Zeichenprogramm für Chemie

  • Für meine Mathearbeitsblätter benutze ich i.d.R. LibreOffice. Und dort klicke ich die Formeln nicht zusammen; dauert mir viel zu lange. Ich schreibe sie (analog, wie ich es damals in LaTeX gemacht habe) und sehe live die Auswirkung. (In LibreOffice kann man zum Glück beides: Formeln "schreiben" und "klicken". Auch gemischt, wenn man Lust hat.)

    Das kann man mit MathType auch... aber interessante Info, werde demnächst LibreOffice mal wieder testen ;) Kann man denn auch verschiedene Fonts im Formeleditor auswählen?

  • Die Idee, den mathematischen Formelsatz quasi "programmieren" zu müssen

    Auch mit Anführunsgzeichen trifft es der Begriff programmieren nicht. Wenn man nicht gerade Makros schreibt, beschreibt man ja keine Abläufe, sondern etwas Statisches.

    Also ich finde sowas wie $x \leq \dfrac{\sqrt{x^2}}{2}$ ehrlich gesagt schon kryptisch...

    Diese Formel ist ja nun recht kurz. Da is' nun nix Schlimmes dran.

    aber dass ich sowas runterlesen könnte wie Prosatext

    Selbst, wenn man das nicht kann, so kann man doch sowohl die Struktur als auch die einzelnen Tokens klar identifizieren. Ich sehe da nichts geheimnisvolles. Schon interessant, wie unterschiedlich der Blick auf so etwas sein kann.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich finde es auch immer interessant, wenn alle Word oder LibreOffice haben müssen und dann geschätzt noch nicht einmal 0,001% der Funktionen nutzen; aber mit diesen geringen Bruchteil Probleme haben und überfordert sind. Da könnten die auch wesentlich leichtere Officeprogramme nutzen.

    Mhm ... deswegen reagiere ich mittlerweile so gereizt auf diese "braucht man doch alles nicht" Kommentare. Ich habe 3 Jahre lang freiberuflich Umbruchkorrekturen für Wiley VCH und Springer gemacht und zwar in Word. Ich weiss was Word kann. Ich kenne schon auch die Kollegen, von denen Du schreibst, aber geh doch bei wildfremden Leuten nicht immer gleich davon aus, dass sie eh keine Ahnung haben und deswegen "das alles gar nicht brauchen".


    Ich zucke nur noch mit den Schultern, wenn Kollegen anfangen zu heulen, dass Word ihnen "schon wieder das Format zerrissen hat". Word zerreist mir nie irgendein Format. Ich habe eine Formatvorlage mit der ich mein Skript schreibe, welches mittlerweile 14 zusammenhängende Kapitel auf über 300 Seiten umfasst. Das geht zu Beginn des Schuljahres, wenn es nach den Sommerferien überarbeitet und angepasst wurde, in die Kantonsdruckerei zum Drucken und Binden. Keine losen Arbeitsblätter und einzelne Seiten, alles aus einem Druck. Ist noch nicht für alle Jahrgänge state of the art, kommt aber.


    Das einzige, was mich richtig fies nervt an Word ist, dass das Masterfile immer noch nicht richtig funktioniert. Klar, LaTex kann das perfekt. Ich würde aber Word (und zwar MS Word, selbstverständlich mit ehrlich erworbener Einzelplatzlizenz) nie wieder gegen LaTeX eintauschen wollen. Ich glaube, gerade die Leute, die hier regelmässig auf MS Office schimpfen (damit meine ich jetzt gar nicht mal Dich) und nicht genug betonen können, dass sie dafür auf keinen Fall auch nur einen Cent ausgeben würden, die wissen wirklich nicht, was Word & Co. können.



    Wir kommen etwas ab: Ich weiß nicht, ob man den Umstieg auf LaTeX empfehlen sollte, um Chemie-Sachen zeichnen zu können. Wenn man aber eh in LaTeX arbeitet, kriegt man kein Problem, wenn man auch mal was chemisches schreiben muss.

    Es ist egal, ob wir vom "Thema" abkommen, da der TE sich eh nicht mehr meldet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man LaTeX für diese Zwecke nicht empfehlen sollte. Nein natürlich bekommt man kein Problem mit "was chemisches zeichnen", wenn man text. Weil man dann eben in einem externen Programm zeichnet, eine Bilddatei abspeichert und die ins LaTeX-Skript einbindet. Habe ich ja selbst jahrelang so gemacht. Ich glaube wir verstehen unter "zeichnen" grundsätzlich was anderes. "Zeichnen" ist bei mir nicht "geometrische Figuren aneinanderreihen", sondern etwas kreatives. Zum "richtigen" Zeichnen nutze ich CorelDraw, ggf. ergänzt eben mit Bausteinen aus dem Labormaker und ChemSketch. Natürlich auch brav die Einzelplatzlizenz für 110 CHF erworben und davor keine Ahnung wie viel Freeware ausprobiert, die mich niemals überzeugt hat.



    Was hältst du den von Yenka?

    Kannte ich tatsächlich noch nicht, insofern Danke für den Tipp. Auf den ersten Blick hat es mich irgendwie nervös gemacht, aber ich werde dem nochmals eine Chance geben. Wir haben an der Schule zum Aufzeichnen von physikalisch-chemischen Messdaten die Sonden von Vernier, deshalb ist es für mich natürlich praktisch, auch deren Software zu nutzen (gibt es immer auch in einer abgespeckten Version als Freeware).



    Die Idee, den mathematischen Formelsatz quasi "programmieren" zu müssen, ist mir immer ein gutes Stück fremd geblieben. Beim "richtigen" programmieren hatte ich dieses Gefühl der Fremdheit interessanterweise nie.

    Lustigerweise war es für mich gerade mit dem Mathe- und Physik-Zeugs, mit dem ich mich an der Uni beschäftigt habe, immer irgendwie intuitiv das in der LaTeX-Skriptsprache zu schreiben. Ich kann aber auch nicht "richtig" programmieren, eben nur Skripte schreiben (Matlab und sowas).

  • Wozu sollte man das tun? Im Formeleditor wird ja wohl ein für Formeln geeigneter Font eingestellt sein.

    Zum Beispiel, weil man den gleichen Font wie im Normaltext verwenden möchte (MathType kann so ziemlich jeden verfügbaren Font rendern).

  • Ich kenne schon auch die Kollegen, von denen Du schreibst, aber geh doch bei wildfremden Leuten nicht immer gleich davon aus, dass sie eh keine Ahnung haben und deswegen "das alles gar nicht brauchen".

    Über wildfremde Menschen und deren EDV-Bedürfnisse müssen wir uns ja nicht unterhalten. Bei denen, die ich kenne, erlebe ich halt, dass sie die wenigsten Funktionen überhaupt benutzen. Womöglich würden sie sogar mehr davon verwenden, wenn sie wüssten, was die Programme alles können. Aber die meisten Menüpunkte sind ja noch originalverpackt.


    Auch interessant in dem Zusammenhang ist, dass angebotene Fortbildungen nicht gut angenommen werden. Die Leute, denen immer "die Formatierung kaputt geht", denken da wohl nicht mehr dran, wenn sie eine entsprechende E-Mail bekommen. Kann mir letztendlich egal sein, ist es dann auch.


    Ich glaube, gerade die Leute, die hier regelmässig auf MS Office schimpfen (damit meine ich jetzt gar nicht mal Dich) und nicht genug betonen können, dass sie dafür auf keinen Fall auch nur einen Cent ausgeben würden, die wissen wirklich nicht, was Word & Co. können.

    Ich habe auch noch nei das Bedürfnis verspürt, für dieses (oder ähnliche) Programme Geld auszugeben. Privat brauche ich nun wirklich keine umfangreiche Textverarbeitung. Sicher kenne ich auch nicht den vollen Funktionsumfang. Würdest du sagen, dass es einen Mehrwert gegenüber den typischen Open-Source-Alternativen gibt, der den Preis rechtfertigt? Auch für einen Privathaushalt?



    Ich glaube wir verstehen unter "zeichnen" grundsätzlich was anderes. "Zeichnen" ist bei mir nicht "geometrische Figuren aneinanderreihen", sondern etwas kreatives.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es zunächst um die schulische Nutzung solcher Programme. Wieviel Kreativität steckt denn da drin? Wenn es um eine künstlerische Betätigung geht, brauche ich vielleicht gar keinen Computer.


    Wenn ich, wie gesagt, für ein Arbeitsblatt etwas Mathematisches zu Papier bringe, brauche ich ich etwas, das darauf spezialisiert ist. Ein originäres Zeichenprogramm fällt da aus.

    Zum "richtigen" Zeichnen nutze ich CorelDraw,

    Aha.


    Weil man dann eben in einem externen Programm zeichnet, eine Bilddatei abspeichert und die ins LaTeX-Skript einbindet. Habe ich ja selbst jahrelang so gemacht.

    Nein, das war's nicht, was ich meinte. Man muss nicht extern zeichnen. Ich glaube nicht, dass die Chemie-Pakete, die es für LaTeX gibt, völlig am Bedarf vorbei entstanden sind. Die haben Leute geschrieben, weil sie Chemie teXen wollten und das dann wohl auch tun. LaTeX zeichnet sich tatsächlich durch eine gute Erweiterbarkeit und einen großen Fundus tatsächlicher Erweiterungen aus.


    Zum Beispiel, weil man den gleichen Font wie im Normaltext verwenden möchte (MathType kann so ziemlich jeden verfügbaren Font rendern).

    Fonts für Formeln sind sinnigerweise ganz anders geschnitten als Textfonts. Sie genügen anderen Ansprüchen. Auch sollten sie sich ganz klar voneinander unterscheiden. Wenn z.B. innerhalb des Textes eine Formel oder ein Formelstück auftaucht, soll man das an dem anderen Font erkennen können.


    Man sollte sehr wohl einen mathematischen Font wählen, der zum Textfont passt. Idealerweise kommen sie aus der gleichen Familie und wurden zusammen entworfen. Ich bezweifle, dass es für jeden Textfont in so neinem Programm einen passenden Mathe-Font gibt.


    Einfach irgendeinen Textfont für Formeln zu verwenden, halte ich für keine gute Idee.


    Ein Grund, einen anderen Font zu wählen, wäre, dass der voreingestellte nicht geeignet ist, weil er z.B. nicht gut zu lesen ist oder Symbole fehlen. Aber will ich wirklich ein Programm verwenden, dessen voreingestellter Font offensichtlich ungeeignet ist? Und wieviel Zeit möchte ich fürs Ausprobieren verwenden, bis ich einen besseren gefunden habe?

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    (Sarah Bosetti)

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  • Über wildfremde Menschen und deren EDV-Bedürfnisse müssen wir uns ja nicht unterhalten.

    Naja, machen wir aber alleine dann schon, wenn wir zwei uns in diesem Forum unterhalten. Du kennst mich nicht, ich kenne Dich nicht. Mich stört es da, dass häufig pauschalisierende Annahmen getroffen werden anstatt erst mal nachzufragen "was kannst Du denn und was möchtest Du denn?".



    Ich glaube nicht, dass die Chemie-Pakete, die es für LaTeX gibt, völlig am Bedarf vorbei entstanden sind. Die haben Leute geschrieben, weil sie Chemie teXen wollten und das dann wohl auch tun.

    Du kannst als Nicht-Chemiker den Bedarf überhaupt nicht beurteilen, genauso wie ich es mir nicht anmasse euren Bedarf als Mathe- und/oder Physiklehrer zu beurteilen. Offenbar nutzt mindestens derjenige, der das Paket geschrieben hat, es wohl auch, ja. Ich erwähnte aber schon mal, dass mir persönlich noch kein Chemielehrer untergekommen ist, der überhaupt text und ich werde wohl ein paar mehr von der Sorte kennen, als Du. Was ich z. B. praktisch fand, als ich selbst noch getext habe, war das Font-Paket für chemische Reaktionsgleichungen. Wer schnell tippen kann (und das kann ich) ist damit in der Tat schneller, als in Word jeden einzelnen Index per Mausklick hoch oder tief zu stellen.



    Fonts für Formeln sind sinnigerweise ganz anders geschnitten als Textfonts. Sie genügen anderen Ansprüchen. Auch sollten sie sich ganz klar voneinander unterscheiden. Wenn z.B. innerhalb des Textes eine Formel oder ein Formelstück auftaucht, soll man das an dem anderen Font erkennen können.

    "Sinnigerweise" ... nun ja. Klar hast Du recht, es gibt Standards, nach denen Verlagshäuser arbeiten. Den muss ich persönlich aber nicht sinnvoll finden und so viel Freiheit nehme ich mir tatsächlich, dass ich meinen Formeltext so formatiere, dass er für meine Augen hübsch aussieht. Vielleicht bin ich an der Stelle einfach ein bisschen zu viel Mädchen ;)



    Würdest du sagen, dass es einen Mehrwert gegenüber den typischen Open-Source-Alternativen gibt, der den Preis rechtfertigt? Auch für einen Privathaushalt?

    Nein, für den Privathaushalt sicher nicht. Ich nutze die Programme aber zu fast 100 % für berufliche Zwecke. Vor allem läuft das bei mir auf einem MS Surface Book und da greift am Ende einfach alles genau so ineinander, wie es soll. OneNote z. B. ohne Stifteingabe nutzen ist schon ziemlich kastriert. Der Kanton stellt übrigens eine Office365-Lizenz zur Verfügung. Es ist meiner Paranoia geschuldet, dass ich dennoch eine Einzelplatzlizenz besitze. Frag nicht weiter nach ;) Bevor Du wieder drauf rumhackst, dass die Anschaffung eines Privat-Laptops für den Dienstherren ja so gar nicht geht: auch an der Stelle werden wir vom Kanton gesponsort und wenn ich wollte, könnte ich auch ein schuleigenes Laptop nutzen. Das wäre dann allerdings ein Mac Book Air und naja ... das mag ich nicht. Abgesehen von alledem habe ich hier aber auch noch nie jemandem explizit dazu geraten, Geld für kommerzielle Software auszugeben. Wenn einer mit LibreOffice auf Linux zufrieden ist, ist das doch total schick.



    Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es zunächst um die schulische Nutzung solcher Programme. Wieviel Kreativität steckt denn da drin?

    Ich zeichne wirklich fast jedes Diagramm und jede Abbildung selbst. Ich hasse es, verpixelte Darstellung aus dem Web zu übernehmen. Ist sicher bekloppt und verursacht einen Haufen Mehrarbeit, den die SuS am Ende nur bedingt wertschätzen. Ist aber einfach so mein Ding. Der Labormaker, den ich ganz zu Beginn mal ins Rennen geworfen habe, stellt z. B. aber sehr viel mehr Bausteine zur Verfügung als besagte LaTeX-Pakete. Die CD kostet tatsächlich was, nämlich so um die 45 €. Kann man aber einmalig übers Fachschafts-Budget anschaffen und dann beliebig auf alle Lehrer-Rechner kopieren, die files sind nicht geschützt.

  • "Sinnigerweise" ... nun ja. Klar hast Du recht, es gibt Standards, nach denen Verlagshäuser arbeiten. Den muss ich persönlich aber nicht sinnvoll finden und so viel Freiheit nehme ich mir tatsächlich, dass ich meinen Formeltext so formatiere, dass er für meine Augen hübsch aussieht. Vielleicht bin ich an der Stelle einfach ein bisschen zu viel Mädchen ;)

    Bin kein Mädchen, sehe ich aber ganz genau so. ;)

  • Den muss ich persönlich aber nicht sinnvoll finden und so viel Freiheit nehme ich mir tatsächlich, dass ich meinen Formeltext so formatiere, dass er für meine Augen hübsch aussieht.

    Ich pflege sachlichr Kriterien zu Grunde zu legen. An Texten, die die Autoren "hübsch" finden, habe ich mich mehr als satt gesehen.


    Ich habe keine gestalterische Ausbildung, insbesondere bin ich kein gelernter Schriftsetzer. Trotzdem weiß ich, dass es Regeln für den Schriftsatz gibt. Ich kann mich sehr gut auf Fachleute verlassen, weil ich zumindest verstanden habe, dass Lesbarkeit das Grundprinzip ist, dem alle Regeln folgen. So kann ich sie gut nachvollziehen.


    ich besitze nicht genug Arroganz, um individuelle ästhetische oder pseude-ästhetische Bedürfnisse über in Jahrhunderten erarbeitete Prinzipien zu stellen. Außerdem ist mir "hübsch" die Mühe nicht wert.



    Ich zeichne wirklich fast jedes Diagramm und jede Abbildung selbst. Ich hasse es, verpixelte Darstellung aus dem Web zu übernehmen. Ist sicher bekloppt und verursacht einen Haufen Mehrarbeit, den die SuS am Ende nur bedingt wertschätzen.

    Verstehe ich voll. Aber ganz offensichtlich haben wir auch sehr unterschiedliche Interpretationen von "Kreativität".

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    (Sarah Bosetti)

  • Nur kurz: Das, was in Word als Voreinstellung zu finden ist, widerspricht in vielen Dingen den Gepflogenheiten des Schriftsatzes. Darauf kann man sich nicht verlassen. Cambria ist zwar in vielen Details besser als Times New Roman, läuft aber doch sehr eng und „unterschneidet“ schlecht.
    Ebenso ist Computer modern nicht besonders lesefreundlich.

  • ich besitze nicht genug Arroganz, um individuelle ästhetische oder pseude-ästhetische Bedürfnisse über in Jahrhunderten erarbeitete Prinzipien zu stellen.

    Jesses Gott, dann bin ich halt arrogant. Das bisschen Nachtreten, musste jetzt noch sein, gell? Dir ist sicher schon aufgefallen, dass auch die Verlagshäuser nicht mehr konsequent und einheitlich die eigentlich besser lesbare Serifenschrift nutzen. Die Formatierung von Tabellen ist z. B. auch nicht überall die gleiche, sie ist noch nicht mal innerhalb eines Verlagshauses immer gleich.

  • Nur kurz: Das, was in Word als Voreinstellung zu finden ist, widerspricht in vielen Dingen den Gepflogenheiten des Schriftsatzes. Darauf kann man sich nicht verlassen. Cambria ist zwar in vielen Details besser als Times New Roman, läuft aber doch sehr eng und „unterschneidet“ schlecht.

    Default ist in Word mittlerweile Calibri (also für den Textkörper, für Formeln ist es in der Tat Cambria Math) eingestellt und das ist eine serifenlose Schrift, die tatsächlich im professionellen Schriftsatz selten verwendet wird. Die Verlagshäuser verwenden aber eben auch serifenlose Schrift, ich hab hier in meinem Regal gerade sogar ein Buch gefunden, das komplett serifenlos gesetzt ist. Wer darauf Wert legt, kann sich damit doch befassen und sich entsprechende Formatvorlagen abspeichern. Ich glaube aber kaum, dass jemand, der auf Word schimpft, weil es ihm "ständig das Format zerreisst" überhaupt was von Standards im Schriftsatz weiss. Das ist jetzt schon eher eine Luxus-Diskussion.

  • Wollsocken:


    Mein Anmerkung bezog sich hierauf:

    Ich habe keine gestalterische Ausbildung, insbesondere bin ich kein gelernter Schriftsetzer. Trotzdem weiß ich, dass es Regeln für den Schriftsatz gibt. Ich kann mich sehr gut auf Fachleute verlassen, weil ich zumindest verstanden habe, dass Lesbarkeit das Grundprinzip ist, dem alle Regeln folgen. So kann ich sie gut nachvollziehen.

    Ich wollte sagen, dass die Voreinstellungen in den meisten Textverarbeitungsprogrammen eben auch nicht von Fachleuten getroffen wurden.


    Cambria (math) ist mittlerweile im Formeleditor von Word voreingestellt.


    Edit: Ein kleiner Editier-Wettlauf... Mit dem Rest hast Du natürlich recht.

  • Jesses Gott

    "Herr Meier" reicht.

    dann bin ich halt arrogant.

    Und der nächste ist zu arrogant, sich an die Rechtschreibregeln zu halten. Und kommt noch einer, der keine Lust hat mit $\pi$ so kompliziert zu rechnen und nimmt lieber die 3 als Kreiszahl. Sieht ja auch gut aus. Dieser Beliebigkeitsanspruch steht einer Bildungseinrichtung nicht gut.


    Dir ist sicher schon aufgefallen, dass auch die Verlagshäuser nicht mehr konsequent und einheitlich die eigentlich besser lesbare Serifenschrift nutzen. Die Formatierung von Tabellen ist z. B. auch nicht überall die gleiche, sie ist noch nicht mal innerhalb eines Verlagshauses immer gleich.

    Ja, in dem Bereich wird zunehmend mehr fasch gemacht. Das fällt sogar einem Laien auf. Ich befürchte, dass das mit der Digitalisierung und Missverständnis, dass man mit einem Computer "das jetzt auch" könne, zusammenhängt, so dass die Fachleute auf dem Gebiet immer weiter zurückgedrängt werden.


    Es machen ständig Leute alles mögliche falsch. Daraus kann ich nciht ableiten, dass ich es auch falsch machen möchte. Vielmehr ist das für mich Ansporn, es eben doch richtig zu machen.


    Das bisschen Nachtreten, musste jetzt noch sein, gell?

    Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber mir ist das in der Sache wichtig. Was du im Einzelnen machst, ist mir dabei relativ unwichtig. Insgesamt ist es mir aber wichtig genug, dass ich "Invidualität vor Korrektheit" nicht unwidersprochen stehen lassen wollte. Ist das Nachtreten oder haben wir einfach nur unterschiedliche Ansprüche?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ja, in dem Bereich wird zunehmend mehr fasch gemacht.

    Wer definiert denn in dem Bereich nun richtig oder falsch? Du etwa? Wiley VCH und Springer sind jetzt doch einigermassen alteingesessene Verlagshäuser. Gerade eben noch wolltest Du Entscheidungen bzgl. des Schriftsatzes den Profis überlassen und nun stellst Du deren Professionalität infrage? Ich bewege mich mit der Formatierung meiner Unterlagen innerhalb der Varianzen, die ich durch meine Arbeit für diese beiden Verlagshäuser kennengelernt habe.

  • Die Programme können ja was. Wenn man die Voreinstellungen entsprechend anpasst, kann man damit sehr gut arbeiten. Man darf nur nicht glauben, dass alles, was dort voreingestellt ist, richtig ist.


    (Weitere Beispiele: „50ziger“ wird nicht als falsch markiert, „1.)“ wird als Nummerierungsmuster vorgeschlagen, Unterstreichungen werden als normale Hervorhebung vorgeschlagen usw.)

  • Die Programme können ja was.

    Kann Word denn mittlerweile absatzweise umbrechen?



    Wenn man die Voreinstellungen entsprechend anpasst,

    Habe ich da Lust zu? Und bekomme ich das als unbedarfter Nutzer hin?

    (Weitere Beispiele: „50ziger“ wird nicht als falsch markiert, „1.)“ wird als Nummerierungsmuster vorgeschlagen, Unterstreichungen werden als normale Hervorhebung vorgeschlagen usw.)

    Und wie lange entwickeln die jetzt schin an den programmen 'rum. Und warum klappen sooche Kleinigkeiten nicht, wenn aber für lauter andere Funktionen genug Entwicklungszeit war? Nö, überzeugt mich nicht.

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  • Wer definiert denn in dem Bereich nun richtig oder falsch?

    Wie läuft das in anderen Disziplinen? Wr sind denn die Fachleute für Schriftsatz? Womöglich Schriftsetzer? Gibt's glaube ich heute nicht mehr als Ausbildungsberuf, ist jetzt in einem anderen Gestaltungsberuf aufgegangen, AFAIK.

    Du etwa?

    Ziemlich sicher nicht.

    Wiley VCH und Springer sind jetzt doch einigermassen alteingesessene Verlagshäuser. Gerade eben noch wolltest Du Entscheidungen bzgl. des Schriftsatzes den Profis überlassen und nun stellst Du deren Professionalität infrage?

    Nein. Ich weiß nicht, wer bei denen die Entscheidungen trifft und inwiefern die sich an den Fachleuten orientieren. Du hast heutige typographische Fehler aufgezählt. Sollten die tatsächlich auch bei diesen alteingesessenen Häausern auftauchen, wäre das in der Tat schade.

    Ich bewege mich mit der Formatierung meiner Unterlagen innerhalb der Varianzen, die ich durch meine Arbeit für diese beiden Verlagshäuser kennengelernt habe.

    Eben schriebst du noch etwas anderes.

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    (Sarah Bosetti)

  • Nein. Ich schrieb ich mache bestimmte Dinge so, wie es mir gefällt. Ich weiss, dass es auch im professionellen Schriftsatz Variationen gibt und finde meine Entscheidung daher voll OK zumal ich gar nicht professionellen Schriftsatz betreibe.

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