Für und wider Homöopathie (Aus dem "Was-bezahlt-die-Beihilfe"-Thread)

  • Ich verstehe gar nicht, warum du dich so aufregst, Karl-Dieter, es zwingt dich doch keiner, zum Homöopathen zu gehen.


    Wen möchtest du denn gerne überzeugen? Diejenigen, denen Dank Homöopathie z.B. eine OP erspart geblieben ist, oder die endlich frei von Schmerzen sind, kannst du nicht überzeugen, die haben ja bereits ihre eigenen Erfahrungen gesammelt. Auch wenn du 1000 Mal "Placebo!" rufst, gesund ist gesund.


    Und diejenigen, die schwerkrank sind und unter den Nebenwirkungen von Medikamenten mehr zu leiden haben, als Menschen aushalten können, die werden ebenfalls alles versuchen, um für sich ein Quäntchen an Lebensqualität zu gewinnen. Nur wer mit Krebs und Chemo zu tun hatte, weiß, wovon hier überhaupt die Rede ist.


    Möge das unsägliche Leid an uns allen vorüberziehen und möge jeder den Arzt für sich finden, der ihm am besten tut.


  • Ich verstehe nicht, was dagegen spricht.

    Ein kleiner Grund, der dagegen spricht: Es ist Geldverschwendung (der Krankenversicherungsbeiträge, privat kann jeder machen, was wer will). Einnoch kleinerer: Man sieht - gerade als Lehrer - seine Mitmenschen nicht gerne Lügengeschichten glauben. Der Hauptgrund: So wie es den Placebo-Effekt gibt (dass einem etwas hilft, weil man daran glaubt), gibt es auch denn weniger oft im Munde geführten Nocebo-Effekt (dass einem etwas nicht hilft, weil man nicht daran glaubt). Der Homöopathieglaube ist ein Symptom für ein Problem mit der wirksamkeitsorientierten Medizin, das natürlich auf diese zurückstrahlt. Allein schon dieses Wort "Schulmedizin", als gäbe es so etwas, drückt ein Misstrauen aus, das deren Behandlungserfolg schmälert. (Falls Klärung nötig ist: Es gibt Medizin, und Nichtmedizin. Wenn es wirkt, ist das Medizin. Dass die Medizin keine exakte Wissenschaft und oftmals schlampig ist, keine Frage. Wir bräuchten bessere Ärzte, nicht mehr Homöopathen.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Das ist übrigens die gleiche Diskussion, die Nathan und seine Haushälterin Daja am Anafng von Nathan der Weise führen: Nathan ist von eienr Reise zurückgekommen, sein Haus hat inzwischen gebrannt, die Tochter Reja ist aber von einem herbeieilenden christlichen Ritter (und das in Jerusalem zu dem Zeitpunkt!) gerettet worden. Allerdings ist Reja davon überzeugt, von einem Engel gerettet worden zu sein, und Daja meint: Was schadet es, wenn sie das glaubt, auch wenn's nicht stimmt, ist doch viel schöner, so von einem Engel gerettet worden zu sein als auf irdischere Weise - Hauptsache sie ist froh und glücklich. Nathan setzt Daja dann auseinander, was das alles schadet, nämlich eine Menge.


    (Und da lesen Kollegen lieber die Maria Stuart, tse.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Und diejenigen, die schwerkrank sind und unter den Nebenwirkungen von Medikamenten mehr zu leiden haben, als Menschen aushalten können, die werden ebenfalls alles versuchen, um für sich ein Quäntchen an Lebensqualität zu gewinnen


    Natürlich. Gerade im Umfeld der Krebserkrankungen tummeln sich da doch einige Leute, die ein Quäntchen mehr an Lebensqualität versprechen. Vermutlich aufgrund der Erleichterung, dass man sich nicht mehr so viele Gedanken an sein doch sehr irdisches Geld machen muss, da es schlichtweg nicht mehr da ist.



    Zitat

    Im 3E-Zentrum in Remshalden schließlich, malerisch im Nordosten von Stuttgart gelegen, wieder der ganze Hokuspokus von Schuld und Sühne. Die „medizinische Leitung“ Elke Tegel, eine blonde Heilpraktikerin, führt mich durch das lichte Haus, zeigt mir den „Innenweltreiseraum“, in dem traumatische Situationen bearbeitet werden, den Raum, in dem „Heilmusik“ abgespielt werde, und auch die beeindruckende Maschine für die „Hochfrequenztherapie“, bei der den Zellen elektrische Energie zugeführt werde. Gesamtkosten: 13.670 Euro für fünf Wochen

    https://correctiv.org/recherch…der-patienten-gefaehrdet/

  • Nur wer mit Krebs und Chemo zu tun hatte, weiß, wovon hier überhaupt die Rede ist.

    Meine Mutter hatte Krebs
    Mein Großvater hatte Krebs
    Meine Großmutter hatte Krebs
    Meine andere Großmutter hatte Krebs
    Meine Tante hatte Krebs
    Mein Onkel hatte Krebs
    Mein Schwiegervater hatte Krebs


    Und das waren nicht irgendwelche kleinen Hautkrebsen die ganz früh entdeckt worden sind, sondern auch so fiese Sachen wie Darmkrebs im Endstadium, Eierstockkrebs & Co.



    Also versuch mir hier bitte nicht zu verklickern, dass ich nicht weiß, wieviel Leid diese Erkrankung über eine Familie bringen kann. Trotzdem ist keiner dieser Personen zu irgendwelchen Quacksalbern gegangen und auch ich selber würde es nicht machen.

  • Ich finde es schön, karl-Dieter und Herr Rau, dass ihr offenbar so gesund seid.
    Und eure Familien auch, nehme ich an.


    Was aber machen Menschen bei chronischen Erkrankungen, bei denen der Arzt auf schulmedizinischem Weg nicht weiterhelfen kann?
    Ich spreche hier z.B. von Neurodermitis oder chronischem Rheuma schon in früher Jugend. Oder Bluthochdruck....


    Hier hat die Medizin bis heute noch immer wenig anzubieten, was hilft. Außer Medikamenten wie Cortison, die die Haut eines Neurodermitis-Patienten massiv schädigen und insbesondere Kinderhaut noch anfälliger für den nächsten Schub machen, Schmerzmedikamente für Rheuma-Patienten, die an Kindern nie getestet wurden und Magen und Nieren schädigen sowie Betablocker und ein paar andere Blutdruckmittel mit horrenden Nebenwirkungen, wenn alle Ratschläge zu einer gesunden Lebensführung keine Abhilfe schaffen.


    Da kann man in den sauren Apfel beißen und das Medikament geben oder man sucht nach Alternativen.


    Bei einem Rheumatiker können das Kältebehandlungen sein, bei einem Neurodermitiker eine hom. Konstitutionsbehandlung und bei einem Bluthochdruckpatienten der Aderlass.
    Ich wünsche euch eine robuste Gesundheit und dass ihr nie in die Bredouille kommt, dass der Schulmediziner euch oder eurem Kind/Partner nicht helfen kann.

  • Muss ich hier ernsthaft die Krebsfälle in meiner Familie aufzählen, damit ich mitreden darf? Ernsthaft? Wirklich? Auch nach wiederholtem Nachdenken, falls das nicht schon zuvor geschehen ist? (Mutter, Tante, Onkel, Tante, Schwiegermutter.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Um Himmels Willen, wieso muss eigentlich alles hier erbittert zerredet werden? Niemand muss hier seine familiären Leiden auflisten. Was ich damit sagen wollte, war: wer um die Nebenwirkungen der Chemo weiß, kann vielleicht nachvollziehen, dass Menschen sich nach Alternativen oder ERGÄNZUNGEN umsehen. Abgesehen davon, dass homöopathische Medikamente für ein paar Euro zu haben sind, auch wer Zigtausende für einen Quacksalber ausgeben mag, soll das doch bitte tun dürfen.


    Ich kann mich ja auch über alles aufregen, bis ich platze aber bei diesem Thema verstehe ich nicht, was die Überzeugungsversuche sollen. Hätten Wissenschaftler ein Allheilmittel für irgendwas gefunden, könnte ich das verstehen. Wer hier also den ultimativen Tip hat: her damit.
    Ich sehe aber ausschließlich nur Hilflosigkeit. Das betrifft im Grunde alle Krankheiten, selbst die Wahsninnsentdeckung Penicillin ist bald hinfällig, weil multiresistente Keime etc. Es gibt keine Wunderheiler. Und deswegen kann nur jeder für sich den Weg gehen, den er gehen muss, um mit Krankheit und Schmerz umzugehen.

  • Noch zur Beweisführung: Der Beweis in Bezug auf die hom. Medikamente in ihrer Wirkung auf Tumore ist für dich nicht erbracht, weil er noch einmal mehr hätte erbracht werden müssen. Es darf halt nicht sein, was deiner Meinung nach nicht sein darf.


    Zum Aderlass : http://www.daserste.de/informa…-wie-wissen/blut-124.html
    Da kommt nun natürlich, dass der genannte Proband gleichzeitig seine Lebensführung veränderte. Im Moment laufen diesbezüglich Studien in Berlin, die die Probanden hoffentlich nur nach einer vorherigen Lebensveränderung ohne Wirksamkeit aufnehmen (aber dann könnte sich ja die Lebensveränderung erst spät auswirken...)


    So kann man jede Studie auseinandernehmen, auch solche zu Medikamenten, die in der Regel weder an Frauen noch Kindern getestet werden, so dass der Arzt nur aufgrund des Körpergewichtes die Dosis schätzen kann. Ob Hormone o.ä. zur Veränderung von Wirksamkeit führen, weiß man bei den meisten Medikamenten gar nicht. Auch der Arzt nicht.


    Ich kümmere mich um SuS mit chronischen Krankheiten - viele leiden und manche finden Hilfe auf alternativen Wegen. Aber dann war es sicher nur die Psyche, gelt?

  • Mensch, Karl-Dieter, du hast wirklich wenig Ahnung - die Kältebehandlung bei entzündlichen Vorgängen ist zwar eine alternative Heilmethode, die aber mittlerweile klinisch anerkannt ist:
    http://www.rheumazentrum-heide…ilder/kaeltetherapie.html


    Und was empfiehlst du denn bei Neurodermitis oder Bluthochdruck außer den von mir genannten Präparaten?


    Zur Durchführung von Studien mit klassischer Hom. lässt sich leider nur sagen, dass es keine gibt - das kommt einfach daher, dass bei einem Krankheitsbild eben nicht ein Mittel zum Einsatz kommt, sondern verschiedene. Mittel, Dosierung und Zwischenmittel sind bei jedem Patienten individuell und sich verändernd. Daher sind klassische klinische Studien eben nicht machbar, da die Grundannahmen: selbe Erkrankung, selbes Medikament, für alle gleiche Dosierung nie zutrifft (außer eben bei Banerji, aber ihr habt ja schon geschrieben, dass euch das nicht reicht).


    Ergo: Die Wirkung von hom. Medikamenten konnte noch nie widerlegt werden. Sie stützt sich darauf, dass in Hochpotenzen mit aktuellen labortechnischen Mitteln keine Moleküle des Stoffes nachgewiesen werden können.
    Das bedeutet im Umh´kehrschluss aber keineswegs, dass eine Wirksamkeit widerlegt ist.

    • Offizieller Beitrag

    Dagegen spricht: Dass sämtliche von dir angesprochenen Effekte auch auftreten, wenn man die Globulis durch Tic-Tacs austauscht. Daher muss ich dem Patient aber kein esoterisches Geschwurbel in Kombination mit 1g Zucker für 14,99 EUR andrehen.

    Doch! Weil niemand an TicTacs für 99 Cent die Großpackung glaubt! Aber sehr wohl an "doller Name-ium" in medizinisch aussehenden Döschen, begleitet von genauen Einnahmevorschriften. Dann achtet man auf sich und tut was für sich ...und dann passieren im Körper wirklich Dinge. Und was auch wirklich wirkt, ist das lange Gespräch der Homöopathen mit ihren Patienten. Sagt dir jeder gute Hausarzt: die Gesprächsmedizin ist unglaublich wichtig und wird in der Schulmedizin unterbezahlt. Der Mensch will sich nicht abgefertigt wissen. Verstanden werden, zugehört bekommen - das senkt den Adrenalinspiegel, lässt das Herz ruhiger schlagen, setzt Serotonin frei und senkt das Cortisol. Alles gut für einen. Ich wünschte, dass die Gespräche mit dem Hausarzt oder Spezialisten genauso gut bezahlt würden wie die Gerätemedizin und OPs. Dann müssten nicht so viele Menschen zum Heipraktiker oder Homöopathen, oder meinten dahin zu müssen.


    Von daher hat diese Richtung ihren Platz. Nur nicht bei Dingen, die dringend ins Krankenhaus gehören. Da bitte, bitte nicht.


    Zu der unsäglichen Studie hatte ich im anderen thread auch schon was verlinkt.


    Zitat

    Wir bräuchten bessere Ärzte, nicht mehr Homöopathen

    That about sums it up.

  • Heilpraktiker und Homöopathie sind in Deutschland nur so erfolgreich, weil Hitler billigen Ersatz für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Ärzte gebraucht hat und die Ausbildung von richtigen Medizinern viel Zeit und Geld gekostet hätte. Ist halt einfach billiger und wen stört's schon ob es wirkt.


    Als Gegenmaßnahme zur Homöopathie kann ich übrigens was empfehlen, was schon erfolgreich gegen Krebs (allerdings in den 20er/30er Jahren bevor es wirksame Chemotherapeutika gab) und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wurde: Hochdosiertes Vitamin-D um den Spiegel im Blut auf das Niveau von Naturvölkern anzuheben. Kombiniert mit Vitamin K2 gibt es quasi keine Nebenwirkungen, es ist ein tatsächlicher Wirkstoff drin und wenn man es in den Niederlanden kauft ist es sogar billiger als jedes Globulipäckchen. Gibt es sogar in vegan, laktose- und glutenfrei, für die Aluhutfraktion. :)


    So und jetzt mal richtig medizinisch: Was wird hier eigentlich für ein bodenloser Schwachsinn erzählt, dass die Medizin keine Möglichkeiten gegen diverse Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Neurodermitis, etc.) hätte? Immunsuppressiva sind hier selbstverständlich hochwirksam (allerdings wird dadurch das gesamte Immunsystem eingeregelt, was mäßig prickelnd ist), TNF-Alpha-Blocker, RNA-Interferenzbehandlung, monoklonale Antikörper...
    Schweineteuer, zugegeben, aber deutlich wirksamer als Homöopathie (Wirkung halt größer als Placebo).


    Zitat

    Die Wirkung von hom. Medikamenten konnte noch nie widerlegt werden. Sie stützt sich darauf, dass in Hochpotenzen mit aktuellen labortechnischen Mitteln keine Moleküle des Stoffes nachgewiesen werden können.
    Das bedeutet im Umh´kehrschluss aber keineswegs, dass eine Wirksamkeit widerlegt ist.

    Homöopathie zu widerlegen ist ganz einfach: Randomisierte Doppelblindstudie. Gibt es übrigens auch zu Akupunktur, dabei ist rausgekommen, dass man bei chronischen Schmerzen einfach zufällig Nadeln in die Haut ballern kann, anstatt in die traditionellen Punkte, hilft genauso gut (GERAC-Studien).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • die Kältebehandlung bei entzündlichen Vorgängen ist zwar eine alternative Heilmethode, die aber mittlerweile klinisch anerkannt ist:
    rheumazentrum-heidelberg.de/fu…ilder/kaeltetherapie.html

    Es gibt hier noch keine vernünftigen Studien zu, es gibt Indizien, aber noch keine wirklich aussagekräftigen.


    Wenn hier eine Wirksamkeit belegt ist, dann ist es Medizin. Punkt.


  • So und jetzt mal richtig medizinisch: Was wird hier eigentlich für ein bodenloser Schwachsinn erzählt, dass die Medizin keine Möglichkeiten gegen diverse Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Neurodermitis, etc.) hätte? Immunsuppressiva sind hier selbstverständlich hochwirksam (allerdings wird dadurch das gesamte Immunsystem eingeregelt, was mäßig prickelnd ist)

    Bodenloser Schwachsinn ist es, zu behaupten, die Schulmedizin hätte Heilerfolge. Natürlich gibt es Medikamente gegen alles Mögliche. Diese lindern im besten Falle Symptome, von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen. Was du als "nicht prickelnd" abtust, kann für Patienten lebensgefährlich sein, ruft im günstigeren Falle neue Symptome hervor.


    Schau dich mal in einem Rheumaforum um, was denkst du, warum Menschen mit chronischen Schmerzen ernsthaft über Suizid nachdenken? Ich erkläre es dir kurz: das Leben mit Schmerzen ist die Hölle. Und hätte die Wissenschaft eine Lösung, bräuchtest du nicht grantig werden, die Beweise lägen dann einfach auf der Hand.


    Was wisst ihr eigentlich genaues darüber, warum es den Placeboeffekt überhaupt gibt?
    Auch Einbildung? ;) Der Mensch ist ein bisschen komplexer, als Beinbruch-> Gips drum.
    Aber wie gesagt: wer dem Onkel Doktor grenzenlos vertraut ist gut dran, kein Grund irgendwem irgendwas ausreden zu wollen.

  • Hallo,


    weißt du eigentlich, was Placebo bedeutet? In einer Medikamentenstudie wird immer das neue Medikament, ein altbewährtes (so existent) und ein Placebo getestet. Dabei wissen weder Behandler noch Patient, wer was bekommt (doppelt verblindet), außerdem randomisiert, d.h. die Teilnehmer werden zufällig und nicht nach vorher festgelegten Kriterien auf die drei Medikamentenarten verteilt. Wirkt das Präparat nun signifikant besser als das Placebopräparat, spricht man pharmazeutisch von einem Medikament. Durch die Randomisierung, die Doppelverblindung und ein sorgfältiges (weil valide, reliabel und objektiv angelegt) Studiendesign wird ein Präparat zum Medikament. Homöopathika erfüllen dies nicht, in nach wissenschaftlich durchgeführten Studien wirken sie eben nicht besser als Placebo.
    Den Placeboeffekt als solchen sollte man übrigens niemals unterschätzen (genausowenig wie seinen Bruder, den Noceboeffekt).
    Homöpathie etc. ist so lange nicht gefährlich wie es um harmlose spontan selbst ausheilende Krankheiten geht. Leider (und da packe ich mir ls NWT-Lehrer an die eigene Nase) ist Wissenschaft heute so komplex, dass ohne Vermittlung von oder der Bereitschaft sich intensiv in die wissenschaftliche Arbeitsweise und die entsprechende Wissenschaftstheorie (Popper und co.) , es ein leichtes ist, in pseudowissenschaftliche und sich den Anschein der Ganzheitlichkeit (das klingt doch super! Besser als Symptombehandlung) und Menschlichkeit (Ich habe Zeit für Sie - für 50 € die Stunde) Gedankenkonstrukten zu verlieren.


    Sunrise


    *geschrieben mit einem vor sich hinspinnenden Handy

  • Aha - wenn Naturheilmittel wirksam sind heißt es plötzlich Schulmedizin....
    Und die Tipps zur allgemeinen Gesundheitsverbesserung bei Bluthochdruck habe ich angesprochen, aber was machst du, wenn du das alles tust und der Blutdruck bleibt hoch?


    Die Medikamente, Valerianus, haben eben teilweise sehr starke Nebenwirkungen - bei Kindern sind Immunsuppressiva ein echtes Problem und erhöhen das Krebsrisiko für den Patienten. Einige Alphablocker ebenso. Das willst du mir als wirksame Therapie verkaufen? Leukämie als Folge der Behandlung von Rheuma?


    Ihr macht es euch zu einfach - Naturvölker im Amazonasgebiet haben schon lange wirksame Gifte und Kombipräparate hergestellt, bevor wir Labore kannten. Einfach durch Erfahrung. Ist Curare in Kombi mit Koffein deswegen nicht wirksam?
    Warum müssen wir technikgläubigen Europäer alles über Bord werfen, was Generationen vor uns durch try and error und gesunden Menschenverstand an Therapien erdacht und getestet haben?
    Herr Rau, dazu fällt mir literarisch Homo Faber ein - das absolute Vertrauen in Technik und das Ausblenden der Menschlichkeit und der Erfahrung führen hier nicht zum Erfolg.


    Noch mal zur Homöopathie: Eine klassische klinische Studie ist hier nicht durchführbar, das widerspricht dem Prinzip der Hom., das individuell ist!
    Individualität hat in einer klassischen Studie nichts zu suchen.

Werbung