Notenschnitt erstes Staatsexamen und Referendariat

  • Hab gerade meine Ergebnisse vom ersten Staatsexamen bekommen und bin ziemlich geschockt. Das ich nicht zu den Besten zählen werde, war mir klar, aber 2.87 ist schon verdammt schlecht :(
    (Ich studiere Grundschullehramt in Bayern)
    Nun wollte ich mal wissen, was ihr so denkt...
    Lieber das Ref noch ein Jahr schieben und zur Notenverbesserung nochmal schreiben?
    Hoffen, dass es im Ref besser wird?
    Und weiß jemand, wie meine Chancen nach dem Ref so stehen würden, wenn der Schnitt bleibt?


    Vielen Dank schon mal...

  • Hey,


    bist du an Bayern gebunden? Wenn ja, würde ich schon empfehlen (wenn du weißt, woran das gelegen hat und du dich auch verbessern kannst!), zu wiederholen. Ich glaube aber, dass du sogar während des Refs noch zur Notenverbesserung wiederholen kannst, das musst du mal in der LPO nachschauen.


    Ansonsten, wenn du flexibel bist, würde sich bestimmt auch in diesem Notenbereich was finden.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns war bestanden bestanden und dann keine Wiederhoung möglich. Daher hat sich mir diese Frage nie gestellt, obwohl mein Schnitt auch nicht toll war. Ich muss aber auch zugeben, dass ich so erleichtert war, dass es vorbei ist und ich ins Ref kann, dass ich keine Lust gehabt hätte, zu wiederholen. Im Ref war ich besser und hatte damit eine ganz passable Note, viele Sellen über Liste gab's nicht. Ich hatte aber das Glück durch einen Bundeslandwechsel direkt eine Planstelle zu bekommen, weil meine Fächer hier gesucht wurden.


    Letzten Endes kannst nur Du entscheiden, was für Dich die bessere Wahl ist. Ich würde wohl nicht wiederholen.

  • hm, hab keine Glaskugel bezüglich zukünftiger Schnitte, aber "super" ist der Schnitt wirklich nicht - und die Lage wird sich in zwei Jahren sicher nicht schlagartig verbessern.



    Stimme Kulifrau zu: Wenn du dir gute Chancen ausrechnest, dein 1. Examen im 2. Anlauf deutlich zu verbessern --> tu es! Lieber investierst du jetzt ein Jahr als später eine Warterunde nach der anderen zu drehen. Ne Freundin von mir ist nach 5 Jahren stellenlos von der Warteliste gerutscht. :(
    Wenn du erst mal zwei Jahre Ref hinter dir hast, kannste nimmer viel ausgleichen.
    Das 2. Examen war m.E.ne ziemliche Notenlotterie, beim 1. Examen kannst du durch gründliche Vorarbeit mehr erreichen.



    Im Seminar haste mit besseren Noten auch oft nen kleinen "Vertrauensvorsprung", you know? ;) Damit will ich nicht sagen, dass es anschließend ungerecht zugeht, aber natürlich verknüpft jeder Seminarleiter unterbewusst die Vornoten mit seinen Erwartungen - und hat erstmal ne "Brille" auf. Je nach Seminarleiter wirkt sich das gar nicht bis stark auf deine weiteren Noten aus.


    Und es frustriert, wenn man weiß, dass man mit 1,5 im 2. Staatsexamen unterm Strich trotzdem schlechte Chancen auf ne Stelle hat, weil einen das 1. Examen runterzieht...
    Überleg es dir einfach in Ruhe und schätze realistisch ab, was du dir bei konsequenter Examensvorbereitung an Verbesserung zutraust.

  • Im Seminar haste mit besseren Noten auch oft nen kleinen "Vertrauensvorsprung", you know? ;) Damit will ich nicht sagen, dass es anschließend ungerecht zugeht, aber natürlich verknüpft jeder Seminarleiter unterbewusst die Vornoten mit seinen Erwartungen - und hat erstmal ne "Brille" auf. Je nach Seminarleiter wirkt sich das gar nicht bis stark auf deine weiteren Noten aus.

    Die Noten des 1. Staatsexamens erhalten die Seminarleiter nicht mehr. Das hat die Referendarvertretung durchgesetzt.

  • Kleine Anmerkung am Rande (und vielleicht auch hilfreich für Ophelia): Könnte man den aktuellen Bedarfsprognosen des Kumist nicht auch ein bisschen vertrauen? Ich les' mir die immer fleißig durch, da ich nächstes Jahr ins Ref gehen werde, und momentan scheint's von Jahr zu Jahr besser auszusehen: 2015 mehr Stellen als aktuelle Absolventen, weitgehender Abbau der Wartelisten bis 2020, und erst danach kippt der Trend wieder... Das würde doch bedeuten, die Notenschnitte gehen eh nach unten und nach 1-2 Warterunden kommt so ziemlich jeder zum Zug.
    Ich weiß, zuviel Naivität ist auch nicht das Wahre, aber hoffen darf man ja :)

  • Ich würde nicht weiderholen. Du hast bestanden, entscheidend ist später ganz was anderes als dein eNote... Um eine Stelle zu bekommen, musst du vielleicht das Bundesland wechseln. Das "Bildungsland HEssen" ist nidcht so zimperlich mit Einstellungen von Menschen mit nem 2,8er-Schnitt und schööööön isses bei uns auch! Das klingt jetzt blöd, aber ab mit dir in die Praxis !!!!!! Dort lernst du mehr als an jeder Uni!!!!!!!!!!!!

  • Wenn sie in Bayern bleiben will, ist deine Aussage aber grundfalsch, Prinz. In Bayern zählt zur Einstellung AUSSCHLIESSLICH die Note. Und das 1. Staatsexamen zählt 50%.

    • Offizieller Beitrag

    Ich seh es immer noch wie Prinz. Wer sagt denn, dass das Wiederhoen und damit das Verschenken eines Jahres bei sich wahrscheinlich eher noch verschlechternden Einstellungsvhancen zum gewünschten Erfolg führt? Es kann, es muss aber nicht. Und manchmal muss man auch al was wagen. Hinterher ist man immer schlauer. Aber egal, wie oft man es hin- und herwendet: die Entscheidung kann man nur selbst treffen.

  • Mal eine Frage dazu, da ich nicht aus Bayern komme:


    Angnommen, man wiederholt und das Ergebnis wäre schlechter als 2,8 (kann ja daurchaus passieren): Welches Eregebnis zählt dann? Automtisch immer das bessere oder das neue?


    Das wäre für mich eine entscheidende Frage.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich seh es immer noch wie Prinz. Wer sagt denn, dass das Wiederhoen und damit das Verschenken eines Jahres bei sich wahrscheinlich eher noch verschlechternden Einstellungsvhancen zum gewünschten Erfolg führt?


    Wer spricht vom Verschenken eines Jahres? Wiederholen zum nächsten Termin bedeutet, dass man das Examen noch mal macht. Es bedeutet aber nicht, dass man das Ref nicht beginnen kann. Man hat ja schließlich bestanden und ist damit dafür qualifiziert.


    Es kann, es muss aber nicht. Und manchmal muss man auch al was wagen. Hinterher ist man immer schlauer. Aber egal, wie oft man es hin- und herwendet: die Entscheidung kann man nur selbst treffen.


    Ja, was wagen. Examen und Ref gleichzeitig. Für die Prüfungen wird man von der Schule freigestellt. Geht ganz normal per Dienstbefreiung. Und die Schriftlichen sind, bevor die Schule anfängt.


    Ruhe: man entscheidet selbst, welches Examen zählt. Wird es schlechter, behält man halt einfach das alte Zeugnis und gut is.

  • Dann würde ich es nochmal probieren. Man hat doch nichts zu verlieren und der Schnitt ist einfach nicht besonders gut... Und die große Hoffnung, dass in anderen Bundesländern der Schnitt kaum zählt, die würde ich nicht zu hoch hängen. In Hessen gibt es doch auch nicht mehr viele Beamtenstellen und klar zählen hier auch Wartepunkte und können den Schnitt verbessern, aber letztlich ist doch auch der Schnitt der Ausgangspunkt.

    • Offizieller Beitrag

    Da ich mal in einem ähnlichen Fall war und nicht wiederholt habe, hier noch meine 2 cents: Ref und Prüfungen gleichzeitig wäre für mich ein Grund gewesen, den Strick zu nehmen. Das Ref allein war schon der blanke Horror und das nochmal mit Prüfungen garnieren- das wäre rein gar nichts für mich. Zumal ich die Befürchtung habe, dass die Seminare durch die schlechten Einstellungschancen wieder ganz schön "sieben" werden. Also, mein Weg, der manchmal auch steinig, aber sehr lehrreich war:
    Mittelprächtige Note, drei Jahresverträge (mit jeweils wirklich guten Zeugnissen), ein Jahr Supervertrag im "Exil" (300km weg vom Wohnort), inzwischen an meiner Traumschule auf Lebenszeit verbeamtet. Und im Nachhinein möchte ich kein Jahr meiner Vertretungsstellen missen und möchte behaupten, dass ich da am meisten an Unterrichtspraxis und Lebenserfahrung hinzugewonnen habe.
    Ich denke, das ist eine sehr individuelle Entscheidung, da kann man von außen nur ganz schwer was raten.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    "aber letztlich ist doch auch der Schnitt der Ausgangspunkt. "


    In Hessen aber sortiert nach Fächern, eben sogar an der Grundschule... so dass man mit Musik und 2,8 sofort ein eStelle hat, mit Deutsch und 2,8 eben ein paar Vertretungsstellen-Jahre abarbeiten muss, aber bereits Geld verdienend in der Praxis ist, mit Kindern arbeiten darf und keinen Prüfungsstress mehr vor sich hat.
    Aber genau woe Hermine schreibt: Da kann man schwer was raten. Ich wünsche dir, Ophelia, eine gute Entscheidung!!

  • Oh weh, schwere Entscheidung!


    Also wenn du dir sicher bist, dass du dich verbessern kannst, dann würde ich es auch wagen!


    Aus meinem Seminar (12 Leute) haben grade mal 3 eine Stelle bekommen. Der Rest ist von der Warteliste gerutscht. Bei vielen war das 1. Staatsexamen das größere Problem.


    Ich würde dir jedoch ganz klar von Ref + zeitgleicher Wiederholung der Prüfungen abraten. Das schafft man meines Erachtens nicht. Und falls man es mit Ach und Krach doch schafft, wirkt sich das eh wieder negativ auf eine Note aus. Diese Doppelbelastung wäre mir persönlich viel zu groß!


    Versuche doch gleich im nächsten Semester zu wiederholen. Dann hast du noch ein halbes Jahr, dass du für dich privat nutzen kannst, bevor es mit dem Ref losgeht. In der Zeit kannst du verreisen, jobben, Praktikum machen, einfach nur faul sein, ...


    Wäre ich an deiner Stelle und hätte jetzt den Blickwinkel, den ich nach einigen Jahren Schuldienst nun habe, würde ich wiederholen.

  • Äh,


    Frage: Wie kann man ungewollt den von der Warteliste rutschen? Das habe ich noch nie gehört, parkt man nicht im Zweifelsfall dauerhaft dort, also natürlich nur bei Wiederbewerbung. Ich selbe drehe auch schon das fünfte Jahr dank mieser Note im Zweiten (das Erste war Super) und Fächerkombi aus D und SU und mir hat noch keiner gesagt, dass ich nur eine Galgenfrist habe und irgendwann runter fliege ?(


    Gruß Jenny

  • @Ptracy/Jenny:
    Wenn du nach fünf Jahren auf der Warteliste immer noch nicht untergekommen bist (weil du auch im fünften Jahr den angepassten Schnitt für die Warteliste nicht erreichst), dann war es das in Bayern mit der Verbeamtung. Danach kannst du dich bei den freien Bewerbern einreihen, die aber ebenfalls sehr gute Noten brauchen.


    Hab auf die Schnelle die Zahlen von 2010 (GS / Bayern) gefunden:


    Sofortige Verbeamtung aus dem Prüfungsjahrgang: 1,91
    1. Wartejahr (Prüfung 2009): 2,11
    5. Wartejahr (= letzte Chance für Prüflinge 2005): 2,91
    Freie Bewerber (z.B. aus anderen Bundesländern): 1,91


    Hier noch mal nachzulesen: http://keg-niederbayern.de/hom…en/2010/noten_2010_gs.pdf


    Und JA, nach fünf Jahren ists in Bayern definitiv vorbei mit der Planstelle. Lehrermangel herrscht hierzulande nicht.


    EDIT: Das offizielle KM-Schreiben zur Warteliste

  • Autsch,


    das ist beschissen, wenn ich das mal so sagen darf, da wär das Thema bei mir dann also erledigt, obwohl ich mich inzwischen mehrfach bewährt habe und meine Erweiterungsprüfung in Reli neulich auch sehr gut lief, diese zählt aber für die Rangliste nichts, von daher...


    Weiß jemand wie das in Hessen ist, wie gesagt ich habe das so noch nie
    gehört, nur das man irgendwann zu alt ist für eine Planstelle.


    Mit den Zahlen kann ich grad auch nicht anfangen, in Hessen steht man mit einem Ranglistenwert auf der Liste, zwischen 5 und 20 liegt dieser. Als Note hätte ich 2,6 zu bieten, da würd ich sogar noch reinrutschen oder wie?


    Gruß Jenny

  • fürften die Noten eher schlechter sein, weil du es da viel weniger in der Hand hast. Wobei ich jetzt nicht wirklich finde, dass deine Note so schlecht ist - oder bewerten die da auch nur mit 1? Das würde für mich ein fragwürdiges Licht auf den Studiengang werfen - scheint ja nicht bes. anspruchvoll zu sein, wenn da jeder ne 1 schaffen kann.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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