Kooperative Lernmethode - "fehlende SuS"

  • Da bekommt doch die Elitekraft (was Unterricht angeht, wir reden jetzt nicht von der Übernahme von Zusatzaufgaben, denn es ging in deinem Beitrag ja darum, dass du toll unterrichtest, was ich einfach mal glauben möchte) genau dasselbe am Monatsende wie der faule Schlumi.

    Irrtum. Basel-Stadt (und darum ging es im konkreten Fall) zahlt besser bei besseren Arbeitsbedingungen.


    Edit: Du hattest ja noch eine Frage gestellt:


    Und wie hat sie das hinbekommen? Dir denselben Gehaltszuschlag gewährt, wie die Headhunter dir bei deinem Wechsel zu zahlen bereit waren? Einmalige Bonuszahlungen von denen du in den Urlaub fliegen konntest? Weniger Stunden, die du arbeiten musstest?

    In der Tat habe ich mich da schlecht ausgedrückt. Sie kann ein solches Angebot gar nicht wirklich "abwehren", da hast Du völlig recht. Ich bin zufrieden an meiner Schule, aus verschiedenen Gründen: Ich habe im Baselland grundsätzlich mehr Freiheitsgrade, als in Basel-Stadt. Das ist für mich als ausgeprägte Individualistin wichtig. Die Schülerschaft an unserer Schule ist sehr speziell und passt sehr gut zu mir und meiner Art zu unterrichten. Ich komme mit meinen Kollegen sehr gut zurecht, nicht nur mit den Chemikern sondern eigentlich mit allen. Und zu guter letzt: ja, ich habe an meiner Schule mittlerweile einen gewissen Status der es mir ermöglicht wichtige Projekte sehr aktiv mitzugestalten. Ob ich in Basel-Stadt nun 10000 CHF Jahresbrutto mehr verdiene ist mir bei dem, was mir Baselland zahlt, dann ehrlich gesagt egal. Im Aargau wollte ich nicht mehr arbeiten - weniger Geld, mehr Wochenlektionen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Meinungen sind im Ref doch eh verboten.
    Da gilt es sich in uneingeschränkte Obrigkeitshörigkeit und absolute Anpassungsfähigkeit bis hin zur völligen Selbstaufgabe zu üben. :-P


    Da man das so oft ernst gemeint hört, ist der Witz etwas bitter...

  • Das schliesse ich unter anderem daraus, dass meine Chefin schon Abwerbungsversuche abwehren musste. Klingt scheiss arrogant, ne? ;)

    Hallo Wollsocken80,


    sagen wirs mal so: Wenn ich etwas Vergleichbares sagen würde, bekäme ich eine satte Tracht Prügel verpasst. Aber als Lehrer-Sternchen sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Arrogant klingts aber trotzdem wie Hölle. ;)


    der Buntflieger

  • Ach weisst Du ... man muss im Leben einfach wissen, wann man die Klappe aufreissen darf und wann man sie besser hält. Ich habe schon während der pädagogischen Ausbildung gelernt, dass mein persönlicher Marktwert als Lehrerin erheblich höher ist, als er davor als Wissenschaftlerin war. Ich sag ja meinen Schülern auch immer, sie müssen rausfinden was sie können und vor allem auch, was sie *nicht* können. ;)


    Gibt es das eigentlich auch in Deutschland, dass Lehrer weit über die Grenzen des eigenen Schulhofs hinaus bekannt sind? Ich kann mich da aus der eigenen Schulzeit nicht mehr daran erinnern. Es gibt hier schon ein paar richtige Koryphäen unter den Chemikern (und vermutlich gibt es das auch in allen anderen Fächern), die man praktisch im ganzen Land kennt. Für den Status muss ich dann doch noch eine Weile ackern. :)

  • Ich habe auch schon die Schule gewechselt, weil sie mir ein besseres Angebot gemacht hat. Das war in meinem Fall tatsächlich höherer Lohn, bessere Ausstattung, mehr Verantwortung (sodass ich auch Schule etwas mehr mitgestalten kann,...). Mangelfächer und Referenzen sind natürlich von Vorteil.

  • Ach weisst Du ... man muss im Leben einfach wissen, wann man die Klappe aufreissen darf und wann man sie besser hält. Ich habe schon während der pädagogischen Ausbildung gelernt, dass mein persönlicher Marktwert als Lehrerin erheblich höher ist, als er davor als Wissenschaftlerin war. Ich sag ja meinen Schülern auch immer, sie müssen rausfinden was sie können und vor allem auch, was sie *nicht* können. ;)


    Gibt es das eigentlich auch in Deutschland, dass Lehrer weit über die Grenzen des eigenen Schulhofs hinaus bekannt sind? Ich kann mich da aus der eigenen Schulzeit nicht mehr daran erinnern. Es gibt hier schon ein paar richtige Koryphäen unter den Chemikern (und vermutlich gibt es das auch in allen anderen Fächern), die man praktisch im ganzen Land kennt. Für den Status muss ich dann doch noch eine Weile ackern. :)

    @Herr Rau und Bob Blume, wobei es sich bei den beiden um Blogger handelt, deren Beiträge ich gerne lese. ^^

  • @Herr Rau und Bob Blume, wobei es sich bei den beiden um Blogger handelt, deren Beiträge ich gerne lese. ^^

    Jan Martin Klinge vielleicht noch. Er bloggt, hat gerade den deutschen Lehrerpreis bekommen und schreibt tolle Bücher.
    Viele meiner Mathe- oder Physik-Kollegen kennen ihn, obwohl er nicht hier in der Gegend unterrichtet.


  • Jan Martin Klinge vielleicht noch. Er bloggt, hat gerade den deutschen Lehrerpreis bekommen und schreibt tolle Bücher.Viele meiner Mathe- oder Physik-Kollegen kennen ihn, obwohl er nicht hier in der Gegend unterrichtet.

    Sein Name viel mir nicht mehr ein. ;)

  • ;) ...ich wollte mich nochmals im Hinblick auf meine Ausgangssituation melden!


    Habe gestern die kooperative Arbeitsform "One stay - three stray" mit einer Klasse durchgefuehrt. Klasse besteht aus 17 SuS. Dachte ich mir, 4 Gruppen á 4 SuS passt, dann kann man - wenn noetig - in einer Gruppe die Nummer "1" (stay) doppelt besetzen!
    Gut gedacht, aber es waren doch nur 14 SuS anwesend.
    Habe dann 1 Gruppe á 4 Personen und 2 Gruppen á 5 Personen gebildet. Hier gab´s dann in den 5er Gruppen auch zweimal die Person mit der "1". ABER, somit blieb Gruppe 4 leer, sammelte sich aber nach der ersten Erarbeitungsphase auch als neue Gruppe. Doch der vierte Aufgabenteil wurde somit nicht bearbeitet :-(
    Habe bisher in der Literatur immer nur gelesen, wenn eventuell zuviele/alle SuS anwesend sind, aber so?


    Wie sollte man da vorgehen, damit dies nicht im Chaos endet? War naemlich in den erste Minuten echt chaotisch und ich bin froh, dass ich es vor dem UB noch ein-/zweimal ueben werde.
    Freue mich ueber eure Infos :-)

  • Was auch immer das darstellen soll (eine Art Gruppenpuzzle?), wie wäre es gewesen 3 Vierergruppen zu bilden und die beiden übrigen in die Gruppe 4 zu setzen, vorzugsweise gute Schüler, da gibts doch sicher auch welche die locker zwei Aufgabenteile schaffen, in der Zeit in der andere nur einen hinbekommen.

  • Wie sollte man da vorgehen, damit dies nicht im Chaos endet?

    Einen Plan B haben um ggf. auf eine andere Methode umschwenken zu können. Vor allem, wenn es sich eben um eine Vorführstunde handelt.

  • Für die Vorführstunde eine ähnlich Gruppenarbeit überlegen und spontan umschwenken. Die Methode sagt mir leider gerade nichts aber vielleicht könnte man den Rotationsweg ändern und so der Gruppengröße anpassen.


    Sonst allgemein um Chaos zu vermeiden. Erst alle Ansagen machen bevor du einteilst bzw. einteilen lässt.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Ich würde bei der Methode bleiben, mir aber im Voraus überlegen, wie ich 16/15/14/13/12... Schüler aufteilen würde. Das würde ich mir notieren, sodass du in der Lehrprobe nur noch auf deine Notiz schauen musst und entsprechend schnell und ruhig reagieren kannst.

  • Danke euch abermals fuer die zahlreich sinnvollen Hinweise!
    Werde mir auf alle Faelle im Vorfeld ueberlegen, wie man mit der Situation 15/14/13/12 SuS umgeht, absolut richtig :-) :)


    Jedoch finde ich die Methode sinnvoll und kann diese auch begruenden, so dass ich dabei bleiben moechte.


    Wenn ich dann zum Beginn der Gruppenarbeit umschwenke, hinsichtlich der Verteilung der SuS, muss ich dies ja in der UNB erwaehnen und erlauetern.
    Im Unterrichtsentwurf kommt dies aber nicht zu Wort, dass ich eventuell die Gruppen anders zusammensetze, wie angedacht, oder? Denn dies entscheide ich ja "eigentlich" spontan.


    Euch einen ruhigen Freitagnachmittag ;)

  • Im Unterrichtsentwurf kommt dies aber nicht zu Wort, dass ich eventuell die Gruppen anders zusammensetze, wie angedacht, oder? Denn dies entscheide ich ja "eigentlich" spontan.
    Euch einen ruhigen Freitagnachmittag ;)

    Hi FranziS.,


    sichere dich ab, indem du mehrere Optionen parat hast und Eventualitäten angibst.
    Generell würde ich nichts machen, worin ich mich nicht sicher genug fühle.
    Notfalls mit SuS Klartext reden (wenn Gelegenheit) vorher, wofür du den Zirkus machst und dass es wichtig ist, dass die Abläufe zügig stattfinden etc.


    Finde es auch witzig, dass irgendwie IMMER irgendwas schief läuft bei aufwändigen Unterrichtsphasen. Jedes verflixte Mal irgendwas anderes... ich glaub deshalb wollen das so viele Ausbilder sehen, damit es ihnen nicht langweilig wird... :teufel:


    der Buntflieger

  • Merci@Buntflieger :wink_1: ...ich werde mich definitiv mit einer anderen Methode bzw. einer Variation meiner kooperativen Lernform "absichern" und dies auch schon im Unterrichtsentwurf kurz angeben, wie ich verfahre, wenn zu wenig SuS vor Ort an jenem Tage sind.
    Somit habe ich schon einen guten Aufhänger, sollte ich diesen nutzen möchte, für die UNB :-)


    Was meinen die Anderen dazu? :D

  • Merci@Buntflieger :wink_1: ...ich werde mich definitiv mit einer anderen Methode bzw. einer Variation meiner kooperativen Lernform "absichern" und dies auch schon im Unterrichtsentwurf kurz angeben, wie ich verfahre, wenn zu wenig SuS vor Ort an jenem Tage sind.
    Somit habe ich schon einen guten Aufhänger, sollte ich diesen nutzen möchte, für die UNB :-)


    Was meinen die Anderen dazu? :D


    Hallo FranziS.


    hört sich gut an. Immer eine mögliche Alternative angeben, wenn man Bedenken hat im Vorfeld, dass etwas evtl. doch nicht 100% klappen könnte. Aber dann ist auch wichtig anzugeben, warum man trotzdem gerade das so machen möchte und dass aus den und den Gründen davon auszugehen ist, dass das die richtige Wahl und das Risiko Wert ist. Sonst kann dir nämlich auch ein Strick in die andere Richtung draus gedreht werden.


    UND: Die Alternative muss mit deinen Feinzielen (was die SuS auf jeden Fall in der Stunde gelernt haben sollen) natürlich auch übereinstimmen, sonst kann dir auch hier der Kopf wieder abgeschlagen werden. Letztlich bleibt es aber dem Wohlwollen der Ausbilder überlassen, ob und wie sie auf deine Begründungen eingehen oder nicht.


    Mit SuS Klartext reden und Methoden/Abläufe einüben, ist immer noch die beste Vorbereitung.


    Ich drück dir die Daumen! :top:

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