Zeugnisnoten bekannt geben

  • Hallo zusammen,


    ist man in NRW als Fachlehrer verpflichtet den SuS die Zeugnisnote vorab '(Zeugniskonferenz / Zeugnissen) mitzuteilen?


    Viele Grüße


    Flipper

  • Nicht, dass ich wüsste. Lediglich das Mitteilen des Leistungsstandes gegen Mitte eines Halbjahres ist in der APOGOst vorgesehen (die sog. Quartalsnoten).

  • Von den Formalia Mal ab, was spricht denn dagegen, den Schülern die Noten zu nennen?


    Pausi

  • @ Pausenclown:
    Nur 2 Gründe
    1) Da es theoretisch Schüler geben kann, bei denen die Zeugnisnote noch auf der Konferenz abgeändert wird (z.B. damit der Schüler nicht die vierte oder fünfte 4- hat, sondern auch eine 5+, um ein Zeichen zu setzen oder in die andere Richtung, damit ein Schüler noch durchgezogen wird, damit er einen Abschluss bekommt)
    2) Um die elendigen Notenerpressungen zu vermeiden: "Wenn Sie mir keine 4 geben, habe ich keinen Ausgleich und bleibe sitzen etc)

  • Ich hatte heute mit meinen Siebenern auch Notendiskussionen bzw. sie haben versucht, ihre Noten zu diskutieren, haben aber zum Glück bald gemerkt, dass sie damit nicht weit kommen.
    Das ganze Schuljahr kümmern sie sich nicht um die Noten, fangen die letzten vier Wochen an zu arbeiten und meinen dann, sie hätten "mindestens eine Zwei verdient". Auch die Diskussionen um Qualität und Quantität von Beiträgen finde ich sehr lästig und ermüdend. "Ich habe mich doch ganz oft gemeldet" ist oft das Totschlagargument meiner Schüler. Wenn dabei aber nur wiederholt wird, was schon zuvor gesagt wurde und nie etwas kommt, was den Unterricht weiter bringt, ist das für mich auch kein Grund, eine "Zwei" zu verteilen. Das wollen viele SuS aber nicht einsehen...

  • Nur 2 Gründe

    ..., die ich beide nicht verstehe.


    Da es theoretisch Schüler geben kann, bei denen die Zeugnisnote noch auf der Konferenz abgeändert wird (z.B. damit der Schüler nicht die vierte oder fünfte 4- hat, sondern auch eine 5+, um ein Zeichen zu setzen oder in die andere Richtung, damit ein Schüler noch durchgezogen wird, damit er einen Abschluss bekommt)

    Soweit ich mich entsinne, legt das nordrhein-westfälische Schulgesetz 6 Notenstufen fest. Diese werden gelegentlich durch Zahlen abgekürzt. da finde ich so etwas wie "4" oder "5" aber nicht "4-" oder "5+".


    Der Unterschied zwischen "ausreichend" und "mangelhaft" (und damit eben nicht mehr ausreichend) sollte eigentlich klar sein. Wenn ich die Leistungen eines Schülers abschließend und zusammenfassend in der einen oder anderen Art beurteilt habe, sehe ich keinen Anlass, diese noch Mal zu ändern. Bist du sicher, dass du von einer Zeugniskonferenz sprichst und nicht von einem Basar?


    Um die elendigen Notenerpressungen zu vermeiden: "Wenn Sie mir keine 4 geben, habe ich keinen Ausgleich und bleibe sitzen etc)

    "Da ist mein Bruder selbst schuld, dass ich mich erkälte, wenn er mir seine Jacke nicht leiht." Jo, da fühlt sich der Bruder aber mächtig unter Druck. Prust! Wo soll denn da die Drohung sein, die zu einer Erpressung gehört.


    ""Wenn Sie mir keine 4 geben, habe ich keinen Ausgleich und bleibe sitzen." -- "Ja, viel Erfolg dabei, wünsche ich."


    "Mit einer fünf mit Mathe bekomme ich aber die Lehrstelle nicht." -- "Machen Sie sich Mal keine Sorgen, der Ausbildungsbetrieb findet sicher jemand anderen. Die Stelle wird nicht unbesetzt bleiben."


    Ich pflege meinen Schülern die Note mitzuteilen, so bald sie feststeht. Dann wissen sie, wo sie dran sind. Dass das eine Mitteilung und keine Diskussion ist, merken sie recht schnell.


    "ich habe mich doch genauso viel gemeldet wie xy"

    Ich spreche mit Ihnen über Ihre Note, nicht über die von xy."


    Viel Spaß noch.


    Pausi


  • Ich habe immer trotzdem noch den Hinweis meines Hauptseminarleiters im Kopf: "Denken Sie daran, Sie vergeben Lebenschancen"
    Unfehlbarkeit schreibe ich mir nicht auf die Fahnen

  • Ich habe immer trotzdem noch den Hinweis meines Hauptseminarleiters im Kopf: "Denken Sie daran, Sie vergeben Lebenschancen"Unfehlbarkeit schreibe ich mir nicht auf die Fahnen

    Das tut doch (hoffentlich) kein Lehrer leichtfertig. Gerade wenn es um die Bewerbungszeugnisse geht, drückt man eher mal ein Auge zu, wenn ein Schüler zwischen zwei Noten steht und/oder sehr bemüht war, um noch eine bessere Note zu schaffen.
    Grundsätzlich sollten Noten aber ein reelles Leistungsbild widerspiegeln (soweit das überhaupt möglich ist, aber das ist eine andere Diskussion...) und die SuS müssen merken, dass gute Noten eben nicht "verschenkt", sondern erarbeitet werden müssen.

  • Hej Clowni, äh - ´tschuldige Pausi,


    das ist doch super, dass dir hierauf,

    Von den Formalia Mal ab, was spricht denn dagegen, den Schülern die Noten zu nennen?

    , wunschgemäß und prompt die/der TE auf den Leim gegangen ist, damit du das hier,

    , absondern konntest.
    Denn hierauf (Ausgangsfrage),

    Hallo zusammen,


    ist man in NRW als Fachlehrer verpflichtet den SuS die Zeugnisnote vorab '(Zeugniskonferenz / Zeugnissen) mitzuteilen?

    , wolltest du ja gar nicht antworten, da die Ausgangsfrage damit,


    Nicht, dass ich wüsste. Lediglich das Mitteilen des Leistungsstandes gegen Mitte eines Halbjahres ist in der APOGOst vorgesehen (die sog. Quartalsnoten).

    , ja bereits beantwortet war.


    Nun aber genug der Haarspalterei und Tassen wieder hoch!

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

  • Walter, wenn du es nicht magst, in Zusammenhängen über die Dinge nachzudenken, lies doch einfach d'rüber weg.


    Pausi

  • Mag ja in NRW anders sein, aber die Zeugnisnoten werden in Bayern von der Klassenkonferenz beschlossen - und da kann es, wie oben schon angesprochen, durchaus passieren, dass eine Note abgeändert wird. In Bayern werden Noten sehr stark entsprechend dem "Notenschnitt" in einem Fach vergeben: also bis 3,50 in Normalfall die 3, ab 3,50 die 4. Wenn nun aber ein Schüler z.B. Pech hat und mehrfach mit 3,53 eine 4 kriegt, kann man beschließen, dass es eben doch einmal die 3 ist (natürlich auch möglich, dass der Schüler mit 3,50 mehrfach die 3 bekommen hat und man halt dann einmal die 4 gibt. Auch wenn man keine 3- oder +4 findet, so gibt es durchaus Schulaufgaben, die ganz knapp an der besseren oder schlechteren Note vorbei gingen - das wird dann in der Klassenkonferenz durchaus auch mal berücksichtigt. Klar kann das auch jeder einzelne Lehrer für sich berücksichtigen, aber wenn man eben in der Konferenz den Notenstand und die Schulaufgaben"tendenzen" des Schülers in allen Fächern erfährt, kann diese Entscheidung evtl. etwas begründeter getroffen werden.


    Von daher nenne ich den Schülern den Notenschnitt, den sie momentan haben, aber nicht ihre "Zeugnisnote". Diskussionen oder Erpressungen bzgl. dieses Notenstandes habe ich bisher nicht so schlimm empfunden und auch - allerdings nicht ganz so von oben herab, wie Pausenclown das anscheinend gern macht.

  • "Denken Sie daran, Sie vergeben Lebenschancen"

    Eben. Und deshalb sollte eine Note gut überlegt, begründet und fix sein. Es kann doch nicht sein, dass ein solche dann aus einer Laune heraus auf einer Konferenz, die ja wohl zur Feststellung der Noten dient, geändert wird.


    Wir vergeben übrigens die Lebenschancen nicht aus einem Füllhorn. Jede Lehrstelle, jeder Studienplatz, den ein Schüler bekommt, der mit einer Naja-Vier "durchgezogen" wird, bekommt ein anderer nicht.


    Pausenclown

  • Bist du sicher, dass du von einer Zeugniskonferenz sprichst und nicht von einem Basar?

    Also manchmal habe ich den Eindruck, dass eine Zeugniskonferenz genau das ist: Ein Basar. Meistens aber zum Guten des Schülers.


    also bis 3,50 in Normalfall die 3, ab 3,50 die 4. Wenn nun aber ein Schüler z.B. Pech hat und mehrfach mit 3,53 eine 4 kriegt, kann man beschließen, dass es eben doch einmal die 3 ist (natürlich auch möglich, dass der Schüler mit 3,50 mehrfach die 3 bekommen hat und man halt dann einmal die 4 gibt.

    In NRW ist das rechnerische Ermitteln der Noten nicht erlaubt. Grundsätzlich alle Noten sind pädagogische Noten. Daher können wir hier auf- und abrunden und begründen und mauscheln, wie wir wollen.

  • Und, was die Note "3,53" angeht, mir ist bislang noch kein Lehrer untergekommen, der mir konkret erklären kann, wie eine Leistung nachweislich drei Prozent besser sein kann als die andere - nicht 4%, nicht 2%, genau 3%, wohlgemerkt. Das erinnert mich immer wieder an die Sache mit dem Zollstock und dem Taschenrechner.


    Nele

  • Und, was die Note "3,53" angeht, mir ist bislang noch kein Lehrer untergekommen, der mir konkret erklären kann, wie eine Leistung nachweislich drei Prozent besser sein kann als die andere - nicht 4%, nicht 2%, genau 3%, wohlgemerkt. Das erinnert mich immer wieder an die Sache mit dem Zollstock und dem Taschenrechner.


    Nele


    Also manchmal habe ich den Eindruck, dass eine Zeugniskonferenz genau das ist: Ein Basar. Meistens aber zum Guten des Schülers.

    Kommt bei uns auch manchmal vor. Bisher habe ich zwar nur eine Verbesserung der Note erlebt, aber wer weiß, vll erleb ich den anderne Fall ja auch noch mal mit.

  • Nele: Bitte keine Grundsatzdiskussion darüber, wie in verschiedenen Bundesländern Noten gebildet werden ... aber genau das ist doch auch ein Grund, warum man auf der Zeugniskonferenz - wenn alle Fachlehrer des jeweiligen Schülers gehört werden können - Noten auch verändert werden können.


    flipper: Ich habe letztes Jahr erlebt, dass ein Fachlehrer bei einem Schüler mit Notenstand 4,50 in diesem Fach auf "5" gehen wollte ... und genug Kollegen fand, die das mittrugen. Der Schüler ist dann durchgefallen.

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