Leben und arbeiten in zwei Bundesländern

1. offizieller Beitrag

    Guten Abend an alle,


    ich arbeite zur Zeit in Brandenburg als Lehrer (1.Dienstjahr) an einer Oberschule in einer Kleinstadt.
    Wohne jedoch in Sachsen-Anhalt. Meine Schule ist ca. 35km von meinem Wohnort entfernt.
    Die Entfernung und das tägliche Fahren machen mir nichts aus - da ich diese Zeit nutze zum Ankommen bzw.
    "Abreagieren".
    Leider liegen die Ferien beider Bundesländer nicht so günstig beisammen. Hat von euch jemand Erfahrungen mit "leben in dem einen und arbeiten in dem anderen Bundesland"?
    Mein Freund und ich geraten immer in eine Diskussion, da die Ferienregelung nicht gleich sind und auch Feiertage liegen unterschiedlich.


    Ich möchte gerne eure Erfahrungen wissen.
    Liebe Grüße Anne

    Und was sind das dann für Diskussionen, die ihr deshalb führt? Ich wohne auch in einem anderen Bundesland. Die Fahrt empfinde ich ähnlich entspannend. Habe noch keine Probleme und werde im Zweifel das Kind später bei den Großeltern parken oder ggf. mitnehmen, solange es klein ist. Allerdings liegen Berlin und Brandenburg nie sehr auseinander. Ist bei SA und BRB dann scheinbar ein deutlicherer Unterschied?

    Diese Situation ist hier im "Drei-Länder-Eck" (Hessen, BaWü, RLP) Alltag. Bei mir geht's, ich bin in RLP, wir wohnen in Hessen, meine Freundin arbeitet in Hessen an der Uni und muss sich was ihren Urlaub angeht "nur" an den Semesterferien und ihren Auslandsseminaren orientieren.
    Das führt dazu, dass wir eigentlich von allen meinen Ferien immer einen Teil gemeinsam haben und auch ziemlich ausgiebig in Urlaub fahren können. Nächstes Jahr liegt das alles zwar relativ ungünstig, aber von den Sommerferien bleiben doch noch drei gemeinsame Wochen, und auch an Ostern können wir sieben Tage zusammenhängend wegfahren.
    Das ist mehr, als ein "normalbeschäftigtes" Paar hat.


    Vorteil für mich: Ich wandere gern, und wenn ich Ferien habe und mich dann hier in der Gegend auf den Weg mache, ist hier zum Teil an den Ausflugszielen wenig los. Und um ehrlich zu sein mag ich es auch sehr, mal eine Zeit lang allein daheim zu sein und meine Ruhe zu haben, während die Dame das Geld ranschafft 8) .



    Katastrophal ist diese Situation allerdings mitunter für KollegInnen, die ein Kind haben. Gerade BaWü und RLP haben zum Teil in den Sommerferien EINE Woche als Schnittmenge. Da ist gemeinsamer Urlaub mit den Kindern utopisch. Meine alleinerziehende Kollegin aus BaWü wäre ohne "Feriencamps" und ihre Mutter völlig aufgeschmissen, was die Unterbringung ihrer kleinen angeht.


    Gruß,
    DpB



    PS: Ja, die Fahrerei (bei mir ca. 50 Minuten) ist super, hätt ich mir nie so vorgestellt. Grad wenn man Autobahnen meidet, ist man nach dem Heimweg fast schon tiefenentspannt :) Meine Freundin, die sich durch den Großstadt-Moloch quälen muss, sieht das allerdings etwas anders.

    Ich arbeite in HH und lebe in Niedersachsen. Die Ferien sind z.T. erheblich unerschiedlich. Dieses und nächstes Jahr z.B. nur 2 Wochen Sommerferien, keine Herbstferien, keine Ferien im Frühjahr zusammen. Ostern macht Niedersachsen immer 2 Wochen Ferien. Hamburg gar nicht, die machen Ferien im März und Mai.


    Manchmal ist es ätzend, dass wir nicht gleichzeitig Ferien haben. Vor allem für die Urlaubsplanung. Aber es ist auch angenehm, wenn ich Ferien habe und meine Kinder sind nicht da. Ich kann dann wirklich effektiv etwas vorbereiten. Die Schule meiner Kinder hat eine sehr gute Ferienbetreuung.


    Ideal ist es wenn wir eine Woche (z.B.) Herbstferien zusammen haben und eine nicht.

    Vielen Dank für eure Berichte!
    Es ging hauptsächlich darum, wie wir dann gemeinsam mit den Kiddies (wenn welche da sind) Urlaub machen planen können.


    Nein, mein Freund arbeitet in Niedersachsen bei dem großen Autobauer und der orienitert sich mit dem Werksurlaub an die Ferien in Niedersachsen.

    Zitat von anne_ak

    Nein, mein Freund arbeitet in Niedersachsen bei dem großen Autobauer und der orienitert sich mit dem Werksurlaub an die Ferien in Niedersachsen.

    Aber damit darf er ja nur einen Bruchteil des Urlaubes verplanen, sprich dein Freund muss die Möglichkeit haben, auch anders Urlaub zu nehmen.
    Aber da hier auch immer mehr Familien außerhalb der Schulferien mit Schulkindern wegfahren und das als normal ansehen, muss man vermutlich sich einfach darüber keine wirklichen Gedanken machen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Susannea

    Aber da hier auch immer mehr Familien außerhalb der Schulferien mit Schulkindern wegfahren und das als normal ansehen, muss man vermutlich sich einfach darüber keine wirklichen Gedanken machen.

    ? wie? Die fahren außerhalb der Ferien in Urlaub??

    Zitat von Friesin

    ? wie? Die fahren außerhalb der Ferien in Urlaub??

    Ja, da werden die Schulkinder aus dem Unterricht genommen, Kommentar dazu nur: Das machen wir schon seit Jahren so, nur eine Woche in den Herbstferien (von zwei Wochen) und eine danach. Oder bei uns in der Schule. "x hat morgen seinen letzten Schultag in diesem Jahr, danach ist er schon weg!" - "Zwei Wochen nach Schuljahresbeginn kommt y dann auch mal in die Schule. "Naja wir waren in x, das machen wir doch immer so, das lohnt nicht für 6 Wochen!"

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Friesin

    wird jetzt ein bisschen off topic, aber:das wird so geduldet?

    In Berlin gibt es extra eine Ausführungsvorschrift, dass Fehlen vor bzw. nach den Ferien nur in Ausnahmefällen geduldet wird. Wobei sie das Kind dann eben krank melden (man braucht kein ärztliches Attest mehr, da die Ärzte u.U. Geld dafür nehmen könnten). Wenn es gehäuft passiert, kann man den Amtsarzt untersuchen lassen.


    Ich kann die Threadstellerin aber verstehen: Brandenburg und Sachsen-Anhalt haben komplett andere Winter- und Herbstferien derzeit und die Sommerferien überschneiden sich nur 2,5 Wochen. Wenn beide Lehrer sind oder noch Kinder im Haus, kann das schon unangenehm sein.

    Zitat von Conni

    In Berlin gibt es extra eine Ausführungsvorschrift, dass Fehlen vor bzw. nach den Ferien nur in Ausnahmefällen geduldet wird. Wobei sie das Kind dann eben krank melden (man braucht kein ärztliches Attest mehr, da die Ärzte u.U. Geld dafür nehmen könnten). Wenn es gehäuft passiert, kann man den Amtsarzt untersuchen lassen.

    Diese Ausführungsvorschrift gibt es in Brandenburg ebenso, steht hier sogar gleich auf dem ersten Brief der Schulleitung mit drauf, freistellen tut er die Schüler dann trotzdem.


    Conni: Hier ist der Vater aber gar nicht Lehrer und da orientiert sich der Werksurlaub sogar noch an einem ganz anderen Bundesland, aber es muss ja noch frei planbarer Urlaub da sein.

Werbung