Übergang Grundschule zum Gymnasium

  • Hallo zusammen,


    ich schleich mich heute mal mit einer Frage an euch hier ein. Und zwar steht nun sowohl bei mir in der Schule (4. Klasse) als auch bei meiner Tochter der Übergang zur weiterführenden Schule an. Eigentlich bin ich immer davon ausgegangen, dass meine Tochter wohl aufs Gymnasium kommt. Sie ist sehr fleißig, hat ganz gute Noten (Schnitt von 2,0) und setzt sich halt auch öfters mal von sich aus hin und tut was. Das Einzige, was ihr ein bissl schwer fällt, ist Mathe (da hat sie 'ne 3) und sie ist halt eher ruhig und meldet sich wohl nicht sooooooo viel (ist aber schon besser geworden). Jetzt hat das Gymnasium, was hier in der Nähe ist und in Frage käme, den Ruf, extrem schwer zu sein. Außerdem müssten die Kinder dort ihre Ellenbogen ausfahren und sich echt durchsetzen müssen u.s.w.! Und der Druck wäre auch sooooo extrem. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob meine Tochter da gut aufgehoben ist und ob sie dem Druck stand halten würde. Ein anderes Gymnasium kommt eigentlich nicht in Frage, weil die alle zu weit weg sind. Allerdings wäre hier noch eine Gesamtschule in der Nähe, die einen sehr guten Ruf hat. Jetzt bin ich mir wirklich so unsicher, wo ich meine Tochter anmelden soll. Einerseits denke ich, ist doch klar, Gymnasium, andererseits denke ich, soll ich ihr den extremen Druck zumuten? Wieviel wird wirklich auf einem Gymnasium von den Kindern verlangt? Ich hoffe, dass ich hier einige Antworten darauf bekomme! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein wenig von euren Erfahrungen diesbezüglich berichtet! Schon mal vielen Dank!


    LG PAJ

    • Offizieller Beitrag

    Hm, eine "3" in Mathe? Damit würde ich meine Schüler nur dann zum Gymnasium empfehlen, wenn die anderen Noten stark zu besser als 2 tendieren.
    Ich denke, dass die Gym-Lehrer mehr dazu sagen können, aber wer die Grundschule in Mathe mit einer 3 abschließt, dürfte in Mathe am Gymni Probleme bekommen.


    Also: Gesamtschule oder Realschule.


    kl. gr. frosch

  • Und was wäre, wenn dir jetzt jemand gesagt hätte, das Kind hat in Deutsch eine 3? Würdest du dann auch sagen, dass es auf dem Gymnasium Probleme bekommt?

  • Matheschüler, die mit einer GS 3 kommen, haben schon bei uns an der RS Schwierigkeiten gehabt! Die 5. Klasse geht meistens noch, aber spätestens in 6, wenn die Bruchrechnung einen großen Teil einnimmt, tauchen Probleme auf.

  • Hallo, PAJ,


    ganz wichtig: Was sagt denn deine Tochter dazu? Habt ihr euch beide Schulen schon angesehen, kennt sie die Vor- und Nachteile von jeder und hat sie einen Wunsch?
    Allein von dieser 3 in Mathe würde ich die Entscheidung nicht abhängig machen, denn da können noch viele andere Faktoren eine Rolle spielen. Vielleicht ist sie in Mathe eine kleine "Spätzünderin" oder sie bekommt in der weiterführenden Schule einen Lehrer, dessen Unterrichtsstil ihr mehr liegt als der jetzige...


    Eine Garantie, ob es an einer bestimmten Schule klappt oder nicht klappt, hast du sowieso nicht. Aber ich kenne genug Leute, die trotz mäßiger Grundschulnoten dann das Gym geschafft haben. Grundsätzlich abraten würde ich davon also nicht. :)


    Viel Glück für einen erfolgreichen Schulstart!
    Lg, Kato

  • Hallo PAJ,
    bei den Noten deiner Tochter ist das Gym sicher eine Option, allerdings sind sicher Probleme und Misserfolge zumindest in Mathe zu erwarten.
    Wichtiger als die reine Notenbetrachtung scheint mir aber eher die Einschätzung in anderen Bereichen:
    1. Wie kommen die Noten zustande? Sind es hauptsächlich Fleiß und reines "stures" Lernen oder ist deine Tochter in der Lage, sich selbstständig Dinge zu erarbeiten und eigenständig zu denken? Letzteres ist für mich eine Grundvoraussetzung für Gym-Kinder!
    2. Wie belastbar ist deine Tochter (psychisch und vom Arbeitsaufwand her), wie gut kann sie Leistungsdruck aushalten? Kann sie mit Misserfolgen umgehen und sie als Ansporn sehen oder (ver)zweifelt sie dann an sich und kann erst recht nicht mehr genug leisten?
    Diese Fragen kannst nur du beantworten, denn du kennst dein Kind am besten. Im Zweifelsfall würde ich eher die Gesamtschule wählen und eine für alle entspanntere Schulzeit genießen, bevor mein Kind an den zu hohen Anforderungen zerbricht.
    Im übrigen haben wir uns bei meiner eigenen Tochter in ähnlicher Situation damals für die Realschule entschieden (eine brauchbare Gesamtschule gab es nicht) und haben es allesamt nie bereut. Inzwischen hat sie ihr Abitur und studiert. Wäre sie gleich zum Gym gegangen, wäre sie dort entweder zerbrochen oder hätte ohnehin die Schule gewechselt. Der einzige Gedanke, der unserer Tochter damals zu schaffen machte, war die Angst, wir könnten von ihr erwarten, dass sie zum Gym geht ("Ihr habt doch auch beide Abitur..."). Als diese Bedenken ausgeräumt waren, war sie erleichtert und sehr zufrieden mit der Entscheidung für die Realschule.

    Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)

  • Hallo Kato,
    erstmal danke für deine Antwort. Also, die Gesamtschule haben wir uns schon angeguckt und meine Tochter würde da auch gerne hingehen (kann das aber noch nicht so richtig abschätzen, was da der Unterschied zum Gym ist, außer dass sie sagt, das Gym soll ja soooo schwer sein). Allerdings weil ihre Freundinnen da wohl evtl. auch hintendieren. Das Gymnasium gucken wir uns demnächst noch an. Gestern haben wir einen Fragebogen der KL bekommen, den wir ausfüllen sollten und dabei wurde mir doch mal wieder bewusst, was sie doch alles super gut kann, deshalb tendiere ich eigentlich schon mehr Richtung Gymnasium.


  • Ein Kollege hat seine Töchter vom Gym runtergenommen auf die Gesamtschule, damit ihnen noch Zeit für Hobbys und Freunde treffen bleibt. Seitdem ist die Stimmung zu Hause wohl viel besser. Die Mathenote kann sich durch einen Lehrerwechsel positiv oder negativ ändern... Nicht jeder Schüler lernt auf die Weise, wie es der Lehrer erklärt.

  • Mein Sohn wechset jetzt auch die Schule. Die Klassenlehreirn hat sich vor allen Dingen sehr mit dem Lern- und Arbeitsverhalten der Kinder auseinander gesetzt. Weniger mit den Noten. Also wie lernt das Kind, hat es Freude an Wissen, ist es interessiert usw. Klar, Noten spielen auch eine Rolle, aber nicht in erster Linie.
    Ich war gegen Gymnasium, weil ich Angst vor dem Druck habe. Ich weiß aber, dass es das richtige für meinen Sohn ist. Und nun schauen wir uns die Schulen an und ich verzweifel...

  • Obwohl unser Sohn rechnerisch die Übertrittsnote für das Gymnasium (in Bayern) hatte, haben wir ihn ganz bewusst auf die Realschule. Mehr freie Nachmittage, etwas weniger Lernbelastung (er ist nicht unbedingt ein eifriger Lerner), keine zweite Fremdsprache (je nach Zweig) und nach Realschulabschluss über FOS immer noch die Möglichkeit zum (Fach)Abitur, wenn er es denn dann selbst will.

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