Gehaltsvergleich

  • Auf Seite 6 sehe ich im Grunde nur 2 Studiengänge unter dem Lehramt, die irgendwie gezielt in die freie Wirtschaft fließen (Architektur und Design), während alle Studiengänge mit denen man mehr verdient einen direkten Weg in die Wirtschaft, bzw. Selbständigkeit (Jura/Medizin) bieten. Mal abgesehen davon, dass ein Bruttovergleich zwischen Beamten und Angestellten sowieso grober Unfug ist...die Kernaussage wäre doch: In der freien Wirtschaft verdient man mehr Geld... :P

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Moin,


    der Vergleich der Jahreseinkommen, egal ob brutto oder netto ist in meinen Augen eh Blödsinn. Viel sinnvoller wäre es in meinen Augen das Lebenseinkommen zu vergleichen. Einige meiner Azubis steigen nach der Lehre gleich mit knapp 2.000,- € netto monatlich ein. Die sind dann 19 Jahre jung und verdienen schon, während wir noch an den Universitäten rumhängen. Wenn man da das Lebenseinkommen eines Ingenieurs mit eben diesen Facharbeitern vergleicht (mache ich manchmal im Unterricht), kann dabei durchaus rauskommen, daß man mit der Lehre mehr verdient als mit einem Studium, bei dem man dann im Alter von 30 Jahren erst mit dem Verdienen anfängt.

  • Wobei Lehramt mit fast 51000 Euro im Jahr 2016 in NRW auch bedeutet, dass ein
    .. Sek II Lehrer mit etwa Stufe 7-8 genommen wurde (das ist ok. Könnte der Durchschnitt sein)
    .. SeK I Lehrer in der letzten Stufe genommen wurde (also bestimmt kein Durchschnittswert)

  • Moin,


    der Vergleich der Jahreseinkommen, egal ob brutto oder netto ist in meinen Augen eh Blödsinn. Viel sinnvoller wäre es in meinen Augen das Lebenseinkommen zu vergleichen. Einige meiner Azubis steigen nach der Lehre gleich mit knapp 2.000,- € netto monatlich ein. Die sind dann 19 Jahre jung und verdienen schon, während wir noch an den Universitäten rumhängen. Wenn man da das Lebenseinkommen eines Ingenieurs mit eben diesen Facharbeitern vergleicht (mache ich manchmal im Unterricht), kann dabei durchaus rauskommen, daß man mit der Lehre mehr verdient als mit einem Studium, bei dem man dann im Alter von 30 Jahren erst mit dem Verdienen anfängt.

    Moin,


    der Vergleich des Lebenseinkommens macht keinen Sinn bzw. ist nicht zum Vorteil der Azubis. Denn:


    1. Verdienen die wenigstens Azubis nach der Ausbildung 2000 netto.
    2. Selbst WENN sie 2000 netto verdienen, werden sie in 10,20 Jahren nicht viel mehr verdienen. Der Gehaltszuwachs bei Akademikern ist deutlich größer.
    3. Wann gründet man eine Familie, wann ernährt man sie? Richtig, ab 30. Dann hat der Akademiker im Leben vielleicht (etwas) weniger verdient, verdient aber pro Monat (deutlich) mehr - Und hat davon auch mehr.
    4. Ist das Lebenseinkommen von Akademikern deutlich höher als von Azubis, siehe die einschlägigen Statistiken.


    p.s Heutzutage steigen die wenigsten Akademiker erst mit 30 ins Berufsleben ein.

  • Wobei Lehramt mit fast 51000 Euro im Jahr 2016 in NRW auch bedeutet, dass ein
    .. Sek II Lehrer mit etwa Stufe 7-8 genommen wurde (das ist ok. Könnte der Durchschnitt sein)
    .. SeK I Lehrer in der letzten Stufe genommen wurde (also bestimmt kein Durchschnittswert)

    Schulleiter etc. wurden ja auch befragt.

  • Viel sinnvoller wäre es in meinen Augen das Lebenseinkommen zu vergleichen

    Sehe ich ganz genauso. Und dann stehen viele Berufe, für die man studieren muss, und das Lehramt insbesondere sehr schlecht da. Warum das Lehramt insbesondere?
    Genau dieses hier:

    2. Selbst WENN sie 2000 netto verdienen, werden sie in 10,20 Jahren nicht viel mehr verdienen. Der Gehaltszuwachs bei Akademikern ist deutlich größer.

    gilt eben NICHT für Lehrer. Gehaltszuwachs und Karriere ist in dem Beruf eben sehr beschränkt. Klar ist man dafür besser abgesichert, als bei anderen akademischen Berufen, aber eben auf einem nicht sehr hohen Niveau.

  • Welche Personen sind eigentlich mit "Abitur" gemeint? Abitur an sich qualifiziert einen doch nicht für den Arbeitsmarkt und Abiturienten sind somit doch in den anderen Kategorien enthalten (entweder machen sie eine Berufsausbildung oder ein Studium oder brechen diese ab und sind somit ohne Ausbildung).

  • Schulleiter etc. wurden ja auch befragt.

    Selbst wenn Schulleiter gefragt wurden, dann müssten sie auch die vielen Vertretungsstelltenlehrer, Teilzeitkräfte, ... befragt haben. Der Schnitt würde sinken.
    Schulleier von Grundschule sind i.d.R. übrigens A12. Nur bei recht großen Grundschulen A13.

  • Selbst wenn Schulleiter gefragt wurden, dann müssten sie auch die vielen Vertretungsstelltenlehrer, Teilzeitkräfte, ... befragt haben. Der Schnitt würde sinken.Schulleier von Grundschule sind i.d.R. übrigens A12. Nur bei recht großen Grundschulen A13.

    Vielleicht haben sie auch (nur?) die angestellten Kollegen befragt, im ÖD sind ca. 50000 pro Jahr ja nicht ungewöhnlich für Lehrer.

  • Karl-Dieter:
    1. 49700 < 51000
    2. Du hast die Tabelle 2017b genommen. Das was aber ein Vergleich aus 2016. Also muss man auch die 2016 Tabelle nehmen. Ansonsten wird das bei vielen anderen Berufen ebenfalls schon wieder gestiegen sein.

  • Karl-Dieter:
    1. 49700 < 51000
    2. Du hast die Tabelle 1017b genommen. Das was aber ein Vergleich aus 2016. Also muss man auch die 2016 Tabelle nehmen. Ansonsten wird das bei vielen anderen Berufen ebenfalls schon wieder gestiegen sein.

    Schon klar.


    Prinzipiell ist es ja auch gar nicht so wichtig. Fakt ist: Als verbeamteter A12er bekommt man netto oft mehr, als ein Typ mit ähnlicher Qualifikation in der freien Wirtschaft, auch wenn hier oft Gegenteiliges gesagt wird. Darum ging es mir.


    Wo ich Firelilly recht geben muss: Die Steigerungen sind ein Witz. Ich hatte damals ein Einstiegsgehalt von c.a 2700 netto (glaub ich), jetzt als StD hab ich c.a 3600 netto, aber dafür auch knapp zehn Jahre BE und Personalverantowrtung und eine höhrere Arbeitszeit.

  • Jo, das Einstiegsgehalt bei den tarifbeschäftigten Lehrkräften liegt bei 45 000€ brutto (Steuerklasse IV) - und damit sogar brutto um etliches unter den verbeamteten Berufseinsteigern.


    Eigentlich kann man gar nicht von einem Lehrergehalt sprechen, sondern von einem Beamtengehalt und einem Tarifbeschäftigtengehalt für dieselbe Tätigkeit mit derselben Qualifikatioon, wo netto (und von der Altersssicherung her) Welten liegen.


    A13 wird ja z.B. auch nicht nur an Lehrer gezahlt - es macht keinen Sinn von einem Lehrergehalt zu sprechen, man muss differenzieren zwischen beamten und Tarifbeschäftigten (das gilt für den gesamten öffentlichen Dienst, wo die Lehrer ja ein Bestandteil sind und einheitliche Gehaltsstrukturen, sei es Besoldung oder Tarifgehalt, existieren)

  • Wobei Lehramt mit fast 51000 Euro im Jahr 2016 in NRW auch bedeutet, dass ein
    .. Sek II Lehrer mit etwa Stufe 7-8 genommen wurde (das ist ok. Könnte der Durchschnitt sein)
    .. SeK I Lehrer in der letzten Stufe genommen wurde (also bestimmt kein Durchschnittswert)

    Naja es sieht ja so aus:
    GHR: Einstieg A12
    Sonderpäd.: Einstieg A13
    Gym: Einstieg A13Z


    Dazu die nominellen Aufstiegsstellen:
    HS: 10% A13
    RS: 40% A13
    Gym: 65% A14
    Wobei die Quoten in der Realität wegen Haushaltslage/Stellenverschiebung nicht erreicht werden. Vermutlich kann man die halbieren.


    Dann die Schulleitungen, Stellvertreter, Stufenleitungen, etc.:
    GS: A12Z, A13, A14 (ab jetzt nur noch A12Z und A14)
    HS: A13Z, A14
    RS/Sek: A13Z, A14, A15
    Gym/Ges: A15, A16


    Alles in allem hängt ein nicht unerheblicher Teil der Lehrer in Aufstiegsstellen und verzerrt dadurch das Durchschnittseinkommen aus Sicht eines "normalen" Lehrers.


    Dann wirkt, wie von dir richtig angemerkt, noch die Senilitätszulage. ;)


    Man kann von jedem (Beamten)Lehrergehalt gut leben. Es sind mit die höchsten Lehrergehälter weltweit.
    Je nach deinen Fächern liegst du jedoch unter den für deine Fächer realisierbaren Gehältern in der Wirtschaft oder deutlich darüber. Die meisten Lehrer sind bezogen auf ihre Fächer vermutlich gut im plus.

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