Angst vor UB

  • Hallo zusammen,


    ich habe nächste Woche meinen letzten UB in Englisch. Wenn ich nur daran denke, wird mir schon schlecht.
    Mein Problem ist einerseits Prüfungsangst, andererseits hat mein Fachleiter mich total auf dem Kieker.
    Bereits nach dem 1. UB sagte er mir, dass er mich für inkompetent hielt und ich mir doch eine Alternative suchen soll.
    Mein anderer Fachleiter sowie meine Ausbildungslehrer sehen das anders, ich bekomme gutes Feedback und gute
    Gutachten.
    Mit meiner Ausbildungslehrerin habe ich die Stunde geplant, sodass eigentlich nichts schief gehen kann.
    Momentan finde ich allerdings alles schlecht und würde am liebsten eine neue Stunde planen.


    Kennt jemand von euch diese Situation? Was macht ihr dagegen?
    Ich hoffe, dass mir einige von euch Tipps geben können.
    Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
    Schwarztee

  • Hallo liebe(r) Tee, ja das kenne ich! Mein Gott ich hab 48 vorher nicht geschlafen. Ich hätte den Prüfungstag fast abgeblasen. Ich dachte, ich drehe durch! Dachte dann nach all der Arbeit: besser mit 4 bestehen, als aufgeben und alles nochmal machen :tot: Und dann wurde es doch noch ordentlich.


    Schlechte Nachricht also: Gegen Prüfungsangst kann man auf die Schnelle nix machen. Kein Kraut gewachsen. Aaaaber gute Nachricht: du kannst sie willkommen heißen und einfach hinnehmen. "Mit Gewalt" Ruhe finden oder "auf Teufel komm raus" eine noch vielviel bessere Stunde erzwingen? Vergiss es. Du kannst aber durchmarschieren, geradewegs. Mach das, was du geplant hast und es wird gut werden. Die Schüler sind wichtig! Deine Lieblingssprache Englisch ist wichtig! Sonst nix :top:

  • Mach dir nicht so viele Sorgen, deine Stunde ist bestimmt gut geplant. Wenn dein Fachleiter Fehler finden will, dann wird er sie auch finden. Letztendlich hat jeder unterschiedliche Vorstellungen davon, was guter Unterricht ist.Wichtig ist aber, dass du mit deiner Stunde zufrieden bist und dass deine Schüler einen Lernzuwachs in dieser Stunde haben, also nie das Stundenziel aus den Augen verlieren. Auch bei uns gab es Referendare, die sehr gelitten haben, weil die Fachleiter sie auf dem Kieker hatten, wichtig ist, verkriech dich bloß nicht, versuche dir nicht anzumerken, dass du aufgeregt bist, sofern du alles begründen kannst und gleichzeitig Alternativen nennen kannst, hat der Fachleiter nichts in der Hand. Kopf hoch, es wird schief gehen, bald hast du es aber geschafft, das darfst du nicht vergessen! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und drücke dir die Daumen!!

  • Das Schlimmste, was passieren kann, ist ja, dass du durchfällst. So ist es mir ergangen. Damals dachte ich, man hätte mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Vor allem wusste ich, dass mich die Fachleiterin nicht mochte und entsprechend Panik hatte ich vor dem zweiten (und letzten!) Versuch. Deshalb habe ich in den Tagen und Wochen vor der Lehrprobe genau das gemacht, was ich vorher über ein Jahr lang nicht getan hatte: Ich hab mir Zeit für mich genommen. Im Rückblick betrachtet war das das Beste und einzig Richtige, was ich tun konnte. Dadurch konnte ich das Leben auch mal wieder genießen (wenn auch nur für wenige Minuten oder eine Stunde) und ich erkannte meine Stärken. Somit ging ich deutlich gestärkt in die Wiederholungsprüfung und es hat alles gut funktioniert.
    Konzentriere dich auf deine Stärken und habe deine Ziele im Auge. Lass die Gedanken darüber, was theoretisch schief gehen könnte, beiseite! Deine Ausbildungsleiterin findet die Stunde doch gut und sie wie auch die andere Fachleiterin glauben an dich. Lass dir deinen Traumberuf nicht durch eine einzige Person kaputt machen.

  • Hallo Schantalle, Leni 90 und Lilly Casey,


    vielen Dank für eure Unterstützung und Aufmunterung. Ich bemühe mich, ruhig zu bleiben und hinter der Stunde zu
    stehen, auch wenn es mir schwer fällt. Momentan sehe ich nur negativ :-(



    Hallo Modal Nodes,


    normalerweise bin ich auch kritisch, wenn jemand seine Fachleiter für schlechte UBs verantwortlich macht.
    Ich habe jedoch von meinen Ausbildungslehrern, die sowohl mich als auch Mitreferendare betreuen, die Rückmeldung
    erhalten, dass sie die Kritik des Fachleiters ungerecht und unangemessen fanden.
    Dinge, die bei anderen Referendaren in Ordnung waren, wurden bei mir kritisiert.
    Es ist also nicht nur meine Wahrnehmung, dass ich ungerecht behandelt werde, sondern wird auch von anderen so gesehen.


    Vielen Dank für eure Rückmeldung :-)
    Viele Grüße
    Schwarztee

  • Ohne Worte... :krank:


    Ich bin keinesfalls der Meinung, dass schlechte Noten oder generell eine schlechte Leistung auf Lehrer, oder in diesem Fall Fachleiter, zurückzuführen sind. Wenn ich meine eigenen Fehler nicht erkannt hätte, wäre der zweite Versuch garantiert auch schief gegangen. Aber wenn ich weiß, dass jemand, der so wichtig ist für meine eigene berufliche Zukunft, mich nicht mag, mich aber auch gleichzeitig beurteilen muss, dann bessert das nicht gerade meine Stimmung bzw. verringert meine Angst vor der Prüfungssituation nicht.
    Andersherum gab es in meinem Referendariatsjahrgang mehrere Anwärter, die genau wussten, wie sie sich bei den Fachleitern beliebt machen konnten, und diese hatten es zumeist spürbar einfacher.
    Es geht in diesem Forumsthema ja nicht um die realen Gründe für gute oder schlechte UBs, sondern einfach um die Angst vor einer schlechten Bewertung, egal wie logisch nachvollziehbar oder irrational diese sein möge.

  • Aber wenn ich weiß, dass jemand, der so wichtig ist für meine eigene berufliche Zukunft, mich nicht mag

    Woher weißt du das? Hat sie dir das gesagt?
    Dieses "Die kritisiert mich nur, weil sie mich nicht mag" ist einfach zu billig.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Dinge, die bei anderen Referendaren in Ordnung waren, wurden bei mir kritisiert.

    Ohne die genaue Situation zu kennen, heißt das gar nichts. Die gleiche Sache kann bei verschiedenen Lerngruppe oder Unterrichtsinhalten okay bzw. nicht okay sein. Von daher sagt das rein gar nichts aus.

  • Hallo Karl-Dieter,


    da hast du sicherlich recht. Konkret ging es vor allem um methodisches. Ich habe beispielsweise in einem UB in der
    Klasse 8 eine klassische Stunde gezeigt: Einstieg - Erarbeitung (im Partnerpuzzle) - Sicherung - Auswertung. Da hat
    er kritisiert, dass die Methode nicht angemessen für einen UB sei und ich doch etwas Anspruchsvolleres zeigen solle.
    Eine Mitreferendarin, die bei mir im Seminar, aber an einer anderen Schule ist, hat eine Stunde mit gleichem Aufbau
    in der Q1 gezeigt und wurde dafür gelobt.
    Ich könnte verstehen, wenn er gesagt hätte, die Methode hätte nicht zum Inhalt oder zur Lerngruppe etc. gepasst.
    Aber die Aussage, es sei nicht angemessen für einen UB finde ich sehr komisch, vor allem, wenn sie bei anderen gelobt wird.
    Ich war natürlich bei dem UB der Mitreferendarin nicht dabei und kann mich nur auf ihre Erzählungen verlassen.


    Viele Grüße
    Schwarztee

  • Woher weißt du das? Hat sie dir das gesagt?Dieses "Die kritisiert mich nur, weil sie mich nicht mag" ist einfach zu billig.

    Das habe ich nie gesagt. Im Gegenteil: Hättest du meine Posts richtig gelesen, dann hättest du bemerkt, dass ich ganz klar von "eigenen Fehlern" geschrieben habe. Mir war und ist bewusst, dass einige Kritikpunkte durchaus berechtigt waren. Den Kausalzusammenhang zwischen Kritik und Nicht-Mögen hast du hergestellt, Modal Nodes, nicht ich. Ich schreibe es gerne zum dritten Mal, extra für dich: Wenn man das Gefühl vermittelt bekommt, dass der Prüfer einem nicht wohlgesonnen ist, z.B. durch Aussagen wie "inkompetent" oder "Alternative zum Lehrerberuf suchen" (siehe Ausgangsthread von Schwarztee), dann kann dies einen blockieren und Angst vor der Prüfung kreieren oder steigern. Ich bin kein ignoranter Mensch, der die Schuld nur bei anderen sucht, auch wenn du mich anscheinend gerne so hinstellen möchtest. Ich bin allerdings der Meinung, dass eine solche Angst das Lern- und Arbeitsklima nicht fördert. Deshalb kann ich die Situation von Schwarztee durchaus verstehen.

  • Hey Schwarztee, ersetz mal dieses Mantra "geht alles schief und ist schlecht" durch "es ist das letzte Mal!"


    Ist es nicht wunderbar, dass du es FAST geschafft hast? Freu dich doch!!


    Guck deinen Entwurf ein paar Tage nicht an, und dann wirst du sehen, dass er gut ist. Keinesfalls in dieser Verfassung noch etwas ändern. Lieber spazieren gehen.


    Viel Erfolg!

  • Wenn man das Gefühl vermittelt bekommt, dass der Prüfer einem nicht wohlgesonnen ist

    Du wiederholst immer wieder genau das, was du ja angeblich nicht meinst:
    Der böse Prüfer kann mich nicht leiden. Ob das der Wahrheit entspricht, wird von dir anscheinend nicht in Frage gestellt.


    Der Ausweis von Inkompetenz muss nichts mit "wohlgesonnen oder nicht" zu tun haben. Man kann als Ausbilder auch auf Basis nicht-emotionaler Beoachtungen zu diesem Schluss kommen. Es ist nicht immer alles persönlich gemeint.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Ausgangsfrage war die nach dem Umgang mit Prüfungsangst von Schwarztee und nicht die nach gefühlter oder echter Aversion der Ausbilder von Lily Casey.

  • Modal Nodes, natürlich kannst du sagen Schwarztee könne bis zu dem Zeitpunkt da ihr Fachleiter ihr ein "ich kann Sie nicht leiden" an den Kopf wirft nicht sicher wissen, dass dem so sei. Aber wir könnten ihr auch ein gewisses emotionales Feingefühl unterstellen und einfach glauben, dass ihr Fachleiter Signale aussendet, die zeigen, dass er sie einfach nicht mag. Sie wird das besser beurteilen können als du oder ich, da wir nun wirklich überhaupt keine Daten haben.


    Womit du natürlich vollkommen Recht hast ist, dass ein Fachleiter bei aller Sympathie oder Antipathie, die er eben für bestimmte Menschen haben mag, in der Regel versuchen wird, seine Bewertung objektiv vorzunehmen - wie jeder Lehrer eben auch. Dass das nicht immer zu 100% gelingen mag ist geschenkt, aber für gewöhnlich sollte Antipathie sich nicht allzu negativ auf den Kandidaten auswirken. Trotzdem trägt es bei einem bevorstehenden UB sicher nicht dazu bei den Reffi zu beruhigen, wenn er weiß, dass schon die persönliche Ebene zwischen ihm und dem Fachleiter nicht stimmt. Und um viel mehr ging es hier bislang auch nicht. Hier wurde nicht einseitig dem FL vorgeworfen jemanden durchfallen zu lassen nur weil derjenige den falschen Fußballverein unterstützt. Lies nicht zu viel da rein, auch wenn ich sehr gut verstehen kann, dass dich als Fachleiter einseitige Schuldzuweisungen und das immer wieder mal gezeichnete Horrorbild des inkompetenten und fiesen Fachleiters nerven.


    Zum Thema:
    Ich kenne diese Situation zu gut. 2 Tage vor meiner Examensprüfung (!) habe ich noch abends in Windeseile eine neue Stunde zusammengekloppt, weil ich solche Panik hatte und die Stunde mir immer schlechter vorkam je länger ich über sie nachdachte. Letztlich habe ich dann (dank der beruhigenden Worte meiner liebsten Ausbildungslehrerin) doch die ursprünglich geplante Stunde gezeigt und eine 1 kassiert. So kann's auch laufen. Daher rate ich dir aus der Erfahrung: Keinen Schnellschuss, bleib bei deiner geplanten Stunde und freue dich einfach darauf dass - egal wie der UB nun läuft - du abends nach Hause kommst in dem Wissen, dass du 5/5 UBs in diesem Fach hinter dir hast.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Modal Nodes, gerade die Stelle, die du zuletzt zitiert hast, zeigt, dass ich von einem Gefühl, also einem (subjektiven) Eindruck, spreche. Nicht von einer Tatsache.
    Dass Kritik nicht persönlich gemeint sein muss, weiß ich auch. Das ist logisch und ich habe nie etwas anderes gesagt. Wie bereits erwähnt: Den Zusammenhang von Sympathie/Antipathie und Kritik hast du hergestellt, Modal Nodes. Meiner Meinung nach hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Meine Behauptung ist lediglich, dass es Fachleiter gibt, bei denen man aufgrund subjektiver Eindrücke zuversichtlicher in eine Prüfung geht als bei anderen.

  • Irgendwie finden wir nicht zusammen.
    Wenn du mal Schüler bekommst, die bei jeder mündlichen Drei eine Diskussion starten, dass sie doch ganz toll sind, du sie aber nur nicht leiden kannst, oder wenn du selber mal Fachleiterin bist, und Referendaren mit schlechten Aussichten die traurige Wahrheit sagen musst, dann wirst du verstehen was ich meine.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Da hast du wahrscheinlich recht. Zum Glück war ich noch nie in einer solchen Situation (ich bin allerdings auch erst fünf Jahre im Schuldienst)...

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Nachrichten.
    Der UB war gestern und verlief nicht gut :-( Ich war zu nervös, habe viele Fehler gemacht, die ich sonst nicht mache.
    Meine Ausbildungslehrerin hat mich verteidigt und gesagt, dass ich sonst viel besser bin.
    Mein Fachleiter kommt jetzt nächste Woche nochmal, ich kann den UB wiederholen.
    Einerseits bin ich erleichtert, dass er mir noch ne Chance gibt. Andererseits hätte ich das Kapitel gerne abgeschlossen...
    Mal sehen, wie es nächste Woche wird...
    Sitze gerade an dem neuen Entwurf und fühle mich unter Druck gesetzt und nervös. Bin daher weiterhin für Tipps und Tricks
    dankbar!


    Viele Grüße
    Schwarztee

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