Benachteiligung von Lehrern ohne Kinder!

  • Naja der Begriff Double-Income bezeichnet eben 2 Vollverdiener, gerade ohne Kinder von Vermietern mit Kusshand genommen. Und 2 Doppel-Vollverdiener gibt es ja bei Kindern doch recht selten.

    Nun, was mit dem Reden von DINKS gemeint ist, ist ja klar. Hier werden die Dinge eben spitzfindig umgedeutet, um ein "Argument" zu gewinnen.


    Es ist eben schwer, sich mit der Realität zu arrangieren. Und die ist und bleibt: Kinderlose sind keine Opfer und werden weder vom "System" noch von Eltern und ihren Kindern übervorteilt. Im Gegenteil profitieren Kinderlose ebenso wie - schwächer - 1-Kind-Familien in Deutschland im Durchschnitt in massiver Weise von Eltern mit (mehr) Kindern, und zwar sowohl über die Umverteilung durch das Sozialsystem, als auch indirekt, insofern nur eine hinreichende Zahl von Kindern Wohlstand, Infrastruktur, Sicherheit etc. auch in Zukunft bietet. Man kann diese Dinge - wie alle Fehlentwicklungen - ignorieren, solange sie Randerscheinungen sind. Dies ist jedoch in Deutschland seit Jahren nicht mehr der Fall. Und wer aufmerksam durch die Welt geht, sieht das auch.


    Dass das Problem trotzdem ignoriert und sogar ein Opfer-Narrativ gepflegt wird, dass bei der TE auch noch in Pöbeleien gegen Eltern ausartet, kann man so einfach nicht stehen lassen - und zwar unabhängig von der Frage, ob man Kinder hat oder nicht (ich z. B. habe auch keine).


    Was man daraus für Schlüsse für die Stundenplangestaltung zieht, muss man natürlich diskutieren. Es ist imho schon richtig, dass man nicht alles mit dem globalen Hinweis auf die Wichtigkeit von Kindern rechtfertigen kann und dass man sich um Lösungen bemühen muss, die von allen mitgetragen werden. Aber die Diskussion kann nicht nach dem Motto laufen "Kinder sind Privatsache und deshalb genauso zu behandeln wie mein Goldfisch, mein Jetski, meine Mitgliedschaft im Tischtennisverein, mein Aktiendepot" - was sie nicht sind und natürlich auch nicht sein können.


    Es sei denn, man ist Ü60 und bekennt sich dazu, dass einem die Zukunft egal ist - übrigens auch eine Haltung, die man sich vor allem kinderlos bequem leisten kann.

    • Es gibt keine Doppelverdiener. Oder hast du schonmal gehört, dass jemand, wenn er heiratet, plötzlich das doppelte Gehalt bekommt? Auch nach Heirat bekommt jeder sein Gehalt und das ist dann immer noch eins pro Person.
    • Ehegattensplitting ist kein Steuervorteil, sondern gleicht einen Steuernachteil aufgrund der Progression aus, der auftritt, wenn die Einkommen stark unterschiedlich sind. Haben beide ein gleichhohes Einkommen, bringt das Splitting keinerlei Vorteile.

    Der Ausdruck "Doppelverdiener" ist eine gängige Bezeichnung für Paare, bei denen beide berufstätig sind.


    Du hast insofern Recht, dass bei gleichen Einkommen beider Partner das Ehegattensplitting keine Auswirkung hat.
    Sobald jedoch einer von beiden einer höheren Gehaltsgruppe angehört, lohnt sich der Trauschein.


    Vergleiche die Grundtabelle mit der Splittingtabelle bei gleichen Gesamtbeträgen:
    http://einkommensteuertabellen…2015-ueberblick-klein.pdf
    http://einkommensteuertabellen…2015-ueberblick-klein.pdf


    Verdienen zwei unverheiratete Partner 100.000 €, (je 30.000 € und 70.000€) werden nach der Grundtabelle 5.536€ + 21.138€=26674€ Steuer fällig.


    Heiraten sie, werden nach der Splittingtabelle nur noch 25.514 € Steuer fällig - obwohl sich außer dem Trauschein nichts geändert hat und keine Kinder zu versorgen sind.
    Das ist ein jährliches Steuergeschenk von 1160 €.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • + Vor allem gibt es sogar unter Lehrern Kollegen, die ungewollt weder Partner noch Kinder haben.

  • + Vor allem gibt es sogar unter Lehrern Kollegen, die ungewollt weder Partner noch Kinder haben.

    Das dürfte nicht "vor allem" gelten, sondern bestenfalls "auch". Und dann bleibt noch die Frage, wofür das ein Argument sein soll. Objektiv erbringen Eltern eine (bestimmte!) Leistung von höchster gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Objektiv tun Menschen ohne Kinder dies nicht.


    Es ist vielleicht hart, das zu akzeptieren, und daraus ergibt sich natürlich keine automatische Lösung für Regelungen am Arbeitsplatz. Aber es ist doch fraglich, ob Intentionen hier entscheidend sind.

  • Nun, was mit dem Reden von DINKS gemeint ist, ist ja klar. Hier werden die Dinge eben spitzfindig umgedeutet, um ein "Argument" zu gewinnen.

    Der Ausdruck "Doppelverdiener" oder auch "DINK" ist ein bewußt gewählter (Kampf-) Begriff, der verschleiern soll, dass eben niemend ein doppeltes Einkommen hat, wenn er heiratet. Jeder hat nach wie vor sein Einkommen (sofern er einer Erwerbstätigkeit nachgeht).


    ...über die Umverteilung durch das Sozialsystem...

    Über genau diese Umverteilung wird der Ausgleich geschaffen! Und darüber hat sich hier auch niemand beschwert. Aber deshalb muß sich niemand, der keine Kinder hat, hier blöd anmachen lassen!


    Zur Umverteilung in den Sozialsystemen ein kleines Gedankenspiel:


    Heute heiraten alle, in neun Monaten haben alle zwei Kinder. Wer subventioniert die Familienmitversicherung der Krankenkassen? Im Moment sind das diejenigen , die einzahlen, ohne Ansprüche für nichtzahlende Familienmitglieder geltend zu machen.
    Wer subventioniert verbilligte Fahrpreise, verbilligte Eintrittspreise in Schwimmbäder, Theater, Musseen etc. für Kinder? Doch wohl die, die solche Subventionen nicht in Anspruch nehmen.


    Dann ist vielleicht das Rentensystem in 20 - 30 Jahren gerettet, aber alles andere an sozialem System nicht mehr existent, weil niemand dafür aufkommt.



    Also nochmal: All diese Unterstützungen sind ok, aber blöd anmachen lassen muß sich dafür niemand!

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Du meinst, du bist gekraenkt, weil jemand den Begriff Doppelverdiener in einer Weise verwendet, die verbreitet ist, die du aber ablehnst?


    Und: Nein, die Umverteilung im Sinne nur eines Ausgleichs (!) funktioniert nicht, auch wenn sich in den letzten Jahren die Kluft zunehmend geschlossen hat. Abgesehen davon geht es eben nicht nur um die Verteilung von Geld. Diese Verteilung steht nur zur Debatte, weil sie im Verdacht steht, Probleme zu erzeugen, und zwar massive.


    Gedankenexperimente sind imho völlig unnötig. Es gibt die Realität, die recht eindeutig ist. Wenn wirklich ab morgen jedes Elternpaar fünf Kinder hat, wird man dafür eine Lösung finden. Das wird aber nicht der Fall sein. Umso mehr sollte man jedes Kind unterstützen, das noch geboren wird. Und natuerlich muss das Ziel sein, die Kinderzahl zu erhoehen, was aber Problembewusstsein voraussetzt. Wie das praktisch läuft (Stichwort: Anmache) hat dieser Thread wieder einmal schön gezeigt.

  • Selbstverständlich hat jeder der Partner nach der Gründung eines gemeinsamen Haushaltes oder der Heirat noch dasselbe Einkommen wie zuvor zur persönlichen Verfügung - als kinderloses Paar eher mehr, da man Synergie-Effekte nutzen kann und bei einer Heirat sogar noch (unterschiedliche Gehaltsgruppen vorausgesetzt) zusätzlich vom Ehegattensplitting profitiert


    Es sei denn, man bekommt Kinder.


    Es geht bei der Bezeichnung DINK nicht um Anmache - sondern um die simple Feststellung einer Tatsache.


    Gleichbehandlung ist wiederum nur bei Gleichen möglich. Eltern mit Kindern können nicht mit Kinderlosen gleichgesetzt werden - zumal der Gesetzgeber explizit Rücksichtnahmen auf und Lastenausgleich gegenüber Familien einfordert.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich hab mal grob überschlagen. Um zwei Kinder bis zum Studienabschluss zu finanzieren habe ich über den Daumen - weil Kinder von Lehrern Bafög nur als Darlehen erhalten würden in die Ausbildung meiner Kinder seit der 10.Klasse - knapp 250.000 € investiert.
    Rechne ich ab Geburt, ist es sicher doppelt so viel.
    Dafür bauen sich Kinderlose ein respektables Haus - oder investieren in eine solide Altersversorgung.


    Ich gestehe, dass ich es jedoch mit Edith Piaf halte:
    "Je ne regrette rien!"

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, ich mag auch sehr gerne Zahlen...
    Hast du deiner langen Ausgabenlste auch ein paar Einbahmen / Vergünstigungen rausgerechnet?
    Kindergeld, Steuerfreibetrag, Erhöhung der Beihilfe, ... Ohne die Familientarife und so anzusprechen.
    Zugegeben nicht der gesamte Betrag (& vermutlich nicht mal ein Drittel / Hälfte) aber auch als Ausgleich erwähnenswert? (Weil zb mehr als nichts oder mehr als anderswo...)

  • Moin,


    und was für einen Grund hat ein Lehrerehepaar seine Kinder nach einem Jahr direkt in die Kita abzuschieben?
    Gerade ein Lehrerehepaar sollte sich doch der Bedeutung der frühkindlichen Erziehung bewusst sein.
    Ich wundere mich in unserer Gesellschaft über nichts mehr.
    Alles haben wollen, aber bitte ohne Einschnitte, schön einfach serviert auf dem goldenen Tablett.


    Hinsichtlich der Wahrnehmung unserer dekadenten Gesellschaft, die über keinerlei Erziehungs- und Bildungskonsens (Auch unter Lehrern!) mehr verfügt, geht es mir genauso. Die Früchte dieser Entwicklung genießen wir zunehmend und in unangenehmer werdender Weise in unseren Schulstuben.


    Ich predige das hier seit Jahren, aber niemand hört mir zu. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Mittlerweile empfinde ich die Diskussion als polemisch und an der Ausgangsfrage vorbei.
    Vielmehr sollte man sich fragen, welche Wertigkeit man jungen Eltern aber eben auch Kinderlosen an einer Schule einräumt.
    Niemand ist weniger wert, egal ob er Kinder hat oder nicht, auch ist die Arbeitskraft nicht weniger wert.


    Ich bin sehr gerne bereit, junge Eltern an meiner Schule zu unterstützen und ihnen so das Leben wenigstens ein bisschen zu erleichtern. Ich übernehme Frühaufsichten, erste Stunden, zehnte Stunden, kein Ding, allerdings in einem gewissen Maße. Auch ich habe ein Anrecht auf Freizeit und Familie, weswegen ich mich dagegen wehren würde, wenn man mir mehr als drei Schulnachmittage aufdrücken würde.
    Andersherum geht es definitiv auch um Kommunikation. Es ist nicht okay, wenn junge Eltern ihren Stundenplan lautstark einfordern mit der Begründung: "Das kann Seven machen, die hat keine Kinder." Deswegen habe ich aber immer noch ein Leben und benötige Pausen, die mir meine SL auch einräumen muss, allein schon ihrer Fürsorgepflicht mir gegenüber.


    Ich verstehe es sehr gut, wenn junge Eltern wegen Betreuungszeiten am Rotieren sind, weswegen ich gerne bereit bin, Stunden zu tauschen oder einzuspringen, aber eben in einem gewissen Maß.


    Ob junge Eltern ihre Kinder recht früh betreuen lassen und deswegen in die KiTa geben, ist allein die Sache der Eltern! Hier sollte und darf sich absolut niemand einmischen! Man ist nicht automatisch eine schlechte Mutter, nur weil man das Betreuungsangebot annimmt, das angeboten wird und ich persönlich empfinde es nicht nur als anmaßend, jemanden deswegen zu kritisieren, sondern schlichtweg auch als Eingriff in seine Persönlichkeitsrechte. Beide Erziehungsmodelle - die KiTa ebenso wie die Hausbetreuung - haben Vor- und Nachteile, doch wer bin ich, dass ich mich herablasse, jemandem das eine oder das andere überzustülpen.
    Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft und so lange das Kindeswohl nicht gefährdet ist, hat sich da niemand einzumischen.


    Also bitte, stoßt in eurer Schule eine Diskussion über die Wertigkeit eurer Arbeitskraft an, unterstützt euch so gut es eben geht, aber lasst junge Eltern ihre eigenen Entscheidungen treffen hinsichtlich der Betreuung ihrer Kinder.


    Und übrigens, ob jemand Kinder bekommt, ist eine höchst persönliche und intime Frage und auch hier verbitte ich es mir, dass jemand Vermutungen über den Zustand meines Uterus anstellt oder mir unterstellt, ich würde nichts für die Gesellschaft oder das Rentensystem tun, weil ich keine Kinder habe. Ob ich keine will oder gar keine bekommen kann (!), sollte niemandes Problem sein, außer meinem eigenen.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Bei uns werden auch gerne die Kinderlosen bei allen geplanten und spontanen längerfristigen Ausfällen eingesetzt; als jetzt Väter in Elternzeit gingen oder Kurse von Schwangeren vertreten werden mussten, hatte ich quasi ein Abo - und zwar immer ich.
    Aber was das Meckern angeht - das scheint gar keine doofe Idee zu sein: Bei uns haben es einige geschafft, so vehement zu verkünden, dass sie keine Klassenleitung in der 5 wollen oder nicht in die Oberstufe in dem einen oder anderen Fach (A14!!), dass sie dort auch nicht eingesetzt werden.

  • Bei uns werden auch gerne die Kinderlosen bei allen geplanten und spontanen längerfristigen Ausfällen eingesetzt; als jetzt Väter in Elternzeit gingen oder Kurse von Schwangeren vertreten werden mussten, hatte ich quasi ein Abo - und zwar immer ich.
    Aber was das Meckern angeht - das scheint gar keine doofe Idee zu sein: Bei uns haben es einige geschafft, so vehement zu verkünden, dass sie keine Klassenleitung in der 5 wollen oder nicht in die Oberstufe in dem einen oder anderen Fach (A14!!), dass sie dort auch nicht eingesetzt werden.

    *seufz* genau das ist das Problem. Es geht mir genauso, dabei habe ich 2 Kids. Nur merkt es keiner, weil ich ja immer da bin. :_o_(


    Wie gesagt: solange sich das in Waage hält, unterstütze ich gern ALLE Kollegen, egal aus welchem Grund! Und ich muss sagen: bei uns klappt es bestens und das bei so viele Kollegen. Vielleicht auch, weil so viele Kollegen da sind. :flieh:

  • Du meinst, du bist gekraenkt, weil jemand den Begriff Doppelverdiener in einer Weise verwendet, die verbreitet ist, die du aber ablehnst?

    Ich bin nicht gekränkt, aber ich wende mich gegen das, was Brecht als "Wörter waschen" bezeichnete. Auch wenn gewaschene Wörter weit verbreitet sind, heiß das nicht, dass es richtig ist. Im Gegenteil, die weite Verbreitung lässt auf den Erfolg der Verschleierung schließen.


    Es geht bei der Bezeichnung DINK nicht um Anmache - sondern um die simple Feststellung einer Tatsache.

    Doppeltes Einkommen ist doch eben keine Tatsache!
    Verheirateten kinderlosen wird damit unterstellt, sie vefügten über doppelte Einkommen; denen, die nicht so genau hingucken wird suggeriert, das wären Überprivelegierte. Der Begriff wird genutzt um diese Gruppen gegeneinander auszuspielen.



    ...oder investieren in eine solide Altersversorgung.

    Ahja.... und warum wird dann den kinderlosen permanent unterstellt, sie würden sich nicht an der Altersvorsorge beteiligen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    Und übrigens, ob jemand Kinder bekommt, ist eine höchst persönliche und intime Frage ...
    Ob ich keine will oder gar keine bekommen kann (!), sollte niemandes Problem sein, außer meinem eigenen.

    Eben. Kinderkriegen oder Kinderhaben ist eben Privatsache.
    Oder argumentiert jemals jemand "Komm Schatz, weg mit der Pille, adieu Kondom, auf zur Familienplanung, der Staat braucht Kinder!" ??

  • So, ihr Vollzeitkollegen wollt also nicht mehr als 3 Nachmittage unterrichten. Schön.


    Ich habe eine halbe (!) Stelle und muss genau diese 3 Nachmittage unterrrichten, also genau im gleichen Umfang wie die Vollzeitkollegen, die gerne Freizeit hätten. Die kriegen ca. 2000 € jeden Monat mehr.


    Ich kriege 2000 € weniger und meine armen Kinder müssen leiden, weil sie bis 17 Uhr in der Schule bleiben müssen.


    Da geht mir echt die Hutschnur hoch! Wozu verzichtet man eigentlich auf ein halbes Gehalt? Oder anders gefragt, was muss man noch tun, damit man sich um die Kinder kümmern kann? Ich finde, so ein bisschen Rücksicht könnten Stundenplanmacher schon nehmen.


    Was nützen mir als Mutter freie Vormittage, wenn meine Kinder da in der Schule sind? Als kinderlosem nützen sie sehr wohl was, weil man da dann ausruhen kann, vorbereiten kann etc. Denn mit einer vollen Stelle muss man ja sowieso vormittags UND nachmittags arbeiten. Mit einer halben Stelle hingegen nicht. Irgendwie ungerecht.

  • Und damit solche Ungerechtigkeiten gar nicht erst entstehen, hat unser Personalrat mit der SL ein schriftliches Abkommen, dass Eltern bzw. Halbtagskräfte eben KEINE 3 Nachmittage pro Woche unterrichten. Dies wird auch jedes halbe Jahr von unserem Personalrat bei der Orgaleitung kontrolliert und zur Not durchgesetzt. Vielleicht sollte euer Personalrat ein solches Abkommen auch mal mit eurer SL schließen? Dann muss Dir nicht mehr die Hutschnur platzen, wenn Du liest, dass ich als Vollzeitkraft tatsächlich nur 3 Nachmittage in der Woche bis 17 Uhr an der Schule bin, obwohl ich kinderlos bin.


    Im Übrigen ist es nicht so, als seien wir Vollzeitkräfte bei uns an der Schule dann am Vormittag freigesetzt. Ich bin dann von der Frühaufsicht bis zur 10. Stunde an der Schule und schiebe zusätzlich noch Aufsichten und Vertretungsstunden in meinen Freistunden.
    Montagmittags haben wir nebenher immer Konferenzen, effektiv bin ich dann nur einen einzigen Nachmittag nach der 6. Stunde zuhause statt nach der 10. Stunde.


    Wenn Du demnach - zu Recht - unzufrieden mit der Tatsache bist, dass Du 3 Nachmittage an Deiner Schule eingesetzt wirst, dann solltest Du mithilfe des Personalrates und/oder des Gesamtkonferenzgremiums versuchen, etwas daran zu ändern und ich hoffe sehr, dass Dir das gelingt.


    Bei all der Diskussion hier sollten nicht die unterschiedlichen Schulformen in ihrem jeweiligen Bundesland in einen Topf geworfen werden!
    An meiner Schule gibt es wieder ganz andere Regelungen als an anderen und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gerne in solchen Diskussionen von Lehrern (!) verallgemeinert wird. Denn ja, ich möchte nicht mehr als 3 Nachmittage (zusätzlich zum Konferenzmittag) in der Schule verbringen, da ich nach Schulschluss noch vorbereite. Ich habe mitnichten nach 17 Uhr Feierabend und ehrlich, das sollten gerade wir in diesem Forum alle wissen und müssen genau solche Argumente wie das oben zitierte nicht mehr bringen, denn letztendlich ergeben genau diese Argumente die Polemik, von der ich heute morgen hier sprach.


    Mensch, wir sind doch alle hier Lehrer, niemand kennt unseren Job so gut wie wir! Warum hacken wir dann mit solchen Argumenten aufeinander rum, wenn man die Energie doch viel sinnvoller darin investieren könnte, sich gegenseitig zu unterstützen und zu zeigen, wie es an anderen Schulen eventuell besser läuft...

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Ganz abgesehen davon, dass drei Nachmittage für eine Teilzeitkraft (bei entsprechend hoher Stundenreduktion) natürlich völlig inakzeptabel sind, ganz egal, warum sie reduziert hat, macht folgendes Zitat überhaupt keine Sinn:

    Was nützen mir als Mutter freie Vormittage, wenn meine Kinder da in der Schule sind? Als kinderlosem nützen sie sehr wohl was, weil man da dann ausruhen kann, vorbereiten kann etc.

    Du kannst dich also als Mutter an freien, kinderlosen Vormittagen weder ausruhen noch vorbereiten? Und warum genau ist das so? Klar müssen Vollzeitkräfte - im Gegensatz zu Teilzeitkräften - quasi den ganzen Arbeitstag lang arbeiten, aber beide können sich doch ihre Zeit dabei mehr oder weniger frei einteilen. Und wenn du deine Vorbereitungen, deinen Haushalt, dein Schläfen, deine Briefmarkensammlung oder was eben auch immer am freien Vormittag machst, hast du entsprechend mehr Freizeit zu andern Zeitpunkten - im vollen Rahmen deiner Reduzierung!


    Dass du natürlich die freie Zeit gerne mit deinen Kindern verbringen möchtest, habe ich schon verstanden und das kann ich auch nachvollziehen. Aber zu sagen, der freie Vormittag würde dir nichts bringen, weil du Mutter bist, macht mal überhaupt keinen Sinn.

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