Probleme in Englisch

  • Ich möchte mal eure Meinung hören. Mein Nachhilfeschüler ist nach meinen Einschätzungen relativ interessiert am Fach (Englisch), passt nach eigenen Angaben im Unterricht auf und übt fleißig (was mir seine Eltern auch bestätigen). Jetzt hat er in der letzten Arbeit eine 5 geschrieben. Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass er in der 5. Klasse im Gymnasium ist. Über die Benotung des Lehrers kann man nichts sagen, die ist durchaus fair und die Arbeit war auch wirklich keine Glanzleistung, allerdings befürchte ich, dass das Hauptproblem im Unterricht liegt.
    1. Es wurden 2 Übungsdiktate geschrieben, jedoch nie korrigiert (also gar nicht korrigiert, es wurde auch kein Blatt mit dem fehlerfreien Diktat ausgeteilt oder gar Fehlerschwerpunkte besprochen). Auf die Frage meines Nachhilfeschülers, ob er nicht die Lösung haben könne, bekam er die Antwort, dass dies nicht möglich sei. Der Hauptteil der Klassenarbeit bestand aus einem Diktat.
    2. Kaum eine Hausaufgabe wurde am nächsten Tag im Unterricht besprochen. Falls doch, dann nur mündlich.
    3. Die Possessivpronomen wurden in einer Stunde abgehandelt mit einer Übung und wurden für die Arbeit vorausgesetzt.
    4. Der s-Genitv wurde nie erklärt. Die Klasse hatte als HA, sich die Grammatik im Buch durchzulesen und eine Aufgabe aus dem Buch zu bearbeiten. Es wurde zwar geübt, aber erklärt wurde es nie. In der Arbeit kam es natürlich auch dran.


    Ich kann natürlich nicht wirklich beurteilen, wie genau der Unterricht abläuft, aber wenn ich mir das Hausheft ansehe, dann ist kaum etwas verbessert und wimmelt gerade so von Fehlern. Das ist doch nicht normal, oder? Bin ziemlich ratlos, da mein Nachhilfeschüler mir echt leid tut. Er ist sehr entmutigt durch die schlechte Note und ich befürchte, dass man seine Probleme durch Nachhilfe alleine nicht beheben kann. Was würdet ihr mir raten, bzw. was soll ich ihm raten? In den anderen Fächern sind seine Leistungen durchschnittlich.
    Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.
    nk81

  • Also wenn ich das so lese, erinnert es mich ein wenig an die Hefte meines Sohnes. Man könnte das Gefühl haben, dass überhaupt kein richtiger Unterricht stattfindet.


    Aber!


    Ich weiß von einigen Mitschülern, dass definitv Unterricht gemacht wird, Grammatik besprochen wird, Hausaufgaben besprochen werden, schon auch mal die Musterlösung zum abschreiben auf dem Tageslichtprojektor liegt,... . Aber was hilft dies alles, wenn die Kids die meiste Zeit träumen, und was weiß ich nicht alles machen? Mein Sohn sagt mir oft, dass er bei der Korrektur der Hausis nicht mitkam. Irgendwann hat er dann aufgegeben und nicht mehr mitgeschrieben. Im Heft sieht es dann so aus als wär nichts besprochen was aber definitv nicht stimmt. Auch hört er manches an Hausaufgaben nicht (und kassiert haufenweise Striche dafür).


    Das alles soll nicht heißen, dass dein Nachhilfeschüler das genauso macht aber der Rest der Klasse hat ja anscheinend auch halbwegs annehmbare Noten bekommen. Irgendwie haben die es auch gelernt - und - ein Diktat der 5. Klasse kann man wohl auch ohne Lösung noch korrigieren. Kam er erst gar nicht mit beim Schreiben gibt bestimmt auch das Buch genug Stoff um Diktate zu üben.


    Für mich hört sich das eher nach Problemen bei der Konzentration, Aufmerksamkeit, auditiven Wahrnehmung und eventl. auch Prüfungsangst an.

  • Das muss nicht sein. Manche Lehrer begründen solche Praktiken mit dem "gymnasialen Anspruch" und stehen dazu. Das wäre einfach durch ein Gespräch abzuklären. Ich habe als Nachhilfelehrerin bei Bedarf mit den Lehrern meiner Schüler gesprochen. Die waren überwiegend dazu bereit. Man braucht natürlich das Einverständnis der Eltern.


    Es gibt da nichts, was es nicht gibt. Eines meiner Kinder hatte mal einen Mathelehrer, von dem die Klasse behauptete, er erkläre gar nichts. Wir Eltern wollten das nicht glauben. Tatsächlich erzählte er uns irgendwann, bis zur 10. Klasse seien keine Erklärungen nötig, da die Kinder sich den Stoff selbst erschließen könnten. Die seien ja nicht dumm.


    Meine erste Frage ist auch immer, wie denn die anderen abgeschnitten haben. Wobei in manchen Klassen in solchen Fällen die Eltern so emsig am Nachhelfen sind, dass keine Defizite erkennbar sind.


    Ich frage in solchen Fällen nach, wer denn die guten Noten geschrieben hat und frage dort nach, wie sie das gemacht haben. Da kann man dann ansetzen.


    Grüße Enja

  • Das von Enya vorgeschlagene Vergleichen ist ein guter Ansatz. Es gibt allerdings nicht nur Schüler, deren Eltern sich um Nachhilfe kümmern oder sonst Druck machen, so dass die Schüler trotz schlechtem Unterricht gute Noten machen - es gibt auch Schüler, denen man tatsächlich nur einmal kurz etwas erklären muss, so dass sie es verstanden haben und anwenden können.
    Das heißt nicht, dass es die Lehrer damit gut sein lassen könnten, sie müssen sich auch um die anderen Schüler kümmern.


    (Ich sollte auch öfter Hefte einsammeln, verwende meine Zeit aber für anderes. Ein Dilemma. Weniger Stunden würden helfen, oder eine andere Organisation des Unterrichts. Anderes Thema.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Hast Du die Nachhilfe erst nach der Arbeit übernommen?
    Denn angenommen, dass der Lehrer wirklich so Unterricht macht, wie Du es beschrieben hast, hast Du Deinem Schüler ja wahrscheinlich Genitiv-s und Possesivpronomen erklärt bzw. es mit ihm geübt.
    Wenn er es mit beidem nicht hinbekommen hat, dann grenzt sich die Ursachenforschung schon weiter ein...

  • Ich hatte ihm schon zwei Mal vor der Arbeit Nachhilfe gegeben. Es ist mir klar, dass er kein Einserschüler ist und mehr Hilfe braucht. Seine Arbeit war definitiv auch sehr schlecht. Aber ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum dann nicht einmal die Lösungen der Hausaufgaben im Unterricht besprochen werden. Wie sollen denn dann schlechtere Schüler sich kontrollieren?Es gab durchaus gute Noten in der Arbeit, aber die Hälfte der Klasse hatte 4 oder schlechter. Daher vermute ich schon, dass das Problem nicht nur bei dem Kind zu suchen ist.
    Ich werde mich allerdings erkundigen, ob wirklich alles so ist oder ob er nicht doch weniger aufpasst als er mir versichert (kann es mir aber kaum vorstellen, weil er sonst auch sehr genau ist in den anderen Fächern). Mich macht nur stutzig, dass gerade wichtige Grammatikthemen, die Grundbausteine der englischen Sprache nur ganz kurz abgehakt werden. Wenn ich mich richtig zurück erinnere, dann war das in meiner Schulzeit nicht so.


    Danke Enja, deine Idee ist glaube ich gar nicht schlecht. Ich dachte immer, dass so etwas irgendwie aufdringlich wirkt. Ich werde die Eltern mal ansprechen, ob ich mal mit dem Lehrer reden soll. Verkehrt ist es sicher nicht, wenn man mal dessen Sichtweise kennt.

  • Ich habe jetzt den Thread recht lange beobachtet und schreibe nun doch noch was dazu.. weißt du NK81... mich macht nur stutzig, dass der Kleine jetzt schon in der 5. Klasse Nachhilfe braucht. Ich halte nämlich nicht besonders viel von Nachhilfe in der Erprobungsstufe. Wie soll es denn dann weitergehen, wenn er jetzt schon Nachhilfe kriegt? Ich denke das Problem kann man sehr wohl beim Kind suchen (bzw, bei den Eltern), (Überforderung??????), die Progression in der 5 in Englisch ist nämlich nicht zu unterschätzen, zudem die Kleinen in der 3/4. Klasse fast ausschließlich nur gesungen und getanzt haben, weil sie noch nix auf Englisch schreiben sollten, (zumindest aus meiner 5) und jetzt plötzlich wird verlange, dass sie auch noch englische Sätze richtig schreiben.
    Die Hausaufgaben sind fast immer recht viel, weil sehr viel Übungs-und Vertiefungsphasen dort hin gelegt werden, weil im Unterricht nicht die Zeit dafür ist. (Übrigens, wie soll man denn HA besprechen, wenn nicht mündlich??)
    Aus meiner Erfahrung kann ich nur berichten, dass das was zu Hause ankommt v.a. bei den Eltern nicht unbedingt mit dem übereinstimmt, was tatsächlich in der Schule abgelaufen ist, bei schwächeren Schülern ist das purer Selbstschutz, ist doch klar, oder hättet ihr früher zugegeben, dass euer Mathelehrer die binomische Formeln schon x-mal erklärt hat und ihr es immer noch nicht verstanden habt????.
    Ich wollte nur mal ne Lanze brechen für die, die sich echt jeden Tag erneut vor die Klasse stellen , ihr Bestes versuchen zu geben, damit es auch ja jeder versteht, ein Arbeitsblatt nach dem anderen erstellen, weil die Übungen im Buch, Arbeitsbuch oder Begleitmaterial nicht ausreichend sind , damit jeder die Chance hat ,eine gute Note in der Klassenarbeit zu bekommen und somit Erfolgerlebnisse sicherzustellen und es nicht hinterher heißt, man würde die Kleinen "demotivieren". (Das Wort kann ich schon nicht mehr hören). NK81, hast du mal (vorsichtig) nachgefrat, woran es liegt, dass er so große 'Probleme in E hat? Kann es sein, dass die Empfehlung der Grundschule für eine andere Schulform war? Aber es ist natürlich immer leichter zu sagen (von Seiten der Eltern natürlich!!!), dass der Lehrer alles schuld sei!!
    Entschuldige NK81, aber ich hab solch Sätze, wie du sie von deinem Nachhilfeschüler gehört hast, schon so oft gehört und ich bin es einfach leid, dass LEhrer immer als Sündenböcke herhalten müssen, wenn Eltern überehrgeizig sind und evtl. auch falsche Entscheidungen für ihre Kinder getroffen haben (sowas solls geben!!)! Dat waret!

  • Hallo Xania,


    ich finde das nicht so tragisch, dass das Kind Nachhilfe in der 5. braucht. Schließlich werden da die Grundlagen gelegt. Gerade in diesem Jahr brauchen die Kinder unglaublich viel Unterstützung. In den meisten Familien erledigen das die Eltern. Wenn sie das nicht können oder wollen, dürfen sie das delegieren. Das finde ich nicht schlimm.


    Gerade die Fremdsprache in der 5. löst in vielen Familien regelrecht Panik aus. Für die Kinder sind die damit verbundenen Lerntechniken meist völlig unbekannt. Das Vokabellernen muss erst einmal eingeübt werden. Und mit Grammatik für die neue Sprache werden die Kinder auch ganz neu konfrontiert. Dazu kommen dann noch eventuelle Lücken aus einer lauen Grundschulzeit. Da kann es eine Menge Arbeitsbedarf geben.


    Grüße Enja

  • Hallo Xania,


    Zitat

    Xania schrieb am 08.02.2006 20:22:
    ihr Bestes versuchen zu geben, damit es auch ja jeder versteht, ein Arbeitsblatt nach dem anderen erstellen, weil die Übungen im Buch, Arbeitsbuch oder Begleitmaterial nicht ausreichend sind ,


    ich glaube, die Lehrer, die sich soviel Mühe geben, die nehmen sich auch die Zeit, Hausaufgaben zu besprechen bzw. mal ein Lösungsblatt auszuteilen, damit die Sätze selber verglichen werden können. So habe ich es jedenfall erfahren.


    Vielleicht hat der Schüler von nk81 wirklich so einen Lehrer und er kommt einfach sonst nicht mit. Es kann aber auch sein, dass er wirklich recht hat. Es kommt vor, dass Hausaufgaben nicht besprochen werden. Mündliche Besprechung reicht sicher nicht in allen Fällen aus. Oder er hat die Sorte Lehrer, die mir neulich begegnet ist. Der hat gemeint, wenn man Aufgaben vergleichen möchte, solle man sich Lernhilfen anschaffen, wo die Lösungen hintendrin sind.
    Wenigstens ein konkreter Tipp, aber für einen 5.Klässler nicht wirklich hilfreich.


    Was die Nachhilfe für 5.Klässler betrifft, hat Enja vollkommen recht. Die bekommen in irgendeiner Form eigentlich alle Kinder. Ob das jetzt die Eltern erledigen oder jemand anders, spielt doch keine Rolle. Die Kinder brauchen die Unterstützung einfach. Das soll keine Kritik am Lehrer sein, es ist einfach die Erfahrung der allermeisten Eltern.


    lg,


    füchsle

  • Hallo zusammen,
    ich bin zwar nicht Xania, finde die hier angesprochenen Punkte aber so interessant, dass ich auch meinen (Erfahrungs)Senf dazugeben möchte.


    Füchsle hat geschrieben:

    Zitat

    ich glaube, die Lehrer, die sich soviel Mühe geben, die nehmen sich auch die Zeit, Hausaufgaben zu besprechen bzw. mal ein Lösungsblatt auszuteilen, damit die Sätze selber verglichen werden können. So habe ich es jedenfall erfahren.


    Ich arbeite - aus den von Xania oben genannten Gründen - sehr viel mit eigenen ABs in allen Jahrgangsstufen und beiden Fächern. Die werden *immer* sehr ausführlich besprochen, d.h. es gibt jedesmal auch Zeit/ Pausen zwischendurch, um Fragen der Kinder zu beantworten oder abweichende Varianten vorzustellen. Lösungsblätter zur HA gibt's allerdings nur in Ausnahmefällen, z.B. wenn ich selbst nicht da sein kann oder ich vorher ahne, dass die Zeit zum Abgleichen ggf. knapp werden könnte. Man sollte also nicht davon ausgehen, dass es regelmäßig die Lösungen bequem "to go" gibt. Aber so hast du das wohl auch nicht gemeint, Füchsle, oder?


    Ein häufiges Problem bei der HA-Besprechung ist folgendes:
    Oft sehe ich, dass manche Kinder nicht einmal ein Schreibgerät in der Hand haben, um Fehler ev. verbessern zu können. Darauf weise ich dann immer wieder hin, muss aber dennoch davon ausgehen, dass der ein oder andere mit Fehlern im Heft wieder nach Hause zockelt ..... und dann mit den falschen Aufzeichnungen übt ....
    Trotzdem denke ich, dass es von Beginn an auch dazugehört zu lernen, sich bei der HA-Besprechung eigenverantwortlich zu handeln, also sich zu konzentrieren (da hapert's schon manchmal :-)!), aktiv Fragen zu stellen und sich nicht auf schriftliche "Musterlösungen" zu verlassen.
    Das muss nicht vom Beginn der 5 an funktionieren, sollte aber schnellstmöglich das Ziel sein - im Interesse der Schüler, denn sehr bald geht's nicht mehr um eine Lücke, in die eben nur ein Wort passt, sondern komplexere Problemstellungen, für die es eine Reihe richtiger Lösungsvarianten gibt, die ein Lösungsblatt kaum alle abdecken kann.
    Insofern stimme ich ganz mit Xania überein, dass mündliche Besprechung der HA die überwiegende Regel ist, an die man sich gewöhnen sollte. Und wenn man mal nicht alles mitbekommen hat (ja, das kommt auch bei mir vor ), dann kann man den Lehrer immer noch nach der Stunde oder in einer Stillarbeitsphase fragen. Auch das machen viele meiner Schüler.


    Enja hat geschrieben:

    Zitat

    Gerade die Fremdsprache in der 5. löst in vielen Familien regelrecht Panik aus. Für die Kinder sind die damit verbundenen Lerntechniken meist völlig unbekannt. Das Vokabellernen muss erst einmal eingeübt werden. Und mit Grammatik für die neue Sprache werden die Kinder auch ganz neu konfrontiert.


    Das mag in der 5 soweit verständlich sein, wobei die Lerntechniken ein ganz integraler Bestandteil des Anfangsunterrichts in der FS sind. Gerade im ersten halben Jahr verwenden wir sehr viel Zeit darauf, Arbeitstechniken einzuführen und zu ritualisieren. Das zahlt sich aber ab dem zweiten Halbjahr definitiv aus und ich merke es auch in der zweiten FS.


    Meine Frage nun, wenn vielleicht auch etwas off-topic:
    Warum setzt sich diese "Panik" nicht selten auch in der zweiten FS fast nahtlos fort? Da bekommen Kinder quasi parallel zur ersten Lateinstunde schon "präventiv" Nachhilfe, haben Texte, die im Unterricht erst noch erarbeitet werden sollen, dabei schon vorbereitet etc. .... und das sind nicht selten diejenigen, die schon seit der 5. Klasse oft durchgängig Nachhilfe haben und mit dem Lernen/ Üben mehr Zeit verbringen als mit Freunden und Familie.
    Das sehe ich als genauso problematisch an wie Xania, denn die betroffenen Kinder können einem nur leid tun.
    Und ich habe es so verstanden, dass sie die möglichen Anfänge einer solchen Entwicklung aufzeigen wollte ... und nach meinem Verständnis von nk81s Beitrag ist das auch nicht weit hergeholt ... bei mir haben beim Lesen die jedenfalls gleichen Glocken geklingelt ...


    LG,
    Kim

  • Zitat

    Kim schrieb am 09.02.2006 10:03:
    Man sollte also nicht davon ausgehen, dass es regelmäßig die Lösungen bequem "to go" gibt. Aber so hast du das wohl auch nicht gemeint, Füchsle, oder?


    nein, da haben wir uns glaub schon richtig verstanden. :)


    Dennoch schätze ich schriftliche "Mustelösungen" von Zeit zu Zeit sehr, nur um auch zu sehen, was der Lehrer bei einer bestimmten Aufgabe so erwartet oder zB um sich in Mathe auf eine Arbeit vorzubereiten. Da nützen einem seitenweise Aufgaben ja nichts, wenn man am Ende nicht sehen kann, ob man richtig gerechnet oder konstruiert hat. Aber das geht jetzt vom Thema ab.


    Mir ist es nur wichtig, dass nicht jedes Kind, das am Anfang in einer Fremdsprache Hilfe braucht, gleich auf der falschen Schule ist. Unterstützt werden sehr viele Kinder, und wenn man das nicht zugeben darf, dann bekommt das Lernen so ein bisschen einen "verbotenen" Aspekt, was ja nicht sein darf.



    lg,


    füchsle

  • Naja, zu Mathe kann ich nix sagen, außer dass ich froh bin, damit keinen Vertrag mehr zu haben.


    Solange die Nachhilfe in der Erprobungsstufe temporär läuft, sei es am Anfang, bis man weiß, wie der Hase läuft oder auch mal aufgrund von Versäumnissen wegen z.B. Krankheit erfolgt, - warum nicht? Ist ja auch kein Thema.
    Leider haben wir an unserer Schule oft die Erfahrung gemacht, dass Kinder damit dauerhaft - und deshalb noch lange nicht erfolgreich - "schulformtauglich" getrimmt werden sollen ... und verdienen tun meist nur die oft kommerziellen Anbieter ... das ist schon manchmal traurig anzusehen ...


    Andererseits vermittle ich bei Bedarf ältere Schüler an jüngere, die arbeiten dann auch über längere Zeit zusammen und unterm Strich lernen beide Seiten was, aber das ist wieder eine andere Kiste!

  • Mein Eindruck ist, dass die später erfolgreichen Kinder alle stark unterstützt werden. Meine sind recht selbstständig, brauchen aber auch immer wieder Hilfe, weil einfach Anforderungen gestellt werden, ohne dass die Kinder Lösungsmöglichkeiten an der Hand hätten.


    Eines meiner Kinder baggerte in der 5 rechtschreibmäßig ab, aber so richtig. In der Grundschule hatte es in den geübten Diktaten immer super Ergebnisse. Mehr wurde nicht gefordert. Die Klassenlehrerin am Gymnasium stellte dann gleich die fehlende gymnasiale Eignung fest und empfahl uns, an die Realschule zu wechseln.


    Wir haben uns dafür entschieden, dass Kind sozusagen schulformtauglich zu trimmen. Binnen sechs Wochen war das erledigt. Inzwischen haben wir schon das Abi gefeiert. Sofort aufzugeben kann auch nicht das Mittel der Wahl sein.


    Im nächsten Versuche lief es eigentlich genauso, nur an einer anderen Schule. Da die Grundschule dieselbe war, waren es auch die Lücken. Unterschied: Die Deutschlehrerin bat zum Gespräch und überreichte Übungsmaterial.


    Das dritte Kind haben wir dann prophylaktisch gedrillt. Das lief deutlich schmerzfreier ab.


    Grüße Enja

  • Ich wollte nur noch einmal Bericht erstatten, wie es mit meinem Nachhilfeschüler weitergegangen ist. Ich habe mit einem Klassenkameraden gesprochen, der duchschnittliche Noten schreibt. Der konnte mir bestätigen, dass die Hausaufgaben nicht so oft besprochen werden, weil oft keine Zeit ist. Den Unterricht findet er auch sehr langweilig, weil fast nur Vokabeln gelernt werden und nichts Anschauliches gemacht wird ( Xania: bei uns beginnt Englisch erst in der 5. Klasse, wir haben in der Grundschule Französisch). Allerdings habe ich jetzt festgestellt, dass die Englischprobleme meines Nachhilfeschülers auch sehr an seinem eigenen Arbeitsverhalten liegen. Durch die Gespräche mit dem Mitschüler konnte ich herausfinden, dass mein Nachhilfeschüler sich viele Arbeitsblätter gar nicht besorgt hat als er krank war, manchmal einfach zu faul war, die Hausaufgaben zu korrigieren...
    Jetzt sieht die Sache schon ganz anders aus. Ich habe ihm versucht klar zu machen, dass ohne sein Zutun die Englischnote auch nicht besser werden kann. Der letzte Test war dann auch gleich 2 Noten besser. Ich glaube das Problem ist, dass der Unterricht für ihn nicht ansprechend ist und er eben dann keine Lust zum Lernen hat. Aber da muss er eben durch - das wird es im Leben immer wieder geben. Auch wurden keine Lern- und Arbeitstechniken für Vokabeln bisher eingeübt (vom Mitschüler bestätigt). Ich schätze, dass er, wenn er am Ball bleibt und ab jetzt wirklich ordentlich arbeitet, in einer Weile auch ohne Nachhilfe weiter kommt.
    Aus Zeitgründen musste ich meinen Nachhilfeschüler leider abgeben, aber ich sehe ihn privat noch oft und werde die Sache weiter verfolgen.

Werbung