Probleme mit der schulleitung

  • Hallo allerseits,
    Ich brauche einfach mal eure meinung zu einem problem, das ich zur zeit mit mir rumschleppe. ich arbeite mit 28 stunden an einer Grundschule. 2010 ist meine Mutter gestorben. Die beiden Jahre danach habe ich sehr oft gefehlt. Das nur zur Info vorne weg.
    Ich bin verheiratet und habe einen kleinen sohn. Nun bekomme ich jedes mal wenn ich krank bin oder ich wegen meines sohnes zu hause bleiben muss ein kommentar meiner schulleitung. Ich habe niemanden, der sich um meinen sohn kümmern kann. Mein mann übernimmt auch oft, wir vermuten aber dass er seinen letzten job deswegen verloren hat. Ich stehe wirklich unter druck und weiß nicht wie ich auf solche Sprüche reagieren soll. Ich habe mittlerweile schon ein schlechtes Gefühl, wenn ich wegen meines sohnes da anrufen muss. so habe ich letztens einen tag nachdem ich wegen meines kindes zu hause bleiben musste, gesagt ich bin schweiß gebadet( das war weil eine andere kolleginnen krank war und ich in eine stressige situation mit einem Schüler geraten bin ) daraufhin sagte sie nur: wir waren gestern auch schweiß gebadet. Ich habe halt ständig das Gefühl sie will mir ein schlechtes gewissen machen, weil sie vielleicht denkt ich hätte eine Wahl und würde mich immer bewusst gegen die schule entscheiden. Was also tun ?

  • Natürlich werden alle Kollegen belastet, wenn du nicht kommen kannst. Klar hört man das nicht gerne, aber so ist es nun mal.
    Da kranke Kinder aber betreut werden müssen, gibt es in NRW ja die Fehltage für Eltern, sodass du im beschrieben Fall kein schlechtes Gewissen haben musst.


    Wegen der Sprüche kannst du natürlich den Lehrerrat ansprechen. Ob das etwas nützt oder sogar schadet, kommt wohl auf die beteiligten Personen an.
    Ansonsten bleibt dir nur die Möglichkeit, durch zusätzliches Engagement dein Ansehen bei der Schulleitung zu steigern... so ungerecht und unbefriedigend das auch sein mag.

  • Ansonsten bleibt dir nur die Möglichkeit, durch zusätzliches Engagement dein Ansehen bei der Schulleitung zu steigern... so ungerecht und unbefriedigend das auch sein mag.

    Vielleicht bin ich als Anfänger da etwas naiv. Aber ich finde, DAS ist das letzte, was du tun solltest. Als Referendarin - die ich bin - mach ich die ganze Zeit nix anderes als durch irgendwelche Aktionen "meine Ansehen" im Kollegium und bei der Schulleitung zu steigern. Aber im Grunde finde ich das schrecklich udn sollte auch so nicht sein.


    Natürlich belasten hohe Fehlzeiten Schüler und Kollegen. Aber wenn ich wirklich einen Grund habe zu fehlen, dann muss ich mich auch nicht schämen und auch nicht entschuldigen. Natürlich versucht man Fehlzeiten zu vermeiden und Kollegen, die evt. Vertretung machen, Zettel ins Fach zu legen. Aber Gesundheit, auch die des Kindes, geht nun mal vor!!


    Andererseits solltest du vlt. überlegen, ob du eine Zeit lang reduzierst, wenn ihr euch das finanziell leisten könnt. das machen ja viele mir Kindern. Und Kinder bleiben ja nicht ewig klein, so dass man nach einiger Zeit wieder auf eine volle Stelle gehen könnte.

  • Ich könnte gut damit umgehen, wenn sie einfach klartext sprechen würde, aber diese kleinen Bemerkungen erhöhen einfach den stress, den ich sowieso schon habe. Mir ist durchaus bewusst, dass es ätzend ist, wenn kolleginnen ständig fehlen, aber ich habe einfach keine Wahl. Ich kann mein fieberndes Kind niemandem aufs Auge drücken. Würdet ihr das offene Gespräch suchen?

    • Offizieller Beitrag

    Leg dir ein dickeres Fell zu. Ist schwer, das weiß ich, aber du fehlst ja nicht zum Spaß.


    Eine schwangere Kollegin, die kotz... sich übergebend zu Hause liegt, musste ich von einer Kollegin sagen lassen, wie "toll" es doch sei, dass sie noch ne Woche krank ist, weil sie (die Kollegin) dann ja weiterhin 24 Kinder in der Klasse hat (durch die Aufteilung).


    Ich finde, das ist einfach ein Armutszeugnis, denn 1. schafft man sich sicher nicht tot, wenn man mal Arbeit für kranke Kollegen übernimmt und 2. könnte man ja auch mal so was wie Mitgefühl zeigen.


    Ich würde das direkte Gespräch nicht suchen, sondern versuchen, mehr von der Rechtmäßigkeit meiner eigenen Krankmeldung überzeugt zu sein und entsprechend aufzutreten. ;) Dann kannst du vielleicht auch über solche Sprüche hinweghören oder sie "gar nicht verstehen".

    • Offizieller Beitrag

    Der Schulleiter verhält sich absolut unprofessionell!
    Ich würde mir dringend überlegen, ob ich mal die Bezirks-Frauenbeautragte anspreche. Das ist genau die Art von Problemen, für die diese zuständig ist.
    Je nach Rückgrat eures Personalrates ist auch der eine Anlaufstelle, zuständig ist er sowieso.


    Ich würde bei dem nächsten Spruch deines SL sehr klar nachfragen: was genau wollen Sie mir denn jetzt damit mitteilen? Dass ich zuviel fehle? Und mir seine Anwort genau anhören und ggf. damit zu den oben genannten Personen.
    Das ganze die ganze Zeit unterschwellig brodeln zu lassen, halte ich für eher ungesund. Auf den Tisch damit...


  • Wie viele sind das?

    Für Angestellte sind es 10 Tage pro Schuljahr, für Beamte meines Wissens nach nur vier.



    Allgemein: Ich würde es entweder direkt ansprechen oder einfach "überhören".
    Ich versuche eigentlich immer einen Plan B für die Kinderbetreuung zu finden, aber wenn es nicht anders geht, dann fehle ich eben deswegen. Wenn bei uns gerade Land unter ist und ganz viele KollegInnen fehlen, tut es mir schon leid für die anderen, aber ich kann es ja nicht ändern. Mein Chef hat dazu noch nie etwas gesagt und die anderen KollegInnen auch nicht - zumindest nicht offen. Dafür fehle ich nur seeeehr selten wegen eigener Krankheit, so das ich im Schnitt trotzdem nicht zu den oft fehlenden bei uns zähle.
    Mit kleinen Kindern arbeiten ist einfach stressig - vor allem die Anfangszeit, wo sie jeden Infekt mitnehmen. Aber es wird ja besser.

  • Ja das ist ja genau das Problem, ich hab in der Vergangenheit viel gefehlt. Dieses Jahr ist es schon viel besser gewesen. Ich hatte nach dem Tod meiner Mutter einfach einen echten Durchhänger. Naja ich finde es halt auch extrem sinnlos solche Kommentare loszulassen. Ich habe einfach niemanden, der sich kümmern könnte. Meine Mutter ist tot, mein Vater hatte einen Schlaganfall und meine schwiegereltern wohnen weit weg und sind auch krank. Und das alles hab ich ihr schon oft gesagt, dennoch lässt sie es nicht. Ich weiß einfach nicht was das bezwecken soll.

  • Erstmal: es tut mir leid, dass Du in so einer doofen Situation bist, in der Du Dich von Deiner Schulleitung etwas "gedisst" fühlst. Ich habe selbst zwei Kinder und weiß, dass es manchmal eine ziemlich Grätsche ist, die man leisten muss, um allen gerecht zu werden.
    Ich habe das Glück, dass ich anscheinend recht gesunde Kinder habe und ich im letzten Jahr lediglich selbst nur einmal krank war(wohl etwas ernster mit 14 Tagen Fehlzeit) und wegen der Kinder gar nicht gefehlt habe.
    Dennoch denke ich, dass es nicht verkehrt ist, sich zu engagieren. Denn wenn die Schulleitung sieht, dass man ansonsten bereit ist zu arbeiten, ist es einfach leichter zu akzeptieren, dass derjenige mal fehlt. Und das kann ich nachvollziehen. Ich kenne eine Lehrerin (nicht mein Kollegium), die macht auf ihrer Arbeit nur das Nötigste,sobald sie oder ihre Kinder sich auch nur mal räuspern müssen, meldet sie sich krank. Dass Schulleitungen da manchmal auf seltsame Gedanken kommen, kann ich nachvollziehen (Kollegen wahrscheinlich auch).
    Du solltest das Gespräch zu Deiner Schulleitung suchen und ganz klar sagen, dass Dich die Stuation sehr belastet. Du hast nunmal Kinder und niemanden, der sie krank betreuen kann. Vielleicht ist das Deiner Schulleitung ja auch gar nicht klar. Ich würde ihr auch erzählen, dass es Dir in den letzten beiden JAhren einfach aufgrund des Todes Deiner Mutter sehr schlecht ging und Du in dieser Zeit nicht sehr leistungsfähig gewesen bist... dass Du Deinen Job aber sehr gerne machst.
    Ich wünsche Dir, dass Du die Sache in den Griff kriegst und bald wieder positiver arbeiten gehen kannst.

  • Da ist es ja wieder ..... Mein Lieblingsthema !!!!! Ich habe 2 Kinder und ein Volles Dep. Ich lasse mir zunächst mal von niemandem sagen, ich solle nur weil ich Klnder habe reduzieren. Das ist Diskriminierung . Dir rate ich erst einmal: Leg dir ein dickeres Fell zu! Dringend!! Deine Kinder gehen auf jeden Fall vor! Ich würde das offene und ehrliche Gespräch suchen mit der SL. Zeige du Verständnis für ihre Situation , bitte aber auch um Verständnis ihrerseits. Ich bin letztes SJ exakt wegen der gleichen Situation mit meinem SL aneinander geknallt. Wir haben darüber gesprochen. Ich habe ihm meine Situation erklärt und ihm klar gemacht, dass ich nur fehle, wenn es nicht anders geht. Ich zeige viel Engagement und mache einiges zusätzlich, was nicht "notwendig" wäre. Das, gepaart mit meinem Verständnis für ihn hat auf jeden Fall dazu geführt, dass wir nun super zusammen arbeiten können und ich keine blöden Sprüche mehr höre. Nur noch ein "wie geht's denn dem Kleinen...?" Das ehrliche Gespräch hat uns geholfen, die Seite des anderen zu verstehen. Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen. Aber das ist das "Mama/Lehrer-Gen". Da kann ma nix machen ;)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Erstmal vielen Dank für eure Ratschläge. Also ich versuche in der Schule 100% zu geben. Ich bringe mich immer ein und übernehme auch Aufgaben, die nicht nötig wären. Ich bin nicht im geringsten jemand, der Punkt Feierabend den Stift fallen lässt. Ich denke auch, dass ich mal das offenen Gespräch suchen werde. Das macht mich sonst irre und ich sage vielleicht unüberlegt doch mal etwas, das mir nachher leid tut.

  • Ich lasse mir zunächst mal von niemandem sagen, ich solle nur weil ich Klnder habe reduzieren. Das ist Diskriminierung .

    Wenn einem gesagt wird, man soll reduzieren, dann ja. Aber die Überlegung, aufgrund der Kinder zu reduzieren, finde ich nicht verkehrt. Das hat nichts mit sollen oder müssen zu tun, sondern damit, dass man umsichtig mit den eigenen Ressourcen umgehen sollte.


    Ansonste finde ich natürlich auch, dass dein Schulleiter sich völlig unprofessionell verhält!!

  • Bei uns wird das mit den "Kind-krank-Tagen" auch nicht so gerne gesehen. Als Alleinerziehende habe ich auch nur fünf und gehe damit sparsam um, weil ich ja nicht weiß, ob ich die wirklich mal unbedingt nehmen MUSS, z.B. wenn´s Kind im Krankenhaus ist o.ä. So habe ich sie bis jetzt noch nie komplett gebraucht. :)


    Reduzieren finde ich jetzt auch keine Lösung weil mir keiner garantiert, dass das Kindlein gerade an den freien Tagen krank ist und die Arbeitstage gesund. ;)

  • Hallo,
    also bei uns kommen Kinderkranktage auch ganz schlecht an. Ich bin auch immer in der Situation, dass ich kranke Kinder habe und nicht weiß, wohin mit ihnen bzw. wie ich mich zerhackstücken soll. Gerade ist es wieder soweit!!!
    Ich habe mich im letzen Jahr an "zwei Tagen" erdreistet zu Hause zu bleiben und einen Kinderkranktag zu nehmen. Blöde Sprüche habe ich ganz viele von allen Seiten bekommen. Ich war die erste, die es überhaupt gewagt hat, so etwas in Anspruch zu nehmen.
    Wir lösen es, wenn es irgendwie geht so, dass mein Mann zunächst zu Hause bleibt und ich ihn dann ablöse, damit er ins Büro kommt. Das geht nur, weil er recht flexible Arbeitszeiten hat und ich eine halbe Stelle, also immer recht früh wieder zu Hause bin. Das ist übrigens für mich ein sehr wichtiger Grund, bei einer halben Stelle zunächst einmal zu bleiben. Alles weiter als die normale Unterrichtszeit (Vertretungsstunden, Elterngespräche...) sage ich in diesen Krankheitszeiten ab. Auch dafür bekomme ich immer Sprüche aufgehalst.
    Ich versuche, diese zu ignorieren. Ein Gespräch bringt in dem Fall rein gar nichts. Ich mache es aber nun immer so, dass ich es meiner Schulleitung immer unauffällig auf die Nase binde, wenn meine Kinder krank sind und ich dennoch da bin. Dann erzähle ich ihr einfach so privat in der Pause, wie kompliziert wir das alles organisiert haben, damit ich nun aktuell in der Schule sitze.... Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese beiläufigen privaten Erzählungen Wunder wirken.
    Leider sind meine Kinder recht häufig im Winter krank, sind aber auch noch klein.
    Alema

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe diese Sprüche von Kollegen nicht! Ich meine auch, dass es die bei uns nicht gibt. Hab zwar selber keine kleinen Kinder, aber krankes Kind ist für mich wie jede andere Krankheit auch. Das kann halt passieren. Dann fällt man aus. Warum sollte man sich darüber aufregen? Wenn sich ein Kollege was bricht, rolle ich ja auch nicht mit den Augen, weil er nicht kommen kann.

  • Ist schon interessant, dass viele Schulen auch in punkto positiver Einstellung gegenüber Kindern und Kinderkriegen der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung weit hinterher hinken.


    Andererseits auch wieder bezeichnend für den Zustand des "Lern- und Lebensortes Schule"...


    Nele

  • Ich finde es auch ganz schlimm. Vor allem, weil meine Kolleginnen fast alle selber Mütter sind einschließlich meiner Schulleiterin. Kein Wunder, dass niemand mehr Kinder kriegen will. Es ist echter Stress.

  • Hallo,


    Zunächst mal: Ich habe den Eindruck, dass ich Stress ähnlich wie du verarbeite- Ich verstehe dich glaub ich gut und will also nicht klugscheißerisch daherkommen. Ich sage dir einfach mal, welchen Eindruck du auf mich machst- wenn der falsch ist, sag es frank und frei, vielleicht sehe ich dich völlig falsch.


    - du hast bereits die Schulleitung mehrmals darauf angesprochen, Tonfall eher leidend ("ich bin schweißgebadet von dem Stress", "ich muss alles ohne meine Eltern regeln", "Kind und Beruf überfordern mich eigentlich", "nehmt doch Rücksicht auf mich")
    - gleichzeitig möchtest du, dass niemand auf die Idee kommt, dir sei alles egal und du wärst nicht leistungsfähig ("ich mache mehr als 100%", "ich gehe als Letzter aus dem Schulhaus", "ich möchte Lob", "habt mich lieb", "erkennt mich an", "nehmt mich bitte, wie ich bin", "GLAUBT mir, mein Kind ist wirklich krank!")


    Es gibt Menschen, die können so etwas nicht verstehen und reagieren dann bösartig. Ich würde das Gespräch zu diesem Zeitpunkt nicht suchen. Weder mit der Schulleitung noch mit dem Personalrat. Wichtig ist für dich (m.M. nach) dich selbst zu stärken. Herauszufinden, warum dir blöde, sinnlose Kommentare überhaupt irgendetwas bedeuten. Erst wenn du für dich weißt, dass gut und richtig ist, was du tust, kannst du selbstbewusst auftreten und die Schulleitung deinen Buckel runterrutschen lassen, was sie ganz klar tun sollte. Das muss man ja nicht sagen, aber fühlen darf man das -bei aller Wertschätzung ihrer Person natürlich :victory:


    Fazit: ich mache z.Zt. eine Verhaltenstherapie, um mein Verhalten, Einstellungen und Gefühle zu entkoppeln und sie zu verändern. Selbtbewusstsein ist ein gutes Gefühl und man kann es erlernen :geschenk:
    Das liegt vielleicht nicht jedem- irgendeine Art von Coaching/ Beratung würde ich mir aber angedeihen lassen, um den richtigen Schritt zu wählen. Mobbingberatungsstellen können vielleicht auch helfen (es geht hier nicht um Mobbing, das ist mir klar, aber es muss ja auch keins draus werden)

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