• Hallo, ich weiß nicht so recht, wo ich fragen soll, deswegen versuche ich es hier mal.
    Ich habe angeboten bekommen, in nächster Zeit eine A14-Stelle zu bekommen. An der Schule wurde gerade eine Stelle ausgeschrieben, jetzt weiß ich aber nicht, ob das für mich überhaupt in Frage kommt, aber vielleicht kann mir ja jemand helfen.
    1. Ab wann kann man eine A14-Stelle antreten? Ich bin in BW im 4. Jahr nach dem Ref, wurde nach 18 Monaten auf Lebenszeit verbeamtet.
    2. Kann man danach jede beliebige A14-Stelle machen (bei evtl. Schulwechsel usw.) oder ist man an die Funktion, die man dann hat, gebunden (ich vermute, eher nicht).
    3. Wie sieht es mit dem Auslandsdienst aus? Könnte das Probleme bereiten?
    4. Bisher habe ich mich sehr im Bereich Schüleraustausch usw. engagiert. Das wird aber wohl nicht für A14 reichen. Hat jemand Erfahrung, was man da aufbauen könnte, was auch mit Schulorganisation zu tun hat?
    Ich habe natürlich schon gesucht, aber jetzt pressiert es doch zeitlich etwas und ich wäre froh, wenn hier jemand, der es sicher weiß, eine Antwort hätte...
    Vielen Danke!
    Titania

  • 1. In Hessen zumindest ist eine Beförderung theoretisch sogar in der Probezeit möglich.
    2. In Hessen ist man nicht an die Funktion gebunden. Die Aufgaben können sich auch an der eigenen Schule ändern.
    3. Wüsste nicht, warum...
    4. Also, hier ist es so, dass Aufgaben ausgeschrieben werden und man sich darauf bewirbt. Bei euch hört sich das an, also würde einem A14 angeboten und man sucht sich dann eine Aufgabe (?) Interessant...Dazu kann ich nichts sagen.

  • Ja, so habe ich das verstanden. Danke für die schnelle Antwort!
    An unserer Schule ist es anscheinend so, dass es manchmal Probleme gibt, überhaupt jemanden zu finden. Als das letze Mal eine A15-Stelle ausgeschrieben war, wurde sie ohen Bewerbung 8 Leuten angeboten und niemand wollte es machen. Das Argument: Viel zu viel Mehraufwand für kaum merklich mehr Geld. Mit Famlie usw. ist das ja auch wirklch schwierig. Habe ich aber nicht, deswegen ist es mir egal, ob es mehr Arbeit ist.

  • Hallo Titania,


    Du sagst, Du wüsstest nicht, ob die ausgeschriebene Stelle für Dich infrage kommt. Ich schließe aus diesem Satz, dass Du den Text der Stellenausschreibung gar nicht kennst. Daraus ist Dir kein Vorwurf zu machen, wenn Du Dich als relativ junge Lehrerin noch nicht mit Beförderungsfragen beschäftigt hast.


    Im folgenden Link sind alle 209 Stellen aufgeführt, die im Moment an beruflichen Schulen in unserem Land ausgeschrieben sind. Dort findest Du Deine Schule und kannst den detaillierten Ausschreibungstext nachlesen:


    http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/781577


    Zu Deinen Fragen:
    (1) Natürlich kannst Du Dich bewerben, die Mindestwartezeit hast Du längst erfüllt.
    (2) Eine A14-Stelle ist kein Hinderungsgrund für eine Versetzung. Anders ist es bei A15-Stellen; wer Abteilungsleiter ist und versetzt werden will, muss sich auf offene Abteilungsleiterstellen an anderen Schulen bewerben.
    (3) Es gibt keine Probleme bei einer Bewerbung für den Auslandsschuldienst.
    (4) Hierzu musst Du den Auschreibungstext befragen.


    Zum Grundsätzlichen: Wenn "man" (das kann eigentlich nur der Schulleiter sein) Dir die Stelle angeboten hat, heißt das doch, dass er Dich in seine gedanklichen Vorüberlegungen bereits einbezogen hat. - Wegen der Mehrarbeit solltest Du Dir keine zu großen Sorgen machen. Der Bezirkspersonalrat kennt die Ausschreibungen und achtet darauf, dass die mit der Stelle verbundenen Mehraufgabenund Zusatzbelastungen nicht zu groß werden. (Wenigstens war das in meinem Bereich - allgemeinbildendes Gymnasium - so üblich.) Vielleicht weißt Du auch nicht so genau, dass die Ausschreibung mit Zusatzaufgaben eine Folge der Reform des Beamtenrechts ist: Während es früher den fast automatischen Aufstieg vom StR zum OStR gab, sind jetzt Beförderungen nur dann möglich, wenn sie mit einem Zuwachs an Aufgaben verbunden sind. Manchmal stehen diese Aufgaben auch nur auf dem Papier oder beschreiben genau das, was man sowieso schon tut. - Es ist aber ein Erfolg der Tätigkeit des Hauptpersonalrats am KM, dass ein (jährlich ausgehandelter und tendenziell immer kleiner werdender) Anteil der Beförderungsstellen funktionslos vergeben werden kann, damit auch die älteren Kolleginnen und Kollegen, die bei den dienstlichen Beurteilungen die im früheren zentralen leistungsnotenbasierten Beförderungsverfahren notwendigen guten Noten nicht erreicht hatten, noch eine Beförderungschance haben.


    Mein Rat: Wenn man Dir die Chance gibt, solltest Du sie ergreifen.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

  • Hallo Magister999,


    vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Und danke auch für den Link, inzwischen hatte ich den Ausschreibungstext in der Schule auch gelesen. Ich wusste leider einfach nicht, dass ich die Stellen auch online sehen kann.
    Wie ich mir schon gedacht habe, war das Angebot des SL an mich nicht auf sofort bezogen. Die Stelle, die jetzt ausgeschrieben ist, fällt auch gar nicht in mein Fachgebiet. Deswegen soll ich auf die nächste Runde warten, in der dann eine passende Stelle ausgeschrieben werden soll.
    Die Mehrarbeit scheue ich nicht und das habe ich dem SL auch kommuniziert. Ich kann auch noch gar nicht glauben, dass ich diese Chance bekommen soll, weil ich mich manchmal immer noch als Anfänger fühle. Aber natürlich freue ich mich, dass meine bisherige Mehrarbeit dann langfristig honoriert wird und ich die Projekte ausbauen kann.


    Jetzt weiß ich aber immerhin, wo ich die Stellen sehen kann, und vielleicht auch Anregungen bekommen kann, um mein Aufgabengebiet passend zu umschreiben. Ich hoffe, dass es dann nächstes Jahr klappt.


    Vielen Dank für die HInweise nochmal!

  • Ja, so habe ich das verstanden. Danke für die schnelle Antwort!
    An unserer Schule ist es anscheinend so, dass es manchmal Probleme gibt, überhaupt jemanden zu finden. Als das letze Mal eine A15-Stelle ausgeschrieben war, wurde sie ohen Bewerbung 8 Leuten angeboten und niemand wollte es machen. Das Argument: Viel zu viel Mehraufwand für kaum merklich mehr Geld. Mit Famlie usw. ist das ja auch wirklch schwierig. Habe ich aber nicht, deswegen ist es mir egal, ob es mehr Arbeit ist.

    Ich hatte kürzlich das Vergnügen, die Gehaltsabrechnung eines A15-Kollegen einsehen zu dürfen (verheiratet, 2 Kinder, Mitte 50), die knapp 5000 Euro netto auswies. Von "kaum merklich mehr Geld" können da IMHO eigentlich nur Snobs sprechen... nur zur Orientierung: Wer in der "freien Wirtschaft" auf 5000 netto im Monst kommen will, braucht ein Brutto von - grob geschätzt - ca. 100.000 im Jahr.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    Einmal editiert, zuletzt von fossi74 () aus folgendem Grund: Formulierungsschwächen beseitigt.

  • A15 und "kaum merklich mehr Geld"??? Das halte ich für ein Gerücht... Wobei ich 5000 € netto sehr hochgegriffen finde. Da war bestimmt das Kindergeld dabei und die PKV für die vierköpfige Familie geht bestimmt noch runter, so dass man dann bei 4000 € netto landet, was aber immer noch ein Haufen Kohle und "merklich" mehr Geld als A12 ist.

  • A15 und "kaum merklich mehr Geld"??? Das halte ich für ein Gerücht... Wobei ich 5000 € netto sehr hochgegriffen finde. Da war bestimmt das Kindergeld dabei und die PKV für die vierköpfige Familie geht bestimmt noch runter, so dass man dann bei 4000 € netto landet, was aber immer noch ein Haufen Kohle und "merklich" mehr Geld als A12 ist.


    Klar, die 4.900 waren der Auszahlungsbetrag. Ich habe den Zettel auch nicht so genau studiert, dass man denken könnte, ich würde mich für anderer Leute Gehalt interessieren :-). Wer allerdings als Angestellter die Beitragsbemessungsgrenze überschreitet, muss sich auch privat versichern - hier also kein Nachteil für den Beamten.



    Gruß
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Wer allerdings als Angestellter die Beitragsbemessungsgrenze überschreitet, muss sich auch privat versichern


    Nein, wer die Jahresentgeldgrenze überschreitet kann sich privat versichern, muss es aber nicht.

  • Nein, wer die Jahresentgeldgrenze überschreitet kann sich privat versichern, muss es aber nicht.


    Stimmt. Man kann auch zu horrenden Beiträgen freiwillig gesetzlich versichert bleiben, wobei man dann immerhin die Vorteile der Familienversicherung genießt. So oder so ist es ein teurer Spaß (bei mir zuletzt ca. 700 Euro im Monat). Im öffentlichen Dienst übernimmt der AG dann die Hälfte der Beiträge (bzw. zahlt sie als Zuschuss mit dem Gehalt aus), wie es damit in der Privatwirtschaft aussieht, weiß ich nicht.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Wenn man die Frau und die Kinder, für die man einiges mehr bekommt, mal wegdenkt, bleiben sicher nicht 5000 netto. Und wenn man dann dafür von 7-18 Uhr in der Schule ist und kaum noch Zeit für die Familie hat...ich kann die Kollegen schon verstehen, die abgelehnt haben.

  • Wenn man die Frau und die Kinder, für die man einiges mehr bekommt, mal wegdenkt, bleiben sicher nicht 5000 netto. Und wenn man dann dafür von 7-18 Uhr in der Schule ist und kaum noch Zeit für die Familie hat...ich kann die Kollegen schon verstehen, die abgelehnt haben.

    Vielleicht findet sich ja hier ein lediger Studiendirektor, der uns Aufschluss über sein Salär geben kann. Dann hätten wir in dem Punkt Klarheit. Und sicher, ja - wenn man die Arbeitszeiten bedenkt, sieht die Sache anders aus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist womöglich für den kleinen Studienrat ohne Funktionsstelle wirklich am besten.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne einen ledigen Studiendirektor sehr gut und auch dessen Gehaltszettel. Er verdient 4056 Euro ziemlich genau. Alter: Mitte 40.



    Ich glaube, Kinder machen extrem viel aus.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Die Beamtenbesoldung ist kein Geheimnis:
    http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/


    In der letzten Stufe beträgt der Unterschied zwischen A14 und A15 im brutto grob 10 %, vorher weniger, auch netto ist der Unterschied geringer. Alle anderen Abweichungen sind auf Kinderzuschläge und ähnliches zurückzuführen, die mit der Besoldungsstufe nichts zu tun haben. Der Arbeitszuwachs ist bei den meisten A15 Stellen nach meinem subjektiven Empfinden größer als 10 %.

    • Offizieller Beitrag

    Die Beamtenbesoldung ist kein Geheimnis:
    http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/


    In der letzten Stufe beträgt der Unterschied zwischen A14 und A15 im brutto grob 10 %, vorher weniger, auch netto ist der Unterschied geringer. Alle anderen Abweichungen sind auf Kinderzuschläge und ähnliches zurückzuführen, die mit der Besoldungsstufe nichts zu tun haben. Der Arbeitszuwachs ist bei den meisten A15 Stellen nach meinem subjektiven Empfinden größer als 10 %.


    Ich kann das so bestätigen, wobei ich für mich freiwillig beschlossen habe, dass ich gar keinen Gehaltszuwachs habe, indem ich auf 88% reduziert habe, um mehr Zeit für meine Abteilungsleitung zu haben. Vom gewerkschaftlichen Standpunkt sicherlich dumm von mir, aber ich möchte den Job noch ein paar Jahre bei voller Gesundheit machen.

  • Ich kenne einen ledigen Studiendirektor sehr gut und auch dessen Gehaltszettel. Er verdient 4056 Euro ziemlich genau. Alter: Mitte 40.



    Ich glaube, Kinder machen extrem viel aus.


    Stimmt. Neben all der Freude auch einen großen Sollanteil im Portemonnaie. ;)

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