Lehramt und dann etwas anderes?

  • Auf vielen Foren wird nach Alternativen für Lehrer und Referendare gefragt, die eigentlich nicht so wirklich mehr Lehrer sein wollen. Auf verschiedenen Internetseiten findet man verstreut Informationen dazu. Eine kompakte Seite habe ich zu diesem Thema noch nicht gefunden. Daher habe ich selbst einen Blog aufgebaut, den ich nun immer mit weiteren Artikeln füttere. Ich bin selbst gerade dabei, mich beruflich umzuorientieren und halte meine Erfahrungen in diesem Blog fest. Ich freue mich über neue Leser und vorallem Kommentare ;)


    Schaut vorbei:


    http://exitteacher.apps-1and1.net

  • Ist Werbung hier erwünscht?


    Zum Thema, viel gibt es doch nicht, gerade im Bereich GeWi/SoWi


    Schon die Studenten die dort ihren Master + dazugehöre Praktika machen haben deutliche Probleme einen fachnahen Job zu finden (teilweise sogar mit Promotion).


    Wie ist die Chance dann für Ex-Lehrer, die deutlich weniger Credits + keine Praktika haben wohl?

  • *** gelöscht***
    Ich lasse mir für einen Linktipp aus dem Web zu einer sehr umfangreichen Liste von Berufsalternativen keine "Selbstbeweihräucherung" vorwerfen. Dann halt ich lieber meine Klappe. Wer Hilfe sucht, kann sich ja an Immergut wenden.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Noch jemand zur Selbstbeweihräucherung anwesend? Wer hat noch nicht, wer will noch? Leute.... :thumbdown:

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte immerguts Kommentar jetzt eher auf den Ausgangspost bezogen.


    Glaube aber auch nicht, dass die TE nach weiteren Links gefragt hat. Sie will ja ihren an den Mann/die Frau bringen.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Schade, Alias, dass du offenbar noch einen weiteren Link gelöscht hast. Ich hoffe zwar, diese Links nie zu brauchen, halte es aber für klug dennoch Seiten wie die im Eingangspost beworbenen immer im Hinterkopf zu behalten. Kaum etwas im Bereich Schule ist doch schlimmer für alle Beteiligten als ein unglücklicher, überlasteter und unmotivierter Lehrer. Daher finde ich es gut, Lehrern zu zeigen, dass eine berufliche Umorientierung einen Gedanken wert und möglich ist und das gleich mit konkreten Beispielen zu untermalen. Daher würde ich die "Werbung" hier ruhig stehen lassen und sogar durch andere entsprechende Links ergänzen, ich denke der Blog kann für manch verzweifelten Lehrer ein hilfreicher Wegweiser sein.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

    3 Mal editiert, zuletzt von Midnatsol () aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert

  • Das Problem ist ja nun wirklich, dass man nur ganz speziell für einen bestimmten "Arbeitgeber" bzw. Arbeitsbereich ausgebildet wird. Wenn das dann aus irgendwelchen Gründen nicht hinhaut, kann man sich eben nicht in einem Bereich mit anderem Tätigkeitsschwerpunkt bewerben.
    Wenn ich daran denke, wieviele verschiedene Möglichkeiten meinem Mitbewohner (Mathematiker) nach dem Diplom offenstanden. Der hatte Angebote aus Versicherungen und tausenden anderen Bereichen und hat sich erstmal dafür entschieden irgendeine mathematische Modellierung für Bioinformatiker zu machen, war also sehr nah an der Forschung dran. Er könnte aber auch in die Industrie gehen, den öffentlichen Dienst hatte er auch erwogen damals. Einfach so viele verschiedene Bereiche, wo man sich eben auch umorientieren kann, was ein Lehrer nicht (wirklich) kann, weil man mit seiner Ausbildung sehr eindimensional festgelegt ist und jedem richtigen Absolventen der akademischen Fächer unterlegen ist auf dem Papier. Von den fehlenden Praktika usw. mal ganz abgesehen.
    Als Lehrer hat man soweit ich das sehe meist nur die Möglichkeit sich unter Wert neu zu orientieren und das ist natürlich frustrierend.
    Deshalb finde ich es auch total wichtig, dass man einen Thread über die wenigen, brauchbaren Exit-Strategien anlegt. Die Burnoutquote in unserem Beruf ist im Vergleich riesig, was neben den schlechten Arbeitsbedingungen auch damit zusammenhängt, dass man fast auswegslos gefangen ist, weil man als Lehrer ausserhalb des Elfenbeinturms Schule nichts oder zumindest nicht viel wert ist.
    Ich wette, wenn man die im Lehrerberuf wirklich gut vorhandene Möglichkeit in Teilzeit zu gehen stärker beschränken würde, würde ein nicht zu verachtender Prozentsatz der Lehrerschaft dienstunfähig. Vielleicht würde man dann an höhrer Stelle darüber nachdenken, dass man als Lehrer auch noch Alternativen braucht.

  • Also nicht, dass ihr jetzt denkt, dass ich die schreckliche DDR hochloben möchte, aber eine Kollegin, die noch in der DDR die Lehrerausbildung mitgemacht hat, erwähnte neulich, dass man im damaligen Lehrerausbildungssystem schwachen Lehramtskandidaten oder solchen, die sich nicht wohlgefühlt haben, zahlreiche berufliche Alternativen angeboten hat.


    Das fände ich bei uns nicht schlecht. Ich könnte mir darüber hinaus noch Alternativmodelle für Kollegen ab mitte 50 vorstellen, die sich nur noch von einem Burnout zum nächsten quälen, dass sie z.B. Posten in der Schulverwaltung antreten können, wenn sie es wollen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich wette, wenn man die im Lehrerberuf wirklich gut vorhandene Möglichkeit in Teilzeit zu gehen stärker beschränken würde, würde ein nicht zu verachtender Prozentsatz der Lehrerschaft dienstunfähig. Vielleicht würde man dann an höhrer Stelle darüber nachdenken, dass man als Lehrer auch noch Alternativen braucht.


    Und ich behaupte einmal, die relativ "einfache" Möglichkeit in Teilzeit zu gehen, wird von den Dienstherren bewusst ausgenutzt, um unrealistische Anforderungen an die Berufsausübung zu stellen: Schule nicht nur als Unterricht, sondern auch als Nachholung der in den Elternhäusern nicht durchgeführten Erziehung und letztendlich als gesamtgesellschaftlicher Reperaturbetrieb, Stichworte Ganztagsschule (damit die Erziehungsberechtigten auch alle schön ganztags ungestört das Bruttosozialprodukt steigern können), Inklusion (Wahnidee einer "sozialen Gerechtigkeit" und "keiner darf zurückbleiben Mentalität" bei gleichzeitiger massiver Kosteneinsparung) und immer neue zentrale Vorgaben, die nur Extraarbeit bedeuten, aber für den Lernprozess der Schüler wenig bringen (Vergleichsarbeiten, Entwicklungsberichte,...).


    Und wer mit diesen ganzen übertriebenen Anforderungen nicht klar kommt, der ist eben "zu schwach" und muss "in Teilzeit" gehen. Nicht dass etwa die Anforderungen unrealistisch oder die Arbeitsbedinungen unterirdisch sind. Das "System" ist natürlich nie schuld, nur der Einzelne, der versagt, wenn er damit nicht klar kommt.


    Will man als Lehrkraft langfristig überleben, muss man eine mentale Abwehrstragie aufbauen. Ein Baustein muss sein: Ich schenke dem Arbeitgeber kein Geld, indem ich inTeilzeit gehe. Da reduziere ich lieber meine eigenen Ansprüche an das, was man in diesem Beruf leisten kann. Ein Indiz für mich: Alle Kollegen und Kolleginnen, die es in den letzten Jahren gesund in den Ruhestand geschafft haben, haben das ähnlich gesehen. Für die anderen bleibt dann oft nur der Burnout oder die Frühpensionierung (mit den entsprechenden starken finanziellen Einbußen).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag

    Das fände ich bei uns nicht schlecht. Ich könnte mir darüber hinaus noch Alternativmodelle für Kollegen ab mitte 50 vorstellen, die sich nur noch von einem Burnout zum nächsten quälen, dass sie z.B. Posten in der Schulverwaltung antreten können, wenn sie es wollen. 8_o_)


    Suuuuper Idee! Dann wird kein Versetzungsantrag mehr bearbeitet, kein Sabbatjahr mehr genehmigt, es bekommen Menschen mit neuem oder befristetem Vertrag kein Gehalt mehr oder erst nach nem halben Jahr (gibt's ja auch so schon), Sonderurlaube gibt es nicht mehr und Teilzeitanträge beiben auch monatelang liegen. Bzw jahrelang. Monatelang ist ja jetzt schon der Fall. Und zwar genau deswegen, weil genug Unterrichtsflüchtlinge in den Ämtern "eine Auszeit" nehmen. Und den normalen angestellten Sachbearbeitern und Gesamtpersonalräten beim Arbeiten querschießen. Wer in der Schule überfordert und unorganisiert ist, ist das übrigens auch auch im Amt. Da sind auch alles Termingeschäfte und die Personaldecke ist ohnehin dünn.


    Berufsaltenativen sollten echte Anforderungsalternativen sein. Dazu muss man erstmal wissen, welchen Anforderungen genau man nicht genügt. Und vor allem: welche man stattdessen anzubieten hat. Danach kann und muss sich dann die Alternative richten.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
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  • Schade, Alias, dass du offenbar noch einen weiteren Link gelöscht hast. Ich hoffe zwar, diese Links nie zu brauchen, halte es aber für Klug dennoch Seiten wie die im Eingangspost beworbenen immer im Hinterkopf zu behalten. Kaum etwas im Bereich Scuhle ist doch schlimmer für alle Beteiligten als ein unglücklicher, überlasteter und unmotivierter Lehrer. Daher finde ich es gut, Lehrern zu zeigen, dass eine berufliche Umorientierung einen Gedanken wert und möglich ist, und das gleich mit konkreten Beispielen zu untermalen.


    Nicht traurig sein. Das Thema hatten wir schon oft - denn die Frage nach einer Alternative quält beinahe jeden Referendar ;)


    Hier hatte ich mal die Suchergebnisse nach "Alternativen" zusammengestellt - das ist nun allerdings schon paar Jahre her. Für neuere Threads mussu eben die Suchfunkton bemühen.
    1. Staatsexamen, kein Ref., was nun?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat Mikael :

    Zitat

    Und wer mit diesen ganzen übertriebenen Anforderungen nicht klar kommt, der ist eben "zu schwach" und muss "in Teilzeit" gehen. Nicht dass etwa die Anforderungen unrealistisch oder die Arbeitsbedinungen unterirdisch sind. Das "System" ist natürlich nie schuld, nur der Einzelne, der versagt, wenn er damit nicht klar kommt.

    Und ich möchte nicht wissen, wieviel Vollstundenzahl-KollegInnen mittlerweile unzugegebenermaßen Aufputschmittel, Amphitamine oder wie dieses komische Zeugs heißt, nehmen, um den Anforderungen kräftemäßig einigermaßen gewachsen zu sein.-Klar, dass das kaum jemand zugibt. Hauptsache man lächelt lieb der Schulleitung, den KollegInnen und leuchtenden Kinderaugen entgegen. Und meldet sich selbstverständlich in jede Arbeitsgruppe, die überhaupt existiert oder neueröffnet wird.


    Man könnte ja darüber 'ne Studie erstellen oder eine Umfrage starten.


    Also, wieviel Amphitamine nehmt Ihr alle ein ? 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Also, wieviel Amphitamine nehmt Ihr alle ein ?


    Seit der Griechenland-Diskussion boykottiere ich alles, was mit Amphi-Theatern oder so zu tun hat, auch wenn die wie Vi-tamine angepriesen werden..
    Ich beschränke mich auf Rotwein und BTW: Kenner trinken Württemberger.


    (BTW="Beachtet Ten Werbeblock")

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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