Berufsfachschule Altenpflege - Notendurchschnitt

Hallo RanchRider,

ich unterrichte auch an einer Berufsfachschule bzw. an einer Berufsschule. Allerdings keine Altenpflegeklasse.
Bei meinen Klassenarbeiten ist die letzte Seite immer eine kleine Umfrage/Evaluation: Fanden Sie die Klassenarbeit fair? Wenn nein, warum nicht? Ich habe mich auf die Klassenarbeit gut/weniger gut/überhaupt nicht vorberietet. Wie viel % der Arbeitsblätter, der behandelten Aufgaben haben Sie wiederholt? Wie viel Zeit haben Sie für die Vorbereitung auf diese Klausur verwendet? Welche Note erwarten Sie? Diese paar Fragen (Lückentext) mit Ankreuzmöglichkeiten füllen die Schüler am Ende der Arbeit aus.
Bei der Rückgabe müssen die Schüler dann kommentieren, welche Note sie erreicht haben und warum es, falls vorhanden, zu einer Differenz von Erwartung und Ergebnis kam. Darunter schreibe ich dann, welche Lerntipps ich ihnen geben kann. Teilweise sind es aber auch Bestätigungen, dass die Vorbereitung so richtig war. Oder eben, dass mit dieser Ordnerführung auch keine gute Vorbereitung möglich ist (Ordnernoten mache ich parallel, während die Klassenarbeit geschrieben wird.)
Was ich damit sagen möchte: Viele der Berufs(fach)schüler bereiten sich nicht auf die Arbeiten vor. In der Berufsfachschule, da Vollzeitschule, ist es noch nicht ganz so schlimm. Sprich: Oftmals liegen schlechte Notendurchschnitte einfach an der Faulheit der Schüler.
Was auch noch hilft: Im Blattkopf ist bei uns eine Zeile enthalten: Gesehen Ausbildungsbetrieb/Datum, Stempel. Dies hilft auch schon. Du musst aber daran denken, auch zu kontrollieren, dass die Arbeiten vom Betrieb unterschrieben wurden. Ggf. wird im Betrieb angerufen. Allein dies schreckt oftmals ab. Denn bei Telefonaten kommt man sicherlich auch noch auf die ein oder andere Geschichte zu sprechen.
Mein Kollege hat einmal eine Arbeit geschrieben, die erschreckend schlecht ausfiel. In der nächsten Woche hat er die gleiche Arbeit (angekündigt) nochmal geschrieben. Der Durchschnitt war noch schlecher. Er hat zu den Schülern gesagt, dass er diese Arbeit so lange schreiben würde, bis der Durchschnitt deutlich besser sei. Beim 3. oder 4. Mal hat's geklappt.
Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, in jeder Stunde eine kleine Hausaufgabe aufzugeben. Bei meinen 19 Schülern im 1. Lehrjahr machen diese 15-17 Schüler regelmäßig.
Besonnders leicht mache ich es meinen Schülern nicht. Unsere Schüler (und wir auch) sind faul. Wenn wir alles vor die Nase gesetzt werden, haben wir keine Motivation uns anzustrengen, oder!?
Und wenn eine Klausur mal schlecht ausfällt, dann fällt sie halt schlecht aus. Wenn es nicht an meiner Aufgabenstellung/meinem Unterricht lag, lasse ich das so stehen. Ansonsten machst Du Dich unglaubwürdig. Irgendwie am Schnitt herumzudrehen etc., sehe ich nicht ein.

Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich. Ansonsten darfst Du gerne nachfragen. Vielleicht hilft es Dir ja etwa weiter.

Viele Grüße
Super-Lion

Hallo RanchRider,

ich habe Dir eine Mail geschickt.

Viele Grüße
Super-Lion

Viel kann ich ja zu den Abschlussprüfungen in der Altenpflege nicht sagen, da wir erst nächstes JAhr mit dem ersten Jahrgang starten. Wenn ich mir allerdings die Bewerber so ansehe bzw. teilweise aus der Pflegeassistenz kenne, hat die Altenpflege eben auch einfach ein Imageproblem und in Zeiten zurückgehender Schülerzahlen ein Bewerberproblem. Will sagen, die besseren Schüler tuen sich diesen Beruf nicht an und angesichst der SChulplatzlage erhalten sie auch wonaders Plätze. Übrig bleibt vielfach (nicht alle) der schwache und unentschlossene Rest. So sehen die gesamtergebnisse dann auch aus. Ich korrigiere gerade die Abschlussarbeiten der Pflegeassistenten und ich glaube mit einem Schnitt von 3,x wäre ich durchaus zufrieden. Rechne aber mit schlechterem.
Ansonsten: Super-Lion hat schon viel gesagt. Die Idee mit dem Abzeichnen der Arbeit durch den Betreib finde ich übrigens ganz gut.

Schön dass sich jetzt noch jemand aus dem Berufsfeld Pflege hier herumtreibt. Aus welchem Bundesland kommst du denn?

Gruß
CKR