Hat man als Lehrer wirklich so viel Stress und so wenig Freizeit.

  • Hall zusammen.
    Seit einiger Zeit möchte ich unbedingt Lehrerin werden. Und zwar an einer Primarschule. Ich habe mich erkundigt und habe auch gelesen, dass Lehrer wenig Freizeit haben und sehr viel Stress aushalten müssen. Stimmt das?
    Lg Diana

    • Offizieller Beitrag

    Was heißt "viel Freizeit"?


    Wir haben einen Vollzeit-Job (40 Stunden pro Woche, 6 Wochen frei im Jahr), was bedeutet, dass du "im Schnitt" mit diesen Stunden rechnen musst. Je nach Selbstorganisation, Planungsfähigkeit und -möglichkeit, usw hast du natürlich in der Schulzeit mehr. Nicht jeder schafft das, 6 Wochen Reihenplanung in den Herbstferien zu machen und jede Stunde nur noch 1 Tag vorher aus dem Schrank zu holen.
    Korrekturen, Feinvorbereitung und alles, was so spontan einfällt, sowieso nicht.


    Das kann bedeuten (überspitzt!), dass du als Fachlehrerin, die quasi nur Sport an ihrer Schule unterrichtet und nach 1 Jahr alle Reihen perfekt vorbereitet hat, jede Woche einfach die schönen laminierten Stationenkarteien, die Materialien und die Lernstraßen aus dem Koffer holt und nichts zu tun hat, außer ein paar Anpassungen an die Lerngruppe und die Bewertungen natürlich.
    Das kann aber auch bedeuten, dass du Klassenlehrerin bist, eine Jahrgangsstufe unterrichtest, die du noch nie hattest, zusätzlich zu ALLEN Fächern (außer Reli) in deiner Klasse bist du Mathe-Fachlehrerin in 2 weiteren Stufen und musst also 28 Stunden (Primarstufe) jede Woche neu konzipieren und viele Fächer deutlich "fachfremd" didaktisieren. Dazu hast du noch eine Klassenleitung, einige nervige Eltern, vielleicht alle Übertrittszeugnisse, eine Klassenfahrt, mehrere Wandertage, eine Lesenacht und das Schulsommerfest vorzubereiten.


    Beispiele aus der Grundschule, wie ich es mir als Sekundarlehrerin aus Berichten von befreundeten GrundschulkollegInnen. An den anderen Schulformen ist der Spagat glaube ich ähnlich vergleichbar.
    Ach so: ich bin mir 100% sicher, dass die allergrößte Mehrheit eher dem 2. Extrembeispiel zuzuordnen ist. und so extrem halte ich das Beispiel nicht für die ersten Jahren. Nach ein paar Jahren kannst du tatsächlich ein paar Ordner wieder rausholen, bei guter Organisation hast du alle Arbeitsblätter auf dem Computer, deine Materialien gut sortiert und profitierst davon. Da unser Job aber nicht nur unterrichten ist, sondern auch ein großes Stück Erziehungsarbeit und alles, was nach dem Unterricht kommt (Korrekturen, yeah...), ist es trotzdem kein Job, wo man nur "vormittags arbeitet, und nachmittags frei hat."


    Chili

    • Offizieller Beitrag

    habe auch gelesen, dass Lehrer wenig Freizeit haben und sehr viel Stress aushalten müssen. Stimmt das?


    ja, im Großen und Ganzen stimmt das. Oder anders ausgedrückt:
    wenn du einen geregelten 8-Stunden-Job haben willst,
    wenn du stressanfällig bist,
    wenn du Wert auf vorhersehbare Arbeitsabläufe legst,


    dann solltest du besser nicht Lehrer werden.


    Vll schaust du mal in der Sucfunktion unter "Belastungen im Job" o.Ä.
    oder aber auch Ich bin gerne Lehrer, weil...

  • Wünschelroute - das ist das gefährliche an dem Job, dass man Stress u. U. nicht als solchen erlebt.
    Nehmen wir mal aus der Parallelwelt ein passendes Beispiel. Es gibt viele Menschen, die den Job des Börsenmaklers als absoluten Stressjob sehen würden. Fragst Du jedoch den Börsenmakler, so wird er Dir sagen, er fühle sich in keinster Weise gestresst, sondern betrchten den Job eher als
    Herausforderung. D.h. er erlebt den Streß positiv. Ab einer gewissen Dosis ist aber auch der positive Streß nicht mehr gesundheitsförderlich. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich dann auch die Grenze dessen, was als positiv oder negativ erlebt wird.
    Insoweit könnte die Antwort von Wünschelroute in zwanzig Jahren auch anders ausfallen.
    Ich kenne viele Kollegen, die ihre Stundenzahl nicht deswegen reduziert haben, weil sie geerbt haben und trotzdem noch eine chilige Nebenbeschäftigung haben möchten, vielmehr reduzieren diese Kollegen, weil sie an der Grenze ihrer Belastung angekommen sind und faktisch nicht mehr in der Lage sind noch mehr Stunden zu leisten. Zieht man ferner die Ergebnisse aus psychosozialen Untersuchungen des Arbeitgebers heran, so zeigt sich, dass sich der Lehrerberuf durchaus bei den typischen Stressberufen wiederfindet.
    Zu der Frage der Arbeitszeit muss man sagen, dass dies nur sehr individuell zu beantworten ist (Korrekturaufwand, Vorbereitung Naturwissenschaften, sonstige Aufgaben an der jeweiligen Schule....). Bei einer vollen Stunde würde ich jedoch behaupten, dass die wöchentliche Arbeitszeit je nach individueller Situation zwischen 48 (unterer Bereich, keine Korrekturen...) und 60 Stunden liegt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Zur Threadausgangsfrage : Ja !


    Für den Job musst Du physisch und psychisch absolut robust sein, mit dickem Fell ausgestattet sowie über eine gehörige Portion Durchsetzungsvermögen und gesundem Egoismus verfügen. Auch solltest Du frei vom Helfersyndrom und Sentimentalität, also fähig zur professionellen Distanz sein. Deine Ohren müssen auch ab und zu auf Durchzug geschaltet sein.8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Gerade als Berufsanfänger mit voller Stelle arbeite ich teilweise bis zur Grenze der Belastbarkeit. Wenn keine Korrektur einer Oberstufenklausur anliegt (für die ich mindestens(!) ein komplettes Woende einplanen muss - von Abikorrektur will ich gar nicht reden...), dann arbeite ich mindestens 55 Stunden die Woche, und das bei relativ gutem Zeitmanagement. Hinzu kommt, dass die physische und psychische Belastung m. E. nicht mit bsp. einem Bürojob zu vergleichen ist: ständiger Lärmpegel, keine Rückzugsmöglichkeiten, nörgelnde Eltern und Schüler und wenn man Pech hat auch Kollegen. In den Ferien arbeitet ich zur Zeit auch ca. ein von zwei Wochen (außer Sommerferien)
    ABER der Job wird nie langweilig (außer Klausurkorrektur), die meisten Schüler sind zumindest in Ordnung, einige sind klasse, viele interessant, du kannst junge Menschen für dein Fach begeistern (klappt leider nicht immer ;)), du arbeitest mit den Fächern, die dich interessieren, in der Oberstufe macht man fast nie das Gleiche (was neben naheliegenden Nachteilen den Vorteil hat, das man nicht nur pädagogisch sondern auch fachlich / intellektuell herausgefordert wird) und wenn du so viel Glück hast wie ich, dann hast du ein bunt gemischtes und super nettes Kollegium und somit die Möglichkeit, viele interessante Menschen zwischen 25 und 65 kennenzulernen :) Ach ja, und weils für viele auch wichtig ist: Du kriegst ein Gehalt, von dem du dir kein Schloss kaufen kannst, aber von dem du dir eine schöne Wohnung und tolle Urlaube leisten kannst und mit dem du auf größere Sachen wie Auto, Haus etc. sparen kannst.
    Ich möchte wirklich nichts herunterspielen. Und ich finde keineswegs, das Lehrer überbezahlt sind, und ich bin auch der Meinung, dass wir zu viel arbeiten müssen (manchmal fühlt es sich fast wie Fließbandarbeit an), aber es ist auch ein toller Job. Er bringt Spaß und man leistet einen wirklich wichtigen Beitrag in der Gesellschaft. Und mal ganz ehrlich, in welchem gut bezahlten Job hat man nicht

    wenig Freizeit ... und sehr viel Stress

    ??

  • Ich kenne das schon. Als Lehrer zu behaupten, dass man eine gute Work-Life-Balance hat, sich selten gestresst fühlt, angemessen Freizeit hat und seinen Beruf als einfach zu bewältigen erlebt, führt unweigerlich bei Berufskollegen zu Ungläubigkeit, zu Mutmaßungen, man sei verblendet (s. o.) und häufig auch zu der Annahme, man sei schlicht faul, mache schlechten Unterricht und kümmere sich nicht ausreichend um seine Schüler (ist mir selber im eigenen Kollegium passiert). Ich habe das irgendwann hier schon mal geschrieben: Am besten spricht man nicht, dass man seinen Beruf "so" empfindet wie ich das tue. So halte ich es in meinem Alltag. Im Grunde traurig...

  • Und man muss sich vor einer schleichenden sprachlichen und gedanklichen Infantilisierung hüten, besonders wenn man nur mit Grundschülern zu tun hat. Selbst im Sek1-Bereich sind die Schüler sprachlich und gedanklich bei weitem nicht auf Augenhöhe mit Erwachsenen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Wenn du wenig Stress glaubst auszuhalten, wird es für dich bei deiner Berufswahl ziemlich eng. Es ist halt mehr der emotionale oder psychische Stress in unserem Beruf. Man kann allerdings ein Stück weit erlernen, sich abzugrenzen. Und ein Mangel an Freizeit kann ich persönlich nicht feststellen. Auch ein Frage der Erfahrung.
    Natürlich ist es am Anfang viel, was du bewältigen und selbst erlernen musst. Doch das gibt es wohl bei anderen Berufen auch.


    Wenn ich mir natürlich noch deinen anderen thread anschaue, solltest du mal aufschreiben, welche Eigenschaften dich für den Lehrerberuf prädestinieren.

  • Es kommt auf viele Faktoren an. Schulform, Ganz- oder Halbtag, Fächerkombination, Kollegium, Organisation der Schule, Klassenlehrer oder nicht, Eltern, Pensum an außerunterrichtlichen Tätigkeiten, eigene Organisationsfähigkeit, Berufsanfänger oder alter Hase usw.


    Insgesamt wird sich hier über mangelnde zeitliche und psychische Herausforderung niemand beklagen können.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Es gibt sicher stressige Phasen, aber auch sehr erholsame. Bisher gehe ich zumindest davon aus, dass es die nächsten 2,5 Wochen werden. Auch wenn ich dann 5 statt 4 Tage arbeite und 75 statt 50%, so denke ich doch, dass alleine dadurch, dass ich keine Klassen um mich rum habe, keine Stunden planen muss usw. die Sprachstandserhebungen einfach werden. Aber gut, ich denke einfach, dass ist das Entgegenkommen dafür, das ich eben nicht schon seit zwei Monaten im Innendienst bin.


    Das schöne an dem Job ist, dass ich viele Zeiten, gerade die in den Ferien oder auch nachmittags/abends in Halbtagsschulen selber einteilen kann. Das finde ich nimmt dem ganzen viel Stress!

    • Offizieller Beitrag

    Kommt auch aufs Lehramt an, usw.
    Etwas wissenschaftlicher: http://www.rboelling.de/download/l-arbzeit.pdf danach kommen alle Lehrergruppen uf durchschnittlich höhere Arbeitszeiten als im öffentlichen Dienst. Was sich dann die Landesregierungen schöngerechnet haben. Zum Beispiel in Hessen, wo die Korrektur einer Klausur mit 14 Minuten geechnet wurde... :lach: :neenee:


    Ansonsten fasst es dieser Artikel ganz gut zusammen.

  • Ich finde den Beruf Lehrer/in sehr abwechslungsreich und bedarf eines dicken physischen und psychischen dicken "Fells". Während andere Berufsgruppen nach Hause gehen und abschalten, ist das als Lehrer/in nicht möglich, sondern man geht nach Hause und arbeitet weiter. Ich fand und finde es immernoch sehr erstaundlich (vllt. war ich da einfach zu naiv), dass ich 2/3 mehr Zeit hinter dem Laptop zur Stundenvorbereitung, Korrekturen etc. brauche, anstelle mit den Schülern direkt zu "arbeiten" bzw. zu unterrichten. Als ich mit dem Ref angefangen habe, war der erste Kommentar meines Seminarvorstandes: "Schaffen Sie sich etwas Freizeit zum Abschalten. Am Anfang wird das nicht immer gelinngen, aber Sie sollten sich wenigstens einen halben Tag der Woche für sich nehmen." Ich hoffe, dass es mit der Erfahrung und mit der Zeit mehr Freizeit sein wird...

  • Lehrer und Freizeit? Ein viel diskutiertes Thema, auch außerhalb der Schule.
    Es ist m.E. eine Frage der Betrachtung und vor allem der (persönlichen) Organisation.

    • Offizieller Beitrag

    ... und der Fächer, der Schulform, der innerschulischen Organisation, der Führung, der Klientel, der Kooperation im Kollegium, der Lage und des Einzugsgebietes, der Gesundheit, Belastbarkeit, und noch so ein paar Faktoren.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Zitat

    Ach so: ich bin mir 100% sicher, dass die allergrößte Mehrheit eher dem 2. Extrembeispiel zuzuordnen ist. und so extrem halte ich das Beispiel nicht für die ersten Jahren. Nach ein paar Jahren kannst du tatsächlich ein paar Ordner wieder rausholen, bei guter Organisation hast du alle Arbeitsblätter auf dem Computer, deine Materialien gut sortiert und profitierst davon. Da unser Job aber nicht nur unterrichten ist, sondern auch ein großes Stück Erziehungsarbeit und alles, was nach dem Unterricht kommt (Korrekturen, yeah...), ist es trotzdem kein Job, wo man nur "vormittags arbeitet, und nachmittags frei hat."



    Das doofe Klischee glaubt wohl keiner, der Lehramt anstrebt...aber wenn man teilweise von Lehrern so Kommentare liest wie "Ich wäre froh wenn ich nur 60 Stunden die Woche arbeiten würde" oder solche Einschätzungen sieht...



    https://www.youtube.com/watch?v=Gd2s52yrBCI




    Ich kann mir persönlich (noch im LA-Studium) nichts Erschreckenderes und Demotivierendes vorstellen als diese Selbsteinschätzung von vielen Lehrern dass sie in ihrem Leben NICHTS tun außer Arbeiten, Essen und Schlafen...



    Da mir außer Praktika und Vertretungsstunden die eigene Erfahrung im Schulbetrieb fehlt kann ich nur hoffen dass hier von mancher Seite maßlos übertrieben wird, immerhin hat kein Lehrer auf Leibeigenen-Dasein studiert...

  • Du hast Geschichte und Deutsch, Esmer?


    Dann könnte es so schlimm aussehen...


    Mit meinen Fächern kann man gelegentlich noch Sport machen und putzen... ;)
    Nein, man hat schon Freizeit, aber man muss teilweise sehr gut planen und Zeitmanagement ist unbezahlbar, sonst sieht es düster aus.


    Ich habe aber viele Parallelklassen, da ist es schon machbar mit voller Stelle (im Nachhinein frage ich mich, wie schlimm es gewesen wäre, von allen etwas zu haben, andererseits hat man ja schon im Ref oft verschiedenste Klassen unterrichtet).

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Um zu lernen, wie der Lehrerberuf so funktioniert, dass er entspannt - und in der Regel auch stressfrei - zu erledigen ist und trotzdem ein gutes Ergebnis rauskommt, dafür habe ich Jahre gebraucht. Die wichtigste Reihenfolge in der Arbeit ist:


    0. Improvisieren ist eine wichtige Kompetenz, die man so schnell wie möglich erlernen muss!
    0a. Kollegialität. Kollegialität. Kollegialität.
    1. Extreme Effizienz in den Arbeitsabläufen - niemals viel Arbeit in Dinge investieren, die man nur einmal und nie wieder gebraucht.
    2. Ordnung in der Verwaltung und im Archiv halten. Dinge suchen kostet Zeit und verursacht Stress.
    3. Genaue Rechtskenntnis. Wenn man immer weiß, was man wie erledigen muss und wieweit der Ermessensspielraum reicht, reduziert das Stress.
    4. Mutig sein. Eigene Entscheidungen treffen. Wenn die Schulleitung etwas anders gemacht haben will, dann mache ich es das nächste mal eben anders. Na und? Wo ist das Problem?
    4a. Die meisten Probleme um die Kollegen und/oder Schüler in einem Augenblick ein entsetzliches Bohei machen, haben sich innerhalb der nächsten zwei Stunden von alleine erledigt. Ich lasse mich von Panik nicht anstecken.
    5. Mutig sein. Ich bin der Experte, ich beurteile was in didaktischen / fachlichen Fragen richtig ist und mache das dann auch so.
    5a. Für Oberstufenklausuren mache ich mir einen Erwartungshorizont und die Korrekturen dauern dann pro Einzelklausur nicht mehr als 25min. (Inklusive geistesentleert aus dem Fenster starren.) Und nach einmal Lesen ist die Klausur auch fertig korrigiert und bewertet.
    6. Muße ist wichtiger für das Leben als ein perfektes Arbeitsblatt. Mehr als 45 min sitze ich nicht an einer Unterrichtsplanung. Das genaue Timing klappt ohnehin nicht so wie geplant.
    7. Dinge gehen schief. Na und? Fehler analysieren und das nächste Mal besser machen.
    8. Ich helfe meinen Schülern, aber ich bin auf der Schule nur auf der Arbeit. Mein Nachtschlaf ist wichtiger als Grübeln über Einzelschicksale.


    Und vor allem:
    9. Ich gehe niemals schneller als Schritttempo. Wenn ich Hunger habe, beiße ich in Brötchen, wenn ich Durst habe, trinke ich mein Glas Wasser. In Ruhe.


    Nele

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