische Grundschullehrerin hier ist katholisch, auf Teilzeit, singt und betet gerne mit den Kindern (unverzichtbar), der Mann ist meist Bauer. Wenn die Kinder die Phase der Extremindoktrination überstanden haben, kommen sie dann in ein staatliches Bildungskombinat (Schülerzahlen 2000+). Meine Kinder wurden natürlich auch umfassend über den lieben Gott aufgeklärt (ein Gebot der Nächstenliebe), obwohl wir sie nicht zum Religionsunterricht angemeldet haben. Das Schule irgendwie andere Aufgaben hat und besser zu machen geht, wird irgendwie nicht verstanden.


    LG Tesla

    Ja, *lach* so wirds wohl sein. Ist schon traurig. Obwohl wenigstens der Beruf des Bauern ja doch ein ehrbarer ist (vom Subventionsbetrug mal abgesehen).


    An der Uni hatte ich eine Freundin die immer noch von ihrer Oma aus BaWü selbst gestrickte Babysachen bekommen hat, obwohl sie sich (nicht die Oma) schon vor Jahren als lesbisch geoutet hat und als ich letztens in Ludwigsburg war, da habe ich genau gegenüber vom Schloß eine riesige Reiterstatue mit einem Wehrmachtssoldaten gesehen. Inschrift: "Wer für die Freiheit kämpft, muss bereit sein, für die Freiheit zu sterben. Für unsere Kameraden des Panzerbataillons soundso 1943 in der Schlacht von Smolensk" (oder so).


    "Wer für die Freiheit kämpft...", 1943 in Russland!! Da bleibt einem echt die Spucke weg.


    Nun ja, wenigstens bauen die Menschen dort ordentliche Autos - das ist ja auch mal was!


    Ach, einen hab ich noch: Über das achstufige Abitur hat sich hier noch nie jemand beschwert. Vielleicht weil die Kids von Anfang an weniger beten und mehr lernen?


    LG
    agnos

    Zitat

    Original von agnos


    Ach, einen hab ich noch: Über das achstufige Abitur hat sich hier noch nie jemand beschwert. Vielleicht weil die Kids von Anfang an weniger beten und mehr lernen?


    LG
    agnos


    Das könnte sein, :D wenn ich mir so überlege, das Religion in der SEK I mit 2 Wochenstunden unterrichtet wird, Fächer wie Biologie, Physik und Chemie aber nur einstündig, dann tritt die Ursache der Katastrophe deutlich zutage. Oder?


    Natürlich glaubt man im Westen fest daran, dass es nicht so ist. :D


    LG Tesla

    hey, tesla und agnos - eure lästereien seien euch zugestanden - ihr müsst ja schon schlimmes erlebt haben und habt anscheinend noch einiges zu verarbeiten,hm?
    ich habe solche reli-lehrer in meiner schulzeit selbst nicht erlebt und ich selbst bin auch nicht so eine reli-lehrerin...


    könntet ihr 'nen eigenen thread aufmachen zum lästern und vorurteile platttreten?
    dann können sich die reli-lehrer hier zum thema schöpfung austoben. habe nicht alles genau gelesen, aber: hier hat doch niemand gesagt, dass die welt in 7 tagen wie aus knete erschaffen wurde, oder? und mal ganz vernünftig - so doof sind unsere kleinen in 1/2 nicht: wenn ich mit den kids in die natur gehe und bäume ansehe, die viele jahre zum wachsen brauchen, werde ich nicht so dämlich sein, ihnen dann erzählen zu wollen, damals hätten sie - zack - auf der erde gestanden und zwar genau nach schöpfungsobjekt x und vor schöpfungsobjekt y.

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