Grundgesetz, Freiheit, Gleichheit usw. für Flüchtlinge

  • Hallo an alle,


    habt ihr Tipps und Vorschläge für einen 90-Minütigen Unterricht mit Flüchtlingen (Alter 12-16, ver. Länder, Sprachniveau komplett unterschiedlich)?
    Ich möchte in jedem Fall nächste Stunde das Thema "Grundgesetz" behandeln. Insbesondere Freiheit (Meinung) und Gleichheit liegen mir am Herzen.
    Dafür hab ich schon ein paar gute Erklärvideos gefunden (in div. Sprachen), die ich zeigen möchte.


    Womit kann man noch arbeiten, um das Thema interessant und verständlich rüberzubringen? Habt ihr Ideen oder Vorschläge zu Materialien?


    Viele Grüße

  • was genau ist denn das Lernziel?


    Zu zeigen, wie "das bei uns so geregelt ist"?


    Was sollen die Schüler nach den 90 Minuten gelernt haben?


    ich bezweifele, dass man das Grundgesetz und was damit zusammenhängt in so kurzer Zeit halbwegs erschöpfend bearbeiten kann, aber ich lasse mich auch gerne korrigieren :D

  • Ja, mir ist schon bewusst, dass in 90 Minuten nicht alle Inhalte unseres Grundgesetz, Rechtssystem etc. vermitteln kann.
    Die Lernziele wären sowieso eher auf Grundlagen-Ebene definiert.


    - Nach dem Krieg: Grundgesetz
    - Verankerung der wichtigsten "Regeln" in DE -an die sich jeder halten muss
    - Fokus auf: Freiheit der Meinung und Religion, Gleichberechtigung (was bedeutet das für unser aller Leben?).


    Klar sind diese Fokuspunkte für viele noch nicht. Nur wie kann ich das einfach und interessant vermitteln? Außer mit bereits erwähnten Videos. Ich stehe ja insbesondere vor der sprachlichen Hürde.

  • Ich finde Rollenspiele ganz sinnvoll. Gerade, wenn die Sprache noch nicht so gut beherrscht wird, ist es wichtig, auch Mimik, Gestik etc. einzubeziehen.
    Was ist denn das niedrigste bzw. höchste vorhandene Sprachniveau?


    Ich muss ja sagen, dass ich solche Stunden mit relativ wenig Show mache. Ich versuche einfach, mit den Schülern zu reden, Szenen auszudenken etc.


    Die meisten meiner Flüchtlinge sind aber auch strengen Frontalunterricht und Schläge aus der Schule gewöhnt, Filme sehen ist für sie kein Unterricht und sie machen dann schnell etwas anderes.


    Da ist sicherlich die Zusammensetzung der Lerngruppe entscheidend, was man machen kann.

  • Rollenspiele oder ähnliches würde ich erstmal, ohne die Schüler zu kennen, für viel zu anspruchsvoll halten.


    Wie wäre das:


    - Einstieg mit einem Bild, das ein Beispiel aufgreift (Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit) und der Leitfrage: darf der/die das?
    Evt. auch eine Schlagzeile zu Böhmermann/Erdogan, oder Charlie Ebdo - Wenn die Schüler das kennen oder abkönnen.


    Arbeitsblatt 1 mit Verfassertext mit Auszügen aus GG und Gesetzen, die extrem vereinfachend erklärt werden.
    Arbeitsblatt 2 aufzählung von einzelnen Fällen, in denen die Schüler nun selbst beurteilen müssen, ob das geschilderte legal oder illegal ist und warum (Bezug auf AB 1)


    Wichtig ist, denke ich, dass die einzelnen Fälle gut ausgesucht sind. Denn solche rechtlichen Themen können schnell sehr sehr komplex werden - und wir sind ja Lehrer und keine Juristen.

  • Bei meinen SuS funktionieren ABs nicht, weil die Lesekompetenz im Gegensatz zur Kommunikationskompetenz sehr schlecht ausgeprägt ist. Meinen SuS fällt es - obwohl sie alle mindestens A1, zum Großteil annähernd A2 haben - sehr schwer, Texten, egal wie stark vereinfacht, irgendwelche Informationen zu entnehmen, Aufgabenstellungen zu verstehen etc.
    Wie gesagt - das hängt von der Schülergruppe ab, was am besten geht.

  • Ja, so gehts unseren auch - das Leseverständnis ist seehr begrenzt.
    Ein Arbeitsblatt mit Texten fände ich auch zu schwierig. Ich würde schon eher viel mit Bildern und besagten Filmen arbeiten wollen.
    Allerdings geht die Stunde 90 Minuten und die gilt es irgendwie zu füllen.

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