Müssen atheistische Lehrer in ihrem Gesamtunterricht (Grundschule) Gottesdienste vorbereiten?

  • Leider finde ich in der Suche nicht zu dem Thema und ich finde es auch schwer die richtigen Suchbegriffe zu finden.
    Ist es rechtlich in Ordnung, dass ein atheistischer Lehrer von der Schule dazu beauftragt wird, in seinem Gesammtunterricht anstatt Deutsch, Mathe, SU den Gottesdienst für die Kirche vorzubereiten und dabei auch noch die nicht-christlichen Kinder auszuschließen? Wenn nein, was ich denke, wie kann man da gegen vorgehen oder kann man sich weigern das zu tun? Es geht um eine städtische Grundschule in NRW.
    Ich frage hier nicht für mich, aber finde die Frage auch recht interessant. Über eine Antwort würde ich mich freuen.


    [Titeltypo repariert, Nele]

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Danke für die Antworten.


    Mal abgesehen vom klaren NEIN (s. Mikael): Was würde das (für die Schule) denn überhaupt für einen Sinn machen? L.G. Pia


    Wie ich das verstanden habe, geht es um die Planung, dass jeder Klassenlehrer das vorbereitet für seine Klasse, damit jeder etwas vorbereitet, egal welche Konfession man hat.

  • ...in seinem Gesammtunterricht anstatt Deutsch, Mathe, SU...


    Abgesehen davon wäre m.E. doch mal kritisch zu hinterfragen, warum dafür anderer Unterricht ausfallen soll.
    Gehört die Vorbereitung religiöser Zeremonien nicht eher in den entsprechenden Religionsunterricht?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    Was denn vorbereitet? Klingt jetzt hoch dramatisch, dass dafür D, M und Su ausfällt. Das ist ja nicht mal der Fall, wenn eine Klasse einen ganzen Gottestdienst vorbereitet. Ich würde mich auch eher den Atheisten zuordnen, aber ich hab auch kein Problem damit, mit meiner Klasse ein paar Fürbitten vorzubereiten,
    Allerdings haben einige Kollegen undich uns in diesem Jahr gegen einen Gottesdienst zur Schulentlassung ausgesprochen, weil mir nicht willens und in der Lage sind, so etwas vorzubereiten. Dazu kann einen ja wirklich niemand zwingen.

  • Tjaaa, rechtlich: Nein. Moralisch: Ist halt so ne Sache---


    Bei uns gestalten immer die zweiten Klassen den Schulgottesdienst zum Schulanfang. Bei uns müssen Fürbitten vorbereitet werden (entweder neue schreiben oder die alten vorlesen üben) - ganz klar Religionsunterricht. Außerdem gibt es innerhalb des Gottesdienstes auch immer ein kleineres Theaterstück, welches im "Gesamtunterricht" vorbereitet wird. DAS kostet auch immer recht viel Zeit.

  • Nu ja....
    Da wären vorab ein paar Kleinigkeiten zu klären:


    a) In deinem Profil steht: "Student-Vertretungslehrer"
    Wen musst du vertreten? Den Religionslehrer?


    b) Dein Avatar zeigt stolz die erstrahlten Zwillingstürme von Köln. So unchristlich kannst du wohl nicht sein... :autsch:


    c) Welche Art von Gottesdienst soll das sein? Ein gemeinsamer Schuljahres-End-Gottesdienst der ganzen Schule? Ein Gottesdienst im Rahmen eines Jubiläums oder eines Schulfestes?
    Soll sich da deine gesamte Klasse ausklinken, nur weil du kein' Bock auf Christentum hast?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass für eine Gottesdienstvorbereitung kein Deutsch-, Englisch- und Mathematikunterricht mehr stattfindet....
    So ein Schulgottesdienst dauert maximal eine Stunde - verteilt man die Aufgaben zudem auf alle Klassen, besteht die Hauptarbeit darin, dass der Lehrer sich ein paar Gedanken machen und das Vorhaben mit den Kollegen absprechen muss.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    offtopic: Auch Atheisten dürfen Kirchen schön finden. Ich gehe im Urlaub gerne in welche (außerhalb von Gottesdiensten). Nur zum Gucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    a) Suiram hat doch geschrieben, dass er nicht die betroffene Lehrkraft ist.


    b) @diejenigen, die das ganz in Ordnung findet, den Jahresgottesdienst im Klassenverband außerhalb des Reliunterrichts vorzubereiten: was macht ihr mit den christlichen Kindern während der Zeit? (jaja, die gibt es tatsächlich...) Hättet ihr denn kein Problem, eine jüdische / muslimische oder ähnliche Feier vorzubereiten? Geht nur darum, ein paar Sprüche vorzubereiten und einzuüben...


    Chili

  • ...
    Wen musst du vertreten? Den Religionslehrer?


    Nix Dom (s.o.)
    und der Threadersteller ist auch "nur Interessiert" und nicht selbst betroffen:

    ... Es geht um eine städtische Grundschule in NRW.
    Ich frage hier nicht für mich, aber finde die Frage auch recht interessant.


    Wenn schon Gottesdienste in einer staatlichen Schule vorbereitet werden, dann doch wohl im Religionsunterricht. Ich mach's nicht, seit mehr als 2 Jahrzehnten. Und bin noch nicht mal konfessionslos...


    ....Ach so, und kann mal jemand das zweite "m" bei "Gesammtunterricht" im Titel wegmoderieren...


  • uups .... da war die Assoziation von NRW mit den 'Zwillingstürmen' und einer Weihnachtsbeleuchtung doch verkehrt...
    Aber das sähe doch eigentlich stylish aus - vielleicht kann das mal jemand dem Meisner vorschlagen... :rofl:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hättet ihr denn kein Problem, eine jüdische / muslimische oder ähnliche Feier vorzubereiten?


    Ich hätte generell ein Problem irgendeine religiöse Feier während meines Unterrichtes vorzubereiten. Zuallererst wegen des Unterrichtsausfalls, aber auch weil mir hier:

    Geht nur darum, ein paar Sprüche vorzubereiten und einzuüben...


    ...das hinterfragen fehlt.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Es geht darum ein christliches Stück auszusuchen und einzuüben, um es in der Kirche auf dem Abschlussgottestdienst vorzuführen.
    Ich bin ja echt nicht nachtragend, aber bitte erstmal genau lesen, was ich schreibe und dann meckern.
    Was die Türme angeht, haben wir alle ein bischen Spaß gehabt, denke ich. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Mal ein paar Beispiele aus meiner Praxis:


    Erstes Jahr an meiner neuen Schule:
    - ich muss als Musiklehrer Martinslieder mit den Schülern einstudieren


    Die darauffolgenden Jahre:
    - ich übe mit meinem Chor Stücke für die Schulgottesdienste ein und begleite diese auch im Gottesdienst
    - ich begleite meine Schüler der Klasse 5 in die Kirche, beaufsichtige sie und begleite sie auf dem Weg zurück.


    Die letzten zwei Jahre:
    - ich bin sozusagen spontaner Aushilfskantor und begleite die Schulgottesdienste von Anfang bis Ende. (Einzug, Lieder, Auszug)


    Zu mir: Ich bin konfessionslos geboren, konfessionslos aufgewachsen und habe ein eher distanziertes Verhältnis zur Kirche - ich würde mich als Atheisten, jedoch nicht als militanten Atheisten bezeichnen.


    In Zeiten wo pädagogische Grundsätze oder Ideologien ähnliche Erscheinungen von Alleingültigkeitsansprüchen zeigen und das m.E. in Kollegien deutlich spürbarer ist als bei Glaube und Religion, habe ich damit kein Problem (mehr). Ob nun christliches Credo oder pädagogisches Credo - das ist letztlich einerlei.
    Ich ziehe mich dann auf meine Position als Musiklehrer bzw. Ensembleleiter zurück und klinke mich aus den religiösen Zeremonien dezent aber sichtbar aus.


    Gruß
    Bolzbold

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