Mangelhafte Berufsberatung seitens vieler Lehrer

  • Die Zeit des "One Job till you die" ist schon ein wenig länger passe in der globalisierten Welt.

    Ach weißt du, all die "hippen" Typen mit ihren "globalisierten" Lebensläufen (wahrscheinlich neudeutsch für Job-Hopping und Zeitverträge) wünschen sich spätestens ab 40 die Sicherheit des Staatsdienstes, am Besten noch des Beamtenjobs. Und seltsamerweise kommen auch die meisten "Globalisierer", die sich irgendwann ins Ausland abgesetzt haben wegen der dort angeblich besseren Verdienstmöglichkeiten und Lebensbedingungen, auch alle irgendwann nach Deutschland zurück, weil sie gemerkt haben, dass der deutsche Sozialstaat, insbesondere was Kranken- und Altersversorgung betrifft, doch gar nicht so schlecht ist im weltweiten Vergleich...


    Meinetwegen kann jeder, der es will, in seinem Leben 20 verschiedene Berufe haben, alternative Lebensstile pflegen und auch ein paar Jahre im Ausland verbringen. Dann aber bitte nicht mit spätestens 40 herumjammern, dass niemand hier die "sicheren" Jobs in Deutschland auf einem Silbertablett serviert, und dass das Geld dann irgendwie doch nicht reicht, und dann noch lautstark nach der Grundsicherung, dem Grundeinkommen oder was auch immer schreien, und nebenbei noch auf die im öffentlichen Dienst Beschäftigten schimpfen, die es doch so viel einfacher hätten...


    Gruß !


    ps: War jetzt kein persönlicher Angriff. Passte nur gerade hier hinein.

  • @Kapa


    Warum sprichst du mich mit deinen Auslandsjahren an? So angepisst dass du nur noch selektiv liest?


    Btw. das Klischee des verkalkten Beamtenkopfs lass mal lieber sein. Kommt sicher gut, seine Kollegen so zu bezeichnen.


    Wenn du von Job zu Job springen willst, kannst du das gerne tun. Und nein, nur nicht zu verhungern reicht mir nicht. Wenn dir ein Leben am Existenzminimum genügt, dann mach das.
    Ich will meiner Familie nun einmal was bieten.

  • ...
    Die Zeit des "One Job till you die" ist schon ein wenig länger passe in der globalisierten Welt.

    grundsätzlich ja, aber gerade in Deutschland ist es nicht so einfach, mal hier und dort zu jobben. Ich weiß zumindest von einem Amerikaner, dass es in den USA wesentlich leichter ist, quer einzusteigen. Hierzulande wird extrem auf bestimmte Berufsbezeichnungen und Zertifikate gepocht, anstatt auf Können und Erfahrung.
    Bei Informatikern mag das anders aussehen, da ist ein Doktortitel etc. kaum erstrebenswert. Bei vielen anderen Sparten ist das leider schwieriger.


    @Mikael, ich kenne Erwachsene jenseits der 50, die ins europäische Ausland gehen mussten, weil sie hier keine angemessene Arbeit finden konnten. Keine Akademiker, aber solide Ausgebildete mit Berufserfahrung. Nicht alle können (und wollen) im ÖD arbeiten. Und ich bewundere jeden, der den Mut hat, rumzuprobieren- die Lebenszeit ist schließlich recht begrenzt.


    Ich denke: Wenn man selbst oder der/die PartnerIn mit Ende 40 eine Krebsdiagnose erhält, will man zwar eine Krankenversicherung haben. Aber man fragt sich sicher auch, was man im Leben Sinnvolles getan hat oder noch tun wird. Vielleicht wars der Physikunterricht, den man 20 Jahre erteilt hat. Vielleicht aber auch das Auslandsjahr oder die brotlose aber erfüllende Selbständigkeit. Da kann man einem Achtzehnjährigen überhaupt nichts raten. Außer zu einem Auslandsaufenthalt vielleicht, der kann nur bereichern.

  • grundsätzlich ja, aber gerade in Deutschland ist es nicht so einfach, mal hier und dort zu jobben. Ich weiß zumindest von einem Amerikaner, dass es in den USA wesentlich leichter ist, quer einzusteigen. Hierzulande wird extrem auf bestimmte Berufsbezeichnungen und Zertifikate gepocht, anstatt auf Können und Erfahrung.Bei Informatikern mag das anders aussehen, da ist ein Doktortitel etc. kaum erstrebenswert. Bei vielen anderen Sparten ist das leider schwieriger.

    Und das is das Problem in Deutschland: Es zählt nicht was du kannst, sondern nur was auf dem Papier steht (auch wenn du das dann evtl trotzdem nicht kannst).


    Yummi:
    Ich kann meiner Familie was bieten, konnte ich auch schon vor der Arbeit als Lehrer. "Was bieten" ist im Übrigen auch ein dehnbarer Begriff: Heißt das jetzt, das jedes meiner Familienmitglieder einen eigenen Laptop/PC/Smartphone/Smartpad haben muss? Oder heißt es, daws sie genug Raum zum Leben haben, sich frei entfalten können (was Hobbies angeht) und jedes Jahr mindestens 2x in den Urlaub fahren können? Wenn es um den Urlaub geht: Muss er 5Sterne sein oder 4, oder 3, oder 2, oder doch der Wanderurlaub?


    "das Klichee des verkalkten Beamtenkopfs lass mal lieber sein. Kommt sicher gut, seine Kollegen so zu bezeichnen" Och, keine Sorge, wir sind ein junges Kollegium und unsere "alten" sind da dann doch auch eher von der freidenkerischen Sorte. ;)


    Mikael: Kein Ding ;)
    Ich seh mich tatsächlich nicht als "hipp". Dafür bin ich dann doch zu konservativ (Ich arbeite um Geld zu verdienen und damit die Welt bereisen zu können, vom Staat abhängig sein ist dann doch mehr bähhh). Nen globalisiertne Lebenslauf hab ich auf jeden Fall, immerhin hab ich den Semesterferien auch im Ausland gearbeitet und zwischen Abi und Bundeswehr ebenso.
    Sicherheit ist kein zu verachtendes Gut, Glücklichkeit im Leben aber wohl das Höhere, denn was bringt dir Sicherheit wenn du Unglücklich bist oder das Gefühl hast eingesperrt zu sein?
    Verbeamtet sein muss nicht sein, da reicht der ÖD vollkommen zu aus wenn man Sicherheit haben will.
    Was Kranken- und Altervorsorge betrifft: Letzteres wird ja für die junge Generation immer abwegiger ne und an der Krankenvorsorge wird ja auch weiter gedreht (btw: Ohne die Idealisten, die Pfleger und KRankenschwester werden trotz des wenigen Geldes, wär das ja gar nicht so toll)...


    Ich stimm dir vollkommen zu was das Jammern betrifft. Jeder ist seines Glückes Schmied und wenn Vatter Zufall noch hilft, umso besser. Aber jammern weil man nicht die fette Bezahlung bekommt, die man sich erhofft, geht gar nicht. Entweder man arbeitet daran sich dahin zu entwicklen oder man gibt auf und gibt sich damit zufrieden.
    Ich hab da einige Konsorten im Kopp, die genau so sind: Jammer jammer ich will doch arbeiten aber nicht für 8,50 die Stunde, neeeee da bleib ich dann doch lieber arbeitslos und warte bis mri das Jobcenter was besseres vorschlägt. Aber meckern können die über mich als im ÖD und beamtet und co.....Da kram ich dann gerne mal Dinge heraus, die zeigen, das ich mir das erarbeitet habe und selbst mit einiges weniger als sie selbst im Leben zurecht gekommen bin und zwar so, das ich sogar was sparen konnte.
    Aber das Mosern und Schimpfen und MEckern ist in Deutschland auf hohem Niveau. Hab ich in der Form in den außereuropäischen Ländern in denen ich schon gelebt udn gearbeitet habe so nicht erlebt.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich hab da einige Konsorten im Kopp, die genau so sind: Jammer jammer ich will doch arbeiten aber nicht für 8,50 die Stunde, neeeee da bleib ich dann doch lieber arbeitslos und warte bis mri das Jobcenter was besseres vorschlägt. Aber meckern können die über mich als im ÖD und beamtet und co.....Da kram ich dann gerne mal Dinge heraus, die zeigen, das ich mir das erarbeitet habe und selbst mit einiges weniger als sie selbst im Leben zurecht gekommen bin und zwar so, das ich sogar was sparen konnte.Aber das Mosern und Schimpfen und MEckern ist in Deutschland auf hohem Niveau. Hab ich in der Form in den außereuropäischen Ländern in denen ich schon gelebt udn gearbeitet habe so nicht erlebt.

    Genau so sehe ich das auch. Leider entwickeln wir uns immer mehr zu einer Gesellschaft, in der es zuerst heißt: "Was steht mir zu?" anstatt "Was kann ich selbst tun?".


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich rate meinen Abiturienten immer: Studiert etwas, das in der Wirtschaft auch wirklich gebraucht wird! Also etwas mit Staatsexamen (außer Lehrer), zum Beispiel Jura oder Human/Zahnmedizin! Denn damit ist man für einen richtigen Beruf ausgebildet, das bieten nur wenige Studiengänge.


    Von einem naturwissenschaftlichen Studium rate ich aus dem selben Grunde ab, wie der TE: Man ist nur für die Forschung qualifiziert, nicht wirklich für die Industrie, die ihre Forschung eh immer mehr nach Asien auslagert. Grüße an den ehemaligen user Silicium! :D

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