Was, wenn kein Kollege der Förderschule abgeordnet werden kann?

  • Da wäre die Lösung doch ganz einfach: Strom zentral ausstellen und keine Experimente mehr machen! Sicherheit ist bekanntlich wichtiger als irgendwelche Lehrpläne! Würde man dir auch genau so erzählen, falls irgendetwas passiert!
    Gruß !

    Da kennen sich die Physikkollegen wohl besser mit aus, aber ist Experimenten nicht ein wichtiges Element naturwissenschaftlichen Unterrichts? Das den Schülern grundsätzlich zu verwehren, wäre wohl zumindest fachlich äußerst bedenklich, wahrscheinlich auch pädagogisch. Aber natürlich - Experimentieren kann nur funktionieren, wenn sich alle Teilnehmer angemessen benehmen können. Ich weiß nicht, ob das organisatorisch machbar wäre, aber evtl. könnte man mit einem Parallelkollegen absprechen, dass diejenigen, die sich nicht an Regeln halten können, beim Kollegen Theorieunterricht machen (mit entsprechender Berücksichtigung bei der Benotung), während die Anderen experimentieren dürfen - notfalls mit entsprechender vorangegangener Benachrichtigung für Eltern.
    Es betrifft aber letztendlich nicht nur den naturwissenschaftlichen Unterricht, sondern auch den Sportunterricht - manche Sportarten (z.B. Schwimmen) können auch nur in der Schule betrieben werden, wenn sich alle Schüler an die Regeln halten, da ein Regelverstoß im schlechtesten Fall zur Gefahr für alle werden kann.
    Und dennoch: Naturwissenschafts- und Sportunterricht gibt es auch an Förder- und Hauptschulen - Schulformen, an denen es durchaus häufiger der Fall ist, dass Schüler Probleme haben, sich in risikobehafteten Situationen angemessen zu verhalten. Vermutlich ist da der Unterricht etwas anders aufgebaut, aber da ist der Spagat zwischen fachlichen Erwartungen und Schülerorientierung durchaus Routine, was vlt. so in anderen Schulformen nicht der Fall ist.

  • Du mußt erstmal dafür sorgen, daß der Unterricht für die Regelschul-Kinder läuft. Die haben auch Aufmerksamkeit verdient und nicht bloß die wenigen Inkludierten.
    Die Frage ist nur, wie man das den Eltern vermitteln kann, daß man selber nicht noch zusätzlich das leisten kann, für das bisher die Sonderbetreuung da war.
    --> Vielleicht haben sie dann ja ein Einsehen und denken doch über ide Förderschule nach.

    Die wenigen Inkludierten? Ist dem in NRW so? Kann man euch ein paar Kinder abgeben? Hier ist Inklusion Standard, da derart viele Kinder mit Förderbedarfen in den Klassen sitzen und bei vielen Regelschulkindern noch nichts diagnostiziert ist, dass die Beiträge von euch zu lesen für mich einfach nur erschreckend ist, weil dahinter so deutlich wird, dass eure Haltung gegenüber nicht dem Standard entsprechenden Kindern absolut rückständig ist. Und damit meine ich NICHT, dass Illusion, wie sie derzeitig betrieben wird, ein absolutes Verheizen von Lehrkräften ist und kein Kind davon profitiert. Ich beziehe mich auf den Ausgangsbeitrag, in dem es so rüber kommt, als ob der Threadersteller nur mit dem FS Lernen überfordert wäre und/oder nicht einsähe, dass es auch seine Aufgabe ist, diese Kinder zu beschulen. Wie kommt man auf die Idee? Gerade Kinder mit FS Lernen können an Regelschulen profitieren, wenn die unterrichtenden Lehrer nur die richtige Einstellung hätten - und nein, man muss nicht zig Arbeitsblätter erstellen um mit diesen Kindern gemeinsam Unterricht zu machen und sie trotzdem offiziell zieldifferent zu unterrichten. Der Threadersteller darf mich gerne anschreiben, wenn er Interesse daran hat.


    Übrigens: Ihr seid Lehrer und die Anforderungen an euch haben sich verändert Sonderpädagogen sind Lehrer wie jeder andere auch! Ja, man kann eine Antihaltung gegen alles haben - dann aber bitte so konsequent sein und den Beruf wechseln, denn das, was ihr euch vorstellt als Idealsituation, wird es nicht geben.

  • Super, wieder mal eine Grundsatzdiskussion zur Schulpolitik und allgemeinen Lage.


    Vielleicht mal etwas, was für die ursprüngliche Frage hilfreich ist:
    Ich hatte den Fall selber, vor zwei Jahren - sonderpädagogischer Förderbedarf, jedoch keinen Förderschullehrer. Der Schüler hatte damals 3,5 Stunden. Diese Stunden hat dann unsere Schule bekommen um sie zur Förderung des Schülers zu verwenden, 0,5 Stunden ich, für alles was an formalen Dingen anfällt, und für 3 Stunden haben andere Kollegen den Schüler gezielt in Fächern gefördert, in denen er Einzelbetreuung benötigte. In deinem Fall könnte man also für 9 Stunden einen zweiten Kollegen aus deiner Schule mit einplanen. Ob als Doppelbesetzung oder besser, indem man die Schüler in dieser Zeit raus nimmt und in einer Kleingruppe arbeitet, das könnt ihr selber entscheiden.
    Wichtig ist, das frühzeitig mit der Schulleitung abzuklären, damit die Stunden nicht irgendwo versickern.

  • In NRW werden Förderschüler mit den Schwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, sowie Sprache budgetiert. Man bekommt also einen Grundstundensatz für die Aufnahme der Schüler, ob man nun einen oder 150 von ihnen hat, macht keinen Unterschied bei den Stunden/ Stellen für Sonderpädagogen.


    In ganz NRW herrscht eklatanter Mangel an Sonderpädagogen, etliche Ausschreibungen laufen leer. Dass die Förderschulen jetzt doch erhalten bleiben (was ich im Grundsatz befürworte!) hilft den inklusive Systemen noch weniger.


    Aber vielleicht hat ja der ein oder andere Kollege Interesse am Feld der Sonderpädagogik und bietet der SL an, VOBASOF zu machen? Ich freue mich über jeden neuen Kollegen!

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Übrigens: Ihr seid Lehrer und die Anforderungen an euch haben sich verändert Sonderpädagogen sind Lehrer wie jeder andere auch! Ja, man kann eine Antihaltung gegen alles haben - dann aber bitte so konsequent sein und den Beruf wechseln, denn das, was ihr euch vorstellt als Idealsituation, wird es nicht geben.

    Tja, da frage ich mich immer, wenn die Regelschullehrer mal so eben die Aufgaben der Sonderpädagogen mitübernehmen sollen, warum können dann nicht die Sonderpädagogen, wenn sie denn nun schon an den Regelschulen eingesetzt sind, "nebenbei" Aufgaben wie Klassenlehrerschaft, Vorbereitung und Korrektur von Vergleichs- und Abschlussarbeiten, insbesondere Abiturprüfungen, und den einen oder anderen Leistungskurs am Gymnasium mitübernehmen. Oder die Betreuung der Fachsammlungen. Auch Sonderpädagogen sind schließlich studierte Lehrer und müssten das doch können, oder?


    Gruß !

  • Tja, da frage ich mich immer, wenn die Regelschullehrer mal so eben die Aufgaben der Sonderpädagogen mitübernehmen sollen, warum können dann nicht die Sonderpädagogen, wenn sie denn nun schon an den Regelschulen eingesetzt sind, "nebenbei" Aufgaben wie Klassenlehrerschaft, Vorbereitung und Korrektur von Vergleichs- und Abschlussarbeiten, insbesondere Abiturprüfungen, und den einen oder anderen Leistungskurs am Gymnasium mitübernehmen. Oder die Betreuung der Fachsammlungen. Auch Sonderpädagogen sind schließlich studierte Lehrer und müssten das doch können, oder?
    Gruß !

    Das weiß ich nicht, denn die Kollegen, mit denen ich arbeite, halten sich für stinknormale Lehrer, die selbstverständlich auch Klassenlehrer sind, eben nur etwas "Exotischeres" studiert haben als wir mit unseren Schulfächern. Ich finde es übrigens sehr förderlich für mich aber auch für die Kinder, wenn der eine Kollege vom Fachwissen des anderen profitieren kann.

  • Tja, da frage ich mich immer, wenn die Regelschullehrer mal so eben die Aufgaben der Sonderpädagogen mitübernehmen sollen, warum können dann nicht die Sonderpädagogen, wenn sie denn nun schon an den Regelschulen eingesetzt sind, "nebenbei" Aufgaben wie Klassenlehrerschaft, Vorbereitung und Korrektur von Vergleichs- und Abschlussarbeiten, insbesondere Abiturprüfungen, und den einen oder anderen Leistungskurs am Gymnasium mitübernehmen. Oder die Betreuung der Fachsammlungen. Auch Sonderpädagogen sind schließlich studierte Lehrer und müssten das doch können, oder?

    Genauso wenig wie du als Gymnasiallehrer gelernt hast, Fördergutachten zu schreiben, ein nicht-sprechendes Kind mit geistiger Beeinträchtigung kommunikativ zu fördern, einem Schüler mit Tetraplegie zu vermitteln, wie er bestimmte Hilfsmittel verwenden kann oder auf die besonderen Schwierigkeiten eines sprachbehinderten Kindes beim Schriftspracherwerb einzugehen, sind Sonderpädagogen für die Abiturvorbereitung und dgl. ausgebildet. Aber jeder Lehrer sollte in der Lage sein, seinen Unterricht differenziert vorzubereiten und durchzuführen, denn das ist das gemeinsame Handwerk aller Lehrer, egal in welcher Schulform und Altersstufe. Und ich denke, das meinte frkoletta. (Dass dies alleine für einen inklusiven Unterricht natürlich nicht ausreicht, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, denke ich).

  • Also wenn Du z.B. Physik unterrichtest, besagter Schüler überhaupt kein Gefahrenbewußtsein hat, z.B. in den Steckdosen, die sich in den Schülertischen befinden, mit einem Nagel rumpuhlt und dies auch nach mehrfacher belehrung nicht unterläßt?


    Und nein, ich hatte mit Inklusion weder in meinem Studium noch in meinem Referendariat im Seminar je etwas zutun, auch wenn das Referendariat nur wenige Jahre zurückliegt.

    Aus der Nummer hat sich die Schulaufsicht seit Jahren schon geschickt herausgezogen. ;)
    Du musst für jeden Versuch eine Gefährdungsbeurteilung schreiben. Wenn da solche Dinge zu erwarten sind, kannst du den Versuch nicht machen, musst ihn durch einen anderen ersetzen oder durch sonstige Maßnahmen dafür sorgen, dass die Gefahr abgewandt ist. Falls ein Unfall passiert, wird diese Gefährdungsbeurteilung auch tatsächlich eingefordert.


    Im konkreten Fall kann ich dann die Netzsteckdosen nicht freischalten und muss auf den Tischtrafo verzichten. Stattdessen würde ich zentral Niederspannung einspeisen oder mit Batterien arbeiten.


    In letzter Konsequenz ist das Ganze natürlich ein Problem. Das wird leider voll auf den Lehrer abgeladen. Das betrifft aber nicht nur Kinder mit Förderschwerpunkt.

  • Im konkreten Fall kann ich dann die Netzsteckdosen nicht freischalten und muss auf den Tischtrafo verzichten. Stattdessen würde ich zentral Niederspannung einspeisen oder mit Batterien arbeiten.


    In letzter Konsequenz ist das Ganze natürlich ein Problem. Das wird leider voll auf den Lehrer abgeladen. Das betrifft aber nicht nur Kinder mit Förderschwerpunkt.

    Moin,


    ich hbae das jetzt auf Physik gemünzt, weil das hier wahrscheinlich besser verständlich ist, als wenn ich mit der Berufsausbildung komme. Da müssen die Elektriker bei uns Schaltanlagen und Hausinstallationen (im Volksmund "Sicherungskästen") verdrahten und anschließend Fehler suchen und beheben. Für die Fehlersuche muß die Schaltung mitunter unter Spannung stehen, um Messungen durchführen zu können. Ihr könnt ja mal euren Sicherungskasten im Keller öffnen. Ich behaupte mal, daß jeder von Euch so klug sein wird nicht da reinzufassen, wenn der Strom noch angestellt ist. Da die Bauteile alle für 230V Wechselspannung ausgelegt sind und nicht für 12V Gleichspannung, fällt die Option Niederpannung flach. Die Schüler arbeiten da wirklich an offenen 230V, weil sie ja auch mit den Bausteinen arbeiten sollen, auf die sie in der betrieblichen Realität stoßen. Zwar haben wir vor den Steckdosen einen Trenntrafo und der Fußboden ist extra schutzisoliert, aber verlassen mag ich mich auf diese Sicherungen nicht.


    Wir reden also nicht über Büschelstecker oder Batterie sondern über: "Wir stecken den Laborstecker direkt in die 230V Steckdose", um mal ganz plakativ zu sprechen. ;)


    In letzter Konsequenz bedeutet in diesem Zusammenhang die Gefahrenabwehr, daß wir keine Elektriker mehr ausbilden können, an keinem Berufskolleg mehr. Das kann auch keine Option sein.


    nd dennoch: Naturwissenschafts- und Sportunterricht gibt es auch an Förder- und Hauptschulen - Schulformen, ... Vermutlich ist da der Unterricht etwas anders aufgebaut,

    Da ist vor allem der Betreuungsschlüssel ein ganz anderer. Maximale Klassengröße: 6 Schüler beschult von zwei Pädagogen, in manchen Fächern wird dann zusätzlich noch halbiert oder gar gedrittelt bis runter zur Einzelbetreuung im Extremfall. Ich habe allein gleichzeitig 30 Schüler zu beaufsichtigen.



    die Beiträge von euch zu lesen für mich einfach nur erschreckend ist, weil dahinter so deutlich wird, dass eure Haltung gegenüber nicht dem Standard entsprechenden Kindern absolut rückständig ist.

    Also bei uns im Kollegium sieht die Einstellung so aus, daß wir die Gesellschaft vor gewissen Auswüchsen der didaktischen Reduktion und gewissen bildungspolitischen Auswüchsen schützen müssen.
    Wenn ein Elektriker nicht in der Lage ist zuverlässig eine Hausinstallation anzufertigen, darf er nicht bestehen. Ein elektrischer Schlag für die Bewohner des Hauses ist keine Option. Wenn der Gas-/Wasser-Installateur nicht in der Lage ist zuverlässig eine Gasleitung zu verlegen, darf er nicht bestehen. Wenn ein KFZ-Azubi nicht daran denkt die Radbolzen nachzuziehen oder beim Bremsflüssigkeitswechsel die Entlüftungsventile wieder zu verschließen, darf er nicht bestehen. Wenn dann im Extremfall die komplette Klasse durch die Prüfung fällt, ist das eben so.


    Sehr viele Kollegen sehen sich da als Gatekeeper, weil wenn die Schüler bei uns bestehen, dann dürfen sie die oben aufgelisteten Tätigkeiten durchführen. Oder würdet Ihr es akzeptieren, wenn Euer Wohnhaus bei einer Gasexplosion zerstört wird und ihr mal gerade eben mit dem Leben davonkommt, weil aufgrund der didaktisch notwendigen Reduktion der Geselle mal eben die Dichtungsmasse weggelassen hat und aufgrund mangelnder Ausbildung das Prüfgerät nicht bedienen konnte?


    Technik ist kein Spielzeug! Da kann es schnell auch für Dritte absolut lebensgefährlich werden!

  • Also bei uns im Kollegium sieht die Einstellung so aus, daß wir die Gesellschaft vor gewissen Auswüchsen der didaktischen Reduktion und gewissen bildungspolitischen Auswüchsen schützen müssen.Wenn ein Elektriker nicht in der Lage ist zuverlässig eine Hausinstallation anzufertigen, darf er nicht bestehen. Ein elektrischer Schlag für die Bewohner des Hauses ist keine Option. Wenn der Gas-/Wasser-Installateur nicht in der Lage ist zuverlässig eine Gasleitung zu verlegen, darf er nicht bestehen. Wenn ein KFZ-Azubi nicht daran denkt die Radbolzen nachzuziehen oder beim Bremsflüssigkeitswechsel die Entlüftungsventile wieder zu verschließen, darf er nicht bestehen. Wenn dann im Extremfall die komplette Klasse durch die Prüfung fällt, ist das eben so.


    Sehr viele Kollegen sehen sich da als Gatekeeper, weil wenn die Schüler bei uns bestehen, dann dürfen sie die oben aufgelisteten Tätigkeiten durchführen. Oder würdet Ihr es akzeptieren, wenn Euer Wohnhaus bei einer Gasexplosion zerstört wird und ihr mal gerade eben mit dem Leben davonkommt, weil aufgrund der didaktisch notwendigen Reduktion der Geselle mal eben die Dichtungsmasse weggelassen hat und aufgrund mangelnder Ausbildung das Prüfgerät nicht bedienen konnte?


    Technik ist kein Spielzeug! Da kann es schnell auch für Dritte absolut lebensgefährlich werden!

    Mir ist unklar, wie sich deine Beispiele auf die von dir zitierte Aussage beziehen.

  • Kann mal ein Moderator all das auslagern, was wieder mal nichts mit der Frage zu tun hat?

    Es geht nach wie vor um die Frage, was von einem Regelschullehrer bezüglich Inklusion erwartet werden kann und wie er sich verhalten sollte, wenn die nötige Unterstützung nicht vorhanden ist.
    In einem Forum sollte diskutiert werden können. Ansonsten haben wir hier das Schema a la "Wer weiß was", man stellt eine Frage und bekommt zwei/drei Antworten dazu.

  • Also bei uns im Kollegium sieht die Einstellung so aus, daß wir die Gesellschaft vor gewissen Auswüchsen der didaktischen Reduktion und gewissen bildungspolitischen Auswüchsen schützen müssen.
    Wenn ein Elektriker nicht in der Lage ist zuverlässig eine Hausinstallation anzufertigen, darf er nicht bestehen. Ein elektrischer Schlag für die Bewohner des Hauses ist keine Option. Wenn der Gas-/Wasser-Installateur nicht in der Lage ist zuverlässig eine Gasleitung zu verlegen, darf er nicht bestehen. Wenn ein KFZ-Azubi nicht daran denkt die Radbolzen nachzuziehen oder beim Bremsflüssigkeitswechsel die Entlüftungsventile wieder zu verschließen, darf er nicht bestehen. Wenn dann im Extremfall die komplette Klasse durch die Prüfung fällt, ist das eben so.

    Hast du denn Schüler, die lernbeeinträchtigt sind? In den seltensten Fällen schaffen es Schüler ohne Schulabschluss oder mit sehr schlechtem Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Und wenn sie es schaffen, müssen natürlich die gleichen Anforderungen erfüllt werden. Also insofern weiß ich nicht, wovon du da redest.

  • Wenn ich das mit dem zieldifferenten Unterrichten richtig verstanden habe, gilt das was du, Nordseekrabe, beschreibst ja auch für die Vergabe der Schulabschlüsse der Sekundarstufe. Sprich: Auch hier kann ein lernbehinderter Schüler den Abschluss nur erreichen, wenn er die gleichen Anforderungen erfüllt wie seine Mitschüler, selbst wenn er zuvor inklusiv beschult wurde (also physisch mit den anderen Kindern im selben Raum war). Das Gleiche könnte man natürlich auch weiterspulen: Wäre das Recht auf zieldifferenten Unterricht auch in der Berufsschule oder gar im (Medizin-)Studium möglich?

  • Wenn ich das mit dem zieldifferenten Unterrichten richtig verstanden habe, gilt das was du, Nordseekrabe, beschreibst ja auch für die Vergabe der Schulabschlüsse der Sekundarstufe. Sprich: Auch hier kann ein lernbehinderter Schüler den Abschluss nur erreichen, wenn er die gleichen Anforderungen erfüllt wie seine Mitschüler,

    Scheinbar hast du ja nun endlich verstanden, was mit zieldifferentem Unterricht gemeint ist. Wie wäre es, wenn du dich erstmal an der Uni mit solchen Themen auseinandersetzt? Ein Forum ist nämlich nicht dazu da, dir die Grundlagen zu vermitteln. Und nein, auf eine Grundsatzdiskussion, wie weit Inklusion (Medizinstudium etc.) gehen sollte, lass ich mich jetzt nicht ein. Das hat mit der Ausgangsfrage nämlich tatsächlich nichts mehr zu tun.

  • An der Uni werden solche Themen nicht behandelt. Verstehe, warum du Vorbehalte gegenüber Grundsatzdiskussionen hast, wobei sie sich bei so einem Thema wohl nicht vermeiden lassen.

  • An der Uni werden solche Themen nicht behandelt.

    Du studierst Grundschullehramt und lernst nichts über zieldifferentes Lernen und Lehren? An welcher Uni?


    Verstehe, warum du Vorbehalte gegenüber Grundsatzdiskussionen hast, wobei sie sich bei so einem Thema wohl nicht vermeiden lassen.

    Nein, offensichtlich verstehst du nicht. Ich habe keine Vorbehalte gegenüber Grundsatzdiskussionen. Hier geht es aber um eine Frage, die ein Kollege gestellt hat und nicht um irgendwelche Grundsatzdiskussionen (ganz abgesehen davon, dass die, die du anfangen wolltest, völlig unnötig ist).

  • Wenn ich das mit dem zieldifferenten Unterrichten richtig verstanden habe, gilt das was du, Nordseekrabe, beschreibst ja auch für die Vergabe der Schulabschlüsse der Sekundarstufe...

    Schüler, die lernzieldifferenziert unterrichtet werden, erwerben in der Regel den berufsorientierten Abschluss. Keine Ahnung wie das in anderen Bundesländern aussieht.

  • In NRW hätte man das Problem, dass nur ein Sonderpädagoge Gutachten und Wortzeugnisse für I-Kinder zu schreiben berechtigt ist. Ganz ohne die Beteiligung eines Sonderpädagogen ginge es bei uns nicht. (Und wenn der nur zum Unterschreiben anreist ...)


    Ich würde die Eltern der betreffenden Kinder schleunigst in Kenntnis setzen. Die können dann nämlich das Schulamt so lange terrorisieren und mit Klagen oder der Presse drohen, bis dieses den Hintern hoch kriegt und einen SoPä für Euch organisiert.


    Und übrigens von wegen "muss man alles können": Nein, muss und KANN ich nicht. Ich arbeite regelmäßig in inklusiven Klassen, aber ich kann nicht alle I-Kinder fachgerecht versorgen. Ich bin kompetent darin, zu differenzieren, aber ab einem gewissen Punkt weiß ich dann doch nicht mehr weiter.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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  • Und übrigens von wegen "muss man alles können": Nein, muss und KANN ich nicht. Ich arbeite regelmäßig in inklusiven Klassen, aber ich kann nicht alle I-Kinder fachgerecht versorgen. Ich bin kompetent darin, zu differenzieren, aber ab einem gewissen Punkt weiß ich dann doch nicht mehr weiter.

    Da spricht doch auch nichts dagegen. Lehrer sind keine Einzelkämpfer und müssen mit ihren verschiedenen Professionen zusammenarbeiten, damit für die Kinder was dabei herausspringt. Hier ging es aber darum, dass anscheinend vorher der Sonderpädagoge alleine für diese SuS verantwortlich war.

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