• Hallo,


    wieder mal eine Premiere: nächste Woche schreibe ich meinen ersten Vokabeltest (Frz.). Welchen schulrechtlichen Normen unterliegen denn - falls überhaupt welchen - Vokabelüberprüfungen in NRW? WIe lang darf der Test maximal (zeitlich) sein und wie ist die Gewichtung der Note?


    Im Kollegium habe ich dazu nur sehr verschiedene Auskünfte erhalten. Danke.

    • Offizieller Beitrag

    Vokabeltests fliessen in die mündliche Note bzw. So-Mi-Note ein und eigentlich solltest du dir schon lange Gedanken zur Gewichtung gemacht haben, da du zu Beginn des Schuljahres deine SchülerInnen darüber informieren solltest, wie sich deren So-Mi-Note zusammensetzt (die 50% schriftlich sind ja mit den Klassenarbeiten klar).
    Ich hatte in der Mittelstufe ca 50% (der SoMi) mündlich, 50% Vokabel- und Grammatiktests. Da ich ca. 1 mal in der Woche einen Test schreiben liess, hatte ich am Ende vom Halbjahr 12-15 Noten. Für die Schwächeren eine einfache Fleissarbeit, und gleichzeitig zählt jeder Test an sich nicht mehr so viel.


    Zur genauen Ausgestaltung:
    von einfachen "deutsch-französisch" zu "Erklärung auf Französisch", "Lückentests", usw.. du kannst alles machen. Zumindest ist es mein Kenntnisstand an meiner Schule (NRW) gewesen. Scheint je nach Bundesland immer unterschiedlich sein, ich darf in NDS die Tests nämlich nicht bewerten (also nicht mit einer Note..)


    Viel Spass! (und deinen Kids Erfolg!)

  • und eigentlich solltest du dir schon lange Gedanken zur Gewichtung gemacht haben, da du zu Beginn des Schuljahres deine SchülerInnen darüber informieren solltest, wie sich deren So-Mi-Note zusammensetzt


    Ah. Das erfahre ich zum ersten Mal. Scheint wohl auch von der Schule abzuhängen, da mich niemand eingeweiht hat. Und da ich es selbst nicht weiß, kann ich die SuS ja auch kaum informieren.

    • Offizieller Beitrag


    Ah. Das erfahre ich zum ersten Mal. Scheint wohl auch von der Schule abzuhängen, da mich niemand eingeweiht hat. Und da ich es selbst nicht weiß, kann ich die SuS ja auch kaum informieren.



    Hmm...
    dann mache das am Wochenende.
    Da du keine arithmetische Notenbildung haben darfst / musst, sind es nur Richtwerte, aber es ist wichtig, dass du für dich selbst weißt: wieviele Vokabeltests planst du im Halbjahr? (je weniger, desto schwieriger, weil dann der Wert jedes Vokabeltests zu hoch ist.) Wie bewerte ich was? Werde ich irgendwann zb eine Lesenote machen oder bewerte ich die Aussprache "im Fluss"?
    Ich glaube, du hast kleine, oder? ich kann mich gerade nicht mehr erinnern, aber einiges ist wichtig. Nicht, damit die SchülerInnen dich dann festnageln können (die meisten Kids wissen selbst nicht mehr, was sie für Noten schreiben...), sondern damit sie sich auf etwas verlassen können und nicht den Eindruck haben, die Noten werden gewürfelt.
    - mündliche Beiträge? (Quantität, Qualität)
    - Gruppenarbeit
    - HA (Inhalt nicht aber eventuell Punktabzug für zuviel vergessen?)
    - Aussprache
    - Vokabeltests, Grammatiktests
    - andere Formen wie Portfolio, Ergebnisse, ...


    Chili

    • Offizieller Beitrag

    je nach Klassenstufe und Thema des Portfolios..


    Ich hatte mal zum Beispiel in einer 6. und dann 7. Klasse ein Portfolio "ich lerne Französisch"...
    Da haben die Kids Bilder gesammelt, Gedichte und kleine Texte geschrieben, Aufgaben zu einer Lektüre beantwortet..
    Es gab also schon Sachen, die die SchülerInnen zum Teil zuhause gemacht haben (Bilder suchen oder malen..) aber das tun sie in der 6. Klasse noch freiwillig :-D, ich hatte aber mal eine Ecke "Freiarbeit" nach Klassenarbeiten oder Übungsphasen, wo die Schnelleren ein paar Sachen machen konnten. Ebenfalls natürlich Zeitrahmen innerhalb vom Unterricht (-> Selbst gedichtete Reime, Kurzgeschichten schreiben..).


    Bei einer älteren Klasse war mal eine Langzeitaufgabe zu selbst gewählten Themen. Ein Teil wurde zu Hause erledigt, ein Teil in Stunden, die ausdrücklich nur dafür waren (Computerraum..), mit Materialien und Fragen, die ich zur Verfügung gestellt habe. Ich habe dann in diesen Stunden die Arbeitshaltung und den Fortschritt auch beobachtet und mitbewertet, um zu vermeiden, dass die Fortschrittssprünge zu hause "explodieren"..


    Chili

  • Jeder hat seinen eigenen Stil einen Vokabeltest durchzuführen. Sicher ist eine gewisse Grundlinie zu wahren, aber es kann den Schülern auch Spaß machen, indem man Sie motiviert und für Ihre Leistungen unmittelbar belohnt. Man kann eine Steigerung der Schwierigkeit anwenden, damit die Schüler bei den ersten Tests eine gewisse Euphorie entwickeln und sehen, dass es nicht schwierig ist, wenige Minuten in der Freizeit Zeit zu nehmen, um zu lernen. Eines sollte man meiner Meinung nach nie tun, wenn man will, dass Schüler am "Ball" bleiben, nämlich die Tests unregelmäßig und selten durchzuführen. Sicher kann man auch den einen oder anderen Test unerwartet schreiben, aber die Schüler sollten jederzeit mit einem Test rechnen und wissen, dass sie ihn mit ein wenig fleiß meistern können. Schülern, die mit diesem Druck nicht umgehen können, darf man auf keinen Fall unter den Tisch fallen lassen und muss ihnen die Chance in anderen Bereichen, wie freiwilligen Vorträgen etc. geben, trotzdem eine halbwegs gute Note zu erreichen.


    Gruß Obelix

  • ömmm... legst du denn deinen Schülern zu Schuljahresbeginn nicht die Kriterien offen, nach denen du vorgehst? ?(


    Ich sage ihnen das Grundsätzliche, das ich schon kenne: 50 % Arbeiten, 50 % SoMi.


    Ich bin ja nur Vertretungskraft und nicht einmal für das ganze Halbjahr an dieser Schule angestellt. Ich unterrichte dieses Fach zum ersten Mal und habe auch kein Referendariat gemacht. (Das ist ja der Grund, warum ich hier die ganze Zeit diese dummen Fragen stelle. Meine Arbeit ist eine Mischung aus Selbstlernprozess, Durchfragerei und Spontaneität... :S )
    Die Schulleitung wechselt gerade, hat andere Sorgen und stellt mich natürlich ohnehin nur in Notfällen ein, in denen es ihr darauf ankommt, dass überhaupt Noten vergeben werden können und das Curriculum irgendwie an die SuS vermittelt wird; dass ich nicht jede schulische Gepflogenheit weiterpflegen kann, ist in dieser Situation klar. Die Note wird auf dem HJ's-Zeugnis dann ja auch vom eigentlichen Fachlehrer vergeben - also alles mit doppeltem Boden. 8)


    Bisher schonmal Danke für eure Antworten.


    Was mich noch interessiert: wie lange darf ein VT denn dauern?

    • Offizieller Beitrag

    meine schriftlichen Tests dauern 10 Minuten.
    Ich habe, s.o., die so vorbereitet, dass es 22 BEs gibt.Lässt sich am besten rechnen ;)
    Dann werfe ich den Test an die Wand (interaktive Tafel oder früher per Folie),
    die Schüler notieren nur 1., 2. usw. sowie die gefragte Bedeutung. 10 Minuten, einsammeln, fertig. Der Bewertungsmaßstab ist immer derselbe.
    Ach ja, und hinter jeder gefragten Vok. steht die erreichbare BE-Zahl, die variieren kann, z.B. bei unregelmäßigen Verben oder wenn ich Wörterkombis abfrage.

  • Meine VT dauern auch ca. 10min, wobei ich immer A und B Tests erstelle, damit ich nicht immer wie ein Aufseher hinterher sein muss. Punkte gibt es 33, 20 Vokabeln werden abgefragt und maximal 3 Punkte können für manche Vokabeln erreicht werden. 9 VP müssen mindestens erreicht werden, um in den Genuss von einem Notenpunkt zu kommen. Vierergrenze liegt bei 45 % in den Klassen 5 bis 9 und danach bei 50 %. Die Sache mit der hohen Schranke, um einen Notenpunkt zu erreichen hat mir am Anfang etwas Bauchschmerzen bereitet, aber die Schüler wissen mittlerweile, dass es halt nicht ausreicht, einfach ein paar Vokabeln zu lernen, um damit dann 5 Notenpunkte zu bekommen.

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