Verzweifelt Im Referendariat

  • Realschullehrerin: Seit den Sommerferien erst so richtig...davor hatte ich immer jemand mit "drinsitzen". Teilweise wurde ich auch ziemlich fertig gemacht, obwohl ich es einfach nicht besser wusste.ich rede mit einigen der anderen Refis darüber...aber niemand ist so am "abnippeln" wie ich..die haben mal eine lehrprobe daneben..beschweren sich, wenn ein UB mal keine Eins oder Zwei ist :( Probleme, von denen ich träumen kann. Mittlerweile bemerke ich wie mich immer mehr zurückziehe, da ich mit mir selbst soviel zu tun habe und es kaum noch wage, um Hilfe zu bitten, da ich anderen auch keine Hilfe bin.
    Ich sehe immer wie andere refis unglaubliches mit schwierigen Klassen schaffen (Inklusion, die mich nicht mal betrifft)..Problemherde hat jeder irgendwo, das ist normal im Ref. Doch bei mir brennt alles irgendwie. :(

    Mir erging es in so fern ähnlich, dass ich in der ersten Phase, als immer jemand mit drin saß, auch stark verunsichert war. Ich war verkrampft und fühlte mich einfach nur unwohl permanent beobachtet und bewertet zu werden. Erst als ich dann endlich mein eigener Chef war, änderte sich das schlagartig. Heute (nach gut sechs Jahren Schuldienst) ist von der Unsicherheit nichts mehr übrig. Vielleicht ergeht es dir ja ähnlich?
    Eines mal vorneweg: Es erwartet niemand, dass du im Ref anderen eine große Hilfe bist. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, setze dich nicht so sehr unter Druck.


    Allerdings, wenn du wirklich gar kein Licht am Ende des Tunnels siehst (und den Eindruck hat man auch bei deinen Beiträgen), ist ein Ende mit Schrecken vielleicht wirklich besser, als ein Schrecken ohne Ende. Ich glaube dann aber nicht, dass sich diese negative Grundeinstellung jemals ändern wird. Aber immer noch alles besser, als ein Leben lang unglücklich im Job zu sein.
    Lasse dich in jedem Fall weiter von Leuten, die dich persönlich kennen, beraten.

  • Hallo Rotkehlchen2015,


    kennst du denn keinen anderen Referendar, der gute Noten in den UB´s hatte und dir mal einen Unterrichtsentwurf überlassen würde? Ich weiß, dass wir z.B. während meines Referendariats alle Unterrichtsentwürfe an unserer Schule für nach uns kommende LAA´s in einer Mappe gesammelt haben. Diese Mappe verblieb in der Schule und untereinander haben wir uns die Entwürfe auch kopiert. Wir waren mit 4 LAA´s an einer Schule, da kam schon einiges zusammen. Keiner der Entwürfe in der Mappe, die wir abgeheftet haben, war schlechter als 2 bewertet. Teilweise hatten wir sogar noch die Kritikpunkte vermerkt. Für die später kommenden LAA´s sicher eine Hilfe und Anregung für gut geplante Unterrichtsstunden.


    Ich meine, wenn du dir mal einen mit sehr gut oder gut bewerteten Entwurf nimmst, siehst du, worauf die Fachleiter wert legen. Kannst du nicht mal bei einem anderen Referendar hospitieren?


    Wenn du eine Unterrichtsstunde zeigst, in der die Schüler/innen viel selber erarbeiten müssen und du selbst möglichst wenig sprichst, viele stumme Impulse gibst, schriftliche Anweisungen gibst etc. hast du doch während dieser Arbeitsphasen immer Entlastung. Dabei hast du Zeit und kannst in deinen Unterrichtsentwurf gucken. Wichtige Sätze in der Stunde würde ich wirklich exakt zuhause ausformulieren und üben und in deinem Entwurf, an dem du dich während des Unterrichtsbesuches orientierst, vermerken! Drucke dir mehrere Entwürfe aus und platziere sie an unterschiedlichen Stellen im Klassenraum. So kannst du immer wieder drauf gucken, wenn dich die Panik überkommt.


    Genau wie blabla92 schon schrieb, würde ich vorgehen.


    Zur Schüleraktivierung fiele mir spontan ein (ohne die Altersgruppe oder die Themen zu kennen, ist es natürlich schwierig so etwas vorzuschlagen…): Brettspiel mit Fragekärtchen/Aufgabenkärtchen, Kreuzworträtsel, pantomimisches Vorspielen von Begriffen, lateinische und deutsche Sprichwörter vorspielen und erraten, Spielideen wie bei Tabu oder Activity, anhand eines Rezeptes auf spanisch z.B. eine alkoholfreie Sangria mixen, Vergleich spanisches Frühstück-deutsches Frühstück mit kleiner Kostprobe…Stationenarbeit, Lernbuffet...


    Netter Einstieg durch z.B. Rätsel, Musik oder Hörbeispiel, stückweise ein Bild aufdecken und erraten, was abgebildet ist…Schüler arbeiten in Gruppen oder mit Partner, anschließend ggf. schriftliche Übungsaufgabe, zum Schluss ein gemeinsamer Abschluss, in dem die Schüler z.B. ihre eigene Gruppen-/Partnerarbeit anhand gezielter Fragen/Kriterien bewerten.


    Für deine Stunden im BDU generell würde ich gucken, dass du die Stunden von deiner Warte aus möglichst gleichförmig gestaltest, so wirst du entlastet und sicherer. Als Orientierung kannst du doch die Bücher nehmen und die Lehrerbände als Hilfe. So hast du ein Gerüst für deine Planung. Bemühe dich z.B. um wechselnde Unterrichtsseinstiege ins jeweilige Thema, so dass du das Interesse der Schüler am Anfang der Stunde möglichst bekommst ;-). Dann z.B. in jeder Stunde immer Vokabelabfrage oder Vergleichen der Hausaufgabe. Du kannst auch in jeder Stunde einen gewissen Zeitraum (10 Minuten…) Aufgaben im Buch bearbeiten lassen oder du stellst z.B. für jeden Schüler eine Mappe mit Arbeitsblättern zusammen, in der eine bestimmte Zeit in jeder Stunde weitergearbeitet wird. Zum Abschluss der Stunden dann als Bonus irgendein Lernspiel, dass die Kids gerne machen. Da musst du dir nur drei/vier Spiele überlegen, die du immer im Wechsel anbieten kannst. Wenn du solche festen Blöcke (wie Vokabelabfrage; HA vergleichen, schriflticher Übungsteil, Lernspiel am Schluss) in jeder Stunde deines BDU einbaust und den Lehrerband zur Planung nutzt, bist du doch erstmal entlastet.


    Ich versteh deinen Wunsch, das Referendariat fertig zu machen, auch wenn du nachher erwägst, etwas anderes beruflich zu machen. Ein schlechter Abschluss ist besser als kurz vor dem Ziel komplett abzubrechen. Auf der anderen Seite: Selbst wenn es nicht klappen sollte, was ich nicht glaube, bestimmt kannst du dich zumindest auf eine Vier verbessern: ich habe z.B. im Bekanntenkreis zwei Frauen, die nach dem 1. Staatsexamen "fertig" mit ihrer Ausbildung waren, also nie das Referendariat begonnen haben, und trotzdem heute beide in Berufen arbeiten, die ihnen gefallen. Die eine in der IT-Branche, die andere im offenen Ganztag als pädagogische Kraft. Irgendeine Möglichkeit weiterzumachen gibt es immer für dich! Und wenn du dich eher als Nachhilfelehrer siehst,es gibt auch Stellen in Nachhilfeinstituten. Eine Freundin von mir, die Philosophie studiert hat, arbeitet z.B. in diesem Bereich und leitet eine solche Filiale. Eine andere Freundin (mit drei Kindern) arbeitet vormittags als Integrationskraft, allerdings wird das nicht gut bezahlt…Dafür stimmen in ihrem Fall die Arbeitszeiten. Nachmittags hat sie noch ein paar Nachhilfeschüler, die zu ihr nachhause kommen. Was ich letztendlich sagen will, deine ganze Ausbildung war nachher mit Sicherheit nicht für die "Katz", du wirst etwas daraus machen können!

  • Hallo Rotkehlchen,
    bitte gibt so kurz vor dem Ziel nicht auf! Nicht wegenirgendwelcher Seminarleiter, die eben mal wieder meinen, introvertiertere Refswären später die weniger guten Lehrer. Dadurch, dass du dir schon jetzt soviele Gedanken machst, denke ich schon, dass du später, mit mehr Routine undErfahrung, weniger „show-Stunden“, sondern ganz normalen Alltagsstunden einegute Lehrerin sein kannst. Im Ref sind eben die Mitrefs mit der größtenDarstellungsfähigkeit die beliebtesten im Seminar. Allerdings sehe ich es so:Vielleicht haben die Leute, die nicht permanent dieses Verhalten an den Taglegen (was von den Fachleitern noch gewünscht und verstärkt wird) bessereAntennen für die Bedürfnisse anderer (Sus).
    An deiner Stelle würde ich den Mitrefs nichts mehr über meinepersönliche Verfassung erzählen, man weiß nie, wer was weitergibt.
    Sieh zu, dass du dich immer so krank schreiben lässt, dassden Formalien Genüge getan ist, dann kann dir von dieser Seite her keiner.
    Undauf jeden Fall: Unbedingt Schulwechsel anschließend, am besten anderer Bezirk (da sich die Fachleiter immer kennen)!
    Ach ja zum SuS-Verhalten in den Spanisch-Stunden:
    Daranwirst du dich gewöhnen (müssen), SuS sind eben nicht (immer) begeisterungsfähigund leben nach dem Mini-Max_Prinzip.

  • cat1970: Die Unterrichtsentwürfe anderer Referendare liegen mir vor... und jedes Mal denke ich: OMG, wie kommen die auf sowas? Das ist der Wahnsinn. Ich mache eher realistischen Unterricht, der auch so in einer normalen Stunde machbar wäre vom Aufwand. Ohne teures Spezialmaterial etc. Vielleicht bin ich in dem Punkt renitent, aber ich halte es für blödsinnig Stunden zu zeigen die absolut unrealisierbar im Alltag wären, weil soviel Extrakram benötigt wird.
    Generell waren die Entwürfe anscheinend nicht das Hauptmanko, das Material wurde immer gelobt (und ich erstelle es in der Tat wirklich gerne) und man verwies bereits darauf, dass ein Schulbuchverlag vielleicht der bessere Ort für mich wäre. Dagegen habe ich zunächst auch wenig einzuwenden, allerdings kenne ich aus einem Studentenjob die Arbeit in Verlägen...Problem ist dass es dem Verlagswesen in unseren Zeiten garnicht gut geht...und wenn ich mir vorstelle, dass jeder schlechte Refi dorthin sich bitte wenden möge...wohin soll das führen? Und die Bezahlung ist unterirdisch..(bei noch weit unter Mindestlohn...)
    Als große Baustelle wird in den Besuchen immer die ominöse Lehrerpersönlichkeit angekreidet..die Schüler würden mich akzeptieren, aber trotzdem fehle etwas Entscheidendes. Ich weiß meistens einfach nicht was sie meinen. Problem ist bei mir jedoch definitiv die Prüfungsangst, die mich hölzern agieren lässt. Zudem entspringen die meisten Fehler dieser Prüfungsangst (z.B zu schnell durchhetzen mit dem Stoff, Dinge vorwegnehmen aus Angst die SuS kriegen es nicht gebacken etc.) Ich kann verstehen, dass ich nie eins oder zwei stehen werde, aber das jeder Besuch immer 5 war? Mittlerweile sträube ich mich innerlich dagegen, nochmal Zeit und Herzblut in einen Entwurf zu stecken, weil am Ende doch wieder alles Müll ist. Mich macht das kaputt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich das jemals ändert. Nun bin ich erstmal einige Zeit krank geschrieben, weil mich die ganze Sache fertig macht. Konzentrieren kann ich mich kaum, motivieren schon lange nicht mehr. Hinzu kommt die gigantische Existenzangst und die Erkenntnis des Versagens nach all den Jahren.
    Ich frage mich, wie ich auftreten muss, damit man mich als Lehrperson akzeptiert. Ich bin bestimmt keine graue Maus, aber die dominante Superzicke bin ich definitiv auch nicht. Schauspielern konnte ich noch nie...immerhin hat man meine Authentizität dafür schon mal gelobt. Mich ärgert die Sache mit der Prüfungsangst, wäre die nicht, könnte man klarer sehen, ob ich geeignet bin oder nicht. Aber sobald jemand hintendrin sitzt, spüre ich diesen Druck und agiere anders als sonst.
    Würde nicht so verdammt viel dranhängen, würde ich alles abbrechen, so wie es eigentlich alle beteiligten Instanzen mir nahelegen. Aber die Krankenkasse, das Finanzielle im Allgemeinen, einen Alternativjob, der genug abwirft zur Lebenshaltung...Meine Theorie ist, dass ein bestimmter Prozentsatz es einfach nicht schaffen soll, weil es so vorgesehen ist. Vielleicht bin auch einfach nur noch verbittert und blind für manche Dinge, ich hoffe, mein Kopf wird wieder etwas klarer.
    Generell will ich das 2. StEx, einfach um einen sauberen Abschluss und im Lebenslauf keinen Abbruch stehen zu haben


    percy: ja, das mit den beliebteren Referendartypen kann sein...Diejenigen die im UB explodierende Lebensfreude zeigen können sind klar im Vorteil, während sich in meinem Gesicht nur die Angst vor dem Ende spiegelt. Klar färbt das auch auf die Notenbildung. Problem ist bei mir wahrscheinlich auch, dass ich meinen Selbstwert stark von meinen Leistungen abhängig mache.

  • Du weißt also, dass du den Beruf möchtest. Dann hol dir jemanden, dem du vertraust, in den Unterricht und lass dein Verhalten beobachten. Die "fehlende Lehrerpersönlichkeit", so vage das auch sein mag, muss sich doch in konkreten Situationen zeigen.
    Ich habe viel mit der Ausbildung von Referendaren zu tun, bin aber nur wenigen begegnet, denen mir die Persönlichkeit dafür gefehlt hat. Da war es jeweils deutlich, auch wenn es nette Menschen waren.Allerdings war es sehr schwer in Worte zu fassen, ohne die Betroffenen zu kränken. (Manchmal verletzt man aber gerade aus dieser Angst heraus noch mehr, wenn man nicht klar äußert, was nicht geht.) Vielleicht bleibt deshalb auch die Rückmeldung deiner Ausbilder so schwammig, obwohl im Kern zutreffend. Oder sie haben Unrecht und es liegt nur an deiner Introvertiertheit und Prüfungsangst. Deshalb brauchst du unbedingt greifbare Beispiele, um es realistisch einschätzen zu können.

  • Andere Refis sind kein Masstab und wenn ich nicht ganz sicher bin, wem ich vertrauen kann, würde ich mich bedeckt halten. Bei uns gab es Topleute, die einfach begabt und hart arbeitend waren und nett und ehrlich, aber auch jede Menge Blender, von denen man dann hinterher gehört hat, dass ihnen zB die Mentoren dieLehrprobe vorbereitet haben.

  • Ob ich den Beruf möchte ist eine gute Frage...
    Ich weiß nicht, ob ich so demotiviert wurde, dass ich nun denke, keine Lehrerin werden zu wollen und deswegen alle möglichen Begrüdnungen dafür suche. Aber eigentlich -wenn man vom Referendariat mal absieht- doch gerne im Lehramt wäre. Manchmal habe ich so eine Ahnung, dass das ganze das Richtige für mich ist. Aber ebensoviele beweise habe ich, dass es nicht so ist.
    Oder ich will nicht will...aber ich habe jahrelang studiert und nie daran gedacht aufzuhören.


    Ich würde gerne handfeste Argumente für meine nicht vorhandene Lehrerpersönlichkeit hören, aber die erfahre ich nie. Meinetwegen auch verletzende, einfach nur damit ich es für mich klar habe...aber stattdessen nur Herumgerede

  • Hallo,


    festzuhalten bleibt, um das Referendariat zu schaffen, musst du es hinbekommen, deine Noten in den UBs zu verbessern und du musst dir sagen: "Ich schaff das! Ich zeig jetzt allen, dass ich es kann." Ich bin kein Psychologe, und kann dir nur sagen, wie ich es bei mir selbst versuchen würde: ich würde mir den Satz jeden Tag wie ein Mantra zu Herzen nehmen. Jeder motiviert sich anders ;-) Aber irgendwo muss du ansetzen, dir selber Mut zu machen!


    Gibt es eine geborene Lehrerpersönlichkeit? Was ist das überhaupt? Was ist ein guter Lehrer? Frag 20 Leute und bekomme 20 verschiedene Antworten. Genauso wie jeder unter einem guten Arzt etwas anderes versteht und auch unter guter Erziehung. Wenn du als Lehrer arbeiten möchtest, solltest du dich von solchen Sprüchen nicht weiter verunsichern lassen! Ja, leichter gesagt als getan, weiß ich, besonders wenn die Sprücheklopfer dich noch beurteilen.



    Bleibt an den Unterrichtsentwürfen anzusetzen, denn die bilden doch das Gerüst deiner UBs! Pluspunkt: Das Material, das du anbietest ist gut, sehr ansprechend und entspricht allen Anforderungen. Ich gehe davon aus: Die Schüler/innen wissen, wie sie damit arbeiten sollen und Über- oder Unterforderung durch das Material kann man als Fehler mit ausschließen. Differenzierung bietest du dadurch ebenfalls an.


    Bleiben folgende mögliche Fehlerquellen, die mir einfallen:


    -die Zeitplanung (Dabei kannst du bestimmt andere um Rat fragen, ob du die Zeitvorgaben realistisch einschätzt, auch Nicht-Lehrer...Stell während einer Arbeitsphase eine Stoppuhr.)


    -Arbeitsanweisungen (Werden sie klar formuliert? Gibst du sie nur mündlich? Lässt du die Schüler die Arbeitsaufträge nochmal wiederholen, ob sie richtig verstanden wurden? Sind die Anweisungen zu lang? Gibst du zuviele Anweisungen auf einmal?...): Würde ich mir vorher wörtlich überlegen und zuhause vorm Spiegel vorsprechen.


    -zu wenig Schüleraktivierung, sprich, wenn du selbst momentan das Gefühl hast, nicht durch deine eigenen Lehrerbeiträge glänzen zu können, nimm dich verbal zurück, lass die Schüler mehr agieren und zu Wort kommen, lass sie sich gegenseitig drannehmen, vermeide das ständige Wiederholen der Schüleräußerungen


    -Die Fachleiter legen evtl. Wert darauf, bestimmte Unterrichtsmethoden zu sehen, die zur Zeit "angesagt" sind bzw. sie gut finden.- Wenn dir klar ist, was sie möchten, greife es auf. Möglicherweise hast du das bisher nicht? Ob du generell später so unterrichten würdest, darauf kommt es jetzt erstmal nicht so an, wie auf die Note, die du erreichen möchtest.


    -Disziplinprobleme im UB? Meist sind die Schüler durch den Besuch doch einigermaßen ruhig. Einmal hatte ich so einen "Chaotentrupp" (mehrere Schüler vorbestraft und zwei davon sehr aufbrausend und gewalttätig), da habe ich vorher gesagt, dass sich der Rektor angucken würde, wie sie (die SChüler) im Klassenverband arbeiten (und es so dargestellt, dass es nichts mit meinem Unterricht zu tun hätte). Hat funktioniert, sie haben sich zusammengerissen. Als Regeln hatten wir, dass die Namen der Schüler bei der zweiten Verwarnung angeschrieben wurden, an eine Seitentafel. Beim dritten Mal: Verweis auf die Regel die gebrochen wurde, Auswischen des Namens und Konsequenz (nach der Stunde Gespräch und eine entsprechende Zusatzaufgabe oder Verweis in Nebenraum etc. )


    Wenn der Entwurf stimmig ist und der Fachleiter ihn positiv bewertet, hast du doch schon einen Teil der Note. Hier kann man die Prüfungsangst ausklammern, du kannst den Entwurf zuhause machen, ihn solange ändern, bis du damit zufrieden bist. Wenn du dich an den Entwurf hältst, die Zeitangaben beachtest und wichtige Arbeitsanweisungen gut formuliert sind, dann kann es doch keine 5 mehr werden!


    Eine Freundin von mir hat als LAA einmal eine Unterrichtssunde, die sie während eines UBs zeigen wollte, genauso so vorher in der Parallelklasse halten können. Dort war dasselbe Thema an der Reihe und die Lehrerin hatte zugestimmt, dass sie die Stunde dort machen könnte. So hatte sie den ganzen Ablauf schon drin und das Feedback der Lehrerin zu der Stunde. Diese Stunde hat meine Freundin zusätzlich zu ihren normalen Stunden gemacht. Wäre das bei dir auch denkbar? Oder, dass du eine vom Ablauf ganz ähnliche Stunde vorher in derselben Klasse machst (Ablauf zwar ganz ähnlich, nur Thema anders)...? Ggf. probierst du das in deinem BDU, es muss dir ja keiner dabei zusehen, wenn dich das nervös macht.


    An der Grundschule, die meine Kinder besucht haben, ist ein LAA durch die Prüfung gefallen. Er war länger da als die anderen LAAs, ohne dass er vorher durch Krankheit gefehlt hätte und hatte weiterhin UBs, daher wussten es wir Eltern ;-) Die sehr nette Lehrerin meines Sohnes meinte, er hätte ihr vor den UBs nie einen fertigen Entwurf gezeigt. Er hatte immer nur eine halb fertige Planung. Sonst hätte sie ihm gerne geholfen! Auch die andere LAA hatte ihm Hilfe angeboten.


    Wenn du bedingt durch deine Prüfungsangst nicht durch souveränes Auftreten und Witze etc. mitreißen kannst, brauchst du umso mehr eine akribisch genau geplante Stunde! Da kann in meinen Augen nicht viel schief gehen. Und wenn dann so außergewöhnliche Dinge, bei deinen jeder für eine Abweichung Verständnis hat. In einem meiner UBs hat sich ein Kind in der Pause in die Hose gemacht und kam mit nasser Buxe in die Klasse. Das hat meine Planung allerdings verändert, auf der anderen Seite dachte ich mir dann: Das passiert bestimmt nicht nochmal... Beim nächsten Mal hatte ich allerdings Wechselwäsche in der Klasse.


    Du schaffst das schon bei den vielen Gedanken, die du dir im Vorfeld machst!!!

  • Hallo Rotkehlchen,
    ohne dich mit Ratschlägen zuballern zu wollen, momentan brauchst du einen klaren Kopf, um Entscheidungen treffen zu können.
    Was dir gut täte? ich weiß es nicht, aber Entspannungstechniken werden auf gar keinen Fall das falsche sein. Von meiner Seite aus möchte ich dir diese Methode ans Herz legen: http://www.tk.de/tk/medizin/be…-muskelentspannung/159224
    Da gibt es auch ein Hörprogramm zum Selbstmachen.
    Ob es etwas für dich ist, weiß ich nicht, ich habe es gegen meine Prüfungsangst erlernt.
    Und das Buch habe ich empfohlen bekommen: http://www.amazon.de/Hilfen-be…-Gesundheit/dp/3499601249
    Fand es damals sehr gut. Habe es leider an sonstwen ausgeliehen...


    /edit: Jetzt weiß ich, warum ich das auf der Verlagsseite nicht gefunden habe... Scheint es nicht mehr zu geben. Direkt ein altes Exemplar bestellt. :)

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

    Einmal editiert, zuletzt von MSS ()

  • Hallo Rotkehlchen,


    Ich stehe kurz vor dem Ref und kann dir nur mit meiner Erfahrung aus der 10 wöchigen Schulpraxis dienen.


    Ich habe selbst den Vorteil, dass ich, laut meinen Ausbildungslehrern, eine sehr gute und gelassene Lehrerpersönlichkeit habe.


    Mir ist aber im Laufe der Zeit aufgefallen, dass man sowas auch sehr gut steuern kann, wenn einem diese fehlt.


    Beispielsweise ist mir persönlich sehr wichtig dass ich nicht versuche Antworten zu erzwingen, sondern bestenfalls, dass die Schüler Spaß am Unterricht haben.


    Und genau hier kannst du den Unterricht sehr gut für dich arbeiten lassen.


    Den Schülern ist meiner Ansicht nach weniger wichtig wer jetzt letztlich da vor der Tafel steht, sondern eher, dass der Unterricht sie nicht langweilt und die Zeit verfliegt.


    Meiner Erfahrung nach helfen kleine Spiele und auch kleine Machtspiele innerhalb der Klasse super, um die Schüler zu motivieren.


    Beispielsweise mache ich zu Beginn oder Ende einer Stunde sehr gerne eine PPP mit wahr oder falsch Fragen. Einfach, weil die Schüler es dann als Spiel sehen und selbst sich gegenseitig bisschen "batteln " ob jetzt etwas stimmt oder nicht.


    Oftmals nehme ich dann übertriebene Falschaussagen, sodass automatisch paar Schüler sagen "Nee das stimmt doch nicht". Dann musst nur noch fragen warum das denn nicht stimmt und ob jemand anderer Meinung ist und schon beziehst du einen Großteil der Klasse mit ein.


    Solange du es bisschen spaßig machst und auch mal ein Lächeln auf den Lippen hast, machen sehr viele mit und merken gar nicht wie sie motiviert werden.


    Zudem hab ich für meinen Englischunterricht ein Spiel erfunden, das ich "Guess who's next" nenne.


    Dabei mache ich es so, dass nach einer Übung der Erste, der sich meldet das Recht hat, den nächsten aufzurufen, welcher die nächste Antwort geben muss.


    Die Schüler mögen es, wenn sie selbst bisschen Einfluss auf den Unterricht haben, und sehr oft stell ich fest, dass sich anfangs sehr viele melden, um direkt danach ihren besten Kumpel zu necken und aufzurufen.


    Gut dabei ist zudem, dass alle Schüler aufpassen müssen, weil niemand weiß wer als nächstes aufgerufen wird.


    Damit möcht ich dir nur mal zwei Möglichkeiten zeigen, wie du dir selbst im Unterricht helfen kannst. Das finde ich das Schöne am Lehrerdasein. Diese Eigenständigkeit und Vielfalt, die wir zur Verfügung haben.


    (Ich stehe übrigens, wie erwähnt noch vor meinem Ref, und so hoffe ich, dass diese Vorgehen didaktisch wertvoll und nicht irgendwie negativ sind :) )

  • Ich mache eher realistischen Unterricht, der auch so in einer normalen Stunde machbar wäre vom Aufwand

    Kann man machen, habe ich damals auch so gehalten. Aber man muss eben dann auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen, und zu meiner Zeit war die Note eben egal. Ich selbst war stolz auf meine 3- ohne mich zu verbiegen, aber die Frage ist immer, kann man sich das so leisten, und aus deiner Darstellung schließe ich, dass Du nicht die Nerven dazu hast (was jetzt nicht negativ gemeint ist). Von daher würde ich da durchaus raten, dass Du dich doch etwas an den Anforderungen der Seminarausbilder orientierst. Hinterher kannst Du immer noch den Unterricht halten, den Du für richtig hältst.

  • Dagegen habe ich zunächst auch wenig einzuwenden, allerdings kenne ich aus einem Studentenjob die Arbeit in Verlägen...Problem ist dass es dem Verlagswesen in unseren Zeiten garnicht gut geht...und wenn ich mir vorstelle, dass jeder schlechte Refi dorthin sich bitte wenden möge...wohin soll das führen? Und die Bezahlung ist unterirdisch..(bei noch weit unter Mindestlohn...)

    Seltsam ... ich habe während meiner Diss für Wiley VCH und später für Springer Umbruckkorrekturen gemacht und wurde äusserst gut dafür bezahlt. Vielleicht noch mal bei einem anderen Verlag schauen, was geht?



    Als große Baustelle wird in den Besuchen immer die ominöse Lehrerpersönlichkeit angekreidet..die Schüler würden mich akzeptieren, aber trotzdem fehle etwas Entscheidendes. Ich weiß meistens einfach nicht was sie meinen.

    Hast Du mal die Schüler gefragt? Ohne mir selbst allzu sehr auf die Schulter klopfen zu wollen - ich bekam erst letztens beim Elternabend Feedback von einer Mutter die meinte ihre Tochter findet Chemie zu blöd aber wenigstens sei die Lehrerin cool, da kann man das halbe Jahr ja irgendwie aushalten. Im Schwerpunktfach schreiben mir Schüler ins schriftliche Feedback sie fänden Chemie toll, weil es immer so lustig ist bei mir und ich so viele "Gschichtli" (so nennt der Schweizer das) über die alltägliche Chemie erzähle. Ganz nebenbei und praktisch "versehentlich" lernen meine SuS auch noch eine Menge. Wenn ich meine Klassen mit den Parallelklassen des ein oder anderen Kollegen vergleiche, stelle ich immer wieder sehr zufrieden fest, dass meine 1. den besseren Notenschnitt haben und 2. die schwierigeren Prüfungsfragen beantworten können.


    Während der Ausbildung habe ich sehr durchwachsene Erfahrungen gemacht. Wir haben hier in der Schweiz den grossen Vorteil, dass wir nicht ein einziges grosses Schulpraktikum (= Referendariat) an einer einzigen Schule machen. Ich war während der Ausbildung für meine zwei Fächer (Chemie und Physik) z. B. an 7 verschiedenen Schulen und habe insgesamt mit Stellvertretungen und einmal den Arbeitsplatz wechseln bis zum jetzigen Zeitpunkt an 10 verschiedenen Schulen unterrichtet. Von zwei Praxislehrern wurde mir gesagt, ich hätte keine "Lehrerpersönlichkeit", eine meinte gar, ich könnte ja einen Laborkittel anziehen, damit ich als kleine, schmächtige Person auch mal was darstelle. Ich habe mich darüber innerlich kaputt gelacht und mir gedacht "du dumme Nuss, bring erst mal dein eigenes Chaos im Unterricht in Ordnung bevor du blöde Ratschläge gibst". Von der zweiten Person, die mir das gesagt hat, habe ich in der Zwischenzeit erfahren, dass er mal einen Burnout hatte - unter anderem weil er von den Schülern übelst gemobbt wurde - und ein halbes Jahr aussetzen musste. Andere Praxislehrer sagten mir, ich sei geboren für diesen Beruf und würde innerhalb kürzester Zeit einen unglaublich guten Draht zu den Schülern finden ... Ich habe dann einfach mal entschieden, letzteres zu glauben. ;) Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich die ganze Ausbildungsphase recht gelassen nehmen konnte, da ich ja auf Diplom studiert habe und mit der Promotion gerade hier in der Schweiz auch jederzeit irgendwo anders noch einen Job gefunden hätte.


    Die erste "richtige" Anstellung war dann aber eine sehr belastende Erfahrung. Erstens wurde mit dem Pensum ein riesen Durcheinander veranstaltet, so dass ich noch an einer zweiten Schule unterrichten musste um genügend Geld zum Leben zu verdienen. Im Nachhinein stellte sich das als riesen Glück heraus, denn krasser hätte der Kontrast zwischen den beiden Schulen nicht sein können. Mir wurde an der einen Schule schon innerhalb der ersten 2 Monate seitens der Schulleitung übelst ans Bein gepinkelt, weil sich angeblich Kollegen über mich beschwert hätten, ich würde sie auf dem Schulhof nicht grüssen. Natürlich durfte ich nie erfahren, wer das gewesen sein soll. Dann ging es weiter, dass ein Schüler aus einer Klasse - wohl gemerkt habe ich zum damaligen Zeitpunkt etwa 180 SuS unterrichtet - sich hinter meinen Rücken bei der Schulleitung beklagt hat, ich würde ihm zu wenig Aufmerksamkeit schenken und er hätte das Gefühl, es sei mir scheissegal, ob die Klasse was lernt oder wie es den SuS überhaupt geht. Natürlich durfte ich auch hier nie konkret erfahren, aus welcher Klasse das kam. Dann gab es einen Unterrichtsbesuch nach dem mir ernsthaft angekreidet wurde, dass ich meine Tafel grundsätzlich selbst wische, damit würde ich ja meine Autorität untergraben. Ausserdem sei ich zu unpersönlich, zu inkonsequent, zu .... keine Ahnung was. Ich empfand das als eine unglaubliche Boshaftigkeit, so massiv meine Persönlichkeit zu kritisieren und habe noch vor den Weihnachtsferien die Stelle gekündigt.


    An meiner jetzigen Schule passiert - wie oben beschrieben - das komplette Gegenteil. Kurzum: Entweder Du passt als Lehrer an eine bestimmte Schule, oder Du passt nicht. Ein Kollege meinte mal, das seien irgendwelche Mythen, die sich da verbreiten. Von wegen, die SuS melden sich an einer bestimmten Schule an, weil die diesen und jenen Ruf hat, dabei sei es doch egal, wo man die Matur macht. Nein, ist es eben nicht und es sind auch keine Mythen sondern Tatsachen, dass an einer Schule ein bestimmtes Flair herrscht und sich im Laufe der Zeit bestimmte Lehrercharaktere dort sammeln, was zur Folge hat, dass sich auch bestimmte Schülercharaktere dort häufen.


    Ich muss zugeben, ich hab jetzt nicht alles gelesen, was schon geschrieben wurde, darum verzeih mir, wenn ich etwas wiederhole, was schon gefragt wurde: Kannst Du den Ref-Platz wechseln? Ich kenne das Prozedere nicht, aber es müsste doch die Möglichkeit geben, wenn es so überhaupt nicht laufen will, oder? Und ... frag unbedingt mal die Schüler, was sie von Dir halten. Wenn die Dich gut finden, ist das viel mehr wert, als was ein Seminarleiter von Dir denkt. Du musst am Ende vor den Schülern stehen, nicht vor dem Seminarleiter. Auch wenn der blöderweise Deine Noten setzt.

  • So ganz verstehe ich es nun nicht- du kassierst einerseits eine 5 nach der anderen, andererseits nennst du dich selbst aber renitent und machst nur Vorführstunden, die auch normale Unterrichtsstunden sein könnten. Eh....gehts noch? Ein Bäcker backt auch hauptsachlich Brot und Brötchen, aber das Meisterstück muss dann trotzdem die dreistöckige Hochzeitstorte mit Marzipanhaube und Nougatkern sein. Die macht der Bäcker dann nach der Ausbildung nur selten, trotzdem kann er daraus erlernte Tricks und Kniffe auch mal für sein normales Werk anwenden. So sollte man die Vorführstunden halt auch sehen. Man geht die Stunde minutiös durch, feilt tagelang und präsentiert dann sein Meisterwerk der Prüfungskommission. Und kreative Ideen kommen einem erst, wenn man stundenlang rumfeilt und sich natürlich auch Anregungen aus anderen Quellen holt!

  • Minimaus hat recht mit den Vorführstunden. Natürlich kann man die nicht immer machen, aber so ist das auch nicht gedacht.


    Ich benutze meine Unterrichtsprojekte aus der Ausbildung auch jetzt noch intensiv!


    Das mit der schwer zu beschreibenden Lehrerpersönlichkeit ist natürlich ein Problem. Hat man dir das denn von Anfang an gesagt? Aus seiner Haut kann man nun mal nicht, deshalb liegt darauf gerade am Anfang das Augenmerk.


    Ich halte es auch für keine gute Idee, *jetzt* abzubrechen. Ich würde jetzt weitermachen, auch wenn es keinen Spaß macht, und ggf. verlängern und die Schule wechseln. Aufgeben kannst dann immer noch oder musst es sogar. Du wärst aber nicht die erste, die durch eine Talsohle muss und es dann doch noch geschafft hat.

  • So ganz verstehe ich es nun nicht- du kassierst einerseits eine 5 nach der anderen, andererseits nennst du dich selbst aber renitent und machst nur Vorführstunden, die auch normale Unterrichtsstunden sein könnten. Eh....gehts noch? E

    Das kommt mir bekannt vor. Von mir wurden damals auch ständig Vorführstunden von bestimmten Ausbildungslehrern erwartet. Ich hätte im 8eck kotzen können so fertig war ich irgendwann. Und natürlich war jede Stunde grottenschlecht. Anders: jede Stunde wurde grottenschlecht geredet, sodass ich selbst irgendwann nicht mehr wusste, wie ich heiße. Das, was hier beschrieben wird, kann definitiv in seiner Widersprüchlichkeit genau so zutreffen.

  • Mimimaus: Das Gleichnis, dass du verwendest, leuchtet absolut ein. Aber wahrscheinlich bin ich einfach kein Meister auf dem Gebiet der Pädagogik. ganz bestimmt sogar nicht..ich habe bisher einfach versucht, die UBs so gut wie möglich hinzukriegen..allerdings ohne Hunderte von Euros zu verbraten (ja..solche refis gibt es... die wirklich gar keine Kosten scheuen..)


    Wollsocken: Die Anmerkung mit dem verlag klingt interessant, ich werde mich da mal kundig machen. Der Fakt, den du außerdem erwähnst, nämlich einfach an der falschen Schule gelandet zu sein, trifft auch mich höchstwahrscheinlich zu...ich identifiziere mich mit der speziellen Schulpolitik wenig, zumal meine Fächer auch nur eine Randposition an der Schule darstellen. Die Kollegen sind nett, die SuS ok. Man bemüht sich um mich...aber anscheinend stimmt trotzdem was nicht.Vielleicht einfach die Chemie.
    Ich bin überdies in den Schulort gezogen..eine Entscheidung, die mir ursprünglich Fahrtzeit und Auto ersparen sollte, mich aber insgesamt ziemlich unglücklich und einsam gemacht hat.


    Trantor: Vielleicht es mir schwer mich zu verbiegen bzw. zu schauspielern..oder mit anderen Worten: ich kann es schlichtweg nicht.


    Stan87: Spiele baue ich auch sehr viele in meinen Unterricht ein, einfach zur Auflockerung...du hast Glück , dass du schon vorher anscheinend wirkliche Erfahrungen im Lehrberuf sammeln konntest und nicht nur hier und da ein Praktikum hattest wie ich...


    Piksieben: ja Verlängerung ist notgedrungen mein Plan...ich will es bis zum Ende versuchen..um mir später keine Vorwürfe machen zu müssen.


    Cat1970: danke, für die ausführliche Liste an Tipps..ich werde mich beim nächsten UB peinlich genau daran halten...



    Im Moment bin ich gesundheitlich stark angeschlagen..die Psyche macht mich fertig..im Moment bin ich sogar krankgeschrieben...ich will am Montag gerne weitermachen, doch meine Psychologin rät mir sogar ab...ich will einfach nur Normalität..arbeiten, Geld verdienen..aber ohne Psychostress


  • die Schüler würden mich akzeptieren, aber trotzdem fehle etwas Entscheidendes. Ich weiß meistens einfach nicht was sie meinen.

    Wenn du dich selbst sozusagen aus der letzten Bank siehst, wie du vor Panik nicht mehr hörst, was die Kinder sagen weißt du schon, was sie meinen, oder?


    Ich fürchte, ein dauerhaft negativen Grundgefühl habe ich... allerdings gibt es immer wieder mal Tage wo es besser ist, das ist vor allem im bdU gekommen. Dieses Verantwortungsbewusstsein, das und das will ich heute schaffen mit den Sus..es ist öfter da als am Anfang.


    Dann komme wieder zu diesem Punkt zurück: DU willst mit den Schülern morgen das und das schaffen. Es gibt deine Liebe zum Spanischen und es gibt die Kinder, die du für Spanisch begeistern willst. Scheiß drauf, welche Schulart, jeder kann Spanisch lieben lernen, wenn du von Sonne, abends-draußen-sitzen und Flamenco schwärmst (bzw. dich ehrlich für die Schüler freust, die einen halben spanischen Satz radegebrochen haben :top: )



    Problem ist bei mir wahrscheinlich auch, dass ich meinen Selbstwert stark von meinen Leistungen abhängig mache.

    Das ist nicht "vielleicht auch" ein Problem, sondern das ist dein Problem. Nichts anderes ist Prüfungsangst nämlich. Ich weiß übrigens, wie sichs anfühlt, ich habe 48 Stunden vor der Prüfung nicht geschlafen und war ein Wrack...



    Eine Psychologin sollte übrigens überhaupt nichts raten, sie sollte professionelle Gesprächstechniken anwenden. Genausowenig helfen dir Ratschläge irgendwelcher Foristen ;) . Da ich aber kein Berater bin, sondern Lehrerin und daher alles besser wissen darf:


    Kaufe dir eine MBSR-/ Achtsamkeits-CD und lerne "wahrnehmen, ohne zu urteilen" und "atmen". Es klingt zwar esoterisch ist aber letztlich eine Art Meditation um zu lernen, wieder zu sich selbst zu finden. Erst wenn du dich selber wieder richtig spürst, kannst du dich wieder auf die Schüler konzentrieren und die Prüfer im hinteren Teil des Zimmers ausblenden. Es ist keine Entspannungsmethode, die man im Panikfall eh nicht anwenden kann, sondern Achtsamkeit -regelmäßig geübt- verhindert neue Angstanfälle.

  • der Druck und die Anforderungen im Ref sind doch gleich, egal welche Schulform

    Vielleicht gleich hoch, aber nicht identisch. Ich kann ja nur für das berufliche Schulwesen sprechen, aber selbst ja ist es ein großer Unterschied, je nachdem, ob ein Referendar z.B. in der Berufsvorbereitung oder in einer Fachschule für Betirebswirtschaft eingesetzt ist.

Werbung