Lehrerhilfe: Mobbing in meiner Klasse

1. offizieller Beitrag

    Hallo liebe Community,
    Und zwar wollte ich nach Ratschlägen suchen,
    wie man als Hauptschullehrer am besten Mobbingkonflikte angeht.
    Ich bin immer offen auf die Täter und Opfer zu gegangen und habe sie zur Rede gestellt.
    Strafen erteilt wie Nachsitzen, Schulordnung abschreiben usw.
    Wie ich leider bemerkt habe, bringt diese Methode Überhauptnichts.
    Ich hatte auch schon einen anti-Mobbing-Tag in meiner Klasse organisiert, in der Experten von SMOG zu Gast waren.
    Leider zeigt auch diese Veranstaltung keine Wirkung.
    Ich bin mit der Situation ein bisschen überfordert bzw. weis nicht, wie ich die Konflikte beenden soll.


    Ich bedanke mich schonmal im Vorraus bei hilfreichen Antworten!


    LG Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab gestern noch überlegt, ob das helfen würde. Wir haben alle 2 Tage Fortbildung gemacht mit dem Schulpsychologen und den Anti-Mobbing-Koffer mit Material kennen gelernt und damit gearbeitet. Durchgeführt haben wir das erstmals vor 2 Jahren in Klasse 5 und waren eigentlich nahezu doppelt besetzt in den 3 Tagen, in denen wir damit gearbeitet haben.


    Natürlich kommt es in den Klassen trotzdem zu Problemen. Aber das hat de Klassenlehrerin mit Hilfe der Klassenleiterstunden und der Vorarbeit gut aufgefangen.

    Bei mir im Unterricht war es ähnlich.
    Ich
    habe die Mobbingexperten, die in der SMOG Woche unserer Schule zu
    Besuch waren, in manchen späteren Situationen sehr vermisst!
    Gerade
    weil man manchmal nicht weiter weiß und auf fremde Hilfe bzw. eine
    andere Meinung angewiesen ist, lese ich sehr gerne Erfahrungsberichte
    oder Bücher, die Experten verfasst haben.
    Als kleinen Tipp gebe ich dir das hier mit auf den Weg: http://www.beamten-infoportal.…leitfaden-mobbing-lehrer/


    Ich finde dort immer wieder gute Tipps, wenn man mal nicht weiß, wie man am besten mit Einzelfällen umgeht. Ein echt guter Leitfaden von einem Mobbingexperten! :)

    Hallo Daniel,


    neben den "weichen" Mitteln, also ins Gespräch zu kommen, die Mobber zu Verantwortlichen für das Wohl des Opfers zu machen


    oder Verständnis und Sozialverhalten in der Gesamtklasse zu stärken(die hier alle schon angesprochen wurden und die auch gut funktionieren können), gibt es auch noch die "harte" Methode -


    ein eigener Elternabend für die Eltern der Mobber mit dem klaren Hinweis auf einen Schulverweis bei fortgesetztem Mobbing. Dies müsste der SL übernehmen.


    Gerade an der HS könnte das eine gute Möglichkeit sein, je nach Lage der Schule bleibt dann unter Umständen nur noch der Besuch der Sonderschule. Und das ist nicht attraktiv.


    Das kommt natürlich auch auf das Alter der Schüler an - ich habe aber den Eindruck gewonnen, dass Mobber nicht zwingend emotionslos sind oder sich nicht einfühlen können -


    die meisten waren selber schon einmal Opfer und spielen das Machtspiel in einem, wie sei meinen, rechtslosen Raum oft sehr bewusst.




    Liebe Grüße


    Mitleserin

    Zitat von Sebbi75

    Als kleinen Tipp gebe ich dir das hier mit auf den Weg: http://www.beamten-infoportal.de/blog/te…mobbing-lehrer/


    In diesem Link findet man/frau Tipps bei Mobbing gegen Lehrer.


    Die Seite noblame-approach, die meike empfiehlt, enthält hilfreiche Tipps und Materialien. Weil jede Klasse und jede Situation anders gesehen und angegangen werden muss, kann ich nur den Tipps geben: Deutliche Stopp-Signale setzen. Schulordnung abschreiben oder eine Stunde Nachsitzen sind in der Regel wirkungslos, weil meist tiefere Aversionen hinter dem Mobbing stehen - und Mobbing nur in den seltensten Fällen aus sich selbst - aus Lust am Mobben erwächst. In der Regel sind Gruppenprozesse in der Klasse am Schwelen und die eigentlichen Mobber und Anstifter halten sich oft im Hintergrund - oder befinden sich sogar außerhalb der Schule.


    Mehr Links zum Thema Mobbing - und Links zu Materialien findest du hier:
    http://www.autenrieths.de/links/mobbing.htm#mobbing

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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