Lernzeit fürs Examen (Sonderpädagogik)

  • Wielange habt im Examen für die einzelnen Fächer gelernt? Ich weiß, das ist wohl sehr individuell, aber mich würden trotzdem eure Erfahrungen interessieren. Ich habe jetzt angefangen für die Klausuren im Januar zu lernen (3 Klausuren in Deutsch, SoPäd und AEW), die mündlichen folgen dann ab ca. April. Die Bücher, Aufsätze etc. habe ich soweit zusammen, ich sammle schon das ganze Jahr über. Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe viel zu spät angefangen, dann wieder, ich vergesse bis dahin die Hälfte, weil es noch 2-3 Monate bis zu den Klausuren dauert. Die Examensarbeit ist schon geschrieben und abgegeben. Wie waren eure Zeitpläne? Vielen Dank schon mal für Antworten.

  • Du bist gut in der Zeit.


    Ich hatte im August und im Oktober die schriftlichen Prüfungen (5 Stück) und habe dafür im Mai angefangen; 2 bis 4 Wochen (je nach Gewichtung und Komplexität des Fachs) vor jeder Klausur habe ich nochmal eine Intensiv-Lernphase eingelegt. Für die mündlichen Prüfungen (9 Stück) habe ich 2 bis 4 Wochen vorher angefangen, für 2 Fächer, die notenmäßig ganz wenig Gewicht hatten, sogar nur ein paar Tage.


    Wenn man zulange vorher lernt, vergisst man alles wieder; aber es ist nicht umsonst, weil man dann einen Überblick gewinnt, welche Themen wichtig sind und bei welchen es noch hapert und dann kann man gezielter lernen. Wiederholung kurz vor den Prüfung ist deshalb notwendig.


    Meine Freunde haben auch nicht mehr Zeit eingeplant. Natürlich ist es besser, früher anzufangen und es schont vor allem die Nerven. Je öfter man wiederholt, desto besser sitzt es. Aber so, wie ich es gemacht habe, würde ich es wieder machen.


    Viel Erfolg und gutes Durchhaltevrmögen!

  • Hallo Schanzenstern,


    ich bin da sicherlich nicht der Maßstab für gute Lernorganisation, aber zumindest kann ich dir von meiner Prüfungsvorbereitung berichten und dich damit beruhigen, dass das alles nur halb so schlimm wird.


    Ich habe etwa 2 Monate vor den Prüfungen mit der Lernerei angefangen, wobei das anfangs sehr sehr schleppend voran ging. Meine Schwerpunkte beim Lernen waren die Klausuren und die beiden medizinischen Fächer HNO und Kinder-und Jugendpsychiatrie, weil wir da keine Themen eingrenzen durften, sondern den kompletten Themenkanon der vier Vorlesungen drauf haben sollten.


    Bei den Klausuren war es bei uns ähnlich, dass Wert drauf gelegt wurde, dass die Fragen sehr umfassend beantwortet wurden. Ich habe daher die Klausuren unter den allgemeinen Aspekten der jeweiligen Fächer vorgeschrieben, das gelernt und in der Klausur dann praktisch mit der Beantwortung der konkreten Frage verwoben.


    Ein paar Wochen später fingen bei uns dann die mündlichen Prüfungen an: Insgesamt 7 Prüfungen (die beiden Fachrichtungen, Allg. Heil- und Sonderpäd., Schul-/Jugendrecht, Psychologie und eben die beiden medizinischen Fächer) innerhalb von einem Monat.
    Für einige dieser Fächer hatte ich vorher noch überhaupt nicht gelernt. Ich hatte größtenteils die Literatur gelesen und teilweise schon Lernscripte erstellte. Richtig gelernt hatte ich vor den Klausuren eben wirklich nur nur für HNO und KJP.
    Das heißt, ich habe mir eigentlich das Meiste erst während des Prüfungsmonats drauf geschafft. Ich hatte zwischen den Prüf. immer mind. 2 Tage Zeit, manchmal ja auch mehr und in dieser Zeit habe ich mich dann ausschließlich auf das nächste Fach konzentriert, d.h. Lernscripte fertig gestellt, gelernt, teilweise auch noch gelesen.
    Das einzige Problem war Psychologie. Das war meine letzte Prüfung, direkt am Tag nach der Psychiatrieprüfung. Daher fiel das leider bei mir völlig hintenrunter und gegen Ende dieser Prüfungszeit war ich dann auch nur noch begrenzt aufnahmefähig.
    Ich habe glücklicherweise von einer Freundin ihr Lernscript bekommen (wir hatten die gleichen Themen, aber sie hatte die Prüfung schon hinter sich) und ich habe versucht, mir dieses Script am Abend vor der Prüfung noch irgendwie in den Kopf zu kloppen.
    Am nächsten Tag habe ich vor lauter Verzweiflung und Angst durchzufallen, meine Prüferin in Grund und Boden geredet. Entweder hab ich soviel Mist erzählt, dass sie mir nicht mehr folgen konnte und es für genial hielt oder aber meine Freundin hat wirklich ein exzellentes Lernskript verfasst. Ich bin jedenfalls mit einer 1 aus dieser Prüfung rausgegangen. :D
    Im Gegensatz zu den medizinischen, in die ich ja die meiste Zeit investiert habe und wo es nur zu einer 2 bzw. einer 3 gereicht hat.


    Also so als Resümee: Mach dich nicht verrückt. ;)
    So lange vorher würde ich erstmal wirklich nur lesen und Lernskripte anfertigen, evtl. eben auch die Klausuren schon mal probeschreiben, wenn du in etwa abschätzen kannst, was du vor Ort zu Papier bringen könntest. Wenn man's schon mal geschrieben und formuliert hat, dann fließt einem das deutlich leichter aus der Feder und man muss sich nicht mühselig aus seinem Gedankenwust etwas konstruieren.


    Ich wünsch dir viel Erfolg!


    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hallo Mia,


    seeeehr ähnlich lief es auch bei mir. :D Die erste Zeit habe ich mehr für's Skriptensammeln, -erstellen und Anlesen genutzt, um einen Überblick zu gewinnen, was ich vertieft lernen möchte.


    Powerflower

  • Vielen Dank für eure beruhigenden Antworten :)
    Ich merke gerade, ich bin ja zudem recht gut dran mit meinen nur drei Klausuren und vier mündlichen Prüfungen. Da scheint es ja große Unterschiede bezüglich der Anzahl der Prüfungen zu geben (9 mündliche Prüfungen sind ja der Wahnsinn!)...

  • Hier auch noch mal ich.


    Also du liegst seeeeeeeeeeeehr gut in der Zeit. Und auch die anderen hier hatten scheinbar komfortabel viel Zeit für die Prüfungsvorbereitung. Aber das liegt wohl auch daran, dass ihr Examensarbeit und Prüfungen auseinander ziehen könnt.


    Bei mir sah es da schon etwas anders aus (Berufsschullehramt):
    - Sechs Monate Diplomarbeit (Abgabe Ende August)
    - Drei Klausuren (Anfang bis Mitte Oktober)
    - Drei mündliche Prüfungen (bei mir Mitte bis Ende November, einige fingen auch schon Anfang November an)


    Wie du also siehst, waren zwischen Abgabe der Diplomarbeit und den ersten Klausuren grad mal knapp anderthalb Monate und danach noch mal etwa ein Monat Zeit. Für die Klausuren hab ich erst nach Abgabe der Arbeit angefangen zu lesen/lernen und für die mündlichen dann nach der letzten Klausur. Musste also alles recht schnell gehen, weil ich keinen Nerv hatte, mich neben der Arbeit auch schon um die einzelnen Themen zu kümmern - da wäre auch eh nix hängengeblieben.


    Aber versuche, sofern du vielleicht noch n bisschen Spielraum bei der Themenwahl hast, dir so wenig Lernaufwand wie möglich aufzuhalsen. Bei zwei Profs habe ich Themen wählen können, die ich im Rahmen von Hausarbeiten schon mal bearbeitet habe - da musste ich mich dann nicht ganz neu einlesen. Und ein Thema lehnte sich an das meiner Diplomarbeit an, war also auch mit weniger Aufwand verbunden. Das erleichtert die ganze Sache schon enorm!


    Du schaffst das!

  • Zitat

    semira schrieb am 09.10.2005 23:42:
    Aber versuche, sofern du vielleicht noch n bisschen Spielraum bei der Themenwahl hast, dir so wenig Lernaufwand wie möglich aufzuhalsen. Bei zwei Profs habe ich Themen wählen können, die ich im Rahmen von Hausarbeiten schon mal bearbeitet habe - da musste ich mich dann nicht ganz neu einlesen. Und ein Thema lehnte sich an das meiner Diplomarbeit an, war also auch mit weniger Aufwand verbunden. Das erleichtert die ganze Sache schon enorm!
    !


    In der Hinsicht wäre ich vorsichtig und würde mich am Institut bei Kommilitionen genau erkundigen. Bei uns hat das die Note stark nach unten gezogen, wenn man alte Hausarbeitsthemen o.ä. für die Prüfung "aufgewärmt" hat. Aber das ist sicherlich auch sehr von der jeweiligen Uni abhängig, insbesondere von der Größe des Instituts. Bei uns war's recht persönlich, so dass die Profs auch ganz genau wussten, welche Hausarbeiten man schon verfasst hatte.


    semira: Soviel anders war der Zeitrahmen bei uns damals auch nicht.
    Es ist wohl aber so, dass man mittlerweile keine Examensarbeit mehr schreibt, sondern eine Zulassungsarbeit, die während des Studiums angefertigt werden muss. Aber ob das von der Zeitplanung soviel besser ist, wage ich zu bezweifeln. Ich hätte das neben den Seminaren und Hausarbeiten jedenfalls nicht auf die Reihe gekriegt.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Danke euch allen - es ist sehr beruhigend zu wissen, dass es nicht nur mir so geht mit dem Examensstress...


    Leider darf ich das Thema meiner Examensarbeit nicht mal mehr streifen, wie mir mehrere Profs versicherten.

  • Hallo Mia,


    ja, das stimmt wohl, kommt sicher ganz auf die Uni an. In meinem Fall war es so, dass ich die Profs gefragt hatte, ob es möglich wäre, ein schon mal von mir behandeltes Thema (bzw. ein Unterthema meiner Arbeit) für die mündl. Prüfung zu nehmen und das dann allerdings noch zu vertiefen und auszuweiten. Die beiden Profs waren damit einverstanden (wird hier wohl öfter gemacht sowas) und die Note wäre mit nem ganz anderen Thema glaub ich auch nicht anders ausgefallen. Aber da das bei Schanzenstern ja nicht geht, hat sich dieser "Tipp" dann eh erledigt.


    Bezüglich der Zulassungsarbeit: Ja, stelle ich mir auch schwierig vor, das neben dem normalen Unialltag zu machen. Tja, aber im Ref. war das ja wohl schon immer so, die zweite Ex-arbeit schreibt man da ja auch zusätzlich zum normalen Schulalltag (was nicht heißen soll, dass ich diese Regelung gut finde - im Gegenteil). Aber nun ja, wir können da eh nix dran ändern, sondern müssen gucken, da irgendwie zurechtzukommen.

Werbung