Berufstätige Frauen schaden ihren Kindern doch nicht...

    • Offizieller Beitrag

    ... und das steht sogar in der FAZ und wurde von der Konrad Adenauer - Stiftung herausgefunden...


    Man kommt ja aus dem Staunen gar nicht mehr raus!

    Oh, und:

    Zitat

    Nach der aktuellen Shell-Jugendstudie wünschen sich nur noch 57 Prozent der männlichen Jugendlichen eigene Kinder, 2010 waren es noch 71 Prozent. Bisher sagte die demographische Forschung, dass in Ländern, in denen egalitäre Rollenbilder vorherrschen und Frauen Familie und Beruf gut vereinbaren können, mehr Kinder geboren werden. Wenn das so bleiben soll, kommt wohl auf die jungen Frauen einige Überzeugungsarbeit zu.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Was habe ich schon für Diskussionen zu diesem Thema geführt...als wären wir in den 50ern!
    Mein eigenes Lieblingsargument ist immer: Welches Frauenbild wollen Mütter ihren Töchtern (und irgendwie ja auch Söhnen) vorleben? Warum soll eine Tochter gut in der Schule sein und einen Beruf anstreben, wenn sie später sowieso zuhause ist?

  • Eigentlich müsste man noch eins draufsetzen:
    Berufstätige Väter schaden den Kindern auch nicht...! Warum müssen sich nur Frauen rechtfertigen, wenn sie arbeiten obwohl das Kind die berühmten 3 Jahre noch nicht erreicht hat, Männer werden aber bewundert, wenn sie Job und Kind unter einen "Hut" bekommen und auch mal früher gehen und das kranke Kind betreuen oder später zum Meeting kommen, weil man das Kind noch abliefern musste?!?!
    Viele Grüße von einer arbeitenden Mutter eines unter 3-jährigen Kindes

  • Eigentlich müsste man noch eins draufsetzen:
    Berufstätige Väter schaden den Kindern auch nicht...! Warum müssen sich nur Frauen rechtfertigen, wenn sie arbeiten obwohl das Kind die berühmten 3 Jahre noch nicht erreicht hat, Männer werden aber bewundert, wenn sie Job und Kind unter einen "Hut" bekommen und auch mal früher gehen und das kranke Kind betreuen oder später zum Meeting kommen, weil man das Kind noch abliefern musste?!?!
    Viele Grüße von einer arbeitenden Mutter eines unter 3-jährigen Kindes

    welcome to patriachat. leider. immer noch.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, dass du mit dem zweiten Zitat das Frauenbild der FAZ wieder geradegerückt hast! Dass immer noch davon ausgegangen wird, dass DIE (also alle) jungen Frauen Kinder haben wollen und deswegen DIE Männer vom Kinderkriegen überzeugen müssen...

    Ich wollte verhindern, dass du gleich ein Abonnement kaufst und dann doch enttäuscht bist ;)

  • Nun, eine berufstätige Mutter heißt ja nicht, dass das Kind dann 60h in der Krippe ist.
    Kann aber. Von daher traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast. Un schon gleich 3x keiner Studie, wo heute dies, morgen das und dann wieder noch was ganz anderes herauskommt.
    Meine Frau arbeitet auch, unsere Tochter (15 Monate) ist trotzdem komplett zuhause.


    Diese ganze Situation ist doch eh total gefühlsüberladen, Vollzeitmuttis gegen arbeitende Mütter und umgekehrt.


    Studien die das belegen, Studien die genau das Gegenteil belegen.


    Am besten ist doch eine herzliche, warme, fürsorgliche Familie. Dann kann das Kind auch in einer mäßigen Krippe sein. Wenn die Krippe dann gut ist, umsobesser.
    Wenn beide sich die Betreuung aufteilen aber das Kind anbrüllen, sich handfest streiten, dann ist das doch genau so schlecht wie wenn beide arbeiten und in der Krippe was schief läuft oder die Eltern dann in den Stunden zuhause alles falsch machen.

  • Am besten ist doch eine herzliche, warme, fürsorgliche Familie. Dann kann das Kind auch in einer mäßigen Krippe sein. Wenn die Krippe dann gut ist, umsobesser.

    Von "Krippen" ist doch da überhaupt nicht die Rede, sondern es geht um Schulkinder, deren Mütter erwerbstätig sind.


    Die Aussagen in diesem Artikel halte ich allerdings für hanebüchen. Zum Beispiel die pauschale Behauptung:"Das Vorurteil, Kinder erwerbstätiger Mütter litten sowohl seelisch als auch schulisch unter Vernachlässigung und unter dem Zeitmangel der Eltern, bestätigte sich nicht." Das halte ich so für absoluten Unsinn, denn Kinder sind Individuen und keine Maschinen, die alle gleich "funktionieren". Es kann sehr wohl Kinder geben und ich behaupte es gibt auch sehr viele, die seelisch und/oder schulisch darunter leiden, dass die Eltern beruflich bedingt viel zu wenig Zeit haben und sich nicht wie erwünscht kümmern können.


    Davon abgesehen ist Erwerbstätigkeit nicht gleich Erwerbstätigkeit. Es gibt sehr viele Mütter, die Teilzeit und nur am Vormittag arbeiten, wenn die Kinder sowieso in der Schule sitzen. Das ist natürlich etwas völlig anderes, als eine Vollzeiterwerbstätigkeit, insbesondere in einem "Karrierejob" mit 12-Stunden-Arbeitstag. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.


    Unsinn ist auch die Behauptung:"Pisa-Daten zeigten hingegen eine höhere Gymnasialquote von Kindern berufstätiger Mütter." Die höhere Gymnasialquote hat nichts mit der Berufstätigkeit zu tun, sondern mit dem Bildungsgrad der Eltern. Eltern mit höherem Bildungsgrad sind allerdings häufiger erwerbstätig und zum Beispiel deutlich seltener von Arbeitslosigkeit betroffen als Eltern mit geringerem Bildungsgrad. Hier werden auch wieder Äpfel mit Birnen verglichen.

  • Zitat

    Bisher sagte die demographische Forschung, dass in Ländern, in denen egalitäre Rollenbilder vorherrschen und Frauen Familie und Beruf gut vereinbaren können, mehr Kinder geboren werden.

    Das stimmt so auch nicht.

  • Von "Krippen" ist doch da überhaupt nicht die Rede, sondern es geht um Schulkinder, deren Mütter erwerbstätig sind.

    Ich gebe zu ich habe den Artikel nicht wirklich gelesen, dachte das ist wieder mal das alte Thema ;)


    Schulkind und Mutter arbeitet nicht? Wo gibt es dass noch, höchstens bei H4, also mit vielen Kindern oder bei reichen Eltern.
    Der ganze Mittelstand muss doch zusehen, dass die Kohle rankommt. Und das Schulkind ist ja weg, d.h. Frau oder auch Mann hat Zeit. Die meisten wollen ja auch arbeiten. So schön und wirklich lieb meine TOchter ist, ich freue mich regelmäßig auf Uni und Nebenjob :)


    Das stimmt so auch nicht.

    Ja, das ist Schmarn, in der ganzen westlichen Welt, also da wo Mann und Frau gleiche Rechte habe sinkt die Geburtsrate.
    Da wo noch das Patriachentum herrscht, also Frau am Herd ist haben fast alle 3-4 Kinder oder mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das ist Schmarn, in der ganzen westlichen Welt, also da wo Mann und Frau gleiche Rechte habe sinkt die Geburtsrate.
    Da wo noch das Patriachentum herrscht, also Frau am Herd ist haben fast alle 3-4 Kinder oder mehr.

    So ganz auch nicht, wenn man nämlich nur die westliche Welt betrachtet, dann gibt es durchauch eine positive Korrelation zwischen Geburtenrate und dem Maße, in dem sich Beruf und Familie vereinbaren lassen.

  • Zitat von Morale

    Schulkind und Mutter arbeitet nicht? Wo gibt es dass noch, höchstens bei H4, also mit vielen Kindern oder bei reichen Eltern.
    Der ganze Mittelstand muss doch zusehen, dass die Kohle rankommt. Und das Schulkind ist ja weg, d.h. Frau oder auch Mann hat Zeit.


    Für die Mittelschicht ist Kohle nicht unbedingt ein Problem. Man kann zum Beispiel von einem Lehrergehalt bestens eine Familie unterhalten.


    Sehr viele Mütter von schulpflichten Kindern sind Teilzeit erwerbstätig. Wenn das Kind morgens zur Schule geht, dann geht auch die Mutter zu ihrer Arbeitsstelle und ist dann mittags wieder zuhause, wenn das Kind von der Schule kommt.

  • Zitat von Trantor

    So ganz auch nicht, wenn man nämlich nur die westliche Welt betrachtet, dann gibt es durchauch eine positive Korrelation zwischen Geburtenrate und dem Maße, in dem sich Beruf und Familie vereinbaren lassen.

    Wo siehst Du das? In Deutschland haben wir die höchsten Geburtenraten in den ländlichen Regionen, wo die Menschen oft eher traditioneller und konservativer leben als in den grösseren städten.


    Interessant ist die Türkei. Der Westen der Türkei ist sehr europäisch-modern geprägt und die Geburtenrate ist dort genauso niedrig wie im übrigen Europa. Je weiter nach in der Türkei nach Osten geht, desto islamischer, traditioneller, konservativer wird dort die Gesellschaft, desto mehr Kinder bekommen die Menschen dort.

  • Ein wirklich tolles Beispiel für demographische Entwicklung ist Frankreich. Dort wurden in den letzten Jahren die Arbeitszeiten verkürzt und die Kinderbetreuung ausgebaut. Die Geburtenrate stieg (2013 höchste Geburtenrate in Europa). Doch in diesem Jahr brach die Geburtenrate ein. Grund: Verschlechterungen in der Elternzeit und in der Betreuung von Kindern.
    Quelle: http://www.spiegel.de/politik/…eneinbruch-a-1061059.html


    À+

  • So ganz auch nicht, wenn man nämlich nur die westliche Welt betrachtet, dann gibt es durchauch eine positive Korrelation zwischen Geburtenrate und dem Maße, in dem sich Beruf und Familie vereinbaren lassen.

    Es gibt natürlich Faktoren die das weiter beeinflussen. Aber diese wirklichen Großfamilien gibt es in unserer Kultur nicht mehr wirklich.

    Für die Mittelschicht ist Kohle nicht unbedingt ein Problem. Man kann zum Beispiel von einem Lehrergehalt bestens eine Familie unterhalten.


    Sehr viele Mütter von schulpflichten Kindern sind Teilzeit erwerbstätig. Wenn das Kind morgens zur Schule geht, dann geht auch die Mutter zu ihrer Arbeitsstelle und ist dann mittags wieder zuhause, wenn das Kind von der Schule kommt.

    Lehrer sind in meiner Welt keine mittelschicht. Vielleicht noch obere mittelschicht, eher Oberschicht.

  • Für die Mittelschicht ist Kohle nicht unbedingt ein Problem. Man kann zum Beispiel von einem Lehrergehalt bestens eine Familie unterhalten.

    wo lebst du? im vogtland oder so? in oberbayern ist das defintiv *nicht* so, außer du möchtest zu viert in einem zimmer hausen. hallo? ich bezweifle wieder mal, dass du wirklich lehrer/sonstwie hier als authentische person unterwegs bist. "kohle" *ist* hier ein problem für die meisten.


    und Morale: lehrer als "oberschicht"? sozologisch betrachtet ist das völliger humbug. warst du schon mal in grünwald oder starnberg? *das* ist oberschicht. lehrer ordnet man der unteren mittelschicht zu, wenn man denn vertikale schichtungsmodelle bemühen möchte.


    abgesehen davon braucht eine frau doch keine begründung oder gar entschuldigung ("wir brauchen das geld"), warum sie vollzeit arbeiten und kinder haben möchte. andere länder schaffen das doch auch, siehe frankreich. soll halt der mann mal teilzeit gehen. "das geht nicht" ist eine ausrede, nicht mehr, nicht weniger.

  • Interessant ist die Türkei. Der Westen der Türkei ist sehr europäisch-modern geprägt und die Geburtenrate ist dort genauso niedrig wie im übrigen Europa. Je weiter nach in der Türkei nach Osten geht, desto islamischer, traditioneller, konservativer wird dort die Gesellschaft, desto mehr Kinder bekommen die Menschen dort.

    Das liegt wohl eher daran, dass es in den ländlichen Gebieten weniger Condom-Automaten gibt ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • wo lebst du? im vogtland oder so? in oberbayern ist das defintiv *nicht* so, außer du möchtest zu viert in einem zimmer hausen. hallo? ich bezweifle wieder mal, dass du wirklich lehrer/sonstwie hier als authentische person unterwegs bist. "kohle" *ist* hier ein problem für die meisten.
    und Morale: lehrer als "oberschicht"? sozologisch betrachtet ist das völliger humbug. warst du schon mal in grünwald oder starnberg? *das* ist oberschicht. lehrer ordnet man der unteren mittelschicht zu, wenn man denn vertikale schichtungsmodelle bemühen möchte.


    abgesehen davon braucht eine frau doch keine begründung oder gar entschuldigung ("wir brauchen das geld"), warum sie vollzeit arbeiten und kinder haben möchte. andere länder schaffen das doch auch, siehe frankreich. soll halt der mann mal teilzeit gehen. "das geht nicht" ist eine ausrede, nicht mehr, nicht weniger.

    Hm ... Ich arbeite in einer mittelgroßen Stadt in Niederbayern (je nach Perspektive mag es auch eine Kleinstadt sein ...), aber gar nicht so weit weg von München. Familie, zwei Kinder, Doppelhaushälfte, die in einigen Jahren abbezahlt ist. Frau ist aus verschiedenen Gründen nicht berufstätig. Ich würde der Aussage, dass man mit einem (Gymnasial-)Lehrergehalt eine Familie unterhalten kann, durchaus zustimmen. Ok, ein mehrwöchiger USA-Urlaub jedes Jahr ist nicht drin ... aber "Kohle" ist für uns eher weniger das Problem ... ich bräuchte mehr Zeit, um sie auszugeben.

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