Steht mit dem Lehramt für Sonderschulen auch noch der Weg in die Primarstufe offen?

  • Guten Morgen zusammen,
    mein Name ist Thomas, ich bin 24 Jahre alt und ich habe nach der Erzieherausbildung nun den Entschluss gefasst noch auf Lehramt zu studieren.
    Nur bin ich mir dabei unsicher für welche Art ich mich genau bewerben sollte weswegen ich auf ein wenig Hilfestellung von euch hoffe.


    Ich möchte zukünftig gerne an Grundschulen unterrichten, ich weiß jedoch aus Recherchen und Prognosen, dass der Markt für Grundschullehrer in NRW ziemlich gesättigt ist (auch wenn ich einer der raren Männer wäre, so könnte es schwer werden eine Planstelle zu ergattern......). Nun meine Frage: Ich finde den Bereich Sonderpädagogik sowie das Unterrichten von Kindern mit einer Behinderung auch sehr spannend, weswegen ich mich im Rahmen der Inklusion gefragt habe, ob ich nicht auch als Sonderschullehrer irgendwann die Möglichkeit hätte fest an einer Grundschule zu arbeiten? Der inklusive Unterricht wird ja nach meinem Wissensstand täglich vorangetrieben. Ich würde die Förderschwerpunkte Lernen und geistige Entwicklung wählen, sowie sprachliche Grundbildung und Sachunterricht. Bestehen solche Möglichkeiten oder wird schon aus guten Gründen zwischen dem Sonderschul- und Grundschullehramt getrennt? Es wäre für nämlich mich eine reine Horrorvorstellung etwas studiert zu haben in dem keine Nachfrage besteht. 100%ig weiß man es ja nie, darüber bin ich mir bewusst, aber bestimmte Trends kann man schon vorhersagen. Und mein Ding wären schon Grundschulen und Sonderschulen. Wenn jemand also bitteren Klartext sprechen möchte, dann nur raus damit :top:


    P.S.: In Dortmund wird zwischen sprachlicher Grundbildung und Deutsch unterschieden, kennt jemand vielleicht den Unterschied?
    http://www.dokoll.tu-dortmund.…rkombinationen/index.html


    Ich freue mich auf jede Antwort und wünsche euch einen guten Start in die Woche.

  • Leider kann ich dir bei deiner konkreten Frage nicht weiterhelfen. Aber grundsätzlich ist es eine sehr gute Idee als Mann Sonderpädagogik zu studieren.


    Aber wahrscheinlich kann dir heute keiner prognostizieren, welchen konkreten Bedarf es an jungen Lehrern in 5 Jahren gibt, wenn du fertig bist mit studieren.

  • Hallo Thomas,


    Wie das mit der "Inklusion" weitergeht, kann natürlich niemand sagen. Prinzipiell ist es auch in jedem Bundesland anders. Aktuell kann ich dir für mein Bundesland sagen, dass Förderschullehrer 2 Semester länger studieren, deswegen auch besser bezahlt werden als Grundschullehrer. Und weniger Lehrerwochenstunden unterrichten müssen. Teilweise bekommt man aber gar keine Stelle an einer Förderschule und wird dann als Grundschullehrer eingestellt, aber eben auch als solcher bezahlt. Kann man sich auch freiwillig melden.


    Gibt auch Sonderschullehrer, die Integrationsstunden leisten, da kenne ich aber niemanden, der wirklich zufrieden wäre mit der Aufgabenverteilung, das geht meist schief. Und die Rumfahrerei und das in-keinem-Kollegium-zu-Hause-sein ist auch nicht schön.


    Wenn ich noch mal Lehramt studieren würde, dann wieder auf Förderschule. Das pädagogische und didaktische Wissen, was man da bekommt ist absolute Mindestanforderung für den schulischen Alltag, wie ich finde. Und die Bedingungen sind mir lieber. (Kein Leistungsdruck von Eltern, oft jedoch schwierigere Kinder, Klassen kleiner, Lernen stagniert bis zu einem gewissen Grad. Ich schreibe lieber Förderpläne als Bildungsempfehlungen fürs Gymnasium mit Eltern, die von Klasse 1 an allen auf die Nerven gehen, ob ihr Kind wohl mal Abi machen wird. Ich persönlich hab lieber Zeit, mit den Kindern individuelle Wege zu gehen und an einer individuellen Lernumgebung zu feilen, als möglichst viele Schüler in eine bestimmte Richtung zu lotsen. Für mich ist es ein Erfolg, wenn sich nach einem intensiven Elterngespräch etwas im Leben eines Kindes bewegt- weniger Gewaltausbrüche, mehr Lebensmut, zuverlässigere Bindung zu Hause.).
    Geistigbehindertenschule ist aber wieder ein eigenes Thema ;)


    Und Grundschullehrer sehen das sicher wieder ganz anders :) Viel Vergnügen bei der Entscheidungsfindung...

  • Hallo Thomas,


    ich bin Grund- und Förderschullehrerin in NRW, mit beiden Staatsexamina, und ich habe zuletzt mehrere Jahre an einer Förderschule (Lernen, Sprache, emotionale und soz. Entwicklung) gearbeitet. Aufgrund der damals schon schlechten Einstellungssituation im Grundschulkapitel bin ich nach dem Ref. an der Grundschule im Förderschulkapitel untergekommen und habe das Aufbaustudium Sonderpädagogik absolviert, um auch noch Sonderpädagogin zu werden. Aus verschiedenen Gründen bemühe ich mich nun schon mehrere Jahre um eine Versetzung an die Grundschule (bevorzugt als Grundschullehrerin, kann mir aber auch eine Tätigkeit als Förderschullehrerin vorstellen). Als ich die feste Stelle in der Förderschule angenommen hab, sah es noch so aus, als wäre später eine Versetzung an die Grundschule kein Problem. Doch mein Versetzungsgesuch wird immer wieder und wieder abgelehnt. In NRW ist es (zumindest in einigen Regionen) wirklich schwierig bis unmöglich, als Sonderpädagoge an die Grundschule zu kommen. Der Bedarf für Sonderpädagogen wird im Moment häufig nur an Sek I-Schulen gesehen bzw. gedeckt, auch wenn die Grundschulen zu Recht beklagen, wie dringend sie angesichts von Inklusion und einer immer schwächer werdenden Schülerschaft mehr sonderpädagogische Unterstützung benötigen.
    Davon abgesehen, ist es (in einigen Regionen) auch nach wie vor schwierig, als Grundschullehrer eine feste Stelle zu bekommen. Keine Ahnung, wie die zukünftige Entwicklung sich gestalten wird. In der verhältnismäßig kurzen Berufslaufbahn als Lehrerin, die ich auf dem Buckel hab, haben sich die Rahmenbedingungen in NRW ständig nur verändert (und für meine Begriffe immer nur zum noch Schlechteren!).


    Aber wenn dir das Lehramt generell eine gute Berufsperspektive zu sein scheint, dann tu mit Überzeugung das, was du für richtig hältst und bewahre dir durch die gesamte Zeit - Studium, Referendariat,Berufseinstieg - um Himmels Willen ganz viel Durchhaltevermögen und beiß dich durch. Vom heutigen Standpunkt aus würde ich dir ans Herz legen: Deine angedachte Fächerkombination bringt dir eine Menge, über die Förderschwerpunkte kann man sich gut streiten. Aber wenn es das ist, was dich interessiert, dann solltest du das ruhig so angehen. Versuche, direkt nach deinem Referendariat eine feste Stelle im Gemeinsamen Lernen an einer Grundschule zu ergattern. Ob es diese Stellen dann überhaupt (noch/wieder) gibt - das kann dir heute aber keiner beantworten.

  • Hallo, danke schon einmal für die schnellen Antworten. Also steht insgesamt noch vieles in den Sternen was die zukünftige Entwicklungsrichtung der Förderschulen und die damit eingebundenen Förderschullehrer angeht?


    An Pausenbrot: Das heißt ich müsste als Förderschullehrer an einer Grundschule davon ausgehen A12 anstatt A13 zu beziehen, trotz des längeren Studiums? Wird dem Tätigkeitsbereich eine höhere Relevanz bei der Besoldung zugeschrieben als der Qualifikation? Und so eine Rumfahrerei zwischen vielen verschiedenen Schulen ohne wirkliches Kollegium klingt wirklich alles andere als berauschend, ich hoffe in der Richtung ändert sich noch einiges. Zumal berufspraktisch ja Kinder mit Förderbedarf heutzutage schon ab Klasse 1 ganz regulär mitlaufen sollen, zumindest habe ich das so mitbekommen. Da wäre doch ein(e) Stamm-Förderschullehrer(in) im Grundschulkollegium durchaus sinnvoll??


    An Muckele: Also ist deiner Erfahrung nach der Weg von der Förderschule in die Grundschule sehr bürokratisch und teilweise unmöglich in NRW? Wäre mir sehr wichtig im Vorhinein darüber informiert zu sein, da ich mit höherer Priorität an einer Grundschule unterrichten möchte. Vielleicht täuscht mich da mein momentanes Befinden auch und ich entdecke während der Praktika mein Faible für Förderschulen und werde nie mehr von dort weg wollen. Aber über den Rahmen und die Möglichkeiten/Grenzen wäre ich schon gerne Pi mal Daumen informiert :gruebel:

  • Hallo Hetfield,


    momentan ist es in NRW (noch) so, dass nach Qualifikation bezahlt wird, sodass man als Sonderpädagoge immer A13 erhält. Das waren auch schon die guten Nachrichten :daumenrunter:
    Die Grundschulen sind in NRW überlaufen, da wird man so schnell nicht rein kommen. Die Alternative Förderschule wird auch schwierig werden, denn jetzt schon kommt man nur noch mit Noten im oberen Einserbereich an eine Förderschule für Geistige Entwicklung, die sind also auch sehr gefragt. Ich habe im Ref am Rande erlebt, welchen Stress die Mitreferendare hatten, die unbedingt an die Förderschule GG wollten...
    Zusätzlich werden dank des Mindestgrößenerlasses in NRW gerade massenhaft Förderschulen Lernen geschlossen. Diese Schulen haben aber noch Kollegien, die an anderen Schulen untergebracht werden müssen.
    Es wird also vom Mangel an Sonderpädagogen gesprochen, aber so gut wie nix ausgeschrieben...Im gerade abgelaufenen Bewerbungszeitraum wäre für mich genau 1 (!!!) Stelle im Umkreis von 70km/1,5 Stunden einfacher Fahrzeit in Frage gekommen...
    Was deine Wunschfächer angeht, da würde ich eher zur mathematischen Grundbildung raten, wenn das für dich machbar ist. (Für mich wäre es das nicht gewesen) Das studieren meiner Erfahrung nach weniger Leute, damit würden deine Chancen also wieder steigen.


    Viel Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung!

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Okay, in anderen Worten sollte ich dann sofort Lehramt für Grundschulen studieren wenn ich eh vorrangig an einer Grundschule arbeiten möchte und falls möglich dann im späteren Verlauf noch Sonderpädagogik draufsatteln (nicht falsch verstehen, ich bin mir darüber bewusst, dass die Sonderpädagogik ein ganz eigener Bereich ist!). Jedoch alles mit dem Risiko keine Stelle zu bekommen oder weit weg aus NRW ziehen zu müssen Richtung Osten. Blöde Sache, dabei dachte ich bei der Werbung um mehr Männer in Kitas und Grund- und Sonderschulen hätte ich gute Chancen unterzukommen :weissnicht: Eine "Männerquote" scheint da wohl nicht in Aussicht zu sein? Ich muss offen gestehen, dass ich zwar ein sehr gutes Abitur habe, aber dem Druck eines total übersättigten Marktes auf Dauer nicht standhalten (wollen) würde. Wie anspruchsvoll "Mathematische Grundbildung" für mich wäre, das kann ich nur schwer beurteilen weil ich nicht weiß welcher Anspruch sich dahinter verbirgt, in Mathematik bin ich mit viel Übung eher durchschnittlich. Wenn man also nur Aussicht auf eine Einstellung mit Top-Studium und Top-Examen hat, dann werde ich mir wohl oder minder etwas anderes suchen müssen :_o_( Danke für den Klartext, ich wäre ein guter bis durchschnittlicher Student, aber nach dem Examen dann perspektivlos dazustehen, das möchte ich nicht.

  • Lieber Thomas,


    nicht so schwarz sehen. Klar werden gerade männliche Grundschullehrer und männliche Sonderpädagogen gebraucht! Klar werden engagierte und gut ausgebildete KollegInnen im Primarstufenbereich auch in NRW gebraucht. Die Frage ist nur, ob sie eingestellt werden... Und da sind zumindest aktuell die Aussichten nicht rosig. Wie sich das entwickeln wird, bis du mit Studium und Referendariat fertig bist, kann dir aber vermutlich wirklich niemand sagen. Einerseits ist da die "Schuldenbremse", die vermutlich gut dazu beiträgt, dass auch in den nächsten Jahren wenige Einstellungen vorgenommen werden. Andererseits ist da die Gesamtentwicklung im Bildungsbereich, die aus meiner persönlichen pädagogischen Sicht es dringend erforderlich macht, viel mehr Personal einzusetzen. Ist die Frage, ob die entscheidungsbefugten Politiker da irgendwann ein Einsehen haben - oder ob man einfach weiter über Jahre den Mangel verwaltet. Was aus den Förderschulen wird, ist genauso ein Rätsel. Viele Kinder drohen in der Inklusion zu scheitern. Es würde mich persönlich nicht wundern, wenn man in wenigen Jahren die "Rolle rückwärts" versucht und plötzlich erkennt, dass in der Behindertenrechtskonvention überhaupt nie stand, dass Förderschulen abgeschafft werden müssen... Aber auch da befürchte ich, dass keine (finanziellen und personellen) Ressourcen bereit gestellt werden, um Förderschulen wieder zu eröffnen.


    Die Entscheidung, ob und welches Lehramt du angehen solltest, kannst wirklich nur du selbst treffen. Lehrer werden zu wollen, ist heute immer Wahnsinn ;) und war bestenfalls schon immer eine Überzeugungstat, denke ich.
    Noch mal ein paar Gedanken dazu:


    - Da ich beide Studiengänge kenne, behaupte ich frech und dreist, dass das Sonderpädagogik-Studium schon etwas besser auf die Grundschule und die sich verändernde Schülerschaft vorbereitet, als das Grundschulstudium. Viele "reguläre Grundschulkinder" profitieren so sehr von unseren sonderpädagogischen Ansätzen...
    - Zu meiner Zeit war es so, dass man für den Schwerpunkt Grundschule Deutsch und Mathe - heute wohl sprachliche und mathematische Grundbildung - studieren musste. Das ist ja auch sinnvoll, schließlich unterrichtet man beides hinterher und sollte von beidem Ahnung haben. Wir mussten uns seinerzeit entscheiden, welches Fach wir als "reguläres Fach" studieren, das andere Fach musste dann im "fachdidaktischen Grundlagenstudium" mit halbem Umfang studiert werden. Ich hatte Mathe in Dortmund im fachdidaktischen Grundlagenstudium, und dort habe ich mehr für die Schulpraxis gelernt, als in meinem regulären Fach Deutsch. Das Fach Mathematik hat in Dortmund nicht zu Unrecht einen guten Ruf (für die Klassen 1-6, für Sek I/II weiß ich es nicht). Es war zwar nicht ganz einfach, aber zu schaffen.
    - Eine Männerquote für den Bildungsbereich sehe ich persönlich grad nicht passieren, sorry.
    - Flexibel zu sein, wo man später lebt und arbeitet, ist sicher von Vorteil. Dann findet sich in NRW bestimmt auch noch mit Geduld und Spucke und etwas Glück für dich eine feste Stelle.


    Ich drücke dir die Daumen für deine Entscheidungsfindung!

  • Schau dir doch das hier mal an : https://www.uni-siegen.de/zlb/…erpaedagogik.html?lang=de


    In Siegen kann man das reguläre Grundschullehramt mit integrierter Förderpädagogik studieren. Wenn man dann nach 10 Semestern noch will, kann man den Master für Sonderpädagogik noch anhängen. Allerdings sind die Förderschwerpunkte auf Lernen und emotionale und soziale Entwicklung beschränkt. Da bestehen aktuell auch relativ gute Einstellungschancen.


    Vielleicht ist das ja was für dich? Dann müsstest du dich erst später entscheiden...

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • GHS und Sonderpädagogik sind sehr beliebte Studiengänge. Daher sind auch die Bewerberzahlen sehr hoch.
    Beispiel Heidelberg 2011:
    6500 Bewerber für knapp 600 Plätze im 1.Semester GHS & SoPäd.
    Zugelassen wird über NC und Wartezeit/Anrechnungspunkte.


    http://www.die-stadtredaktion.…-um-21-prozent-gestiegen/


    An anderen Studienorten wird es ähnlich aussehen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Danke für die ganzen Antworten. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was ich von Grundschulpädagogik mit integrierter Sonderpädagogik halten soll, das klingt für mich weder nach Fisch oder Fleisch. Vielleicht bin ich da bereits in jungen Jahren zu konservativ, aber ist es nicht besser erst etwas Grundständiges studiert zu haben bevor man eine Spezialisierung vornimmt? Das erinnert mich nämlich stark an Mechatronik wovon viele Personalchefs nicht so genau wissen, ob sie das denn nun im Maschinenbau oder bei der Elektrotechnik einordnen sollen. Nicht falsch verstehen, ich bin wirklich froh von euren Erfahrungen hier profitieren zu können, aber bei den Landesbedarfsprognosen der Länder NRW, BW, Hessen, Niedersachsen etc. scheint Sonderpädagogik dann doch eindeutig die bessere Wahl zu sein, weil bereits jetzt schon der Bedarf an Absolventen im Bereich Grundschule und Gymnasien/Gesamtschulen unlängst gedeckt zu sein scheint (bezogen auf Westdeutschland). Vielleicht wird es ja im Rahmen der Umverteilung von Sonderschullehrern umgekehrt in den nächsten Jahren Qualifikationskurse bzw. Aufbaustudiengänge im Primarbereich geben.....

  • Ist es nicht auch so, dass an der Grundschule eingesetzte Förderschullehrer besser besoldet werden als Grundschullehrer?


    Wenn Sie als Sonderpädagogen eingestellt werden, dann ja. Man kann aber z.B. Als ausgebildeter Sonderpädagoge eine Stelle als Sek I Lehrer annehmen und wird dann als Sek I Lehrer besoldet. Dann also A 12 statt A 13. Meine verbeamtete Kollegin erhält an der Hauptschule ebenso A13 wie ihr Schulleiter...

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Ich frage hier noch einmal etwas in die Runde wofür ich nicht extra ein neues Thema eröffnen möchte: Und zwar habe ich gerade gesehen, dass man an Gymnasien/Gesamtschulen und auch an Berufskollegs statt einem zweiten Unterrichtsfach ebenso Sonderpädagogik wählen kann. Rein interessehalber: Was kann man sich unter dem späteren Tätigkeitsberech bzw. dem späteren Aufgabenfeld vorstellen? Begleitet man neben dem regulären Fachunterricht dann auch Schüler mit Förderbedarf durch den Schulalltag in Sachen Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten etc., und führt sonderpädagogische Tests durch, dokumentiert den Entwicklungsverlauf.....? Oder ist das die Domäne von reinen Sonderschullehrern und man hat damit nur vertiefte Kenntnisse in der beruflichen Bildung erlangt, bspw. in der Ausbildung von Heilerziehungspflegern und weiteren therapeutischen Berufen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich frage hier noch einmal etwas in die Runde wofür ich nicht extra ein neues Thema eröffnen möchte: Und zwar habe ich gerade gesehen, dass man an Gymnasien/Gesamtschulen und auch an Berufskollegs statt einem zweiten Unterrichtsfach ebenso Sonderpädagogik wählen kann. Rein interessehalber: Was kann man sich unter dem späteren Tätigkeitsberech bzw. dem späteren Aufgabenfeld vorstellen? Begleitet man neben dem regulären Fachunterricht dann auch Schüler mit Förderbedarf durch den Schulalltag in Sachen Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten etc., und führt sonderpädagogische Tests durch, dokumentiert den Entwicklungsverlauf.....? Oder ist das die Domäne von reinen Sonderschullehrern und man hat damit nur vertiefte Kenntnisse in der beruflichen Bildung erlangt, bspw. in der Ausbildung von Heilerziehungspflegern und weiteren therapeutischen Berufen?


    Also, in Hessen könnten wir solche Lehrkräfte super gebrauchen, aber es gibt keine Stellen. Alle Jubeljahre wird höchstens mal eine förderpädagogische Zusatzausbildung angeboten, aber das war es!

  • Das gibt es, soweit ich weiß, nur in NRW, und man kann dabei vor allem nur die Schwerpunkte Blinden- und Sehbehindertenpädagogik und Hörgeschädigtenpädagogik (und Körperbehindertenpädagogik?) wählen. An manchen der entsprechenden Schulen kann man das Abitur erwerben. Auf eine Tätigkeit hier soll dieses Studium wohl vorbereiten.

  • Für Gymnasien/Gesamtschulen trifft das zu:


    http://www.dokoll.tu-dortmund.…rkombinationen/index.html


    Für Berufskollegs nicht, dort kann man auch FS Lernen, FS emo/soz Entwicklung usw. wählen:


    http://www.dokoll.tu-dortmund.…rkombinationen/index.html


    Stichprobenweise nachgeschaut schreibt NRW über LEO momentan keine Stellen dafür aus, Niedersachsen wiederum vergibt momentan vier Stellen mit Sonderpädagogik im Zweifach an ganz regulären Berufsschulen ohne besonderen sonderpädagogischen Förderschwerpunkt: https://www.eis-online-bbs.nie…en.de/FreieStellenTL.aspx
    In SH wird Sonderpädagogik auch an BBSen gesucht, eine Nachfrage danach gibt es anscheinend, deswegen die Frage wofür "halbe Sonderpädagogen" dann eigentlich zuständig sind - sind die nur auf die jeweilige Niesche begrenzt, in diesem Fall Berufsschule/-kolleg? Darf ein Lehrer mit allgemeinbildendem Fach + sonderpädagogischer Richtung, z.B. Lernbehinderung, ebenso Tests und Diagnosen zum Förderbedarf/Förderstand stellen wie ein vollwertiger Sonderschullehrer?

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal eben nachtragen, dass ich diese Woche auf den Dortmunder Hochschultagen war uuuuuuuuuund.....keinen Schritt weiter bin :hammer:


    In den Veranstaltungen zur Sonderschulpädagogik und zur Grundschulpädagogik saßen insgesamt ziemlich wenige Männer, was ich ja aber aus Kindergärten und OGSen schon allgemein gewohnt bin.


    Einerseits hat mir ein Professor zu Grundschulpädagogik geraten mit der Begründung, dass der Grundschulmarkt zwar gut bedient sei, aber wenn ich die Bereitschaft mitbringen würde ein, zwei Jahre als Vertretung zu arbeiten, dann würde ich auch in NRW unterkommen. Und damit ich in der Stammbelegschaft einer Grundschule lande sei Grundschullehramt die bessere Wahl, zu Sonderschullehrern werde nur gegriffen, wenn sich keiner findet, und das sei so gut wie nie der Fall. Know-How zur Inklusion müssten sich Grundschulehrer selbst aneignen, vom Schulämt würde da kein Spezialist mit Mehrkosten gestellt. Er persönlich meinte er hätte keinen unter seinen männlichen Studenten, die heute auf der Straße oder beim Arbeitsamt sitzen müssen, sondern im Gegenteil von mehreren Schulämtern angefragt worden seien sobald sie Arbeitserfahrung gesammelt hatten. Aber kommt man mit einem 2,x-Examen überhaupt an Vertretungs-/Feuerwehrstellen?


    In der Sonderschulpädagogik hat man mir natürlich wiederum zum Sonderschullehramt geraten, mit Lernen oder soz./emo. Entwicklung als ersten Förderschwerpunkt könnte ich durch den schrittweisen Abbau von Förderschulen als A13 überall arbeiten, von Grundschulen über Haupt-/Realschulen bishin zu Gesamtschulen. Die Gymnasien hielten sich da bisher dezent raus, schon alleine aufgrund des G8-Abiturs sei das kompliziert Schüler mit FS Lernen oder FS emo./soz. durchzukriegen wenn mittlerweile oft selbst viele Regelschüler in zwei Kernfächern Nachhilfe nehmen würden/müssten.


    Ich bin da noch recht unerfahren, mir kommt das alles so vor als wäre das gesamte Business sehr von den politischen Launen derer abhängig, die zum jeweiligen Zeitpunkt Bildungspolitik machen. Mit mehr Fokus auf berufliche Sicherheit scheint Sonderschulpädagogik die bessere Wahl zu sein, jedoch mit dem Risiko nicht in einer Förderschule oder Grundschule zu landen, sondern vielleicht auch dauerhaft in eine schwierige Hauptschule abgeordnet zu werden. In anderen Topics habe ich auch gelesen, dass manche den ganzen Tag lang querbeet durch den Bezirk zu einzelnen Förderschülern fahren müssen.
    Im Grundschullehramt soll der Konkurrenzdruck recht hoch sein, jedoch sollen männliche Grundschullehrer vor vorgehaltener Hand in den nachrangingen Kriterien durchaus gute Chancen haben. Ich könnte mir auch alternativ vorstellen an einer Privatschule, bspw. mit Montessori-Konzept, zu unterrichten wenn es im Staatsdienst nicht klappen sollte.


    In Hamburg sind die Chancen für Grundschulehrer momentan gut: http://www.hamburg.de/bsb/bewe…4710/einstellungschancen/
    In Hessen wird mehr zu Sonderschulpädagogik geraten: http://verwaltung.hessen.de/ir…005c815960e3b4379e6080174
    In NRW soll es momentan wiederum gut sein "Die Einstellungschancen in der Primarstufe sind aus heutiger Sicht eher gut als wie in der Veröffentlichung angegeben eingeschränkt.": https://www.schulministerium.n…W/Arbeitsmarkt/index.html


    Glaube ich mache mich da zu verrückt und ich sollte eher danach gehen, was ich mir persönlich für die nächsten Jahrzehnte vorstellen kann. Eine Todeskombi wie Deutsch/Geschichte ist ja weder das Lehramt an Grundschulen noch an Sonderschulen, oder?

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