Organisation Mathematikunterricht in einer Woche

  • Hallo,


    ich habe bald zum ersten Mal eine dritte Klasse im Mathematikunterricht- also 5 Stunden pro Woche Mathe. Nun überlege ich, wie ich den Unterricht am geschicktesten organisiere. Ich dachte an: 1 Stunde Knobelaufgaben oder Fermi, 1 Stunde arbeit im Computerraum am Lernprogramm zum jeweiligen Thema oder nach Themanwahl, 3 Stunden gemeinsam (Einführungen und Wochenplanarbeit).
    Wie organisiert ihr das?


    Danke und liebe Grüße
    Kati

  • Ich weiß nicht wie voll der Lehrplan in Berlin ist, aber in NRW würdest du mit dem Stoff bestimmt nicht durch kommen, wenn du jede Woche nur 3 Stunden am normalen Thema arbeitest. Natürlich sind Sachen wie Knobelaufgaben, Fermi oder auch Computerraum wichtig und motivierend für die Schüler, würden bei dir aber einen sehr hohen zeitlichen Stellenwert einnehmen. Ich habe sowas meistens in den Forder/Förderunterricht ausgelagert oder als seperate Unterrichtseinheit zwischendurch durchgeführt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich vollumfänglich an. Der Berliner Rahmenlehrplan ist bestimmt ähnlich voll wie der in NRW. Ich habe eine leistungsschwache 2. Klasse und dieses Jahr nicht geschafft: Subtraktion zweistelliger Zahlen mit Zehnerübergang, Division mit Rest, Rechnen mit Geld, Messen, weite Teile der Kombinatorik. Ich sehe mit Schrecken der 3. Klasse entgegen, zumal ich schon einmal eine 3. Klasse hatte, die fitter war als meine jetzige und ich massive Schwierigkeiten hatte.


    Ich würde mir an deiner Stelle erst einen Überblick über den Leistungsstand der Kinder und die Lern- und Merkfähigkeit machen. Bei geringem Leistungsstand oder geringer Merkfähigkeit (schlechtes Arbeitsgedächtnis) wirst du relativ lange für grundlegende Rechenfähigkeiten benötigen.

  • Ich schließe mich sillaine und Conni an. Ich habe mit meinen Förderschulkindern als Klassenlehrerin jeden Tag eine Stunde Mathe gemacht, um den wesentlichen Stoff durchzukriegen. Knobelaufgaben gab es in der "Ich-bin-fertig-Kiste" und im Rahmen des Wochenplans/Tagesplans gab es Knobelaufgaben, Fermi-Aufgaben etc. oder auch als eigenes Unterrichtsvorhaben - gerne vor den Ferien. Gerade bei den Förderschüler/innen Lernen musste ich immerzu wiederholen, damit nicht alles wieder vergessen wurde, was man gerade erarbeitet hatte ;)


    Den Computerraum regelmäßig zu nutzen, könnte ich mir hingegen gut vorstellen, wenn tatsächlich für jedes Kind ein Computer zur Verfügung steht. Es gibt zu den Mathebüchern passend die Übungs-CD´s, mit denen kann doch passend zum Thema geübt werden, ansonsten Kopfrechentraining zur Addition und Subtraktion, Einmaleins-Übungsaufgaben, Wiederholung bestimmter Themen etc. Allerdings würde ich das bei einer Grundschulklasse aufgrund der Anzahl der Kinder nicht als einzige Lehrkraft machen wollen (So schnell kann man nicht gleichzeitig an 30 PC´s sein...), sondern nur, wenn ich z.B. das Glück hätte, eine Referendarin mitnehmen zu können oder mir ein paar fitte Mütter mit dazuholen.


    An der GS, die meine Kinder besucht haben, haben z.B. zwei Mütter die Stunde im Computerraum das ganze Schuljahr mit begleitet (es war allerdings nicht nur "Matheunterricht " am PC). Zudem war nur jeweils die Hälfte der Klasse im Computerraum, da sonst nicht alle an die PC´s konnten, die anderen waren solange mit der Lehrerin im Klassenraum und in der nächsten Stunde wurde gewechselt. Das war schon gut, ist aber sicher nicht überall möglich. An meiner jetzigen Schule würde ich wohl keine zwei Mütter finden, die unterstützen könnten, davon ab, gibt es hier leider gar keinen eigenen Computerraum (nur einen in der Nachbarschule, den wir mitbenutzen dürfen -recht umständlich) und auch keine PC´s in den Klassen. So muss ich mir über den Einsatz dieser Medien zumindest keine Gedanken machen ;)

  • Mal vom Rahmenplan und Stofffülle abgesehen, finde ich auch dieses Stückwerkgearbeite nicht so zielfördernd. Warum nicht intensiv mal eine Woche Kominatorik, ein Projekt zum Würfel aus unterschiedlicher Sicht ... Halte ich für nachhaltiger als jeden Freitag Knobeln. Das finde ich sinnvoller innerhalb einer bestimmten Thematik als losgelöst vom Restunterricht.
    Eine ganze Stunde am Rechner ein Übungsprogramm ist auch zu viel für Drittklässler. Ich spreche aus erster Hand, hab eine dritte Klasse und wir haben eine wöchentliche Pc-Stunde, aber nicht innerhalb des MaU. Wir haben Tipptrainer 15-20 min, dann Blitzrechnen oder Antolin oder auch mal Paint oder ein Worddokument ...
    Das Glück ist, ein PC-Raum mit 26 Arbeitsplätzen. Das mit dem Hin-und Her allein als Lehrkraft sehen ich anders. Meine Klasse kennt das seit Klasse 1(da allerdings noch keine komplette Stunde, obwohl wir oft die ganze Stunde im Raum waren, dauerte ja alles) und da war ich auch doppelt gesteckt, aber inzwischen ist das ein Selbstläufer und ich freue mich zusehend über die Selbstständigkeit meiner Schüler am Rechner.

    • Offizieller Beitrag

    PC-Stunde habe ich auch. Anfang des Kalenderjahres als halbe Gruppe zu zweit mit einer Kollegin, inzwischen schaffen sie es alleine (Ende Kl. 2). Wir haben ein Lernprogramm für mehrere Fächer und Klassenstufen, da kann man zwischen verschiedenen Mathe-Formaten wählen, sodass die Kinder im Laufe der Stunde das Übungsformat wechseln, manchmal auch Deutsch und Mathe. Die letzten 15 Minuten dürfen sie dann spielen. (Spiele zur Logik, zur Wahrnehmung und zum Geschicklichkeitstraining mit der Tastatur.)
    Das finde ich durchaus sinnvoll zum Training in Mathe.



    @Cat1970
    Meine vergessen auch sehr sehr schnell. :(

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