Gründe Versetzungsantrag

  • Hallo,
    ich bin neu hier im Forum und habe zu dem Thema Versetzung schon viele Beiträge gelesen, aber noch nicht die richtige Antwort auf meine Frage gefunden.
    Ich bin seit Februar 2013 an einer Grundschule in MV angestellt (unbefristet, Vollzeit), fühle mich aber an meiner Schule sehr unglücklich. An der Schule herrscht ständig Gewalt unter den Schülern, "normaler" Unterricht ist manchmal nicht möglich. Ich kann ganz schlecht schlafen, war auch schon längere Zeit krank. Sonst habe ich meinen Beruf geliebt, doch an dieser Schule macht mir das Unterrichten keinen Spaß mehr.


    Ich möchte unbedingt von dieser Schule weg.
    Nur weiß ich nicht, was ich als Grund im Versetzungsantrag angeben soll.
    Wenn ich diese Aspekte angebe, die mich bedrücken, habe ich Angst, dass mir irgendwann ein Strick daraus gedreht wird - dass gesagt wird, ich sei kein guter Pädagoge etc.



    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.
    Liebe Grüße

  • Hallo Bilbo,


    bei uns in NRW würde ich Kontakt zum örtlichen Personalrat aufnehmen. Sicher würde ich mich vorher umhören, wer ein "netter" Ansprechpartner sein könnte. Bei den Vertretern des Personalrats kann ich hier meine Sorgen offen schildern und werde beraten, wie ich geschickt vorgehe. Bei einem eventuellen Versetzungsantrag bekomme ich auch Unterstützung. Genau so habe ich letztes Jahr die Schule gewechselt.
    Niemandem, auch einer Schulaufsicht nicht, ist daran gelegen, dass du in deinem Job unglücklich bist und krank wirst.
    Ich hoffe, ihr habt in MV ähnliche Strukturen.
    Liebe Grüße Tootsie

  • Hallo Tootsie,
    vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort!
    Da ich erst nach MV gezogen bin, habe ich noch wenig Verbindungen/ Beziehungen zu eventuellen Ansprechpartnern hier.
    Ich habe mir jetzt den örtlichen Personalrat herausgesucht und werde mit diesem einen Termin vereinbaren.


    Ist es denn besser, diesen örtlichen Personalrat zu kontaktieren oder den Personalrat in meiner Schule?


    Kann ich mir denn da auch sicher sein, dass meine Bedenken nicht "weiter erzählt" werden? Denn meistens kennen sich ja alle gut in diesen Positionen.


    Lieben Gruß

  • Ich kann dir nur meine persönliche Erfahrung schildern, vielleicht liege ich auch falsch:


    Soweit ich weiß musst du gesundheitliche Gründe angeben, damit dem Antrag sofort stattgegeben wird. Also eben Schlafprobleme wg. hoher Gewalt unter den Kindern usw. Vermutlich bist du auch nicht die Erste, die dort weg will. Da muss die Begründung schon klar sein, damit sie dich gehen lassen.


    Wer sollte dir daraus und vor allem womit einen Strick drehen? Außer, dass deinem Begehren nicht gleich stattgegeben wird kann doch eigentlich nix passieren, oder? Damit du aber mit deinem eigenen Schulleiter kein Problem bekommst, bis zur Versetzung, würde ich unbedingt mit dem vorher reden.


    Was hast du denn für ein Kollegium? Ich würde damit rechnen, dass es möglicherweise an anderen Schulen auch nicht besser ist und du vom Regen in die Traufe kommen könntest. Wenn du eine fähige Schulleitung und hilfsbereite Kollegen hast, die gemeinsam Konzepte zur Unterrichtsgestaltung/ Schulsozialarbeit etc.pp. erstellen, überleg dir gut, ob du den Arbeitsplatz aufgeben willst. Wenn es jedoch um "hausgemachte" Probleme geht (also schwierige Schülerschaft aus schwierigem Viertel trifft auf inkompetenten Schulleiter) dann würde ich auch das Weite suchen.


    Beim Personalrat würde ich auch davon ausgehen, dass sich alle schon ewig kennen könnten. Daher ist eigentlich dein eigener Personalrat der erste Weg. (Die wissen auch, was in so einen Antrag rein muss.) Vielleicht haben die auch noch Ideen, wie du dort besser klar kommen könntest? Man wächst ja auch mit seinen Aufgaben. Was du dort lernst, kann dir überall nur zum Vorteil gereichen :sterne:
    Heikel ist der Personalrat eher, wenns um Probleme mit Kollegen geht. Bei den von dir geschilderten Problemen müsste man eigentlich mit denen reden können.

  • Ich kann mich Pausenbrot nur bedingt anschließen. Der örtliche Personalrat hat bei uns Schweigepflicht, darf also deine Probleme gar nicht herumerzählen.Außerdem sehen sie sich auch als Vertreter der Lehrer, vertreten also deine Interessen. Einen Personalrat in der Schule haben wir nicht, nur einen Lehrerrat. Ich weiß nicht, ob das gleichzusetzen ist. Ein erstes Gespräche würde ich nicht innerhalb der Schule führen und auch keinesfalls jetzt schon die Schulleitung informieren.
    Ob eine neue Schule dann tatsächlich grundlegende Besserung bringt, kann niemand vorraussehen. Aber auch da kann der Personalrat auf eine Zuweisung in deinem Sinne einwirken.

  • "Wer sollte dir worauf und vor allem womit einen Strick drehen"


    Ich meinte damit, wenn ich im Abtrag angebe, dass ich Probleme an der Schule habe, könnte der Schulrat als Gegenargument meinen, dass ich als Pädagoge nicht fähig genug bin, mit der Schulsituation zurecht zu kommen. Ich weiß nicht, ob das irgendwann mal ein Nachteil werden könnte.


    Wir hatten zu Beginn des Schuljahres einen neuen Kollegen bekommen, der ist nach den ersten drei Wochen gegangen - zwar ohne Versetzungsantrag und hatte jetzt erst einmal keine Anstellung.


    Ich wollte dies eigentlich ein wenig bedachter machen.


    Auch vorher die Schulleitung zu kontaktieren, denke ich, ist schwierig. Unsere Schulleitung weiß zwar, dass alle zu kämpfen haben.
    Eine Lehrerin ist immer noch im Burnout.
    Ich bin mir unsicher, dass die Schulleitung da gleich sagt, dass sie einem Versetzungsantrag sofort zustimmt.

  • Ich weiß vom Personalrat von einer Schule für Erziehungshilfe (wo auch nicht jeder hin will...), dass v.a. gesundheitliche Gründe zur direkten Versetzung führen, alle anderen warten.


    Ich kann mir vorstellen, dass dein schulischer Personalrat/ Schulleitung ziemlich angepisst sind, wenn du kein einziges Mal um Hilfe fragst, stattdessen gleich die Versetzung beantragst. Aber wie gesagt, das kann überall anders sein!


    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg :top: Bezirkspersonalrat ist sicher erstma eine gute Anlaufstelle!

  • Danke!
    Auf jeden Fall werde ich dann gleich die Woche einen Termin mit dem örtlichen Personalrat vereinbaren.

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