Erfahrungen mit der Silbenanalytische Methode?

  • Hallo an alle,


    ich war diese Woche auf einer Fortbildung zum Thema Schriftspracherwerb und Lesen lernen in Klasse 1 und dort wurde unter anderem die silbenanalytische Methode empfohlen. Diese wurde von Christa Röber entwickelt und basiert darauf, dass die Wörter - wie wahrscheinlich bekannt - in Silben zerlegt werden. Sie verwendet nun einen bestimmten Materialaufbau mit Silbenhäuschen, das sowohl den Lese- als auch Schreibprozess optimal unterstützen soll, als auch späteren Rechtschreibschwierigkeiten vorbeugen will.


    In so einer Fortbildung klingt das alles natürlich immer sehr gut und stimmig. ;) Die Kollegin, die das Konzept kurz vorstellte, war davon auch begeistert.
    Obwohl sie an ihrer Schule gänzlich ohne Buch und nur mit dieser Methode arbeitet, meint sie, man könne damit durchaus auch parallel zu einem Lehrwerk arbeiten. Es wäre auch ideal für den Förderunterricht.


    Nun meine Frage an euch:


    Kennt jemand dieses Konzept aus der Praxis und könnte vielleicht von seinen Erfahrungen berichten? Ist es wirklich so ein gelungenes, neues Modell oder nur dasselbe alte Silben-Konzept in neuer Verpackung? Gibt es Dinge, die beachtet werden müssen?


    Vielleicht gibt es hier sogar jemanden, der bereits mit der Methode erfolgreich arbeitet?


    Ich freue mich auf eure Antworten!

  • Ich habe von der silbenanalytischen Methode schon viel gehört, Gutes wie Schlechtes.
    Wie sooft kommt es auch bei dieser Methode darauf an, welchen Standpunkt man selbst vertritt und wie man hinter der Methode steht.
    Fakt ist, dass die Arbeit mit Silben die phonologische Bewusstheit optimal fördert. Daher werden silbenanalytische Methoden vor allem auch in der LRS-Förderung eingesetzt.
    Ich persönlich finde an dieser Methode nicht gut, dass das Lesenlernen an sinnlosen Lautverbindungen geübt wird, die durch die sogenannten Silbenteppiche tagtäglich regelrecht eingebimst werden. Lesen bedeutet immernoch Sinnentnahme. Jedoch denke ich, dass man sie in andere Leselehrmethoden einbinden kann und sogar sollte (eben zur Förderung der phonologischen Bewusstheit).
    Ich bin ein großer Befürworter der analytisch-synthetischen Leselehrmethode und finde es besser, an sinnvollen Wörtern Silbenanalyse und die anschließende Synthese zu betreiben.
    Diese Häuschenschreibweise findet übrigens auch im Konzept "ABC der Tiere" Anwendung.
    Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Arbeit mit Silben im Anfangsunterricht sehr wichtig ist, um die Kinder zum Klang der Sprache zu führen. Jedoch ist die Arbeit mit Silben eine von vielen Möglichkeiten, die phonologische Bewusstheit zu fördern.

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