Aber in der Freien Wirtschaft!!!.. BLA BLA BLA

  • In Mathe hängt es im Lehramt auch ganz entschieden davon ab, was man im Hauptstudium studiert hat (weiß nicht ob das heute im Master anders ist), aber mit Statistik I und II ist es nicht sonderlich schwer eine Stelle an der Uni oder in der freien Wirtschaft zu bekommen (ich hab mich nach dem Studium aus Jux bei zwei Consultinggesellschaften beworben und hätte beide Jobs haben können - Bezahlung wär definitiv besser gewesen, aber you know: Work-life balance ;)). Was die Bezahlung angeht können sich eher die Post-Docs und neuangestellten Professoren an der Uni beschweren...die ist gegenüber A13 in der Tat ein Witz und die Leute sind definitiv höher qualifiziert als der durchschnittliche Lehrer.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Hallo ElRostro und herzlich willkommen im Forum. Natürlich, es gibt sehr viele Stellen, in denen die Arbeitsbedingungen viel schlechter sind, als bei deutschen Lehrern. Nehmen wir zum Beispiel die Arbeiterinnen einer textilverarbeitenden Industrie in Bangladesh. Oder den Kindern im Coltanabbau- du weißt schon, all die Dahinsiechenden, die für unseren und der "freien Wirtschaft" Wohlstand sorgen.


    Mein Appell: Hört auf zu jammern, ihr/wir habt/haben einen bombensicheren, netto sehr gut bezahlten Job mit guter Arbeitszeit.

    Mein Appell: Schreibe nicht vor, wer hier was beklagenswert zu finden hat.
    Auch wenn du ein Lehramtsstudium absolviert hast, kannst du die Arbeitsbedingungen der anderen rund 750.000 LehrerInnen in Deutschland nicht abschließend beurteilen. Es steht also jedem/ jeder hier frei, seine Arbeitsbedingungen zu beklagen, auch wenn es viele viele Menschen auf der Welt gibt, die es viel viel schlechter haben, als jede/ jeder einzelne hier.


    Ich bin froh, dass ich von meiner im übrigen nicht verbeamteten Arbeit leben und die Familie ernähren kann. Das ist viel wert! Ich kann mir auch ein gebrauchtes Auto leisten. Und eine Mietwohnung im mittelprächtigen Stadtteil. Aber schau bei Gelegenheit mal nach, was ein angestellter Hauptschullehrer in Frankfurt bekommt, oder ein Grundschullehrer in Dresden. Und vielleicht sind nicht alle von ihnen im Zweitstudium noch schnell Lehrer geworden, weil sie woanders keinen Stich gesehen haben.


    Ich bin also allen dankbar, die sich in einer Gewerkschaft organisieren und weiter daran arbeiten, dass die Bedingungen zumindest nicht schlechter werden. Dir scheint es aber anders zu gehen. Oder ich hab dich ganz falsch verstanden: Was genau wolltest du damit erreichen, hier zu verkünden, dass ja alle mal gaz still sein könnten?

  • Ich wurde zeitweise sehr häufig gefragt, warum ich denn nicht in die freie Wirtschaft gegangen sei mit meinen Fähigkeiten (damit war jetzt wohl nicht der musikalische Teil gemeint).


    Bei diesen Kollegen schien es mir auch so, als sei die Vorstellung vorhanden, dass man an der Schule sehr wenig verdient zu sehr schlechten Arbeitsbedingungen, und dass in der freien Wirtschaft alles viel besser sei.


    Das hat in den letzten Jahren aber nachgelassen, evtl. macht sich jetzt die Mehrheit der KuK ein realistischeres Bild der eigenen Arbeitsbedingungen und denen in der freien Wirtschaft.

  • Ich wurde zeitweise sehr häufig gefragt, warum ich denn nicht in die freie Wirtschaft gegangen sei mit meinen Fähigkeiten (damit war jetzt wohl nicht der musikalische Teil gemeint).

    Die Frage kenne ich durchaus auch. Vor allem das mit dem "... bei Deinen Fähigkeiten!" finde ich immer sehr lustig. Impliziert irgendwie, dass ins Lehramt nur die Doofen gehen, gell? :pfeif:

  • Die Frage kenne ich durchaus auch. Vor allem das mit dem "... bei Deinen Fähigkeiten!" finde ich immer sehr lustig. Impliziert irgendwie, dass ins Lehramt nur die Doofen gehen, gell?

    Naja es geht dabei auch irgendwie darum, wie man Lehrer behandelt. In solchem Ton wie mit Lehrern spricht Elternteil XY sicher nicht mit Rechtsanwälten oder dem Arzt.
    Für Eltern ist der Lehrer in der Regel eher ein erweiterter Erzieher und kein Akademiker.
    Ich glaube die Frage "Warum bist Du nicht in die Wirtschaft...... bei Deinen Fähigkeiten?" zielt auch so ein bisschen darauf ab, warum man sich so etwas antut. Man erwartet von Akademikern in der Regel nicht, dass sie im Beruf regemässig Tätigkeiten eines Reiseveranstalters, Urlaubsanimateurs, teilweise eines Hausmeisters oder des Kindermädchens erfüllen. Eben weil die Tätigkeiten, zu denen man Lehrer heutzutage teilweise zwingt (zur Not per Dienstanweisung), eigentlich eher in nichtakademische Berufsfelder passen, sind viele dann erstaunt, wenn man fachwissenschaftlich was auf dem Kasten hat. Und die denken dann "Du bist so gut in Chemie, warum tust du es dir an für Schüler den Urlaub (Klassenfahrt) zu organisieren, die Chemiesammlung in mühevoller, stupider Arbeit zu beschriften (für D-Giss hätte jeder normale Chemiker einen Assistenten, der das übernimmt!), wenn Du doch so große akademische Fähigkeiten hast, dass Du auch locker in der Wirtschaft damit arbeiten könntest?"

  • Für Eltern ist der Lehrer in der Regel eher ein erweiterter Erzieher und kein Akademiker.

    Hier steht alles was man zum Thema wissen muss:


    https://www.welt.de/politik/de…die-deutschen-Lehrer.html


    Man erwartet von Akademikern in der Regel nicht, dass sie im Beruf regemässig Tätigkeiten eines Reiseveranstalters, Urlaubsanimateurs, teilweise eines Hausmeisters oder des Kindermädchens erfüllen.

    Und da sind wir wieder bei der Frage: Welche sogenannte "GEWerkschaft" will, dass wir immer mehr von diesen Tätigkeiten übernehmen, am besten in Rahmen von Ganztags- und Einheitsschule, also die Rundum-Sorglos-Betreuung gewährleisten?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • ... wobei ich in den Top-3-Ländern überhaupt nicht arbeiten wollte. Weder als Lehrer noch als sonstwas.

  • Die Studie hat vielleicht einer ausgewertet, der findet, dass Ärzte per se mehr wissen und mehr können, als Sozialpädagogen?





    Man erwartet von Akademikern in der Regel nicht, dass sie im Beruf regemässig Tätigkeiten eines Reiseveranstalters, Urlaubsanimateurs, teilweise eines Hausmeisters oder des Kindermädchens erfüllen.

    Du warst noch nie beim Kinderarzt, oder? ;)
    Du hast halt als Lehrer mit Menschen zu tun. Und zwar mit welchen, die mitten in der Entwicklung stecken. Wenn dir das nicht gefällt, wäre die Uni vielleicht wirklich der bessere Ort.




    Eine mir bekannte Orthopädin beklagte sich übrigens mal darüber, dass der Facharzt des Orthopäden nicht genug anerkannt sei in der Ärztewelt. "Jaja, wir können ja bloß Gelenke einrenken". Machen sich zu viele Leute Gedanken um ihr Image? Oder wird einfach generell zu viel auf anderen rumgehackt? Das könnten Lebensfrohsinnstralalaforscher mal herausfinden :tanz:

  • In meinem persönlichen Umfeld stimmen die Aussagen des Threadstarters nicht.
    Da liegen die Gehälter deutlich über dem eines Lehrers und auch die Ausstattung des beruflichen Umfeldes ist deutlich besser als in meiner Schule.
    Allerdings ist die Höhe des Gehalts nur ein Aspekt für die Berufswahl und der Lehrerberuf hat viele andere Aspekte, die ihn für mich attraktiv machen. ;)

  • .. und auch die Ausstattung des beruflichen Umfeldes...

    Ich betrachte sowieso einen gehörigen Teil meines Gehaltes als Schmerzensgeld für den Lärm, die Unruhe und die mangelhafte Ausstattung des "Arbeitsplatzes" Schule. Das fängt schon damit an, dass nach Unterrichtsschluss konsequent die Heizungen abgeschaltet werden, damit auch ja keiner auf die Idee kommt, in der Schule weiterzuarbeiten ... (soviel zum Thema "Lehrer sollen IN der Schule arbeiten statt am heimischen Schreibtisch... ich würde gerne wissen, nach wievielen/wenigen Minuten diese "Aktenschieber", die das regelmäßig fordern, im Winter bei abgedrehter Heizung über "unzumutbare Arbeitsbedingungen" jammern würden).


    Gruß !

  • Ich denke, beides - das Lehrerdasein und die Tätigkeit in der freien Wirtschaft - hat seine Vor- und Nachteile. Als Philologe kann ich natürlich nicht beurteilen, wie das Studium in den Naturwissenschaften aussieht, aber unser Lehramtsstudium wies im Vergleich zum Diplomstudium nur einen Unterschied auf: es war länger. Die ganze Pädagogik und Didaktik mußte zusätzlich absolviert werden, und das kostete dann eben (mindestens) ein Semester (war auch im Studienplan so veranschlagt). Mittlerweile hat man die Studienpläne verändert - der Unterschied zwischen Diplom- und Lehramtsstudium scheint größer geworden zu sein (zumindest in Österreich).
    Die Vorteile des Lehrerdaseins liegen m.E. hauptsächlich darin, daß man eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit hat, die auch viel Freude bereiten kann, die nicht allzu schlecht bezahlt ist, bei der man sein Gehalt nicht mühsam persönlich verhandeln muß, daß man doch über verhältnismäßig viel Freizeit (bzw. zumindest die Möglichkeit, sich seine Zeit halbwegs selbständig einteilen zu können) und über einen de facto unkündbaren Arbeitsplatz verfügt.
    Die Nachteile liegen meiner Ansicht nach darin, daß das Ansehen der Lehrer in Österreich und Deutschland sehr gering ist (O-Ton eines meiner Freunde: "Was willst du, du hast immerhin fast 3 Monate Ferien"), daß kein Arbeitsplatz, der diesen Namen verdient, vorhanden ist, daß man den Lehrern seitens des Dienstgebers immer mehr aufbürdet (neue Lehrpläne, neue Reifeprüfung, Inklusion, etc.), daß immer mehr "fachfremde" Aufgaben (grundlegende Erziehungsarbeit, etc.) geleistet werden muß, und daß man im permanenten "Kundenkontakt" steht - sich im 50-Minuten-Takt auf teilweise vollkommen unterschiedliche Personen einstellen zu müssen, ist sicherlich auch eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen darf!
    Ich bin -trotz der genannten Nachteile- sehr gerne Lehrer und beneide meine Freunde in der freien Wirtschaft nicht, auch wenn sie teilweise mehr verdienen oder sich - wenn sie keine Lust auf irgendeine Form der Kommunikation haben - in ihrem Labor oder Bureau einsperren können. Es freut mich nämlich sehr, wenn ich dann (vor allem am Ende der Schulzeit oder nach Jahren) von meinen (ehemaligen) Schülern positive Rückmeldungen bekomme, wenn Eltern und Vorgesetzte meine Arbeit schätzen und auch wenn es gelingt, etwaige Schwierigkeiten oder Hürden zu meistern.

  • Möglich. Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der Lehrerberuf einfach anspruchsvoller, da deutlich komplexer, ist, als der durchschnittliche Ingenieurberuf. Als Ingenieur kommt man vielleicht auch als Fachidiot durchs Leben, also Lehrer würde man in so einem Fall grandios scheitern.

    Auch wenn ich hier oft nur still mitlese, hier muss ich als Seiteneinsteiger und studierter Physiker sagen: Nein, einfach nur nein... Genau das Gegenteil ist meiner bisherigen Erfahrung nach der Fall!!!


    Vielleicht sollten einige hier aufhören ihre Rolle für wichtiger zu nehmen als sie ist.
    Ich kenne übrigens auch viele ehemalige Kommilitonen, die <50k€ in der tollen freien Wirtschaft verdienen. Und mit deren Arbeitssituation will ich keinesfalls tauschen.


    Liebe Grüße und nicht immer so viel moppern ;-)
    Ich für meinen Teil bin absolut glücklich mit der Entscheidung gegen die freie Wirtschaft und mein Hobby dankt es mir auch jeden Tag! 8)

  • Auch wenn ich hier oft nur still mitlese, hier muss ich als Seiteneinsteiger und studierter Physiker sagen: Nein, einfach nur nein... Genau das Gegenteil ist meiner bisherigen Erfahrung nach der Fall!!!

    Damit kannst Du im Einzelfall Recht haben, im Einzelfall kann es aber auch genauso gut anders sein. Es hängt in der freien Wirtschaft gewaltig davon ab, wie viel Entscheidungskompetenz und damit Verantwortung man hat, genauso wie es als Lehrer ganz gewaltig davon abhängt, auf welcher Schulstufe und an welchem Ort man arbeitet. Als Gymnasiallehrer irgendwo in der Wallapampa, wo sich Fuchs und Hase noch "gute Nacht" sagen, hast Du natürlich ein ausgesprochen lauschiges Leben (also ich zähle mich z. B. zu dieser Gruppe). An einer Brennpunktschule in der Großstadt sieht die Sache ganz anders aus.


    Meine Lebensgefährtin arbeitet als promovierte Biotechnologin im Außendienst für ein mittelgroßes Familienunternehmen. Die trägt zwar einiges an Verantwortung, hat aber einen sauguten Chef und saugute Arbeitsbedingungen. Obendrein verdient sie deutlich mehr als ich. So kann's halt auch gehen. Die einen haben Glück, die anderen weniger ... :)

  • Ich halte den Threadersteller für jemanden, der entweder in der falschen Region lebt oder keinen Kontakt zur freien Wirtschaft hat.


    In Bayern werden u.A. Ingenieure gesucht und die Gehälter liegen mit einigen Jahren Berufserfahrung deutlich über einem A13 Gehalt. Aus persönlicher Erfahrung (mein Mann ist Maschinenbauingenieur) sind die Arbeitszeiten in der ja so furchtbar schlimmen freien Wirtschaft dann doch sehr geregelt. 38 Stunden. Meetings sind bezahlte Arbeitszeit und die guten Mitarbeiter werden durch ein Anreizsystem gebunden.
    Mein Mann amüsiert sich manchmal über meine Arbeitszeiten, ich habe öfter einmal am Wochenende zu korrigieren und nur einmal im Jahr an Weihnachten haben wir ein vergleichbares Gehalt bei ähnlichen Arbeitszeiten. Er ist auch kein Einzelfall, es gibt in unserem Freundeskreis sehr viele, die in diesem Bereich arbeiten und selbst junge Absolventen verhandeln inzwischen geschickt und gehen selten unter 45.000 heim. Ältere verdienen mit Auslandsaufenthalt dann schon einmal 70-80.000.
    Ich werde als Lehrer öfter einmal belächelt oder wohl eher bemitleidet, da den meisten durchaus bewusst ist, dass das Lehrerdasein kein Zuckerschlecken ist. Viele gestehen sich ehrlich ein, dass die permanente Aufmerksamkeit für 25 oder mehr Schüler nicht einfach ist und ihnen der Beruf zu stressig wäre.
    Um mein Gehalt oder meine sichere Stelle beneidet mich niemand.


    Ich weiß das allerdings schon zu schätzen und mir macht es auch nach einigen Jahren immer noch Spaß, aber es wird leider immer wieder die Wasserträger geben, die selbst berechtigte Kritik mit dem Hinweis auf geradezu paradiesische Zustände im Schulbereich im Vergleich zur bösen freien Wirtschaft unterbinden wollen. Meistens diejenigen, die noch nie einen Fuß in einer Firma hatten. Ich hatte den Vergleich nach dem Referendariat und auch das hat mir Spaß gemacht. Ein Freundin, die in diesem Bereich blieb und nach dem Referendariat nie mehr an eine Schule wollte, konnte dort selbst mit geisteswissenschaftlichen Fächern eine inzwischen sehr sichere und gut dotierte Position ergattern. Vielleicht ein Einzelfall, vielleicht auch nicht.


    Ich würde mir wünschen, dass der Beruf des Lehrers endlich einmal realistisch gesehen wird. Das Gehalt ist gut, aber für bestimmte Fachbereiche (Mint) sicher eher im unteren Bereich, wenn man es mit der freien Wirtschaft vergleicht, für andere Fachbereiche ist das Gehalt an Schulen aber sehr wahrscheinlich höher als in der freien Wirtschaft. Die Arbeitszeit ist, wenn man den Beruf ernst nimmt, ganz sicher vergleichbar mit einem Job in der freien Wirtschaft. Der Stress-Pegel dürfte ebenso vergleichbar sein. Nicht vergleichbar ist hingegen die Absicherung im Krankheitsfall und die Pension.


    Für mich war das aber nicht entscheidend. Ich hatte und habe Spaß an der Arbeit mit Jugendlichen, diesen Spaß hätte ich in einer Firma sehr wahrscheinlich nicht gehabt und an einer guten Schule ist es selbstbestimmtes Arbeiten mit relativ freier Zeiteinteilung. Für mich optimal. Aber es gibt trotz dieser Vorteile auch Nachteile und die sollte man immer noch benennen dürfen. Der Threadersteller passt so gut in dieses Bild des devoten Lehrers, der jeden Tag dankbar sein muss, bereitwillig und auf eigene Kosten sämtliche Zusatzaufgaben übernimmt und der niemals Kritik übt, um irgendwann einmal auf eine A15 Stelle zu rutschen.


    Viel Spaß dabei. Der Anfangsbeitrag war ein guter Grundstein :-)

  • *grins* - ich komme auch aus der "freien Wirtschaft". Und hab noch dazu Wirtschaft studiert. Ich bin bewusst danach ins Lehramt gegangen, aber mit Witschaftsstudium und nahezu muttersprachlichem Englisch hätt ich in der "freien Wirtschaft" schon auch meine Karriere hingelegt ;)


    Ich finde solche Pauschalisierungen höchst amüsant - zumindest heute, ich bin gut drauf. ;)

  • Ich habe schon in der freien Wirtschaft gearbeitet. In Vollzeit ca 8,5 Jahre, während des Studiums in Teilzeit (20 h/Wo) nochmal ca 5 Jahre.
    Viele Dinge im Schulsystem lassen mich verwundert zurück, z.B. die Sache mit den nicht bezahlen Reisekosten bei Klassenfahrten. Das ist echt unter aller Sau, was da abgeht. Oder die Nichtbeachtung von Arbeitszeitvorschriften bei Veranstaltungen und Konferenzen.
    Trotzdem bin ich gern Lehrer. Und für mich passt auch die Bezahlung. Ich hatte vor dem Referendariat zumindest deutlich weniger verdient. Und das obwohl ich Wirtschaft studiert hab, also ein im Unternehmen verwertbares Fach...

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Ich halte den Threadersteller für jemanden, der entweder in der falschen Region lebt oder keinen Kontakt zur freien Wirtschaft hat.

    Der Theadersteller hat es schon sehr genau auf den Punkt gebracht. Das kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen, aber die ist genauso subjektiv und irrelevant, wie die anderen persönlichen Beispiele, die hier genannt wurden.
    Es gab in der Zeit, Ausgabe 40/ 2016 einen schönen Artikel: "Reich sind immer die anderen", den ich sehr interessant und augenöffnend fand.
    Wenn wir Gehälter vergleichen wollen, sollten wir von unserem Netto Gehalt ausgehen und da stehen wir Beamte sehr gut da. Man kann sich ja mal aus Spaß ausrechnen, welches Brutto-Gehalt wir in der freien Wirtschaft verdienen müssten, um auf das gleiche Netto-Gehalt zu kommen (jaja auch nach Abzug der privaten KK-Beiträge sieht das noch deutlich besser aus).
    Das statistische Bundesamt geht davon aus, dass nur 8% der Arbeitnehmer mehr als 3100 € netto als Single oder 4600 € netto als Ehepaar verdienen, 68 % sogar weniger als 2000 € netto.
    Es gibt natürlich auch regionale Unterschiede und es gibt immer den einen, der es unter tausenden geschafft hat, Chef zu werden und viel mehr verdient als man selber. Aber mein Maßstab ist das nicht. Ich finde, dass wir Beamte ganz gut verdienen und ich mache meinen Arbeit vor allen Dingen sehr gerne und würde ungern in der "freien" Wirtschaft arbeiten wollen.

  • Das statistische Bundesamt geht davon aus, dass nur 8% der Arbeitnehmer mehr als 3100 € netto als Single oder 4600 € netto als Ehepaar verdienen, 68 % sogar weniger als 2000 € netto.

    Es geht überhaupt nicht um den "durchschnittlichen Arbeitnehmer" sondern um Hochschulabsolventen auf Master-Niveau, die Vollzeit arbeiten. Alle andere Vergleichswerte sind völlig irrelevant.


    Gruß !

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