Abitur Nachprüfung schwerer? Brandenburg

  • Hallo,
    ich befinde mich gerade bei meinem Referendariat in der Ausbildungsunterrichtsphase.
    Leider ist der mir zugewiesen Fachlehrer ein wenig "von der alten Schule".


    Folgendes Problem:
    Eine Schülerin hat sich mir anvertraut, dass es bei ihr Privat schief läuft und sie nicht gut auf die Matheabitur Prüfung vorbereitet ist.
    Sie überlegt nun sich krank schreiben zu lassen und die Prüfung erst am Nachschreibetermin zu schreiben.


    Den Fachlehrer kann ich leider nicht fragen. Stimmt es, dass die Nachprüfungen schwerer sind?
    Oder wurde das Gerücht nur von Lehrern in die Welt gesetzt, die weniger Arbeit mit den Nachprüfungen haben wollen?

  • Ich muss sagen, auf Grund der Formulierungen habe ich hier so ein WENIG meine Zweifel.


    Steckt hinter dir nicht doch eine Schülerin, die nicht gut auf das Matheabi vorbereitet ist und sich nun überlegt, sich krank schreiben zu lassen, aber befürchtet dass das Abi dadurch schwerer wird?


    ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ja. Nicht nur, dass sie schwerer wird, auch die Korrektoren, die wegen jemand, der nicht krank, sondern "taktisch krank" ist, extra einen ganzen zusätzlichen Tag antanzen und sich aufwändigst in mehrere Erwartungshorizonte einarbeiten müssen, gucken extrem genau hin und verschenken keine Punkte.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Steckt hinter dir nicht doch eine Schülerin, die nicht gut auf das Matheabi vorbereitet ist

    Ja, der Eindruck kann tatsächlich durch meinen Post erweckt werden. Es ist aber definitiv nicht so. Das gesamte Referendariat ist eine ziemliche Belastung für mich, es war gestern schon spät... ;)

    Die Nachprüfung wird die Hölle, glaub mir.

    Wurden diese Aussagen jetzt gemacht, weil hinter meinem Account eine Schülerin vermutet wird?


    Letztendlich sollte doch jedem Lehrer eine Nachprüfung lieber sein, anstatt dass er nächstes Jahr einen Schüler erneut durch das Schuljahr schleift.
    Also: Ist diese Nachprüfung wirklich keine reelle Chance?

  • Markus, an deiner Stelle würde ich der Schülerin deutlich sagen, dass du sie in dieser Angelegenheit nicht berätst und dein Entgegenkommen bestenfalls darin besteht, dass du über dieses Gespräch schweigst.


    Einer Schülerin, die einen Referendar mit solch einer Frage belagert, ist auch zuzutrauen, dass sie das nachher rumerzählt und nach ihrer eventuell nicht bestandenen Prüfung richtig unangenehm wird mit Anwalt o.ä.


    Mal abgesehen davon ist es völlig abenteuerlich, Aussagen über die Schwierigkeit der Nachschreibeklausur zu machen. Du kennst die Klausur nicht und weißt schon gar nicht, was genau die Schülerin als "schwer" empfindet.


    Halt dich im eigenen Interesse raus und grenz dich besser ab. Das muss man lernen, sonst trägt man irgendwann Zentnerlasten.

  • Ich kann nur das unterschreiben, was Friesin weiter oben schon geschrieben hat: Die Aufgaben, die mir für die Klasse am geeignetsten erscheinen, verwende ich bei der "normalen" Schulaufgabe / Prüfung. Beim Nachtermin kann also im besten Fall die "zweitbeste" Lösung dran kommen.


    Ganz abgesehen davon: Als Referendar würde ich mir diesen Schuh nicht anziehen (und als fertiger Lehrer auch eher nicht).


    Übrigens: Ich schleife lieber einen Schüler wieder durch ein Schuljahr, als extra eine Abiturprüfung zu erstellen (um bei Deiner Wortwahl zu bleiben), denn das Mitschleifen ist für mich kein extra Arbeitsaufwand, hinter der Erstellung eine Abiturnachprüfung stecken Stunden an Arbeit.


    Und: Natürlich gibt es beim Nachschreiben einer Prüfung eine reelle Chance, sie ist aber evtl. kleiner (und das muss gar nicht an den Prüfungsaufgaben liegen ... z.B. hat der Lehrer bei der Korrektur keinen Vergleich, er sieht also nicht, dass diese Aufgabe auch den guten Schülern Probleme bereitet hätte und wertet deshalb evtl. strenger ... ok, evtl. wertet er vielleicht auch großzügiger, weil er keinen Vergleich hat, aber das Risiko besteht. Außerdem ist es absolut kein Zuckerschlecken, wenn man sich auf den Nachtermin vorbereitet, während alle anderen schon feiern ... ob man dazu dann die Konzentration hat, ist wieder eine andere Geschichte. Ist denn wahrscheinlich, dass es in den paar Wochen, die da dazwischen liegen, privat besser läuft bzw. das, was man jetzt schon versäumt hat, in der Kürze wirklich aufholbar ist?).

  • verwende ich bei der "normalen" Schulaufgabe / Prüfung.


    Wir schreiben in Brandenburg ein Zentralabitur. Daher wird die Nachschreibeprüfung ebenfalls vom Kultusministerium ausgegeben.


    Markus, an deiner Stelle würde ich der Schülerin deutlich sagen, dass du sie in dieser Angelegenheit nicht berätst und dein Entgegenkommen bestenfalls darin besteht, dass du über dieses Gespräch schweigst


    Ihre Frage war einfach nur, ob die Prüfung sich wirklich so sehr von der normalen Prüfung unterscheidet. Die anderen Lehrer geben darauf keine Antwort, da diese sich eben einmal zusätzlich in einen Erwartungshorizont einlesen müssen. Daher dieses künstliche Angst machen.


    Ganz abgesehen davon: Als Referendar würde ich mir diesen Schuh nicht anziehen (und als fertiger Lehrer auch eher nicht).


    Wenn ich sage "also ich habe nochmal bei einem befreundeten Lehrer nachgefragt und diese meinten die Nachschreibeprüfung ist der normalen Prüfung ähnlich" sehe ich nicht wo ich mich da selbst belaste?

  • Sie muss nicht extra von einem Lehrer erstellt werden, sondern liegt bereits jetzt fertig irgendwo im Ministerium.
    Die gesamten Argumente, die dagegen sprechen, werden damit eigentlich hinfällig?

  • Lehrer erstellen Vorschläge für die Prüfung. Das Ministerium wählt aus - und wenn man zur Abwechslung davon ausgeht, dass die Leute im Ministerium auch nachdenken, wählen sie für die normale Abiturprüfung auch die am besten geeignete Aufgabe. Und aus denen, die übrig sind, aber nicht genommen wurden, wird die Nachprüfung erstellt ...

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich sage "also ich habe nochmal bei einem befreundeten Lehrer nachgefragt und diese meinten die Nachschreibeprüfung ist der normalen Prüfung ähnlich" sehe ich nicht wo ich mich da selbst belaste?

    warum hängst du dich so sehr in diese windige Angelegenheit hinein?
    Vorsätzlich "krank zu machen" und das nach Absprache mit einem Lehrer, ist eh schon grenzwertig.
    im Abitur aber gelten noch mal schärfere Regeln.
    Du könntest dich mit Leichitgkeit auf deinen Status als Referendar und damit als Berufsneuling berufen und die Frage abschmettern.
    Lass dieses Mädchen mit dem Oberstufenkoordinator oder mit ihrem Tutor reden.
    Die dürften wesentlich fundiertere Kenntnisse haben.
    Wenn du ihr zu irgendetwas rätst, kannst du in Teufels Küche geraten -- egal wie es ausgeht.


    Mir scheint, dir liegt sehr viel daran, die Schülerin zu beruhigen, dass sie ruhig nachschreiben soll.
    Verbrüderung mit Schülern ist unprofessionell, tut mir Leid, das schreiben zu müssen.

  • Wenn ich sage "also ich habe nochmal bei einem befreundeten Lehrer nachgefragt und diese meinten die Nachschreibeprüfung ist der normalen Prüfung ähnlich" sehe ich nicht wo ich mich da selbst belaste?

    Du sympathisierst ganz eindeutig mit einer Schülerin, die sich - aus welchen Gründen auch immer - vor einer regulären Prüfung drücken will. Das ist ganz einfach unprofessionell. Du bist nicht der abF Deiner Schüler, sondern ihr Lehrer. Mit der Einstellung wird dieser Beruf auf die Dauer definitiv belastend für Dich.

  • Sie muss nicht extra von einem Lehrer erstellt werden, sondern liegt bereits jetzt fertig irgendwo im Ministerium.
    Die gesamten Argumente, die dagegen sprechen, werden damit eigentlich hinfällig?

    Was heißt "dagegen" jetzt?


    Es gibt eine Prüfung, und es gibt eine Nachschreibeprüfung. Die Nachschreibeprüfung ist für Leute, die bei der Hauptprüfung krank waren. Also richtig krank, nicht "zum Arzt gegangen, weil nicht genug gelernt". Du fragst hier, ob du einer Schülerin empfehlen sollst, sich ein ärztliches Attest zu erschleichen.


    Und du meinst im Ernst, es wäre ok, ihr zu sagen: Mach das ruhig, die Nachschreibprüfung ist bestimmt nicht schwerer. Da stimmt einfach die Richtung nicht. Geeignet/nicht geeignet hat mit schwer/weniger schwer eher wenig zu tun: Das ist alles Spekulatius. Ich kann es nicht fassen, dass man über sowas überhaupt ernsthaft nachdenkt.

    • Offizieller Beitrag

    Vorsätzlich "krank zu machen" und das nach Absprache mit einem Lehrer, ist eh schon grenzwertig.


    Mir scheint, dir liegt sehr viel daran, die Schülerin zu beruhigen, dass sie ruhig nachschreiben soll.
    Verbrüderung mit Schülern ist unprofessionell, tut mir Leid, das schreiben zu müssen.

    !!! Hör auf Friesin. Du hast, wenn du nicht selbst Schüler bist, deine Lehrerbrille noch nicht ganz richtig rum auf der Nase.
    Der Schülerin gibtst du das Signal "Bescheißen ist okay" und den Kollegen machst du Arbeit.

    • Offizieller Beitrag

    !!! Hör auf Friesin. Du hast, wenn du nicht selbst Schüler bist, deine Lehrerbrille noch nicht ganz richtig rum auf der Nase.
    Der Schülerin gibtst du das Signal "Bescheißen ist okay" und den Kollegen machst du Arbeit.

    das muss ich jetzt nicht verstehen, oder???

    • Offizieller Beitrag

    Ist das missverständlich? Ich finde deinen Beitrag richtig und wünsche dem Threadersteller, dass er sich ihn zu Herzen nimmt, also auf dich hört. Hab ich doof formuliert?


    edit: oder ist das jetzt so'ne "Satzzeichen retten Leben"-Sache, weil du "Hör auf, Friesin" gelesen hast? :D

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, Meike, habe in deinem Beitrag ein Komma mitgelesen, das dort nicht steht


    "Hör auf, Friesin". Und war entsprechend erstaunt, weil sich dann natürlich auch in der Folge ein völlig anderer Zusammenhang ergibt. Ähem.


    Bin wohl doch schon etwas müde heute, sorry.... :ohh:

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