Bewerbungsverfahren Schulleiter

  • Hallo,


    ich habe mich auf eine Schulleiterstelle in Baden-Württemberg (RP Tübingen) beworben. Das Verfahren ist nun angelaufen, d. h. die Dienstbeurteilung durch den Schulleiter ist beim Schulamt und demnächst steht das weitere Überprüfungsverfahren an: Beratungsgespräch, Präsentation und Bewerbungsgespräch.


    Kann mir jemand Tipps hierzu geben, vor allem in bezug auf das Beratungsgespräch und Präsentation. Ich habe zwar als Mitglied im Schulleitungsteam Einblick in die Schulentwicklung und durch die Begleitung unserer Referendare Erfahrung in der Beratung. Möchte aber nicht unvorbereitet in diese Phase gehen. Was muss/ kann ich beachten? Bin über jeden Hinweis dankbar.


    Gruß blacky :)

  • Danke, aber den Leitfaden kenne ich schon.


    Mir geht es speziell um die Beratung (Fremdberatung einer Unterrichtsstunde) und die Präsentation als Teil des Bewerbergesprächs. Auf was sollte man bei der Beratung speziell achten? Was kann einen erwarten bei der Präsentation? Themen? Wie läuft die ab?


    Das Gespräch ist mir eigentlich klar, da in dem Leitfaden ja steht um was es geht bzw. welche Schwerpunkte abgeklopft werden.


    Vielen Dank.

  • Wahrscheinlich kennst Du das schon:


    http://www.rp.baden-wuerttembe…how/1304754/Leitfaden.pdf


    Dieser Leitfaden wurde im RP Tübingen erarbeitet - und ich weiß von Bewerbern, dass auf die dort aufgeführten Kriterien streng geachtet wird.


    Mein Tipp: das Beratungsgespräch kannst Du üben. Besuche einen Kollegen im Unterricht und führe hinterher das Beratungsgespräch. Gib ihm danach den Kriterienkatalog und lass Dir rückmelden, ob das Gespräch auch aus seiner Sicht im Sinne des Kriterienkatalogs geführt wurde.


    Ganz wichtig ist, dass das Gespräch dialogisch geführt wird: Also kein Vortrag von Dir (im Besserwisser-Stil; der kommt ganz schlecht an!), was und wie man in der Unterrichtsstunde hätte anders machen können oder müssen, sondern den Kollegen durch geeignete Impulse dazu bringen, dass er - falls notwendig - die Verbesserungen selbst findet.


    Noch ein Hinweis: Nach der beobachteten Unterrichtsstunde erhältst Du eine kleine Vorbereitungszeit, in der Du Deine Notizen ordnen und strukturieren kannst. Versuche dabei, den Gesprächsablauf sorgfältig zu gliedern. Während des Gesprächs hast Du Deine Notizen vor Dir liegen und kannst Dich jederzeit auf sie beziehen.


    Das Gespräch ist ja ein simuliertes Beratungs- UND Beurteilungsgespräch. Am Ende musst Du einen Notenbereich angeben, in dem Du die Stunde notenmäßg verorten würdest. Achte darauf, eine realistische (im Augenblick fällt mir kein treffenderes Adjektiv ein) Note zu geben. Nicht alle Stunden liegen im Bereich von 1,0 und 1,5! - Der besuchte Kollege hat von Deiner Note übrigens keinen Nachteil; es kommt nichts in seine Akte.

  • Sorry, ich war zu langsam.


    Beim Bewerbergespräch kannst Du damit rechnen, dass einige der Leitbegriffe der gegenwärtigen pädagogischen Diskussion fokussiert werden: Gemeinschaftsschule, Individualisierung des Lernens, Lehrerfeedback, Verbesserung der Zusammenarbeit mit Eltern.


    Die Aufgabe zur Präsentation könnte demgemäß lauten: Bereiten Sie eine GLK vor, in der Sie Ihr Kollegium auf die Einführung von (x) an Ihrer Schule einstimmen wollen. Die Präsentation könnte dann zeigen, wie das Projekt zeitlich und inhaltlich ablaufen soll.

  • ...kannst Du die Bewerbung sowieso vergessen. Wenn man dem Leitfaden Glauben schenkt, gibt es in B-W nur SchulleiterINNEN.



    Liebe Grüßinnen
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • ...kannst Du die Bewerbung sowieso vergessen. Wenn man dem Leitfaden Glauben schenkt, gibt es in B-W nur SchulleiterINNEN.



    Liebe Grüßinnen
    Fossi


    Schon interessant, wie seltsam es einem vorkommt, wenn in einem Text nur die weibliche statt wie üblich nur die männliche Form verwendet wird. Der sonst übliche Satz "natürlich sind auch alle Frauen angesprochen" findet sich in der angepassten Form "natürlich sind auch alle Männer angesprochen" am Anfang des Dokuments.


    Ich muss zu meiner Schande auch zugeben, dass ich den Text extrem komisch zu lesen fand. Man hat sich so an die männliche Form gewohnt.


    Sorry fürs offtopic

  • Schon interessant, wie seltsam es einem vorkommt, wenn in einem Text nur die weibliche statt wie üblich nur die männliche Form verwendet wird. Der sonst übliche Satz "natürlich sind auch alle Frauen angesprochen" findet sich in der angepassten Form "natürlich sind auch alle Männer angesprochen" am Anfang des Dokuments.
    Ich muss zu meiner Schande auch zugeben, dass ich den Text extrem komisch zu lesen fand. Man hat sich so an die männliche Form gewohnt.


    Ja, das Gefühl kenne ich auch! :) Wahnsinnig spannend, wie heftig vermeintlich "neutrale Gendermarker" doch wirken, wenn sie ins andere Geschlecht verkehrt werden. Soviel zu der Behauptung, dass das Gendering von Sprache ja überhaupt nichts mit der wirklichen Welt zu tun hätte! :D


    Nele

  • http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/serv…4/Leitfaden.pdf


    Dieser Leitfaden wurde im RP Tübingen erarbeitet - und ich weiß von Bewerbern, dass auf die dort aufgeführten Kriterien streng geachtet wird.


    Da sehe ich doch nun auch, warum es bei vielen Stellenausschreibungen "nochmalige Ausschreibungen" gibt - da hatte sich wohl "nur" ein Mann beworben.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • magister999: Vielen Dank für deine ausführlichen Hinweise. Ich vermute übrigens auch, dass bei der Präsentation ein Thema wie "Bereiten Sie eine GLK vor, in der Sie Ihr Kollegium auf die Einführung von (x) an Ihrer Schule einstimmen wollen." dran kommt. Gibt es hierzu strukturelle Tipps: Was sollte in der Präsentation drin sein? Wie groß muss/ sollte der Umfang sein? Welche Visulaisierungen sind sinnvoll? Ich gehe mal davon aus, dass die Präsentation den "Ernstfall" simulieren soll.


    Die weibliche Form im Leitfaden ist mir auch schon aufgefallen, liegt vielleicht daran, dass wir eine PräsidentIN haben 8) Aber ich kann bestätigen, dass durchaus noch die männliche Spezies vertreten ist im RP-Tübingen - ich fürchte allergings das wir weniger werden :angst:


    Gruß blacky

  • Die weibliche Form im Leitfaden ist mir auch schon aufgefallen, liegt vielleicht daran, dass wir eine PräsidentIN haben


    Diese Annahme ist hochgradig naheliegend. Die Vorgängerversion des Leitfadens war nur etwa zwei bis drei Jahre alt. Sie wurde zur Zeit des damaligen OSA-Präsidenten Fritz Gugel erarbeitet und hatte immer die maskulinen Formen. Die Neubearbeitung unter der Leitung von Susanne Pacher betraf, soweit ich das damals mitverfolgt habe, ausschließlich die feministische Kosmetik.


    Der Leitfaden entstand zu Beginn der Zeit, als das Schulwesen vom Evaluationsvirus infiziert wurde. (Zu welcher Epidemie dieses Virus geführt hat, haben die Schulen bereits erfahren, die den Zyklus der Selbstevaluation, der Fremdevaluation mit der nachfolgenden Zielvereinbarung bereits einmal durchlaufen haben.)


    Ziel des Leitfadens war, das Stellenbesetzungsverfahren dadurch zu "objektivieren", indem man kriteriengestützte Anforderungskataloge formulierte.


    Back to topic:


    Wenn "blacky" noch mehr von mir wissen möchte, gebe ich gerne per PN Auskunft.

  • Hi,


    gibts zu diesem Thema vielleicht auch irgendwelche Lektüre, die ihr empfehlen könnt (außer dem Leitfaden)?

  • Was haltet ihr zur Vorbereitung auf das Überprüfungsverfahren von folgendem Buch:
    Selbst-Coaching für Schulleiterinnen und Schulleiter (Beltz Pädagogik)
    oder habt ihr sonstige Anregungen????

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