Sind wir zu lasch bei der Disziplin?

  • Ich denke, wir haben ein unterschiedliches Berufsbild vom Lehrerdasein...
    Wir sind keine "Erzieher".
    Wir sollen - vornehmlich - Wissen vermitteln.


    Das sehe ich anders. Ich denke sehr wohl, dass Lehrer auch Erzieher sind - gerade wenn die Eltern an dieser Stelle versagen. Wer soll es denn dann sonst tun? Sollen diese Kinder sich selbst überlassen bleiben? Nein, die Erziehung ist immanenter Bestandteil unseres Berufsbildes, aber sicherlich von der Grundschule bis zum Abitur abnehmend.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich sehe das allemeiste genauso wie du, nur in einem Punkte mache ich es ganz anders. Ich setze sehr viel auf die Zusammenarbeit mit den Eltern. Ich bin ganz schnell an den Eltern dran, wenn es nicht funktioniert und hole sie mit ins Boot. Außer wenn sie vielleicht selbst keine Autorität bei ihren Kindern haben, klappte das bisher immer sehr gut.

    Missverständnis. Ich bin sehr für Zusammenarbeit mit dem Elternhaus. Ich halte nur nix von diesem Dauereinträgen "Hans störte heute den Unterricht. Machen Sie was." Aber wenn ich vor dem Elternsprechtag diesen FL frage, ob ich auf den Einladungszettel Gesprächsbedarf bei ihm notieren soll, dann besteht kein Bedarf ... Da tanzt das Hänschen dann weiter auf dem Tisch.

  • Missverständnis. Ich bin sehr für Zusammenarbeit mit dem Elternhaus. Ich halte nur nix von diesem Dauereinträgen "Hans störte heute den Unterricht. Machen Sie was." Aber wenn ich vor dem Elternsprechtag diesen FL frage, ob ich auf den Einladungszettel Gesprächsbedarf bei ihm notieren soll, dann besteht kein Bedarf ... Da tanzt das Hänschen dann weiter auf dem Tisch.


    Doch, das wirkt ! Die sind dann irgendwann auch genervt und wollen dass das aufhört mit den ständigen Einträgen (normalerweise).


    Wobei du das sicherlich nicht so formulierst, wie du geschrieben hast ("Machen Sie was!"). Aber ich fange mit "harmlosen Einträgen" an und dann werden die Sanktionen schwerwiegender. Die Eltern sollen nicht sagen können, sie hätten nichts gewusst, niemand habe sie informiert und deshalb konnten sie ja auch nicht eingreifen ...

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • ich habe insgesamt sieben Jahre an zwei Förderschulen für L und E gearbeitet. Ich denke schon, dass ich weiß, wovon du sprichst. Ich kenne auch diese Verzweiflung und Hilflosigkeit als Lehrer und (zu Anfang) noch das Bedürfnis, jedes Kind durch Adoption retten zu wollen. Ich habe sehr sehr viel grausames Schicksal erlebt dort und war öfter drauf und dran hinzuschmeißen. Ich hatte viele Gespräche mit Kollegen und Sozialarbeitern und wir haben das beste versucht. Klar, kann das frusten. Trotzdem hilft es null, auf diese Klientel zu schimpfen, ihnen das Kind wegzunehmen oder ähnliches. So einfach ist die Sache nicht. Wenn es gravierend ist, natürlich. Aber es ist nicht in den o.g. Fällen immer der beste Weg. Ich finde wichtiger zu verhindern, dass diese Kinder/Jugendlichen den Weg ihrer Eltern einschlagen.
    Alles andere von wegen "Eltern sein verbieten" "verhindern, dass sie sich vermehren" ist absolute Grütze.

  • Doch, das wirkt ! Die sind dann irgendwann auch genervt und wollen dass das aufhört mit den ständigen Einträgen (normalerweise).


    Wobei du das sicherlich nicht so formulierst, wie du geschrieben hast ("Machen Sie was!"). Aber ich fange mit "harmlosen Einträgen" an und dann werden die Sanktionen schwerwiegender. Die Eltern sollen nicht sagen können, sie hätten nichts gewusst, niemand habe sie informiert und deshalb konnten sie ja auch nicht eingreifen ...

    Ich sowieso nicht. Sondern eben eine Fl. aber die redet nicht mit den Eltern sondern schreibt Einträge und heult mir das Ohr voll. Aber letzte Woche hatte sie kein Gespräch mit den Eltern, weil sie keinen Bedarf hatte. (Obwohl ich selbst von vier Vorfällen in ihrem Unterricht weiß)
    Ich bin eher für reden als für Einträge mit dieser Bla-Eintragung. Was sollen Eltern da tun?
    Wenn es viele Vorfälle gibt, bin ich am Hörer und lade zum Gespräch. Und dann folgen auch Konsequwnzen. Was helfen denn diese Einträge ... Sind voll langwierige Wege ...


    Email nutze ich auch dafür, aber eben erst, wenn es reicht (bei mir drei Vorfälle). Ich rede hier nicht von Prügeleien u.ä. Da bin ich schneller. Ich komme meiner Infopflicht schon zügig nach.
    ABER:Papier ist sooo geduldig.

  • Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (SchulG) § 57
    Lehrerinnen und Lehrer
    (1) Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, erziehen, beraten, beurteilen,beaufsichtigen und betreuen Schülerinnen und Schüler in eigener Verantwortung im Rahmen der Bildungs- und Erziehungsziele (§ 2),

    Ich denke, wir haben ein unterschiedliches Berufsbild vom Lehrerdasein...
    Wir sind keine "Erzieher".

    Ich fürchte da machst du es dir ein bisschen zu einfach...
    Mit Kindern/Jugendlichen zu arbeiten ohne auch zu erziehen ist m.E. gar nicht möglich.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Das sehe ich anders. Ich denke sehr wohl, dass Lehrer auch Erzieher sind - gerade wenn die Eltern an dieser Stelle versagen. Wer soll es denn dann sonst tun? Sollen diese Kinder sich selbst überlassen bleiben? Nein, die Erziehung ist immanenter Bestandteil unseres Berufsbildes, aber sicherlich von der Grundschule bis zum Abitur abnehmend.


    Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (SchulG) § 57
    Lehrerinnen und Lehrer
    (1) Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, erziehen, beraten, beurteilen,beaufsichtigen und betreuen Schülerinnen und Schüler in eigener Verantwortung im Rahmen der Bildungs- und Erziehungsziele (§ 2),

    Ich fürchte da machst du es dir ein bisschen zu einfach...Mit Kindern/Jugendlichen zu arbeiten ohne auch zu erziehen ist m.E. gar nicht möglich.


    Gut, dann definiere mal "Erziehen".
    Natürlich vermittelst du irgendwo auch "Werte" - welche ist sicherlich auch vom jeweiligen Fach abhängig. Bei mir ist das vorrangig im Bereich Sport möglich - und ich denke, Begriffe wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und auch Verantwortung sind durchaus dabei, aber das sind nicht unbedingt die "Baustellen" um die es hier (mal den Originalpost lesen) geht.
    Und selbst wenn - wieviel Zeit verbringst du - als Fachlehrer - pro Woche mit deinen Schülern? Wieviel pro Schüler? Wieviele Tropfen auf verdammt heiße Steine sind das umgerechnet, wenn die Eltern da wahlweise querschlagen oder sich schlicht null dafür interessieren?


    @icke: ich bin sicher die letzte, die es sich da "einfach" macht. Wenn ein echtes "Problemkind" es bis zu mir "schafft" (derzeit ist die "kleinste" Klasse, die ich unterrichte eine 7, und ansonsten hab ich ab 9. aufwärts), hat es idR schon eine ziemliche "Reise" hinter sich... da versuche ich rauszufinden, was da wieso schief läuft oder gelaufen ist. Und leider ist die Wurzel eines solchen Falles bisher in über 90% "meiner" Fälle ein Elternhaus gewesen, das diese Bezeichnung nicht verdient. Ob irgendwelche Kollegen daran dann noch (positiv oder negativ) mitgewirkt haben, ist dabei unerheblich. Aber damit solche "Problemfälle" zu gesellschaftsfähigen Menschen werden können... bedarf es mMn an "Erziehung von Kindermachern zu Eltern".
    Und - mal ehrlich... ich habe Kurse mit etwa Klassenstärke oder eben Klassen. Wie viel Möglichkeit habe ich da als Lehrerin, in der Zeit, in der ich auch noch jedem mir anvertrauten Kind die Inhalte vermitteln soll, auf die es ein Anrecht hat, auch noch irgendwelchen schlicht unerzogenen Extrawürsten beizubringen, was "einfach nicht geht", vor allem wenn da aus dem "Elternhaus" kein entsprechender Support kommt?
    Und ja, ich bin an einem Gymnasium. Großstadt. Brennpunkt? Könnte sein. Zumindest nahe dran. Die anderen Schulformen haben es sicherlich nicht "leichter". Vielleicht brauchen wir auch mehr "Rechte"? Ist ja nicht so, als würde ich mir Vorschläge nicht anhören.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • vielleicht nicht sonderlich "schön", diese Feststellung, aber - es gibt mMn leider eine ganze Reihe "Eltern", die diese Bezeichnung nicht verdienen. Und leider bekommen diese Leute oft gerne gleich mehrere Kinder...schon mal "Idiocracy" gesehen?

    Dann bitte aber auch die Bonzenkinder wegfangen, die meinen, Mama und Papas Geldbeutel würde mehr zählen als jede Autorität und Gerechtigkeit....

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Leuten, die schlicht zu dämlich sind, Eltern zu sein

    Ich hab mehr gelacht als ich sollte. :D Genau so erlebe ich das nämlich. Für diese Leute ist es normal zu sagen "Zu Hause hört der auch nicht auf mich, weiß auch nicht, was ich machen soll" oder "Er (6) hat halt ein Problem mit Frauen."

  • Dann bitte aber auch die Bonzenkinder wegfangen, die meinen, Mama und Papas Geldbeutel würde mehr zählen als jede Autorität und Gerechtigkeit....

    Gerne doch, gute Idee, vor allem, wenn du auch noch eine Patentlösung parat hast, wie man die Realität dazu bekommt, sich nach dieser "Vorgabe" zu richten... ist nämlich leider oft genug doch so... also von wegen "was mehr zählt"... diese (zugegeben fürchterliche) Haltung resultiert nämlich leider meist aus deren "Erfahrungswerten". Die sehen, was die Eltern tun, um sich oder die Kids irgendwo rauszuhauen, und bekommen ganz sicher nicht vermittelt "Das ist illegal, wenn du mal groß bist darfst du das nie nie nie so machen", sondern vielmehr "das ist zwar illegal, aber das ist uns scheißegal, wir lassen uns einfach nicht erwischen, und jeder ist käuflich, wir habens ja".

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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Und jetzt gehen wir mal alle in uns und überlegen, wie oft wir bei unseren eigenen Kindern inkonsequent sind, zu viel Geld für sinnlose Geschenke ausgeben, wütend rumgemeckert haben, uns mit den Lehrern sinnlos um irgendwas gezofft haben, wie oft der Fernseher/PC lief wann wir gegrübelt haben, ob das Verhalten noch normal ist und ein Therapeut nicht doch der richtige Ansprechpartner...?


    Eltern, die du hier immer wieder in Gänsefüßchen setzt, @Miss Jones, sind in erster Linie Menschen mit eigenen Sorgen. Willst du entscheiden, wer davon berechtigt ist, Kinder in die Welt zu setzen? Eltern sein ist ein anstrengender 24-Stunden-Job. Klar fasst man sich ab und zu an den Kopf, wie andere das so machen und warum. Vor allem, wenn man gerade Kindern dabei zugucken muss, wie sie aus der Gesellschaft brechen.


    Aber davor gefeit, dass Jugendliche Scheisse bauen ist niemand. Und wenn du gutsituierten Mittelschichtseltern zuhörst, wirst du feststellen, wie viele davon ernstzunehmende Konflikte mit ihren Kids haben. Magersucht z.B. oder zu früh rauchen. Depressionen. Hausaufgabenkriege. Eigene Scheidung. Studienabbruch. Panikattacken. Ich kenne jedenfalls keine Familie, die ausschließlich fröhlich durchs Leben geht.

    • Offizieller Beitrag

    Und leider ist die Wurzel eines solchen Falles bisher in über 90% "meiner" Fälle ein Elternhaus gewesen, das diese Bezeichnung nicht verdient.

    ich finde es sehr grenzwertig, dass du entscheidest, wer den Namen "Eltern" verdient und wer nicht- Damit ist eine Wertung verbunden, die ich als ziemlich hochmütig empfinde.
    Vll könnten wir uns auf eine sachlichere Ausdrucksweise einigen?

  • Ich fand das jetzt nicht "unsachlich" - ich meine damit konkret Leute, die Kinder in die Welt setzen und sich dann sprichwörtlich einen Scheiß drum kümmern was mit denen wird. Die sich darauf verlassen, "die Welt" wird sich schon drum kümmern. Leute, die ihre Kinder "rausschicken", weil sie zuhause "nerven" (= Aufmerksamkeit wollen, aber PC/Glotze/Smartphone/fillintheblank ist a wichtiger), die - mit Glück - mal ne Pizza bestellen, weil "kochen, nee, is doch Arbeit", die "nie" etwas wissen was ihre Kids so treiben, und dann ganz entsetzt sind, wenn die mal in uniformierter Begleitung heimkommen, oder die mit ihren Kindern noch ganz andere Dinge anstellen, wo ich beim Gedanken daran schon Brechreiz bekomme...
    ...sind das "Eltern"?
    Gesetzlich vielleicht.
    Aber ich verstehe so einen Begriff anders.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Die Vergleiche einer Menschengruppe mit Tierverhalten hat was von Mein Kampf. Ich finde deine Wortwahl in diesem Zusammenhang auch völlig daneben. Und du hast solche Worte auch schon öfter benutzt.


    Zum Glück bleibst du wenigstens mit deinem „die“ so vage, dass niemand, du selber eingeschlossen, weiß, von wem du eigentlich sprichst.

  • Die Vergleiche einer Menschengruppe mit Tierverhalten hat was von Mein Kampf. Ich finde deine Wortwahl in diesem Zusammenhang auch völlig daneben. Und du hast solche Worte auch schon öfter benutzt.


    Zum Glück bleibst du wenigstens mit deinem „die“ so vage, dass niemand, du selber eingeschlossen, weiß, von wem du eigentlich sprichst.

    Dein Vergleich ist jetzt aber genauso daneben. Und ich denke, das jeder wohl weiß welcher Typ Eltern damit gemeint ist. Eltern, die ihr Kind ganztägig (8 Stunden) in die Schule schicken ohne irgendeine Art von Essen. Wenn das Kind Glück hat bekommt es 1,5 Liter Cola mit. Das bisschen was das Kind ist kann es auch trinken...
    Oder Eltern, die ihr Kind bei 0 Grad mit t–Shirt und Pulli in die Schule schicken. Winterjacke? Fehlanzeige.
    Aber Hauptsache die Schachtel Kippen für Mama und Papa sind täglich drin.
    Und da ist es mir auch völlig Latte ob die Familie irgendwelche anderen Probleme hat. Für das Grundsätzliche muss ich nun mal sorgen wenn ich mich entscheide fortzupflanzen (um mal weg von den possierlichen Tierchen zu kommen).

  • Godwin's Law...krabappel hat den Thread gekillt, yay :)
    Ansonsten bleibt Miss Jones und svwchris höchstens noch hinzuzufügen, dass es das genauso am anderen Ende der Einkommenspyramide gibt. Wir haben immer mal wieder Kinder die ein paar Wochen von älteren (nicht volljährigen) Geschwistern betreut werden, weil die Eltern auf Geschäftsreise (oder noch besser, im Urlaub) sind...verwahrlosen können Kinder auch mit einem iPhone X...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich hab mehr gelacht als ich sollte. Genau so erlebe ich das nämlich. Für diese Leute ist es normal zu sagen "Zu Hause hört der auch nicht auf mich, weiß auch nicht, was ich machen soll" oder "Er (6) hat halt ein Problem mit Frauen."

    Das kenne ich auch sehr gut. Oder: "Er kommt einfach mit seinem 28. Stiefvater nicht zurecht."

    Es gibt aber auch einige Familien, die jegliche Hilfe konsequent verweigern beispielsweise vom Jugendamt.

    Ob die das immer besser machen? Die vom Jugendamt betreuten Kinder (im Heim oder Wohngemeinschaft) haben z.B. oft ein sehr starkes Defizit an Zuneigung. Sie werden nur von oft wechselnden Bezugspersonen betreut und nicht geliebt. Am liebsten würde ich in der Tat viele als Pflegekinder aufnehmen (inklusive kuscheln). Als Lehrerin bleibt mir oft aber nur für die Schüler einen kurzen Moment zu schaffen, in dem sich jedes! Kind als etwas Besonderes fühlen darf (mit all meiner Aufmerksamkeit).

  • völlig richtig, @Valerianus - ich habe auch nirgends die Einkommensklasse erwähnt. Hat nämlich nichts mit der "Elternqualifikation" zu tun, es gibt in jeder sozialen Schicht "Unfähige", oder schlicht "Erziehungsverweigerer", die eben oft einfach nicht wollen (und dann sollen sie mMn nicht auch noch Kinder in die Welt setzen).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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