Anrechnung von Bereitschaftsdiensten

  • ...Denn ja, bei uns wird dies erwartet, deshalb erfordert die Vorbereitung auch einiges an Aufwand und das meist in wenigen Minuten hervorzuzaubern ist dann auch noch notwendig.
    Bei uns ist es z.B. nicht erlaubt, dann einfach mal eben "einen Film zu schauen" oder ähnliches.
    ...

    Wie, nicht erlaubt? Solange im Klassenbuch fachgerecht vertreten wurde, wurde fachgerecht vertreten. Ob du als Medium einen Unterrichtsfilm nutzt, ist deine pädagogische Freiheit.

  • ... oder die Pause durcharbeiten.

    Nunja... das wird der Dienstherr hoffentlich in einem solchen Modell nicht zu lassen. Wäre nämlich auch böse.


    Oben angeführte Schule hat also eine Kernarbeitszeit, die effektiv 7,5h/Tag umfasst. Landet man innerhalb von 40 Wochen bei 1500 Stunden. Fehlen (abhängig vom BL) noch rund 350h Dienstleistung. Macht man die Ferien (abzüglich der Urlaubstage) in dem Trott weiter durch sind es noch rund 125h die man anderweitig machen muss (bzw. die im Einzelfall angeordnet werden könnten).


    Nicht, dass das nicht machbar wäre - aber es beschränkt sich halt nicht konsequent auf 8-16h wie berichtet wurde.



    Intererssant ist die Frage nach den notwendigen Arbeitsräumen bzw. denen dafür benötigten Flächen und deren Ausstattung. Dabei sollte man aber bedenken, dass man in einem Raum mit der Größe eines handelsüblichen Klasenraums durchaus 12-15 Einzelarbeitsplätze schaffen kann. Berücksichtigt man dann, dass regional in einigen Schulen dank des demographischen Wandels Räume freiwerden und bei einem solchen Setting mit Arbeitsplätzen auch das/die Lehrerzimmer oftmals flächenmäßig insoweit verringert werden können, dass sie den Vorgaben eines Pausenraums entsprechen, ist so was nicht unbedingt utopisch.

  • Dann ziehe doch diesen falschen Schluss nicht. Was musst du denn mehr machen, nur weil eine Uhr mitläuft?

    Ich muss dann von 8-16 Uhr anwesend sein und das ist eben effektiv dann zusätzliche Zeit, weil eben der Rest nicht innerhalb der Zeit erledigt wird. Nicht ich ziehe hier falsche Schlüsse, sondern du, dass man dies immer alles innerhalb der Kernarbeitszeit erledigen kann oder der AG dann bereit wäre, diese Zeit auszugleichen. Davon ist nämlich bisher in dem System keine Rede ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wie, nicht erlaubt? Solange im Klassenbuch fachgerecht vertreten wurde, wurde fachgerecht vertreten. Ob du als Medium einen Unterrichtsfilm nutzt, ist deine pädagogische Freiheit.

    Ich ergänze aus dem Rahmenlehrplan Berlin-Brandenburg, Teil C Fach Deutsch:
    "2.11 Mit Texten und Medien umgehen – Texte in anderer medialer Form erschließen:
    Filme, Hörtexte, Inszenierungen u. Ä.
    untersuchen"
    Teil B: "
    1.3.1 Rezeption/Hörverstehen
    Hörtexte, auch medial vermittelte, verstehen und nutzen: D:
    Einzelinformationen aus medial vermittelten Texten (z. B. Hörbuch, Film) aufgabengeleitet
    ermitteln und wiedergeben"
    Also: Film schauen, alle 10 Minuten abbrechen und eine Frage zum bisherigen Verlauf des Filmes oder des Hörbuches stellen...

  • dass man dies immer alles innerhalb der Kernarbeitszeit erledigen kann

    Nain. Behaupte ich nicht. Womöglich nicht für alles Schulen. Notwendige Tätigkeiten bei uns, also Unterricht, Vorbereitung, Klausurkorrekturen, Prüfungen, Notenkonferenzen könnte man durchaus in einem solchen Zeitfenster unterbringen.


    Und wenn es notwendige Tätigkeiten ibt, die man nicht mit (durchschnittlich) 8h/Tag, also 40 h/Woche, erledigen kann, hat man womöglich zu wenig Personal.


    oder der AG dann bereit wäre, diese Zeit auszugleichen. Davon ist nämlich bisher in dem System keine Rede

    Genau das ist der Punkt. Bisher wird sich über die Überstunden einfach hinweggelogen. Würden diese erfasst, würde das schon schwieriger. Wenn der Dienstherr allerdings sowieso erwartet, dass man die Überstunden verschenkt, kann man sich jedes Arbeitszeitmodell sparen. Da stimmen wir überein.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Genau das ist der Punkt. Bisher wird sich über die Überstunden einfach hinweggelogen. Würden diese erfasst, würde das schon schwieriger. Wenn der Dienstherr allerdings sowieso erwartet, dass man die Überstunden verschenkt, kann man sich jedes Arbeitszeitmodell sparen. Da stimmen wir überein.

    Nein, ich rede nicht vom bisherigen System, sondern dem mit der Kernarbeitszeit. Da wird nämlich alles außerhalb einfach zusätzlich erwartet. Zumindest eben an der Schule, wo dies gerade von mir angesprochen wurde.

  • Nein, ich rede nicht vom bisherigen System, sondern dem mit der Kernarbeitszeit. Da wird nämlich alles außerhalb einfach zusätzlich erwartet. Zumindest eben an der Schule, wo dies gerade von mir angesprochen wurde.

    Das übliche Rumgedruckse, mit dem man Lehrer bei der Arbeitszeit bescheißen möchte. Wenn man nicht vorhat, feste Arbeitszeiten einzuführen, sollte man solche auch nicht herbeilügen. Wie gesagt, bei betrügerischer Absicht des Dienstherren lohnt es sich nicht, überhaupt über Arbeitszeitmodelle zu diskutieren. Wie sie mich über'n Leisten ziehen, ist doch nicht so wichtig.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Oben angeführte Schule hat also eine Kernarbeitszeit, die effektiv 7,5h/Tag umfasst.

    Das sit die Kernarbeitszeit. Um auch z.B. 40h/Woche zu kommen, muss man schon 8h/Tag arbeiten.


    Mal andersherum: Wenn Lehrer die gleichen (durchschnittlichen) Arbeitszeiten hätten, wie andere Beamte oder Angestellte, warum sollten sie dann nicht auf die gleiche Jahresarbeitsleistung kommen wie jene?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Welche Hamburger Schule soll das sein? Welche Schule hat soviel Platz?


    Übrigens hat das mit dem Arbeitszeitmodell (das in ganz HH gilt) nicht viel zu tun. Das hat viele viele Nachteile und nur wenige Vorteile.

  • Das sit die Kernarbeitszeit. Um auch z.B. 40h/Woche zu kommen, muss man schon 8h/Tag arbeiten.
    Mal andersherum: Wenn Lehrer die gleichen (durchschnittlichen) Arbeitszeiten hätten, wie andere Beamte oder Angestellte, warum sollten sie dann nicht auf die gleiche Jahresarbeitsleistung kommen wie jene?

    Also mein Beispiel hat 8-16:30 Uhr und eigentlich ohne Pause, gehen wir mal großzügig von 30 Minuten Pause aus, weil ja gesetzlich vorgeschrieben, dann hat man bereits 40h/Woche und eben alles außerhalb der Schule nicht erledigt und somit kann man nicht mehr auf die selbe Jahresarbeitsleistung kommen, wie andere, weil man immer mehr hat pro Tag ;)


    Bei uns machen es ja gerade zwei und die andere hat genau solche Probleme in Mathe, es aber trotzdem bestanden. Die redet sich auch immer nur panisch.

  • Und Elternabende etc. gibt's nicht? Was ist bei Klassenfahrten?


    Ein generelles Problem bei unserem Job ist doch, dass die Arbeit eben nicht gleichmäßig anfällt und dass vieles nicht warten kann. Ich arbeite übers Jahr gesehen sicher nicht zu wenig stundenmäßig, aber ich habe viele ganz freie Ferienwochen (die ich sicher auch sinnvoll füllen könnte), aber dafür auch einige Monate im Jahr, wo ich massiv Überstunden anhäufe (und das zu verhindern ist mir wiederum unmöglich, so dass ich aufs Jahr gesehen schön blöd wäre, in den Ferien täglich meine Stunden abzuarbeiten).

  • Stellen wir uns doch mal folgendes Modell auf Basis einer regulären 40h/Woche vor:


    • Während der Schulzeit tägliche Regelanwesenheit von 7:30-16:45 Uhr (Pause: 0,5h), an einem Tag der Woche von 9:00 - 18:00 Uhr
    • In dieser Zeit sind im Jahresdurchschnitt 25,5 UE pro Schulwoche zu halten.
    • Urlaub ist (nunja. nix Neues) in den Ferien zu nehmen
    • Außerhalb der Urlaubszeiten muss man in den Ferien 2x pro Woche von 8:00-15:30 Uhr (Pause: 0,5h) anwesend sein
    • Weitere 15 Stunden pro Jahr stehen zur Disposition der Schulleitung, welche jedoch bei der Anordnung der Ableistung die Höhstgrenze von 48h/Woche zu berücksichtigen hat.
    • Es werden den Lehrkräften geeignete Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
    • Alle Lehrkräfte sind Verpflichtet eine Halbjahresplanung und eine detaillierte 2-Wochen-Planung (inkl. Materialien für eine potentiell notwendige Vertretung) für jeden Klasse zu erstellen und fortzuschreiben, welche der Schulleitung zugänglich ist.


    Na, wer von euch würde bei einem solchen System anbeißen?

  • Bei uns hat jeder im Stundenplan eine feste Stunde pro Woche, wo er gegebenenfalls zur Vertretung herangezogen wird. In die Stunde kann man dann nichts legen, weil man da auch spontan zur Verfügung stehen sollte. Wenn Not am Mann ist, machen wir auch in anderen Stunden Vertretung. Wenn man mehr als 3 Stunden im Monat vertritt, dann kann man sich die überzähligen bezahlen lassen, so weit ich mich erinnere. Bis zu 3 Stunden muss jeder so machen. Außerdem haben wir noch eine feste Sprechstunde im Stundenplan.
    Beides - Bereitschaftsstunde und Sprechstunde - sind zusätzliche Stunden und zählen nicht zum Deputat. (Würde mich wundern, wenn es woanders anders wäre.)

  • Stellen wir uns doch mal folgendes Modell auf Basis einer regulären 40h/Woche vor:


    • Während der Schulzeit tägliche Regelanwesenheit von 7:30-16:45 Uhr (Pause: 0,5h), an einem Tag der Woche von 9:00 - 18:00 Uhr
    • In dieser Zeit sind im Jahresdurchschnitt 25,5 UE pro Schulwoche zu halten.
    • Urlaub ist (nunja. nix Neues) in den Ferien zu nehmen
    • Außerhalb der Urlaubszeiten muss man in den Ferien 2x pro Woche von 8:00-15:30 Uhr (Pause: 0,5h) anwesend sein
    • Weitere 15 Stunden pro Jahr stehen zur Disposition der Schulleitung, welche jedoch bei der Anordnung der Ableistung die Höhstgrenze von 48h/Woche zu berücksichtigen hat.
    • Es werden den Lehrkräften geeignete Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
    • Alle Lehrkräfte sind Verpflichtet eine Halbjahresplanung und eine detaillierte 2-Wochen-Planung (inkl. Materialien für eine potentiell notwendige Vertretung) für jeden Klasse zu erstellen und fortzuschreiben, welche der Schulleitung zugänglich ist.


    Na, wer von euch würde bei einem solchen System anbeißen?

    Ich wäre schön blöd, wenn ich so etwas als toll empfinden würde, also ich wäre sofort weg von der Schule!


    Beides - Bereitschaftsstunde und Sprechstunde - sind zusätzliche Stunden und zählen nicht zum Deputat. (Würde mich wundern, wenn es woanders anders wäre.)

    DAnn wundere dich mal, bei Angestellten sind die immer zu bezahlen!

  • dann hat man bereits 40h/Woche und eben alles außerhalb der Schule nicht erledigt und somit kann man nicht mehr auf die selbe Jahresarbeitsleistung kommen, wie andere, weil man immer mehr hat pro Tag

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. was bedeutet, dass man mehr habe? Meinst du, dass man als Lehrer seine Arbeit nicht mit 40h/Woche erledigt bekommt? Dann ist der Arbeitsumfang wohl systematisch zu hoch. Oder anders: man hat falsch geplant, es fehlt Personal.

    Bei uns machen es ja gerade zwei und die andere hat genau solche Probleme in Mathe, es aber trotzdem bestanden. Die redet sich auch immer nur panisch.

    Häh?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. was bedeutet, dass man mehr habe? Meinst du, dass man als Lehrer seine Arbeit nicht mit 40h/Woche erledigt bekommt? Dann ist der Arbeitsumfang wohl systematisch zu hoch. Oder anders: man hat falsch geplant, es fehlt Personal.

    Häh?

    Ups, das passiert, wenn man noch nachträglich was einfügt, ohne es zu lesen. Gehört in den anderen Thread :autsch:


    Und klar ist es deutlich zu wenig Personal und genau darum geht es doch, man bekommt die Arbeit nicht in der Zeit erledigt und macht damit noch mehr Überstunden als eh schon, weil man sie z.T: gar nicht effektiv nutzen kann.

    Also ich würde anbeißen!


    Aber was ist eigentlich mit Teilzeitkräften? Von wann bis wann haben die denn ihre Kernzeit?

    Wie gesagt, an der genannten Schule genauso wie Vollzeitkräfte und das zeigt ja, wie unsinnig es ist.

  • Stellen wir uns doch mal folgendes Modell auf Basis einer regulären 40h/Woche vor:


    • Während der Schulzeit tägliche Regelanwesenheit von 7:30-16:45 Uhr (Pause: 0,5h), an einem Tag der Woche von 9:00 - 18:00 Uhr
    • In dieser Zeit sind im Jahresdurchschnitt 25,5 UE pro Schulwoche zu halten.
    • Urlaub ist (nunja. nix Neues) in den Ferien zu nehmen
    • Außerhalb der Urlaubszeiten muss man in den Ferien 2x pro Woche von 8:00-15:30 Uhr (Pause: 0,5h) anwesend sein
    • Weitere 15 Stunden pro Jahr stehen zur Disposition der Schulleitung, welche jedoch bei der Anordnung der Ableistung die Höhstgrenze von 48h/Woche zu berücksichtigen hat.
    • Es werden den Lehrkräften geeignete Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt.
    • Alle Lehrkräfte sind Verpflichtet eine Halbjahresplanung und eine detaillierte 2-Wochen-Planung (inkl. Materialien für eine potentiell notwendige Vertretung) für jeden Klasse zu erstellen und fortzuschreiben, welche der Schulleitung zugänglich ist.


    Na, wer von euch würde bei einem solchen System anbeißen?

    Und wann macht man Elternabende? Klassenfeste dann immer Ende 16:45? Elternsprechtage ebenso.... Etc...

  • Nun bin ich aber Teilzeitkraft und die Kinderbetreuung gestaltet sich bis 18 Uhr sehr schwierig... Dennoch habe ich eine Klassenleitung.


    Meine alte Schule war eine echte Ganztagsschule. Konferenzen fanden immer erst nach 16 Uhr statt. Mittags eine ewig lange Mittagspause, die im Prinzip unbezahlt war. Ich bin nach der Elternzeit nicht dorthin zurückgekehrt. Mit kleinen Kindern ist das nicht gerade attraktiv.

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