Probleme im Orientierungspraktikum

  • Hallo,


    jetzt ins 3. Semester kommend, studiere ich Deutsch und Geschichte auf Lehramt, schon immer mein Traumberuf.


    Zurzeit bin ich in einem so genannten Orientierungspraktikum im 3. Semester Bachelor. Das heißt, ich muss in einer Schule 6 Wochen lang die Schüler beobachten und dabei eine bestimmte Fragestellung analysieren. Der Vorteil/Nachteil ist, dass diese Schule meine ehemalige Schule ist, da diese die Einzige war, die mich aufnahm.


    Nun bin ich seit fünf Wochen im Praktikum in einer ISS (Integrierte Sekundarschule) und habe die meiste Zeit hinten, oder auch mal vorne, gesessen. Ich durfte zwei Stunden selbst in der Klasse meiner Mentorin leiten. Dort ging es auch einigermaßen gut, die Schüler applaudierten. In der zweiten Stunde, die ich leiten durfte, waren die Schüler unruhiger, weil meine Mentorin nicht im Raum war, sondern ein anderer Lehrer. Nur didaktisch war es eben nicht ganz stimmig (zu meiner Verteidigung, ich hatte noch kein Seminar in Didaktik).


    Heute kam eine Lehrerin auf mich zu, die mich noch von damals kannte. Sie meine, sie habe den Auftrag von zwei anderen Lehrern bekommen, bei denen ich im Unterricht sitze, mir zu sagen, dass ich nicht geeignet für den Lehrerberuf sei. Ich hätte keine Ausstrahlung. Die Schüler müssten leise sein, wenn sie mich als Praktikanten sehen. Dennoch soll ich es niemanden weitererzählen, meinte sie.


    Ich bin nun ziemlich frustriert aufgrund dieser harten Kritik, obwohl ich bei der Lehrerin, die mir das sagte, ich noch nie im Unterricht saß. Sie kennt mich eben von früher.


    Wie soll ich nun mit dieser Kritik umgehen? Ist der Lehrerberuf überhaupt das Richtige für mich dann?

  • Hallo,


    deine Frustration kann ich nachvollziehen. Es wäre jedoch vermessen, dir hier in Beantwortung deiner für die berufliche Zukunft entscheidenden Frage die Eignung für den Lehrerberuf zu bestätigen oder abzusprechen.


    Für die Unruhe der Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtsstunde kommen verschiedene Ursachen infrage, ihr Verhalten kann sicherlich nicht lediglich mit der Abwesenheit einer bestimmten Lehrperson erklärt werden.


    Die Anforderungen an die Kompetenzen einer Lehrkraft sind genauso vielfältig wie Faktoren, die eine Eignung für den Weg in den Schuldienst mit seinen freudvollen und herausfordernden Aufgaben begünstigen. Spontan fallen mir folgende Aspekte ein: Freude am alltäglichen Umgang mit Kindern, Jugendlichen und/oder jungen Erwachsenen, ihrer Persönlichkeitsentwicklung, Bildung, Förderung und Erziehung, Interesse an pädagogischen Aufgaben und Fragestellungen, Verantwortungsbereitschaft, Affinität zu Fachwissenschaften und Fachdidaktiken, eine ausgeprägte Reflexionsfähigkeit, Bereitschaft zu Fortbildung und Innovation sowie zu Kooperation und konstruktiver Mitarbeit im Team, Geduld, Flexibilität und Belastbarkeit. Die Kolleginnen und Kollegen in diesem Forum könnten diese Aufzählung ergänzen.


    Ein Blick in das Berliner „Gutachten über den Ausbildungsstand“, welches die Schulleitung und die Seminarleitungen gegen Ende des Vorbereitungsdienstes ausstellen, zeigt die Anforderungen und Erwartungen.


    Zuletzt möchte ich noch einige grundsätzliche Gedanken mit auf den Weg geben.
    Menschen entwickeln sich in ihrer Persönlichkeit – auch in ihrer Wirkung auf andere („Ausstrahlung“), Persönlichkeitsmerkmale können reifen.
    Im Leben gibt es immer mehrere Wege, an Abzweigungen gilt es, Entscheidungen zu treffen, man kann einen Weg weitergehen, zurückkehren, einen anderen Weg einschlagen, vom Weg abkommen, eingetretene Pfade verlassen und Umwege gehen.


    Vielleicht besteht die Möglichkeit, demnächst weitere Schulpraktika zur selbstkritischen Überprüfung zu nutzen.


    Alles Gute!

  • Wie soll ich nun mit dieser Kritik umgehen? Ist der Lehrerberuf überhaupt das Richtige für mich dann?

    Zum einen Ohr rein, zum anderen raus! Wenn gestandene Kollegen nicht in der Lage sind, einen Orientierungspraktikanten persönlich und begründet entsprechend zu beraten, ist in der Regel nicht viel von ihnen zu halten. Ob der Lehrberuf "das Richtige" für dich ist, wird dir hier unbesehen keiner sagen können.

    Der Vorteil/Nachteil ist, dass diese Schule meine ehemalige Schule ist, da diese die Einzige war, die mich aufnahm.

    Das ist definitiv ein großer Nachteil. Viele Kollegen werden dich weiterhin in der Schülerrolle sehen und entsprechend mit dir umgehen. Für dich selbst wird es so schwieriger sein (gerade im Praktikum, wo man noch viel "hinten drin" sitzt) die Schülerrolle zu verlassen. Du wirst ja sicher nochmals ein (längeres?) Praktikum machen müssen. Versuche es in deinem eigenen Interesse an einer anderen Schule zu machen. Selbst, wenn es unbequem ist.

    Sie meine, sie habe den Auftrag von zwei anderen Lehrern bekommen, bei denen ich im Unterricht sitze, mir zu sagen, dass ich nicht geeignet für den Lehrerberuf sei. Ich hätte keine Ausstrahlung.

    Wenn du mit der Ausbildung fertig bist, wirst du als Lehrer sehr schnell lernen, dich von der Meinung anderer über dich unabhängig zu machen. In der Ausbildung geht das nicht so gut, da du ja von unterschiedlichen Leuten beurteilt werden musst. Ich habe das so gelöst, dass ich es halt so gemacht habe, wie mir gesagt wurde und mir selbst meinen Teil dabei gedacht habe... Heute mache ich vieles anders.


    Wie ich oben schon sagte, auf die Kritik der Kollegin, die sich als Sprachrohr "benutzen" ließ (kill the messenger...), würde ich keinen Pfifferling geben. Wenn du mutig genug bist, sprich doch mal deine Mentorin darauf an, was sie dazu meint.

    Die Schüler müssten leise sein, wenn sie mich als Praktikanten sehen.

    Das soll ein Witz sein?! ^^ Meinte sie das Ernst?! Wie hast du es denn erlebt beim Hospitieren. Da hast du ja gestandenen Kollegen zugeschaut. Waren da die Klassen immer "ruhig"? Wenn ja, ist das überhaupt wünschenswert? Lernen die Schüler so etwas? Wenn man bei mir in den Unterricht kommt, denkt man erstmal, das Chaos ist ausgebrochen. ;) Gehört aber zu meinem Unterrichtskonzept.

    Sie kennt mich eben von früher.

    Genau das meinte ich oben. Sie sieht dich definitiv noch in der Schülerrolle und meint vermutlich, dir "etwas Gutes zu tun" indem sie dich "aufklärt"...


    Noch ein paar generelle Sachen, die mir aufgefallen sind:

    • Du sagst, Lehrer war schon immer dein Traumberuf. Vielleicht kannst du diese (wenn auch in meinen Augen unangemessene) Kritik zum Anlass nehmen, nochmals in dich zu gehen. Warum möchte ich Lehrer werden? Wie stelle ich mir den Job vor? Wie fühle ich mich vor der Klasse? Hat mir das Unterrichten (und das, was damit zusammenhängt, Unterrichtsvorbereitung, etc.) Spaß gemacht?
    • Einen Orientierungspraktikanten eine komplette Unterrichtsstunde übernehmen zu lassen, finde ich schon ein starkes Stück. Und dann noch in einer Klasse, die sich offenbar dafür nicht eignet... Ich habe auch schon Orientierungspraktikanten betreut. Die haben in erster Linie sehr konkrete Hospitationsaufträge bekommen und durften, je nachdem wie weit sie schon waren, Teile der Stunde halten, mal einen Einstieg, mal die Hausaufgabenbesprechung, mal eine Übungsphase, aber NIE eine komplette Stunde.
    • Es gibt tatsächlich Lehrer, die sich sehr schwer tun und bei den Schülern einen sehr schweren Stand haben. Das hat aber meiner Erfahrung nach ganz unterschiedliche, individuelle Gründe. Ein Kollege, zum Beispiel, ist einfach sehr ungepflegt. Lange, fettige Harre, Bart kompletter Wildwuchs, verfärbte, ungepflegte Zähne, zudem ist er leicht adipös und zieht sich nicht entsprechend an, seine Hemden sind ihm einfach zu klein geworden. Ein anderer Kollege verteilt sehr gerne "Chancen". Schülern, die ihm nicht passen, würgt er eine 5 nach der anderen rein. Seine Lieblingsschüler hebt er in den Himmel. Eine weitere Kollegin (ich komme sehr gut mit ihr klar!) gibt sich die allergrößte Mühe, möglichst streng zu sein, hart durchzugreifen, ihre Notengebung ist meines Erachtens sehr angemessen, wird aber durch ihr "Auftreten" durch die Schüler viel kritischer gesehen als meine. Wobei meine nicht groß anders ist als ihre... Nur, es kommt halt eben anders an.

    Was ich dir so als kleines Fazit mitgeben kann. Hake dieses Orientierungspraktikum ab. Bemühe dich darum, dass deine nächste Praktikumsstelle NICHT an dieser Schule ist. Nutze die Zeit im nächsten Praktikum um dir gezielt Feedback von Schülern zu holen. Gehe bis dahin nochmal in dich und hinterfrage deinen Berufswunsch. Jetzt eine Entscheidung zu treffen à la "Ich schmeiße das Lehramtsstudium und setze mich nach Chile ab", fände ich sehr verfrüht.

  • Vielen Dank für die aufmunternden Worte.


    Natürlich würde ich gerne die Lehrer ansprechen, die ihr das in Auftrag gegeben haben. Dennoch möchte ich nicht ihr Vertrauen missbrauchen, da sie ja meinte, ich solle es niemanden weitererzählen. Komischerweise habe ich mit der einen Lehrerin sehr guten Kontakt gehabt, und lange mit ihr darüber geredet, wie es ist, Lehrer zu sein. Daher verwundert es mich stark.


    Ich habe mit meiner Mentorin gesprochen, da mich das alles ziemlich geplättet hat, und sie war völlig entsetzt. Es ginge nicht, dass man mir die Kritik nicht persönlich sagt und dann jemanden vorschickt, mit dem ich gar nichts zu tun habe. Sie meinte, ihr ist aufgefallen, dass ich eben etwas lustlos wirke, dass es so aussehe, als ob ich nur darauf warte, dass dieses Praktikum vorbei ginge. Außerdem wirke ich eben verschlossen.


    Jedoch ist das nicht der Fall: In den meisten Fächern habe ich wirklich viel Spaß, besonders, wenn ich Schülern helfen darf.


    Von meiner Uni habe ich eben eine klare Beobachtungsaufgabe bekommen und uns wurde gesagt, dass wir quasi nichts machen dürfen außer zuschauen.


    Dass ich unterrichten durfte, habe ich meiner Mentorin zu verdanken. Da es mein Wunsch war. Sie meinte, dass ich anfangs in der Unterrichtsstunde etwas unsicher wirkte, aber mich dann Schritt für Schritt steigerte und selbstsicherer wirkte.


    Schließlich sagte sie, als Praktikant sollte man selbst sehen, ob es einem Spaß macht, Unterricht zu planen, zu unterrichten, ob man trotz Unterrichtsstörungen am nächsten Tag wieder in die Schule geht. Es sei zudem mutig von mir, dass ich mit ihr das Gespräch gesucht habe und die Kritik hinterfrage.


    Also vieles ähnelt dem, was auch ihr sagt.


    In den meisten Klassen, in denen ich war, haben die Lehrer erstmal fünf Minuten gebraucht, dass die Klasse ruhig wird. Dass mich einige Lehrer noch als Schüler sehen, stimmt leider. Auch wenn mich einige nicht mehr erkennen ;)


    Das nächste Praktikum folgt, soweit ich weiß, erst wieder im Master. Aber dann definitiv länger. Ich hätte mir gerne Feedback von Schülern geholt, aber leider war niemand dazu bereit, etwas zu sagen.

  • Hallo Rehrer,


    im Vielem stimme ich MrsPace zu, insbesondere darin, dass es eine Frechheit ist dir sowas "ausrichten" zu lassen, sodass du keine Chance hast nach den Gründen für diese Bewertung zu fragen. Dass du dies mit deiner Mentorin zumindest teilweise hast nachholen können, ist toll - ich ziehe meinen Hut vor dir, weil du dich in dieses sicher etwas unangenehme Gespräch gewagt hast und entsprechend konstruktiv mit der Kritik umgehst. Das ist eine wichtige Eigenschaft für Lehrer (insb. im Referendariat).


    Allerdings würde ich die Kritik nicht komplett abtun ("hier rein, da raus"), denn was da angesprochen wird, nämlich der Aspekt Lehrerpersönlichkeit, kann später enorm wichtig werden. Wenn du eine Trantüten-Ausstrahlung hast, die wirkt als hättest du null Bock auf den Beruf, oder wenn du extrem unsicher wirkst, kann das enormen Einfluss auf deine Bewertung im Ref haben und dir das Leben sehr unangenehm machen. Daher finde ich es gut, dass - da dieser Eindruck wohl bei zumindest 2 Lehrern (Mentorin und mysteriöser Ausrichter) aufgekommen ist - er dir auch rückgemeldet wird. Ich rate dir dir zu überlegen, woher dieser Eindruck stammen könnte - hast du wirklich wenig Spaß an dem Beruf, oder evtl. nur an dem Praktikum (ich weiß selbst noch wie langweilig das Hospitieren im Praktikum war, und dass man magels Kontakten in Pausen im Lehrerzimmer eher "abhängt" und wenig aktiv ist/wirkt...)? Fühlst du dich im Großen und Ganzen wohl vor der Klasse (etwas Aufregung ist bei den ersten Unterrichtsversuchen völlig normal; absolutes Unwohlsein und es nur hinter dich bringen wollen eher nicht so)? Meinst du, einen gewissen Draht zu den Schülern zu haben (nicht im Sinne von "bester Freund sein", sondern im Sinne von sympathisch finden, gern bei ihnen sein, sprechen sie dich auch mal an um z.B. Fragen zu stellen)?


    Zu erwarten, dass Schüler leise würden wenn sie einen Praktikanten sehen ist übrigens wirklich lachhaft. Die wissen genau, dass du noch kein Lehrer bist, sie nicht benotest, unerfahren und daher unsicher bist was Sanktionen angeht, und nutzen das natürlich gern mal aus um sich eine entspanntere Stunde zu machen als bei ihren wirklichen Lehrern. Als Praktikant ist man einfach noch keine Respektsperson für Schüler (ich bilde mir hier mal ein, dass wir das als Lehrer seien 8) ), weshalb es normal ist, dass sie in Abwesenheit ihrer eigenen Lehrkraft unruhiger sind.


    Viel Erfolg beim Rest deines Praktikums. Und behalte unbedingt diesen konstruktiven Umgang selbst mit wenig konstruktiver Kritik bei, der ist wirklich Gold wert!

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Natürlich würde ich gerne die Lehrer ansprechen, die ihr das in Auftrag gegeben haben. Dennoch möchte ich nicht ihr Vertrauen missbrauchen, da sie ja meinte, ich solle es niemanden weitererzählen.

    Tut mir leid, aber das verstehe ich gerade nicht so ganz. Ich denke, sie ist von diesen Kollegen beauftragt worden, inwiefern wäre es denn dann "weitererzählen"? Die beiden werden doch wohl wissen, was sie dir haben ausrichten lassen? Uns sollten es ja wohl aushalten können, wenn du sie darauf ansprichst! Vermutlich sollst du es nur nicht im übrigen Kollegium erzählen (das würde ja auch kein gutes Licht auf die besagten Kolleginen selbst werfen....)
    Also wenn du das möchtest und dir zutraust, kannst du natürlich mit den beiden reden!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Also ich empfinde das ganze Vorgehen dort auch als sehr merkwürdig... Grad am Anfang ist man doch erstmal dort, um zu beobachten, um den Rollenwechsel von Schüler- zu Lehrersicht zu vollziehen, usw... Da kann doch niemand erwarten, dass da schon alles passt und läuft. Ich wäre in meinen ersten Praktika nicht in der Lage gewesen, selber eine sinnvolle Stunde zu planen, sondern habe da auch nur mit Hilfe des Lehrers was auf die Beine gestellt.


    Außerdem entwickelt man sich doch auch noch: Als meine Lehrer damals am Ende der Oberstufe hörten, dass ich Lehramt studieren wollte, haben sie mir das auch nicht zugetraut, weil ich zu schüchtern war und kaum geredet habe. Wenn ich das heute meinen Kollegen erzähle, meinen die immer, ich würde sie veralbern, weil sie sich das nicht vorstellen können. Ich habe da aber mehr oder weniger gezielt dran gearbeitet, durch Nebenjobs, in denen ich mit Leuten umgehen musste und durch freiwillige Praktika in den Semesterferien.


    Vielleicht wäre das auch für Dich eine Möglichkeit? Dass Du nochmal an einer anderen Schule ein freiwilliges Praktikum machst und mal schaust, was Du dort für Rückmeldungen bekommst? Eventuell hast Du im Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden, der Lehrer ist, Dich mal mitnehmen könnte und Dir ein ehrliches Feedback gibt?


    Bei uns an der Uni gab es auch eine Stelle, die hat Studenten an Schulen vermittelt. Die haben dann dort nebenher Nachhilfe gegeben, in der Ganztagsbetreuung geholfen, Projekte durchgeführt, usw. Vielleicht gibt es sowas bei Euch auch? Da könnte man über einen längeren Zeitraum mit Schülern und Lehrern zu tun haben, ohne den (Zeit-)druck des Praktikums, kann selber tätig sein und mehr Sicherheit gewinnen.


    Lass Dich vor allem nicht verunsichern. Es ist sicher gut, Kritik nicht einfach nur abzuhaken, sondern anzunehmen und sich zu hinterfragen, aber lass Dir dadurch auch nicht alles "versauen". Wir können hier nicht beurteilen, ob der Beruf für Dich geeignet ist, aber zu so einem frühen Zeitpunkt im Studium, kann eigentlich auch niemand vor Ort wissen, in welche Richtung Du Dich entwickelst.

  • Ich hätte mir gerne Feedback von Schülern geholt, aber leider war niemand dazu bereit, etwas zu sagen.

    Was sollen die auch schon sagen? Was du brauchst, was jeder braucht, der sich weiterentwickeln will, ist Erfahrung. Und allenfalls konstruktive Kritik, was bedeutet, dass anhand objektiver Kriterien sachliche Rückmeldungen erfolgen.


    Das Verhalten der Kollegen ist mir unverständlich und das Gegenteil von konstruktiv. Hak' s ab :)

  • Huhu,


    wollte nochmal kurz antworten.

    Natürlich würde ich gerne die Lehrer ansprechen, die ihr das in Auftrag gegeben haben. Dennoch möchte ich nicht ihr Vertrauen missbrauchen, da sie ja meinte, ich solle es niemanden weitererzählen.

    Dazu schreibe ich unten noch was, beim Zitat von icke.

    Sie meinte, ihr ist aufgefallen, dass ich eben etwas lustlos wirke, dass es so aussehe, als ob ich nur darauf warte, dass dieses Praktikum vorbei ginge. Außerdem wirke ich eben verschlossen.

    Lustlos wirken und lustlos sein ist ein Unterschied. Das als Kritik anzubringen, finde ich nicht in Ordnung. Da kann man doch mal vorher sagen: "Hey, was ist los? Gefällt's dir hier nicht?" etc. pp. Statt solche Dinge "anzunehmen" und dann als Kritik vorzubringen.

    Ich hätte mir gerne Feedback von Schülern geholt, aber leider war niemand dazu bereit, etwas zu sagen.

    Von Schülern offen ein (ehrliches) Feedback einzuholen, wird nur klappen, wenn du eine sehr gute Beziehung zu der Klasse hast und die Schüler dir vertrauen. Mit meinen 13ern, die ich nun schon mehr als zwei Jahre unterrichte, könnte ich das machen. Mit den neuen 11ern... Ne, also da greife ich dann lieber auf so Methoden zurück wie Feedback-Brief, etc. Da bekomme ich dann ehrlich und meist auch reflektiert (sie müssen ihren Namen drunter schreiben) Rückmeldung.

    Tut mir leid, aber das verstehe ich gerade nicht so ganz. Ich denke, sie ist von diesen Kollegen beauftragt worden, inwiefern wäre es denn dann "weitererzählen"? Die beiden werden doch wohl wissen, was sie dir haben ausrichten lassen? Uns sollten es ja wohl aushalten können, wenn du sie darauf ansprichst! Vermutlich sollst du es nur nicht im übrigen Kollegium erzählen (das würde ja auch kein gutes Licht auf die besagten Kolleginen selbst werfen....)Also wenn du das möchtest und dir zutraust, kannst du natürlich mit den beiden reden!

    Also ich befürchte/vermute, es ist wie folgt gelaufen: Die Kollegin hat die beiden anderen Kollegen zufällig beim Mittagessen belauscht, wie sie über den Orientierungspraktikanten lästern. Da sie ihn von früher als Schüler kennt und ihn mag, denkt sie sich, sie betreibt "Schadensbegrenzung" und erzählt ihm das. Weil sie auch die Kollegen nicht bloßstellen will, gibt sie vor, sie sei beauftragt worden. Damit das ganze Vorgehen nicht auffliegt, möchte sie gerne den Deckmantel der Verschwiegenheit darüber legen.


    Ob man dann dieses Spielchen mitspielt (und die Klappe hält) oder eben nicht, muss man sich selbst überlegen. Als Praktikant würde ich mitspielen, mir aber vornehmen, das nicht mehr zu tun, sobald ich aus der Probezeit nach dem Referendariat raus bin...

    Was sollen die auch schon sagen? Was du brauchst, was jeder braucht, der sich weiterentwickeln will, ist Erfahrung. Und allenfalls konstruktive Kritik, was bedeutet, dass anhand objektiver Kriterien sachliche Rückmeldungen erfolgen.
    Das Verhalten der Kollegen ist mir unverständlich und das Gegenteil von konstruktiv. Hak' s ab :)

    Für mich ist das Feedback meiner Schüler weitaus wertvoller, als das Feedback der meisten Ausbilder/Fachberater/etc. (die oft schon jahrelang gar nicht mehr unterrichten). Was Schüler unter "gutem Unterrricht" verstehen, hat nämlich selten was damit zu tun, was die Fachleiter, etc. für "guten Unterricht" halten. Weiterhin bekommt man ja nicht nur Feedback zu seinem Unterricht, sondern auch zu so Dingen, wie Lehrerpersönlichkeit, etc. Wer könnte das besser beurteilen als die Schüler, die mich tagtäglich im Unterricht sehen und nicht nur dreimal in 1,5 Jahren bei einer "Show".


  • Von Schülern offen ein (ehrliches) Feedback einzuholen, wird nur klappen, wenn du eine sehr gute Beziehung zu der Klasse hast und die Schüler dir vertrauen.

    Deswegen bringt das einem Praktikanten auch nichts.



    Was Schüler unter "gutem Unterrricht" verstehen, hat nämlich selten was damit zu tun, was die Fachleiter, etc. für "guten Unterricht" halten. Weiterhin bekommt man ja nicht nur Feedback zu seinem Unterricht, sondern auch zu so Dingen, wie Lehrerpersönlichkeit, etc. Wer könnte das besser beurteilen als die Schüler, die mich tagtäglich im Unterricht sehen und nicht nur dreimal in 1,5 Jahren bei einer "Show".

    Eben. Ob die Schüler ihn/ sie sympathisch findet ist völlig egal, es kann sogar kontraproduktiv sein, wenn ein Praktikant sowieso schon nur auf seine Aussenwirkung bedacht sein sollte und grübelt "haben mich auch alle lieb?"
    Ein/e Referendarin braucht Rückmeldung zu Kriterien der Unterrichtsgestaltung. Und zwar so, wie er oder sie später auch benotet wird.


    Ich bekomme die Rückmeldung meiner Schüler sowieso postwendend, da brauche ich nichts Schriftliches ;)

  • Als ich heute in der Schule ankam, wurde mir von der Lehrerin, die mich am Freitag ansprach, erklärt, dass ich ihr Vertrauen missbraucht habe und es nun besser sei, dass man sich aus dem Weg gehe. Sie meine, sie möchte nicht als "Hexe" dastehen, die mir den Berufswunsch missgönnt. Es war dumm von ihr, mir das am Freitag zu sagen und sie würde, wenn sie könnte, am liebsten die Zeit zurückdrehen.


    Anschließend kam der andere Lehrer auf mich zu, der ja zuerst die Kritik äußerte. Er verdeutlichte mir, dass ich als Lehrer nicht geeignet sei, da ich eine negative Ausstrahlung habe. Ich komme in seinen Stunden nicht mit den Schülern klar. Ich solle doch automatisch davon ausgehen, dass ich mich selbst am Unterricht beteiligen soll, indem ich seinen Schülern helfe und rumlaufe. Dass ich das machen darf/soll, hat mir niemand gesagt. In der Uni wurde uns gesagt, wir dürfen nur hinten sitzen und beobachten.


    Das ist eine neue 7. Klasse, in der ich nur 1x in der Woche bin, bei der es der oben genannte Lehrer kaum hinbekommt, die Klasse still zu bekommen. Als ich einmal herumgelaufen bin, meinten die Schüler zu mir, sie bräuchten keine Hilfe.


    Schließlich sagte er, als Lehrer werde es mir später an Erfahrung mangeln, da ich sofort angefangen habe zu studieren und kein Auslandsjahr o.ä gemacht habe. Und ich soll mir bewusst sein, dass Sek II kein Kinderspiel sei, da die Schüler schlauer als die Lehrer sein können.


    Ich teilte ihm mit, dass ich gerne wüsste, wie ich mich verbessern könnte. Aber darauf hat er keine Antwort gefunden.


    Er möchte mit mir, da es meine letzte Woche ist, noch ein abschließendes Gespräch führen.


    Es verwundert mich, dass plötzlich die Lehrerin meinte, ich habe ihr Vertrauen missbraucht. Ich kann es mir nur so erklären, dass meine Mentorin anscheinend einen von beiden angesprochen hat. Falls das so ist, finde ich das ziemlich schade.

  • Ach Gottchen, ganz ehrlich, ignorier die und mach Dein nächstes Praktikum (das dann wohl mit den neuen Studienordnungen etwas anders ist, als rein zum "orientieren") an einer anderen Schule.


    Mal der Reihe nach:


    - Wie bereits oben von anderen geschrieben: Wenn die "Kritisierer" das durch Dritte machen lassen, spricht das gegen sie. Nicht gegen Dich. Wer nicht mal fähig ist, Kritik konstruktiv SELBST zu äußern, sollte bitte seine/ihre eigene Eignung für den Lehrerberuf hinterfragen, in dem eine möglichst offene Kommunikation mit das A und O ist.


    - Dass die Schulen andere Vorstellungen von den Praktika haben als die Uni, ist normal. Ich habe in meiner "Zuguckwoche" dreimal Vertretung gemacht (alleine... offiziell strengstens verboten) und eine "Probe-Lehrprobe" gehalten. Hat Spaß gemacht, aber das hat mir jemand GESAGT. Woher hätte ich es auch riechen sollen, wenn - wie bei Dir ebenfalls - es an der Uni hieß, man solle nur hospitieren.


    - Ausstrahlung kann man, wie ebenfalls schon oben geschrieben wurde, ein Stück weit lernen. Der größte Teil dieses Lernprozesses ergibt sich m.E. im Umgang mit den Schülern. Nach einem halben Jahr - nicht etwa nach zwei Wochen ab und zu mal vor einer Klasse stehen - hat man in etwa raus, wie man auftreten muss. Bei mir hat's zumindest in etwa so lang gedauert, bis ich vom "Kumpeltyp" weg war und mich die Schüler dann tatsächlich auch als Vorgesetzten akzeptiert haben.


    - "Klassen ruhighalten" lernt man ebenso. Das geht zum Teil über Auftreten, zum Teil über Stimme (eins der wenigen wirklich sinnvollen Dinge, die ich im Allgemeinseminar gelernt habe) und noch über viele andere Faktoren. Davon abgesehen passt eine totenstille Klasse gar nicht zu jedem Lehrertypus. Wenn bei mir ALLE schweigen ist mir das zu gruslig. Ich frag sie normalerweise, ob sie krank sind oder einen Kater haben :)


    - Zum Thema Vertrauensmissbrauch: Die "Kritisierer" schicken jemand anderen vor, verschwören sich dadurch gegen Dich, erwarten aber, dass Du, der am wenigsten Erfahrung im Schulbetrieb hat, alleine damit klar kommst. Das kann's ja wohl nicht sein.


    Wie oben schon gesagt: Ignorier das. Wenn Du den Job machen willst und SELBST den Eindruck hast, mit den Schülern klar zu kommen, mach's. Wenn Du wirklich ungeeignet sein solltest (ja, das gibt's auch), merkst Du das spätestens im Ref. Dann ist es notfalls immer noch nicht zu spät, was anderes zu machen.


    Gruß,
    DpB


    EDIT: Kleiner Nachtrag: Bei mir (technischer Bereich) sieht das zwar ein bisschen anders aus, da haben viele vorher eine Ausbildung, als Ingenieur gearbeitet oder Ähnliches. Aber ein Großteil der Allgemeinbildner haben, so wie ich das sehe, maximal während des (Lehramts)studiums Auslandserfahrung sammeln können, die sich dann ebenfalls im universitären oder schulischen Bereich abspielte. Trotzdem sind viele davon m.E. gute Lehrer ;) Insofern sollte das wirklich kein Problem sein, damit stehst Du bei weitem nicht alleine.

    2 Mal editiert, zuletzt von DePaelzerBu ()

  • Liebe/r Rehrer, es ist für dich sicher schwer, das so zu sehen, weil das deine allererste Erfahrung mit Schule aus Lehrersicht ist. Aber sei dir gewiss, was du dort erlebst ist nicht Usus!
    Für dich hat das alles große Relevanz, weil dieses Praktikum natürlich gerade aktuell ist und jemand deinen Beruf in Frage stellt. Aber versuche es auf längere Sicht zu sehen: in einer Woche winkst du dort freundlich zum Abschied und wirst noch viele andere Erfahrungen machen.


    Du verhältst dich wesentlich erwachsener, als diese zukünftigen KollegInnen. Und in einem Kollegium, in dem gemauschelt wird, sollte man sowieso schnell das Weite suchen. Schau, dass du dein Ref woanders machst und verbuche die Erfahrung unter "erstaunlich, was es alles so gibt".

  • da diese die Einzige war, die mich aufnahm.

    Es kann ja wohl nicht sein, dass Schulen sich weigern, Studenten ihre Pflichtpraktika zu ermöglichen. Gibt es bei Euch keine Stelle, die für die Vergabe von Praktikumsplätzen zuständig ist? Hier in Bayern gibt es an jeder Uni ein Praktikumsamt, das die Plätze zuweist. Die Schulen haben da überhaupt nichts mitzureden.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich lese aus deinen Beiträgen eine große Unsicherheit heraus, die sich bei mir, nach solchen Attacken auch einstellen würden.


    Den anderen kann ich mich auch nur anschließen, als dass du das Parktikum als Erfahrung abhakst.


    Mein Rat ist, wenn du mehr Sicherheit (und folglich Ausstrahlung) im Umgang mit Jugendlichen gewinnen willst, dir im Studium eine Nebentätigkeit oder ein Ehrenamt zu suchen, bei dem du regelmäßig Kontakt zu jungen Menschen hast, z.B. als Sporttrainer oder als Nachhilfelehrer. So kannst du an dir arbeiten und musst nicht bis zum Ref warten. - und gewinnst ganz nebenher auch das selbstbewusstsein, falls dir so etwas wieder passieren sollte.


    Auf jeden Fall hast du gelernt, dass es schwer ist, ein Bild, das andere von einem haben, zu verändern.
    Als Schüler warst du offenbar etwas tranig (?), das Bild ist geblieben, auch, wenn du dich verändert hast.

  • Als ich heute in der Schule ankam, wurde mir von der Lehrerin, die mich am Freitag ansprach, erklärt, dass ich ihr Vertrauen missbraucht habe und es nun besser sei, dass man sich aus dem Weg gehe. Sie meine, sie möchte nicht als "Hexe" dastehen, die mir den Berufswunsch missgönnt. Es war dumm von ihr, mir das am Freitag zu sagen und sie würde, wenn sie könnte, am liebsten die Zeit zurückdrehen.

    Allein daran kannst du sehen, dass das Ganze unsinniger Tratsch war, denn sonst stände sie ja hinter ihrer Aussage.


    Er verdeutlichte mir, dass ich als Lehrer nicht geeignet sei, da ich eine negative Ausstrahlung habe.


    Ausstrahlung ist so eine Sache. Nicht jeder hat eine einnehmende und sofort den Raum dominierende Persönlichkeit. (Ich zum Beispiel nicht.)So wie das hier steht, ist die Aussage aber völlig undifferenziert und unkonkret und als Feedback wertlos.
    Ich würde da erst einmal nichts drauf geben. Siehe auch den übernächsten Punkt.



    Ich solle doch automatisch davon ausgehen, dass ich mich selbst am Unterricht beteiligen soll, indem ich seinen Schülern helfe und rumlaufe. Dass ich das machen darf/soll, hat mir niemand gesagt. In der Uni wurde uns gesagt, wir dürfen nur hinten sitzen und beobachten.

    Typischer Fehler im Praktikum. Regt die Kollegen tierisch auf.
    Letztendlich ist es aber ein Versäumnis deiner Praktikumsbetreuerin, dass sie die Erwartungen der Schule/Kollegen nicht deutlich gemacht hat.
    Ich habe bei uns jahrelang die Praktikanten betreut und die Erwartungen und das Verhalten im Unterricht (neben anderen Dingen) immer mit denen vorher besprochen. Das ist so eines der Basics in dem Job.
    Dass das bei dir so nicht geschehen ist, spricht für eine unerfahrene Praktikumsbetreuerin, denn dieses Problem ist der Klassiker und lässt sich leicht vermeiden.


    Das ist eine neue 7. Klasse, in der ich nur 1x in der Woche bin, bei der es der oben genannte Lehrer kaum hinbekommt, die Klasse still zu bekommen. Als ich einmal herumgelaufen bin, meinten die Schüler zu mir, sie bräuchten keine Hilfe.

    Daran siehst du, dass Feedback im Bereich Classroom-Management und Lehrerpersönlichkeit von diesem Kollegen mehr oder weniger wertlos ist. Das heißt jetzt nicht, dass er nicht vielleicht in anderen Bereichen Qualitäten hat, aber für die hier angesprochenen Kritikpunkte ist er der falsche Berater. Was man selbst nicht hin bekommt, kann man anderen auch nicht beibringen.
    Mach um solche Kollegen in Zukunft möglichst einen großen Bogen. Die bringen dich im Praktikum und im Referendariat nicht weiter. Classroom-Management ist eines wichtigsten Dinge, die man in diesen Phasen lernt und auch letztlich nur da halbwegs einfach lernen kann.


    Schließlich sagte er, als Lehrer werde es mir später an Erfahrung mangeln, da ich sofort angefangen habe zu studieren und kein Auslandsjahr o.ä gemacht habe. Und ich soll mir bewusst sein, dass Sek II kein Kinderspiel sei, da die Schüler schlauer als die Lehrer sein können.

    Klar mangelt es dir an Erfahrung. Du bist ein Berufseinsteiger. Das ist völlig normal. Ein Auslandsjahr wird daran allerdings auch nicht viel ändern.
    Dass du immer mal wieder Schüler hast, die intelligenter sind als du, nur noch nicht so viel wissen, ist völlig normal...übrigens auch vor der S2. ;)


    Ich teilte ihm mit, dass ich gerne wüsste, wie ich mich verbessern könnte. Aber darauf hat er keine Antwort gefunden.


    Er möchte mit mir, da es meine letzte Woche ist, noch ein abschließendes Gespräch führen.

    Brauchst du nicht zu machen. Wenn führt so ein Gespräch deine Praktikumsbetreuerin. Mit jemandem, der nicht einmal Verbesserungsvorschläge machen kann, ist so ein Gespräch eh sinnlos.


    Ich kann es mir nur so erklären, dass meine Mentorin anscheinend einen von beiden angesprochen hat. Falls das so ist, finde ich das ziemlich schade.

    Das gehört zu den Aufgaben deiner Mentorin und ist auch richtig so. Vermutlich kamen die Kollegen da dann etwas unter Rechtfertigungsdruck, weil sie keine Stichhaltigen Argumente hatten.
    Dass deine Mentorin da nachgehakt hat, dient letztlich deinem Schutz, damit nicht irgendjemand unprofessionelle und ungerechtfertigte Kritik äußert, die dir nicht weiter hilft.


    Lass dich bitte nicht entmutigen. Was du hier beschreibst, sind Symptome einer Schule, die im Bereich Praktikumsbetreuung nicht professionell handelt. Das ist zum Glück die Ausnahmen. Umso ärgerlicher, dass es dich getroffen hat.

  • Da haben wohl einige Leute nicht mehr alle Nadeln an der Tanne...


    Ich kann dir nur nochmals raten, dieses Praktikum als Erfahrung abzuhaken und dir für das nächste Praktikum eine andere Schule zu suchen. Vielleicht kannst du dich dafür auch mal bei deinen Mitstudenten umhören, wie es ihnen an den jeweiligen Schulen gefallen hat. Vielleicht ist ein heißer Tipp dabei? Ich habe meine Praktikumsstelle damals auch nach der Empfehlung einer guten Freundin ausgesucht. Und es war dann echt toll. =)


    Mal ganz davon ab: Du wirst, wie ich oben schon andeutete, in deinem Berufsleben vielen Leuten begegnen, die (deiner Meinung nach) "nicht ganz gebacken" sind. Menschen sind eben unterschiedlich und nicht Jeder kommt mit Jedem klar. Genauso werden sich von dir viele Leute denken, du bist nicht ganz gebacken. That's life! Manchmal stellt sich das auch erst nach einer ganzen Weile heraus. Aber in dem Fall: Immer freundlich und neutral bleiben, versuchen, möglichst professionell damit umzugehen und solche "Spielchen" nicht mitspielen. Die Schule ist dein Arbeitsplatz, nicht mehr und nicht weniger. Ich halte es nicht für sinnvoll, sich da groß Freunde und/oder Feinde zu machen. Ich beobachte es immer häufiger, dass sich bei manchen Kolleginnen und Kollegen Privates mit Beruflichem so sehr vermischt, dass sie nicht mehr trennen können... Und dann kann Kollege X nicht mehr in die Klasse von Kollege Y, weil sie "nicht mehr miteinander können"... Oder Kollege X beschwert sich bei der Schulleitung über Kollege Y, weil dieser Z gemacht hat... Was für ein Krampf! Wie viele unnötige Nerven werden dabei gelassen...?!


    Nicht falsch verstehen. Ich sehe nur an deinen Beiträgen, dass du dir viel zu viele Gedanken machst. Auf der einen Seite verständlich, auf der anderen Seite, finde ich, kann man einem durchaus einem Praktikanten auch schonmal sagen: Lass sie reden! Setz einen Haken dahinter! Bye bye.

  • Du wirst, wie ich oben schon andeutete, in deinem Berufsleben vielen Leuten begegnen, die (deiner Meinung nach) "nicht ganz gebacken" sind.

    Bei Lehrern: ca. 20% eines durchschnittlichen Kollegiums (Erfahrungswert) - die "Seltsamen", Schrulligen, vielleicht könnte man sagen: Die, die das Image von Lehrern bei Nicht-Lehrern verantworten. Weitere ca. 5% leiden an ernsthaften (i.e. nach ICD klassifizierbaren) psychischen Störungen, die eine Zusammenarbeit mit diesen Kollegen sehr schwer, manchmal unmöglich machen. Gesegnet das Kollegium, das dann einen Schulleiter hat, der um das Problem weiß.


    Ach so, echte Psychopathen gibt es natürlich auch, aber die treten unter Lehrern nicht gehäufter auf als in der Gesamtbevölkerung. Schätzungen gehen von ca. 1-3% der Gesamtbevölkerung aus.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

Werbung