Wie viele Indianer mit knallrotem Gummiboot saßen im Kühlschrank?

  • Das Beste an der Meldung ist der letzte Absatz:


    "Laut Regierung kamen die am Erstellungsverfahren Beteiligten ihrer Verantwortung nicht ausreichend nach - und seien von weiteren Planungen für Prüfungen ausgeschlossen."


    ...Da werden sich die Betroffenen aber mächtig ärgern... :pfeifen:


    Alles richtig gemacht, würde ich sagen!

  • Ich finde die Aufgabe super und würde mir wünschen, dass ähnliche Aufgaben regelmäßig dran kommen (gut, die ist natürlich sehr extrem, aber immerhin so einfacher für die leistungsschwachen Schüler als nicht lösbar zu erkennen).
    Viel zu viele Schüler rechnen bei Textaufgaben einfach irgendetwas mit den angegebenen Zahlen und achten gar nicht darauf, ob das Sinn macht.

  • Viel zu viele Schüler rechnen bei Textaufgaben einfach irgendetwas mit den angegebenen Zahlen und achten gar nicht darauf, ob das Sinn macht.

    Das liegt aber meiner Meinung nach weniger an entsprechenden Abschlussprüfungen als vielmehr an einer Unterrichtskultur, die stures Rechnen zulasten einer realistischen Einschätzung eines Ergebnisses im Kontext einer Aufgabe vorsieht. Im Grunde kann man damit bereits in der Grundschule mit den Stützpunktvorstellungen im Zusammenhang der einzelnen Größenbereiche ansetzen. Wenn hier gescheite Arbeit geleistet wird, profitieren Kinder ihre ganze verbleibende Schulzeit und auch danach davon. Und vlt. muss man wirklich solche Scherzfragen bereits in der Grundschule thematisieren, sodass Schüler die Erfahrung machen, dass sie, um eine Aufgabe sinnvoll bearbeiten zu können, wissen müssen, welche Vorgaben gemacht werden, was herausgefunden werden muss und ob die Lösung im Aufgabenkontext realistisch ist. Das setzt neben mathematischen natürlich auch sprachliche und Lesefähigkeiten voraus.

  • Ich sehe es auch so, dass das eine Frage des Unterrichts ist, Selberdenken und kritisches Lesen zu üben. Es gehört zu einer Abschlussprüfung - und eigentlich auch zu einer ganz normalen Klausur! -, dass sie keine Fallen enthält. Wenn ich die Kompetenz überprüfen möchte, Absurdes zu erkennen, dann sollte ich auch auf eine Art und Weise danach fragen, die den Kandidaten nicht in die Irre führt.

  • Ich fand die Geschichte auch erst witzig, aber ganz ehrlich: wenn ich an mein 2. Staatsexamen denke, ich wär vermutlich mit einer Scherzfrage überfordert gewesen :grimmig: . Man ist ja bei Prüfungen doch mega aufgeregt und geht zudem nicht davon aus, dass man reingelegt wird.


    Die „Wie alt ist der Busfahrer-Aufgaben“ gibt’s durchaus schon für Grundschule. Und dass Sachaufgaben lebensnah sein sollten- ja mei, Schule ist nicht lebensnah. Wenn man das haben will, muss man an eine freie Schule gehen, die projektorientiert arbeitet...

  • wenn ich an mein 2. Staatsexamen denke, ich wär vermutlich mit einer Scherzfrage überfordert gewesen :grimmig: .

    Kann ich nachvollziehen. Ich war (im 1. SE, das zweite war deutlich relaxter) bereits mit einem einfachen Wortwitz meines mündlichen Prüfers überfordert.


    Die Aufgabe erinnert mich aber ehrlich gesagt mehr an diese topmodernen Rechenaufgaben ohne Frage, von denen Kollegen mit Kindern im Grundschulalter gelegentlich berichten. "Karl hat drei Äpfel. Nils nimmt einen Apfel weg."



    ..Und fertig. Im Gegensatz zu der Aufgabe von SpOn ist DAS wohl wirklich ernst gemeint. Der schon immer um den Erhalt seines Essens bemühte, kleine PaelzerBu hätte da vermutlich geantwortet "Karl sollte Nils auf die Fr... hauen und sich seine Äpfel wiederholen" :)


    Gruß,
    DpB

  • Solche Kapitänsaufgaben mache ich immer mit meinen Schülern. Was daran verwirrend ist, weiß ich auch nicht genau. Habe sie gerade meiner 5-Klässler-Tochter vorgelesen und die sagte gleich, dass man das nicht ausrechnen kann. Da vorher weder Indianer noch Gummiboot noch Kühlschrank vorkamen, ist das ja auch total einfach.


    Hätte da jetzt gestanden, wieviel kriegt die Klasse zurück. Das wäre gemein gewesen, weil sich bestimmt einige nen Wolf gerechnet hätten.


  • Gibt auch schlagfertige Grundschulkinder...
    Lehrer "Wenn ich sechs Ochsen habe, und davon zwei verschenke..."
    Schüler "...dann biste der siebte..."

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Was ist schlimm daran, in einer Prüfung (und auch sonst) zu erwarten, dass die Aufgabenstellung durchdacht wird, bevor man losrechnet?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Was ist schlimm daran, in einer Prüfung (und auch sonst) zu erwarten, dass die Aufgabenstellung durchdacht wird, bevor man losrechnet?

    Man erwartet in dieser Situation keine unlösbare Aufgabe. Deshalb sitzt man unter Zeitdruck da und liest sie mehrmals, weil man erstmal der Ansicht ist, man stehe "auf dem Schlauch". Ich seh's ja an den Handwerks-Abschlussprüfungen: Wenn da mal eine Angabe fehlt (das ist dann allerdings ein Versehen) brauchen selbst die Guten mehrere Minuten, bis sie sich mal trauen zu sagen "das geht nicht, da fehlt was".


    In 'ner Klassenarbeit, bei der man entsprechend mehr Zeit einplanen kann, kann man sowas - warum auch immer - mal machen. In einer ernstzunehmenden Abschlussprüfung ist das ein no-go.


    Gruß,
    DpB


    PS: Sollte das BVJ im Saarland das gleiche sein wie bei uns, sind das sowieso insgesamt kognitiv eher schwache Schüler. Die dürften sich bei dieser Zahlenflut dann nochmal deutlich schwerer tun als ein Abiturient o.Ä.

  • Hier mal eine "kreative" Antwort zu der Fragestellung - obs dafür Punkte gäbe?


    - Keine, weil:
    1. Der Kühlschrank zu klein sein dürfte, um da auch nur einen Indianer samt Gummiboot unterzubringen,
    2. Indianer idR Kanus und keine Gummiboote benutzen,
    3. es ihnen in einem Kühlschrank - selbst mit Gummiboot - zu kalt sein dürfte,
    4. sich dieser Umstand ggf bei ausreichend Promille ändert, aber afaik sind Alkoholika bei Prüfungen unzulässig, und
    5. ich auch nichts von dem Kraut geraucht habe, das der Aufgabenersteller wohl zur Verfügung hatte.


    Krieg ich jetzt n Keks?


    ^^

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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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  • Nein, weil zwar Dein Ergebnis, nicht aber der Rechenweg richtig ist. Man könnte zumindest das Volumen eines handelsüblichen Kühlschranks schätzen lassen (vergleiche diese tollen Aufgaben, die es jetzt in jedem Mathebuch gibt, wo ein Glockengießer neben seiner Glocke steht, und dann soll man schätzen, wie schwer die Glocke ist oder so), dann das Volumen der gekauften und allesamt kühlpflichtigen Lebensmittel hernehmen und dann beurteilen, ob noch Platz ist für Indianer mit Gummiboot.


    Mein Ergebnis wäre übrigens "ca. fünfzig". Begründung: Indianer und knallrote Gummiboote gibt es von Playmobil, und im Kühlschrank sind sicher noch genügend Lücken für mindestens 50 PlaymobilindianermitknallrotemGummiboot.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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