Optionen als Biologe in Niedersachsen

  • Moin!


    Momentan bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter, da ich meine Zukunft allerdings nicht in der Wissenschaft sehe würde ich mich gerne über meine Optionen als Seiten- oder Quereinsteiger informieren. Bereits als Schüler gab ich Nachhilfe, während meines Studiums war ich Tutor, und danach war ich in der Umweltbildung tätig - es ist also nicht nur einfach eine fixe Idee. Da ich selbst von der Realschule komme, würde ich auch gerne dort, oder an einer Gesamtschule, unterrichten.


    Informationen über das wie erschlagen mich ein bisschen, aber nicht ob ich überhaupt die Option habe oder auch nur wo ich anfangen sollte.


    Ich würde gerne den über den Vorbereitungsdienst in das Lehramt kommen. In meinem Studium habe ich nicht nur Biologie, sondern auch viel Informatik (38 CP) belegt. Ich finde leider keine Informationen darüber, ob das reicht, und aber ich habe das Gefühl, dass diese Fächerkombination gar nicht möglich ist.


    Danke für Hilfe, Erfahrungen und Wissen!

  • Hast du denn 8 Semester und Master/ Diplom in Bio? Bin mir auch nicht sicher, aber wenn Realschullehrer gesucht werden, leiten sie dir aus Informatik das zweite Fach vielleicht ab. Würde einfach bei der Schulbehörde fragen.

  • Hallo, hast du schon hier geschaut?


    https://www.mk.niedersachsen.d…en-schuldienst-89031.html


    Das Problem ist, das Biologie kein Mangelfach ist und Informatik ist wird momentan im Infoblatt des Kultusministeriums auch nicht genannt. Physik und Chemie sind Mangelfächer, daher wird an den IGSen in Niedersachsen das Fach Naturwissenschaften unterrichtet und an den Gymnasien soll es in Klasse 5 und 6 auch eingeführt werden. Mit dem Fach biologie müsstest du dich daher wahrscheinlich daruaf einstellen, auch fachfremd Chemie und Physik unterrichten zu müssen.


    Ich würde an deiner Stelle aber uch einfach mal beim Kultusministerium nachfragen.


    Viel Erfolg!
    Steinwind

  • Danke schon mal für die Antworten!


    Ich habe den Master of Science abgeschlossen. Laut dem Merkblatt "Einstellung in den Vorbereitungsdienst für ein allgemein bildendes Lehramt im Rahmen des Quereinstiegs" werden gerade alle Unterrichtsfächer mit beliebigem Zweitfach genommen.


    Mein Problem ist halt wirklich, dass ich nicht weiß, wie ich zu meinem Zweitfach komme. "Mindestens ein drittel der Leistungspunkte eines Lehramtsstudiums" klingt unfassbar beliebig. Und ab wann zählt ein Kurs für ein Fach? Ich meine, jedes Modul, das ich im Master belegte, hatte einen Anteil von Statistik und Informatik - das sind ja einfach Werkzeuge, die wir benutzen. Könnte ich auch versuchen mir Erdkunde anrechnen zu lassen, nur weil ich überall auf der Welt Exkursionen hatte, die natürlich auf die Geschichte, Geologie, Wirtschaft und Politik der Region eingegangen ist?


    Naja, dann werde ich wohl versuchen den Richtigen im Kultusministerium zu erreichen.

  • Moin!


    Bei uns Berufsbildnern waren es in Niedersachsen seinerzeit fünf Module á 6 CPs, die man vorweisen musste. Da ich, als Forst- und Agrarwissenschaftler etliche biologische Wahl(pflicht)module belegt hatte, wurde mir daher Biologie zugewiesen. Die statistischen Geschichten werden sicherlich nicht angerechnet - sonst hätten wir wesentlich mehr von uns mit dem entsprechenden Unterrichtsfach. Zu Erdkunde und den genannten Exkursionen: nein; als Forstwissenschaftler habe ich BWL, VWL, Arbeitswissenschaften, usw. gehabt - trotzdem wäre mir hier keine entsprechende Fachrichtung zuerkannt worden.


    Eine Alternative: je nachdem, wie es mit den Flüchtlingsklassen und dem SPRINT-Projekt weitergeht, bestünde vielleicht die Möglichkeit als Angestellter in den entsprechenden Klassen zu unterrichten. Da besteht ein Interesse "gute" Lehrkräfte dieses Projektes zu halten. Wir konnten bspw. darüber einen Kollegen aus dem allgemeinbildenden Bereich auf einer Planstelle (A13) einstellen. Ggf. findet man so einen Weg, bei dem ein Vorbereitungsdienst ermöglicht wird o. ä.


    Alternativ bliebe wie immer die langwierige Option, die fehlenden Module zu absolvieren (Didaktik, Praktika, etc.) und dann den regulären Weg ins Lehramt zu gehen.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Da ich selbst von der Realschule komme, würde ich auch gerne dort, oder an einer Gesamtschule, unterrichten.


    Informationen über das wie erschlagen mich ein bisschen, aber nicht ob ich überhaupt die Option habe oder auch nur wo ich anfangen sollte.


    Ich würde gerne den über den Vorbereitungsdienst in das Lehramt kommen. In meinem Studium habe ich nicht nur Biologie, sondern auch viel Informatik (38 CP) belegt. Ich finde leider keine Informationen darüber, ob das reicht, und aber ich habe das Gefühl, dass diese Fächerkombination gar nicht möglich ist.

    Willst du Informatik unterrichten oder suchst du nur ein Zweitfach? Informatik ist an vielen Realschulen nur eine Office-Schulung.


    Danke schon mal für die Antworten!


    Mein Problem ist halt wirklich, dass ich nicht weiß, wie ich zu meinem Zweitfach komme. "Mindestens ein drittel der Leistungspunkte eines Lehramtsstudiums" klingt unfassbar beliebig. Und ab wann zählt ein Kurs für ein Fach? Ich meine, jedes Modul, das ich im Master belegte, hatte einen Anteil von Statistik und Informatik - das sind ja einfach Werkzeuge, die wir benutzen.

    Der Sachbearbeiter der Schulbehörde schaut sich die Modulbeschreibungen an. Hast du 38 Informatik ECTS oder hast du einfach jedes Modul dazugezählt für das man einen PC braucht?


    Könnte ich auch versuchen mir Erdkunde anrechnen zu lassen, nur weil ich überall auf der Welt Exkursionen hatte, die natürlich auf die Geschichte, Geologie, Wirtschaft und Politik der Region eingegangen ist?

    Hast du ein Praktikum gemacht? Glaubst du wirklich, dass du Erdkunde unterrichten kannst, obwohl du keine Kenntnisse hast? :autsch:

  • Zitat

    Glaubst du wirklich, dass du Erdkunde unterrichten kannst, obwohl du keine Kenntnisse hast?


    Ja, das geht. Ich selbst bin das beste Beispiel dafür ;)


    Ich habe weder Erdkunde noch Lehramt studiert, und unterrichte seit zwei Jahren Erdkunde an einem Gymnasium, mit einem Umfang von einer 3/4 Stelle. Natürlich muss (musste) ich mich in die Themen einarbeiten. In meiner eigenen Schulzeit hatte ich Erdkunde das letzte Mal in Klasse 9 oder 10, was fast 30 Jahre her ist.


    Bei der formalen Anrechnung durch die Schulbehörde sieht die Sache allerdings anders aus. Ich habe meine Erfahrungen aus dem OBAS in NRW (ich bin das vor Jahren mal versuchsweise angegangen), und da wird schon sehr genau auf die einzelnen Inhalte geschaut, die man im Studium hatte. Als Beispiel (gilt für NRW, damals): Wer Wirtschaftsinformatik (Diplom/Master) studiert hat, kann daraus NICHT die Unterrichtsfächer Wirtschaft + Informatik ableiten. Die Credits reichen nicht, zumindest für das Hauptfach. Das Problem hierbei ist, dass Wirtschaftsinformatik ein integrativer Studiengang ist: "Von allem etwas, nichts richtig" - etwas lapidar formuliert :(

  • Bei uns Berufsbildnern waren es in Niedersachsen seinerzeit fünf Module á 6 CPs, die man vorweisen musste. Da ich, als Forst- und Agrarwissenschaftler etliche biologische Wahl(pflicht)module belegt hatte, wurde mir daher Biologie zugewiesen. Die statistischen Geschichten werden sicherlich nicht angerechnet - sonst hätten wir wesentlich mehr von uns mit dem entsprechenden Unterrichtsfach. Zu Erdkunde und den genannten Exkursionen: nein; als Forstwissenschaftler habe ich BWL, VWL, Arbeitswissenschaften, usw. gehabt - trotzdem wäre mir hier keine entsprechende Fachrichtung zuerkannt worden.

    Danke für deine Erfahrungen, das klingt doch schon mal nicht ganz aussichtslos. Die CP in Informatik habe ich, weil ich relativ viele Informatik Wahlpflichtmodule belegt habe, also Grundvorlesung Informatik, verschiedene Programmiersprachen, etc. Und das wäre bei mir nur ein Fach, das ich mir als Zweitfach vorstellen kann. Ich bin Biologe und das auch mit Leidenschaft.


    Leider habe ich bisher noch niemanden an der Landesschulbehörde erreicht, aber ich hoffe mal, dass sich das noch ändert.

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