Stelle und Kind (er)

  • Hallo,


    mich würde interessieren, was für eine Stelle ihr habt, wenn ihr ein Kind (oder mehrere) zuhause habt. Ist eine volle Stelle (Gym.) mit einem Kleinkind machbar? Oder sollte man auf jeden Fall reduzieren? Mir ist klar, dass viele Faktoren, die man nicht beeinflussen kann, eine Rolle spielen (Stundenplan, Klassenverteilung usw.), aber ich muss bald mitteilen, ob ich nach meiner Elternzeit mit einer vollen Stelle anfangen will oder nicht, und ich finde es schwer abzuschätzen, wie es mit einem einjährigen Kind laufen wird. Ich habe eine Tagesmutter und finanziell wäre eine volle Stelle gut, aber.... ?(

  • ich mache "in grundschule" und habe deswegen nicht weniger, aber wohl ganz andere arbeitsbelastungen als du.
    schaffen kann man alles, aber ich würde raten auf jeden fall mit reduzierter stundenzahl anzufangen und dann ggf. aufzustocken. ich habe nach der elternzeit erst ein halbes jahr eine halbe stelle gemacht und hatte so 6 wochen zeit zu schauen wie es klappt und habe dann auf dreiviertel aufgestockt. nicht nur zu hause, auch beruflich wird dein alltag anders laufen müssen, wenn es finanziell irgend geht, solltest du dir das gönnen.

  • ich fange auch im februar wieder an zu arbeiten, dann ist mein elternzeitjahr vorbei. hab der lschb mitgeteilt, dass ich erstmal nur eine halbe stelle möchte. ich muss mich erstmal orientieren und schauen wie das anläuft.


    gleich voll einsteigen wäre für mich zu viel.


    viele grüße
    katrin

  • Bei uns an der Schule (FG) arbeiten sämtliche Mütter nur Teilzeit, ich auch.


    Ich habe unterhälftig angefangen und arbeite jetzt nur eine halbe Stelle. Gerade im FG mit den Oberstufenklausuren, die man ja nicht "mal eben so" macht und korrigiert, bin ich (mit 2 Kindern, 4 und 8 Jahre alt) voll ausgelastet! Wenn das Abitur läuft, kann ich meine Feierabende komplett vor dem Schreibtisch verbringen. :wacko:


    Mach doch erstmal eine halbe Stelle und guck dann, wie groß die Belastung ist (oder wie klein). Aufstocken kannst du dann ja im nächsten Schuljahr immer noch. Alles Gute!

  • Auf jeden Fall erstmal mit weniger wieder einsteigen und dann ggf. aufstocken. Gerade wenn du zum ersten Mal MUtter wirst, wird sich bei dir so viel verändern und auch deine Prioritäten ganz anders werden. Ich hatte damals als ich schwanger war, vor bereits nach 4 Monaten wieder einzusteigen (war allerdings im Ref, wäre also auch Vollzeit gewesen) und als die KLeine da war, hätte ich mir das nie und nimmer vorstellen können. Im Endeffekt hab ich dann weitergemacht als sie 8 Monate alt war und das war auch erstmal ziemlich schrecklich (unter anderem, weil es mit der Tagesmutter gar nicht funktioniert hat).
    Beim zweiten Kind war ich dann 1 Jahr zu Hause und hab dann erstmal 6 Monate lang nur 8 Stunden gearbeitet - einfach damit sich das mit der Betreuung und so erstmal einspielen kann. Das war auch super so. Ansonsten arbeite ich seit nach dem Ref 16 Stunden und das passt auch ganz gut für mich. Mehr kann ich mir nicht vorstellen, da mein Mann weiter weg arbeitet und beruflich sehr eingespannt ist, ich also den Alltag mit den Kindern größtenteils alleine wuppen muss.

  • laura, ist denn dein kind schon geboren? wie kommst du so zurecht im alltag? kannst du dir denn ueberhaupt eine vollzeitstelle vorstellen?


    ich hab die entscheidung auch natuerlich von den finanzen abhaengig gemacht. mit halber stelle verdiene ich so viel wie ich jetzt als elterngeld bekomme und das reicht erstmal aus. weniger duerfte es in unserer situation aber nicht sein. mir schwebt aber schon im hinterkopf, dass ich dann bald aufstocken muss, damit ich beim naechsten kind wieder genuegend eg kriege, das nervt.

  • ich werde nach meiner elternzeit wieder eine voll stelle machen.
    anders wird es auch nicht möglich sein, da wir bauen werden und ich möchte auch, dass das haus nicht ewig abbezahlt werden muss.
    meine kollegin hat nach ihrer elternzeit auch eine volle stelle gemacht und es nicht bereut.
    sie kam gut damit zurecht.
    ich denke dass das alles machbar ist.. und ich werde 2 ganz kleine kinder haben, denn mein kurzer ist jetzt 6 monate und unsere 2te kommt im april....


    wo ein wille ist ist auch ein weg.. so hab ich immer gelebt und bin sehr gut damit gefahren.
    im endeffekt muss es aber jeder für sich selbst entscheiden.


    lg coco

  • Hallo,
    ich finde das kommt ganz auf deine Fächerkombination und Schulform sowie auf mögliche Hilfe von Seiten der Großeltern an. Ich habe meine Kinder in Studium bekommen und habe "richtig" angefangen als mein Kleider 2 und meine Große 6 war. Mit einem Baby kann ich mir bei meinen Fächern keine Vollzeitstelle vorstellen, ich finde es jetzt auch nicht immer einfach, im Gegenteil, ich muss meine Kinder ganz oft durch die Gegend fahren, mich um die Hausaufgaben kümmern usw, aber wenn ich mal wirklich Ruhe brauche habe ich kein Babygeschrei und nachts kann ich auch durchschlafen. Also meine Kinder brauchen keine rund um die Uhr Betreuung mehr, ansonsten würde ich es mit der vollen Stelle nicht schaffen, da wir hier keine Verwandten haben und mein Mann auch nicht vor 19 Uhr nach Hause kommt. Es spielen ganz viele Faktoren mit, so pauschal kann man das nicht sagen, ob man vollzeit arbeiten sollte oder nicht. Einfach ist es jedenfalls nicht Job und Kinder unter einem Hut zu bekommen...

  • Ich habe nach meiner Ersten mit 75 Prozent angefangen. Im März kommt unser Zweites und ich werde dann wieder ein Jahr zu Hause bleiben und wieder mit 75 Prozenz einsteigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 50 Prozent kaum weniger ausmacht, da ja die Konferenzbelastung, Elternabende usw. ja gleich bleibt. In der Grundschule hat man bei uns auch immer eine Klassenführung. Also nehme ich lieber mehr Geld und arbeite 75 Prozent. Anstrengend ist es schon, aber machbar.

  • Anja: so wollte ich es auch machen. habe dann erfahren, dass ich ausnahmsweise keine klassenführung bekommen würde bei 50%. deshalb habe ich mich erstmal für die 50% entschieden.


    ps: herzlichen glückwunsch an die schwangeren! :love:

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte bei unserem ersten Kind eine halbe Stelle, als ich wieder eingestiegen bin. Damals war das Kind ein Jahr alt. Das war das absolute Maximum, das ich geschafft habe und ich hätte das auf Dauer nicht geschafft, fürchte ich.
    Wie alles läuft, hängt aber von vielen Faktoren ab:
    - Omas oder anderes familiäres Umfeld
    - Beruf und Unterstützungsmöglichkeit des Mannes
    - Rücksichtnahme der Schule
    - Stundenumfang und Flexibilität der Kinderbetreuung
    - sonstige Netzwerke
    - Fächer und Rahmenbedingungen an der Schule (z.B. Korrekturfächer, Ganztagsschule, viele Zusatzveranstaltungen...)
    - häusliche Unterstützung (Putzfrau, Haushaltshilfe...)
    Völlig unterschätzt hatte ich im Vorfeld - und wir hatten alles schon gut geplant -, dass die Kinder im ersten Fremdbetreuungsjahr ständig krank werden und man selbst auch. Selbst wenn man sich in den Vorjahren in der Schule nie angesteckt hat und alle Erkältungswellen gut überlebt hat, kann man sicher sein, dass man (fast) alles an Erkrankungen mitnimmt, was die eigenen Kindern mitbringen.
    Unterschätzt hatte ich auch, dass selbst Kinder, die im 1. Lebensjahr durchschlafen und zeitweise etwas pflegeleichter werden, dann im 2. Lebensjahr plötzlich zahnen (Backenzähne) und eventuell nicht mehr schlafen, kränklich sind und nicht mehr schlafen, sich an die Fremdbetreuung gewöhnen müssen und nicht mehr schlafen, immer wieder Trotzphasen bekommen und sich nicht mehr morgens fertig machen lassen, plötzlich sehr mobil werden und man im schlimmsten Fall den ganzen Tag nicht zur Ruhe kommt, weil man permanent hinter ihnen herlaufen muss und und und. Ich wage zu behaupten, dass ein Kleinkind ein Fulltimejob ist. Mit noch einem weiteren Fulltimejob geht man permanent an seine Kräftereserven. Zumindest war das meine Erfahrung bei einer halben Stelle und damals erst einem Kind.

  • Ich finde die Frage auch sehr interessant, da ich nun überlegen muss, ob ich mit 50 oder 70% meine erste Stelle beginne. Allerdings habe ich mein Referendariat mit Kind gemacht (unterbrochen, 1 Jahr Elternzeit, dann das letzte halbe Jahr mit 2.Staatsexamen mit Kleinkind) und mir sagten einige Lehrerinnen: Wenn du das geschafft hast, schaffst du auch 70%.
    Es ist insgesamt ungerecht: Wer Kinder hat, braucht mehr Geld, hat aber weniger Zeit und arbeitet somit weniger ?(

  • Hey, ich schließe mich mal an und berichte von meinen Erfahrungen.... Ich bin beim ersten Kind nach dem gesetzlichen Mutterschutz, also nach acht Wochen, wieder arbeiten gegangen (Vollzeit), beim zweiten Kind genauso. Dazu muss ich aber sagen, das mein Mann vormittags hier war und ich den ersten bzw. später beide Kids in guten Händen wusste.... Mein Mann ist nach dem zweiten Kind wieder arbeiten gegangen. Es ist einfach eine Sache der Organisation. Auch wir haben ein Haus abzubezahlen und es kann sich keiner von uns beiden leisten lange aus dem Job zu sein (Rente, alle möglichen Lebenshaltungskosten, langes Studium ...). Dass man als Frau (oder als Mann) so lange wie möglich mit Kind(ern) zu Hause bleiben kann halte ich für überholt. Sogar hier in einer Kleinstadt haben das die Kindergärten herausgefunden und konkurrieren mit Kitas für Kids ab 1 Jahr.... wird dankend angenommen..... Und sonst: Tagesmütter- ich habe von vielleicht 10 Müttern höchstens mal eine schlechte Erfahrung mitgekriegt... Viel Glück, manchmal ist es besser ins kalte Wasser zu springen und Vollzeit zu beantragen. Die Kids stecken die "Trennung" von Mama/Papa meist viel besser weg als wir es uns vorstellen..... Und noch was (aber dessen bin ich mir nicht ganz sicher, ob und wo es gesetzlich verankert ist): Ich meine, dass arbeitende Mütter/Lehrerinnen/Beamtinnen ihre Vollzeit jederzeit wieder rückgängig machen können, wenn sie merken, dass es doch zu viele Stunden sind...? (Bin mir aber nicht ganz sicher....) LG

  • stimmt, schoolsout, das habe ich damals auch von einer mutter beim pekip gehört: "ich fange mit 75% wieder an, da mein kind unter drei ist, kann ich jederzeit reduzieren." oder war sie sogar noch in elternzeit und hat sich sozusagen selbst vertreten? da könnte ein schlaumachen beim personalrat sich lohnen.

  • Wirklich "jederzeit" wieder rückgängig machen? Ich könnte mir vorstellen, dass kein Schulleiter begeistert ist, wenn er mitten im Schuljahr alles umwerfen darf...


    Mal abgesehen davon, dass man eh schon oft schief angesehen wird, weil man fehlen muss, entweder weil man selber krank ist oder eines der Kinder nicht auf dem Damm ist!

  • Ich denke auch, dass es von vielen Faktoren abhängt, ob man Lehrerberuf und Kinder eher besser oder eher schlecher vereinbaren kann. Ich auf jeden Fall eher schlechter! Ich habe drei Kinder (bald 3, 7, 9) und habe dieses Schuljahr mit 30% angefangen. Ich dachte mir, das wird ein Klacks. Aber das ist es eben nicht. Gerade wegen der Kinder hatte ich seit meinem Berufseinstieg mehrere Unterbrechungen. D.h. ich muss noch sehr viel vorbereiten und habe keine 10m an Leitzordnern in meinem Büro stehen. Deutsch in einer 8. Klasse unterrichte ich überhaupt das erste Mal und schwimme total. Ich habe weder die Zeit noch die Muße, um mich in Themen wirklich hineinzudenken und das macht so ein schlechtes Gefühl. Ich habe ein schlechtes Gewissen gegenüber den Schülern, weil ich mich nicht so vorbereiten kann, wie ich es eigentlich wollen würde. Ich weiß einfach auch nicht wann. Abends um 8, wenn die Kinder im Bett sind, bin ich selber so schnitzelfertig, dass ich nicht gerade zur Hochform auflaufe. Am Wochenende muss ja auch irgendwann der Haushalt erledigt werden und abends bin ich dann noch fertiger. Jetzt muss ich auch noch korrigieren UND mich vorbereiten. Und dann kommen noch Kinderkrankheiten, TErmine, Taxifahrten, Arztbesuche...halt das Leben dazwischen und schmeißen auch noch den Rest an Plan über Bord. Dazu kommt, dass mein Göttergatte sehr oft verreist, ich dann ganz alleine bin.
    Kurzum: Wenn alle gesund sind und keine außerordentliche Termine dazwischenkommen, klappt es einigermaßen. Nur habe ich diesen Fall so gut wie nie. Meinem Sohn ist gerade die Zahnfüllung rausgefallen, meine Tochter hat einen fiesen Ausschlag in der Arminnenbeuge und mein kleiner Sohn hört sich beim Atmen wie ein ganzes Orchester an, ich habe bald eine Schilddrüsen-OP vor mir ;( und in meiner Tasche liegen 4 Klassenarbeiten zum Korrigieren. Und morgen, wenn ich die Teilnahme am Lehrerausflug (Mittwoch) absage, heißt es dann wieder: die Mütterfraktion!
    Am liebsten würde ich mich für weitere 2 Jahre beurlauben lassen, aber das geht dann wieder nicht, wegen der Versicherung. Ich wäre in dem Fall ja nicht mehr beihilfeberechtigt. Oder hat jemand eine andere Information?!?!?


    Liebe Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    Einmal editiert, zuletzt von mara77 ()

  • Ich habe ja vier Kinder, lebe alleine mit ihnen und arbeite mit 5/7 Stelle... das sind 20 Stunden in der Grundschule.
    Das, was mich rettet, ist eine Haushaltshilfe.
    Der Vater der Kinder kommt seinen Unterhaltsverpflichtungen korrekt nach, ich arbeite ja auch... außerdem rauche ich nicht, trinke nicht, gehe fast nie aus... da finanziere ich gerne diese absolute Alltagserleichterung. Damit kaufe ich mir Freizeit... und auch Familienfrieden.
    Ansonsten hilft eine straffe Organisation und Selbstdisziplin.
    Als meine beiden Großen 1 und 3 Jahre alt waren, begann ich mit dem Referendariat.
    Damals hatte ich auch schon eine Haushaltshilfe, die uns damals noch die Schwiegermutter stellte. Sehr nett von ihr! Wirklich!
    Aber auch mit Haushaltshilfe bleibt immer noch genug an einem selbst hängen.
    Wichtig ist eine gesicherte Betreuung der Kinder. Oma, Opa, Tagesmutter sind kuschelige Lösungen... reichen aber nicht. Da steht und fällt alles mit der Gesundheit und Pässlichkeit der Betreuungsperson. Bei Krankheit der Tagesmutter/Oma steht man dann da.
    Meine KInder waren in einem Ganztagskindergarten... den ich gut ausgesucht hatte. Wir waren alle sehr zufrieden.
    So konnte ich nach der Schule schnell ohne KInder einkaufen und schon erste Unterrichtsvorbereitungen erledigen.
    Wenn die KInder zu hause waren, war Kinderzeit.
    Da kann man eh nichts arbeiten.... und das wäre auch nicht richtig, wenn man so kleine Kinder hat, die eh in Tagesbetreuung sind.
    Wenn die KInder abends im Bett waren, dann war die zweite Runde Arbeit angesagt.... egal, wie müde man war.
    Nach dem referendariat habe ich mit reduzuierter Stundenzahl angefangen... das lief problemlos.
    Dann bekam ich ja noch zwei Kinder,... habe eine Weile ausgesetzt und bin jetzt seit einigen Jahren wieder im Job.
    Weiterhin ist gute Organisation wichtig, gute Kinderbetreuung.... und die Haushaltshilfe.
    Ich habe außerdem prinzipiell das Wochenende frei.
    OK, außer in der Hochsaison von Zeugnissen oder anderen besonderen Ereignissen.
    Aber ansonsten habe ich frei. Ich brauche auch Erholung und freie Tage und Familienzeit.
    Arbeit muss in der Woche erledigt werden. Und meist klappt das auch.
    Und so finde ich schon, dass dieser Beruf eigentlich recht gut mit Familie vereinbar ist.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • caliope, ich staune auch grad bauklötze! chapeau!
    und ich hab "schiss" mit 50% und nur einem kind wieder zu arbeiten...hab bammel, weil ich noch absoluter berufsanfänger bin.

  • Da brauchst du wirklich keine Angst haben, das wird schon Katrin. Ich war auch absolute Berufsänfängerin. :) Und ohne Klassenleitung ist das doch viel weniger Arbeit und viel weniger Nerven. ;)


    LG Anja

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