Unordnung und Ekel-Alarm im Lehrerzimmer

  • Hallo zusammen,


    ich muss mich hier mal ausk...Für Erfahrungen oder Meinungsaustausch wäre ich dankbar.
    Seit einigen Jahren bin ich an meiner aktuellen Schule, das Kollegium wechselt zwar immer wieder etwas, aber die Unordnung bleibt. Wir unterrichten an der Mittelschule (=Hauptschule) nach Klassenlehrerprinzip, d.h. ungefähr die Hälfte der Kollegen hat "ihr eigenes Zimmer" und muss nicht im Lehrerzimmer arbeiten, zumindest nicht die ganze Zeit. Wir sprechen also von einem gelegentlichen Arbeitszimmer und Pausen- und Aufenthaltsraum (nicht zu vergleichen mit dem typischen Gymnasial-Zimmer!)


    Kaffeetassen stehen über Nacht herum, die Spülmaschine wird nur von wenigen (inkl. mir) ein- und ausgeräumt, das Spülbecken und die Mikrowelle sind eklig, fleckig, die Papierschnipsel an der Schneidemaschine werden nicht entfernt nach dem Zurechtscheniden, der Papierstau wird nicht im Kopierer entfernt usw.


    Mich regt das auf! Soll jeder schön seine Unordnung zu Hause oder auf seinem Pult oder in seinem Fach haben,das ist mir egal, aber es handelt sich um gemeinschaftliche Arbeitsräume bzw. Flächen. Man ist gezwungen, den Deck der anderen wegzuputzen oder wegzuräumen um ordentlich arbeiten zu können. Sagt man (freundlich) was, heißt es, ich wars nicht, einen Ordnungsdienst, der wöchentlich wechselt, lehnen fast alle ab, deshalb gibt es sowas bei uns nicht.


    Ist das überall so schlimm? Gibt es vielleicht doch eine Lösung?

  • Ich habe ja in den letzten Jahren diverse Lehrerzimmererlebt und ja, eigentlich ist es meistens so schlimm. Und sei froh, wenn es wenigstens einen Geschirrspülergibt, den man einräumen kann, richtig eklig wird es nämlich, wenn es den nicht gibt und dann die schimmligen Tassen auch noch mit der Hand abgewaschen werden müssen, da findet sich nur jemand, wenn eine Ansage kommt in der Regel;)

  • Zitat

    Sagt man (freundlich) was, heißt es, ich wars nicht,


    wie die Schüler!
    Eigentlich würde da nur eine wöchentlich wechselnde Liste helfen.
    Das wäre organisatorisch machbar, und jeder käme reihum dran.


    ist das mal Thema auf einer offiziellen Besprechung (Dienstberatung, Konferenz o-Ä) gewesen? Hast du mal eure MAV angesprochen?


    Bei uns sieht es ähnlich aus, bis auf die Sache mit dem Papierstau (klar wird der beseitigt, sonst kannste ja nicht kopieren :D ) und den Schnipseln beim Schneidegerät. Den Abwasch machen immer 3 Kolleginnen, doch auf den Gemeinschaftstischen steht benutztes Geschirr rum. Teils sogar Essensreste. Wird in der nächsten DB angesprochen, dass "wir" uns mehr Unterstützung wünschen. Ich wäre für einen Ordnungsdienstplan. Die Schüler müssen das schließlich auch machen.


    Wenn das nun so gar nicht gewünscht wird, könnte man in den aktiven Streik treten:


    Nicht mehr die Spülmaschine (von so einer träume ich!!!!) ein- oder ausräumen, sondern den Kollegen die verschmutzten Dinge auf "ihren" Platz legen. Oder ganz wegräumen. Aber einvernehmlich wäre natürlich besser!

  • Das mit dem wöchentlichen Wechsel sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Ich benutze nie irgendwas, also an Geschirr. Ich trinke keinen Kaffee und nehme meine Brotdose brav mit nach Hause und reinige sie dort. Andere Kollegen trinken Kaffee und kochen Mittags da halbe Menüs. Ich sehe es ehrlich nicht ein, deren Dreck wegzumachen.


    LG Anja

  • Wir haben eine Spülmaschine, die ich meistens alleine ausräume, diese hier genannten Geschirrbeschreibungen fallen dann schon einmal weg.
    Kopierstau, wird beseitigt und Schnipsel werden weggeworfen.
    Aber auf dem Lehrerzimmertisch sieht es teilweise verheerend aus. Da hat jeder seine Stapel an Büchern und Papieren.
    War schon einige Male angesprochen worden, aber irgendwann "verlottert" es wieder.
    Dienstplan wäre gut....

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Wir haben einen Plan fuer die Spuelmaschine - jeder raeumt einmal pro Woche entweder vor oder nach der Schule aus und ein. Wenn man einraeumt und die Maschine ist voll, dann stellt man sie an...denn sonst kann die naechste Person ja nicht ausraeumen.
    Papierschnipsel raeum ich automatisch weg, nachdem ich was geschnitten habe. So machen das die meisten Leute. Es gibt allerdings auch Kollegen, die ihr Zeugs rumliegen lassen...und dann wird immer mal gemeckert.
    Papierstau im Kopierer wird von irgendwem halt wieder beseitigt. Kommt drauf an, wer da halt gerade vor'm Kopierer steht. Wenn irgendwas gewechselt oder repariert werden muss, dann mach ich das, sollte der Kopierer gerade mal rummeckern waehrend ich davor stehe. Sonst machen das andere Kollegen,...oder sie holen mich halt. (Ist eigentlich nicht mein Aufgabenbereich, aber ich weiss wenigstens, was ich mache...) Unser Kopierer hat aber seinen eigenen Raum...der steht nicht im Lehrerzimmer.


    Generelle Sachen im Lehrerzimmer werden nach der Schule vom Reinigungspersonal sauber gemacht.

  • Eigentlich würde da nur eine wöchentlich wechselnde Liste helfen.
    Das wäre organisatorisch machbar, und jeder käme reihum dran.ist das mal Thema auf einer offiziellen Besprechung (Dienstberatung, Konferenz o-Ä) gewesen?

    Ja, mehrfach. Wurde immer von der überwältigenden Mehrheit abgelehnt.


    Wir haben eine Spülmaschine, die ich meistens alleine ausräume, diese hier genannten Geschirrbeschreibungen fallen dann schon einmal weg.

    Bei uns sieht es trotz Spülmaschine so aus! Denn wenn sie keiner ausräumt oder einschaltet obwohl sie voll ist, stellt jeder seine Tassen irgendwo hin.

  • Verstehe ich das richtig, dass die überwältigende Mehrheit entweder dagegen ist, ihren eigenen Dreck wegzumachen oder gar einen Dummen sucht (und ja immer findet), der das wegmacht?


    Die Selbstgerechtigkeit und Doppelmoral unter Lehrern ist manchmal erschreckend. Wie kann ich Schüler zur Ordnung erziehen, wenn ich selbst unwillig (!) bin, Ordnung zu halten?


    Konsequenterweise müsste man dann alle Möglichkeiten nehmen, Kaffee etc. vor Ort zuzubereiten. Wenn den Dreck niemand gemacht hat, dann stört es ja auch niemanden, wenn kein Dreck mehr gemacht werden kann.


    Was für ein Kindergarten!

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.


  • Ja, das verstehst Du ganz richtig! In Dienstbesprechungen heißt es immer, wir achten jetzt mehr darauf und jeder räumt seinen Mist weg, und einen Dienst, den brauchen wir nicht. Aber das klappt nicht, ist echt wie bei den Schülern, da muss man ja auch feste Regeln und Dienste einführen.


    Ich wäre ja auch für eine Beschriftung der Tassen oder Namenstassen und was es da so gibt, aber ich werde sicher geköpft, wenn ich das vorschlage!


    Lustigerweise ist das Argument gegen einen Dienst, dass dann keiner mehr was wegräumt :rofl:

  • annasun,
    hat bei euch jeder Lehrer seine eigene Tasse (oder mehrere)?


    Was passiert, wenn keiner mehr den Geschirrspüler ein- und ausräumt?


    Ganz ehrlich:
    Ich würde meine eigene Tasse in der nächsten Zeit von Hand spülen und mal abwarten (aushalten).
    ;)


    (und den fleißigen Kollegen würde ich Selbiges empfehlen. ---Und dann mal schauen was passiert.
    Das Problem ist einfach, dass es immer ein paar "Blöde" gibt, die den Dreck nicht sehen können und ihn beseitigen.
    Damit erziehst du aber die "nicht so fleißigen" Kollegen einfach nur zur Haltung: "Ich muss ja nix tun. Irgendeiner räumt mein Zeug schon weg.")

  • Wie ein Abiturient auf dem Abiball mal zu mir sagte, mit dem Sektglas anstoßend und sich diverser Vorfälle erinnernd: "Lehrer sind ja auch nur große Schüler!"
    Korrekte Analyse. :D

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Tassen, Kaffeemaschine und Spülmaschine im Lehrerzimmer nicht mehr nutzen; eigene Tasse und Kaffee in einer Thermoskanne mitbringen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Hallo!


    Genau: das würde ich auch empfehlen.
    Eigene (Thermo?)Tasse, dort abwaschen und ins Fach legen oder nach Hause bringen. Dann fühlt man sich nicht mehr für den Rest mitveranwtorlich und wenn einige es konsequent durchziehen, wird es langsam was bewirken.


    chili

  • Wir haben wöchentlich wechselnden Spüldienst, immer zu zweit, man durfte sich den andern aussuchen, es hängt eine Liste aus, wer wann dran ist... seither ist es nicht mehr so eklig. Ich ärgere mich immer noch, wenn Handtücher nicht selbstverständlich am Ende der Woche zum Waschen mitgenommen werden, aber das ist dann i.d.R: nur noch eine Erinnerung und dann klappt auch das. Kaffee- und Teekochdienst liegt jeweils für ein ganzes Jahr fest, pro Wochentag ist einer dran, morgens 5 Kannen zu kochen. Läuft auch ganz gut.
    Aber was an Werbung und Co so auf den Tischen rumliegt, gruselt mich aus... Mittendrin Sachen, die man austeilen muss, aber gar nicht mehr sieht... Ufffz!

  • Lecker,


    kenne ich leider auch, ich bin als mobile Reserve unterwegs und sehe diverse wirklich sehr ekelhafte Dinge, wenn ich mal Kaffeegelüste decken möchte *würg* Meist lasse ich es dann sein, wenn mich der Schimmel aus dem Filter schon anlacht oder die Milch von vor den Ferien noch an der Düse klebt usw.


    An meiner Stammschule ist es glücklicherweise ganz manierlich, fünf (ich ebenfalls) von 20 Leuten frühstücken immer zusammen (jeder bringt was mit) und wer nach der Pause etwas Zeit übrig hat (keine Klassenführung und daher keine Frühstücksaufsicht) räumt alles wieder weg, damit kann ich leben und jeder andere im Kollegium räumt seinen Kram selbst in die Spülmaschiene (die allerdings von nur 5 Kollegen privat gebraucht gekauft wurde, nämlich der Frühstückstruppe). Auch ist es üblich, dass "Geburtstagskinder" danach das Geschirr aller einräumen und anstellen, also wieder klar Schiff machen. Allerdings gibt es auch bei uns Kollegenschweine, die ein Essen ausgeben und dann ALLES so stehen lassen, nachdem sie nur die Reste abgeräumt und mitgenommen haben. Zum Glück nur der ein oder andere...


    An eurer Stelle wüde ich aber auch in den Streik treten, ihr Aufräumengel solltet wortlos mal nur EURE Sachen spülen, notfalls läuft die Maschiene eben mit 3 Tassen und 3 Tellern :P ;) Und euer Geschirr danach am besten in euer Fach stellen, damit es sonst keiner nehmen kann. Wenn dann alles andere versifft ist und Beine bekommt, wird entweder keiner mehr was trinken/essen von den Wutzen oder sie kapieren, dass es so nicht mehr funzt: Oder die SL wird mal ein echtes Machtwort sprechen, wenn im LZ die Teller auf kleinen Beinen rumlaufen :rofl: Momentan haben eure Kollegen aber keinen Grund selber Hand anzulegen, den ihr Dummen (sorry) nehmt ihnen die Arbeit und Verantwortung ja ab, euer Gemotze ertragen sie dann eben mit halbtauben Ohren.


    Gruß Jenny

  • Bei uns gibt es nach mehreren Jahren ähnlicher Probleme (naja, Schimmel meist noch nicht, dafür Berge von Zeitschriften und Flyern historischer Datierung im Lehrerzimmer) einen wöchentlich wechselnden Dienst. Da gehört auch Pflanzengießen und alte Flyer wegräumen dazu.


    Bevor es so war, habe ich kein Geschirr mehr aus dem LZ benutzt, weil ich zu denen gehörte, die dann den Spüler ein- oder ausgeräumt haben.
    Was uns entzogen wurde, ist der Kühlschrank, der war so kalt, dass sich Milch, Saft und Käse immer wieder warme Pelzchen anziehen mussten.


    Ich war vorher mal knapp ein Jahr als Aushilfe in einer Firma. Dort war es etwas besser, weil nur wenige Leute und daher besser überblickbar, wem der übelriechende Fleischsalat gehörte. Aber sonst - ähnlich...

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ich freue mich gerade über meine jetzige Schule. Und die zwei davor.
    Bei meiner Ausbildungsschule gab es Spüldienst und vor den Ferien immer die offiziellen Hinweise (Dienstanordnung war es wohl nicht), die Tische aufzuräumen. :rofl:

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

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