Schullaufbahnempfehlungen

  • Hallo liebe Grundschullehrer*innen,
    ich befasse mich im Rahmen meiner Masterarbeit mit dem Thema Übergangsempfehlungen.
    Dazu habe ich einen Online-Fragebogen erstellt (der ca. 10 Minuten dauert)


    Ihr würdet mir sehr helfen, wenn Ihr euch die Zeit nehmt.
    Den Fragebogen findet ihr unter dem beistehenden Link.
    Zu gewinnen gibt es auch was!


    *Wichtig ist, wie gesagt, dass Ihr im Grundschulbereich tätig seid, oder Student*in im Fach Grundschulpädagogik seid.


    Danke und viele Grüße, Doreen


    https://www.soscisurvey.de/schullaufbahn/

    • Offizieller Beitrag

    Kurze Anmerkung: Die Untersuchung geht leider davon aus, dass man aufgrund von Momentaufnahmen eine Schulform-Empfehlung gibt. Das ist aber in der Realität nicht so.


    Ich habe einmal kurz reingeschaut, werde die Umfrage auch gleich in Ruhe bearbeiten.


    Kl.gr.Frosch


    Nachtrag: okay, Abbruch.


    Zitat

    Wie Sie bestimmt bemerkt haben, sind die Schulfächer nicht inhaltlich beschrieben worden. Das ist beabsichtigt und soll dazu dienen, dass Sie sich bei der Entscheidung auf die Noten und nicht auf die Fächer stützen sollen.

    Tut mir leid, die Umfrage ist aufgrund der Momentaufnahmen und der fehlenden Langzeit-Beobachtung, die ein Grundschullehrer mMn zur Rate zieht schon komisch. Aber wenn man noch nicht einmal weiß, ob die 4 auf dem Zeugnis, von der die Rede ist, in Deutsch oder Mathe oder Religion ist, lässt es sich gar nicht mehr beantworten. Logischerweise stützt man sich da auch auf die Fächer.
    Bei einem Schüler mit einer 3 in Deutsch und eine 4 in Mathe und sonst nur zweien und Einsen ist eine andere Empfehlung wahrscheinlich als bei einem Schüler mit einer 3 in Religion und einer 4 in Sport und sonst nur Einsen und Zweien.

  • Mustafa-Leyla gibt sich Mühe, sich an die Regeln zu halten. Er/sie hat durchmischte Noten, leider weiß niemand, ob er in Sport oder Mathe 1en hat. Naja, bei dem reicht's bestimmt bloß für die Hauptschule.


    Maximilian-Sofie ist SchülerIn aus gutem Hause. Er/sie lernt bestimmt das Violinenspiel. Die 1 ist bestimmt in Deutsch und die 4 bestimmt in Sport, wegen Asthma das arme Kind. Natürlich darf das Kind aufs Gymnasium!


    Der Fragebogen ist eine Frechheit.

    • Offizieller Beitrag

    Krabappel,


    Das hast du treffend ausgedrückt.


    Ich bin die Umfrage jetzt doch einmal bis fast zum Ende durchgegangen. Es ist ja Brückentag bei uns. :)
    Aufgrund der mangelhaften Informationslage geht kein Kind aufs Gymnasium.


    Kl.gr.Frosch


    Sorry für den Verriss, Doreen. Du hast dir bei dem Fragebogen bestimmt was gedacht. Aber er ist leider nicht realistisch. Du solltest die Umfrage vielleicht noch einmal überarbeiten.

  • Also ich kann leider auch nicht teilnehmen. Finde die erste Seite schon viel zu ungenau. Ich MUSS wissen, in welchem Fach das Kind welche Note hat, sonst kann ich keine Empfehlung aussprechen. (Ganz abgesehen davon, dass es in Bayern sowieso nur auf den Notendurchschnitt in M, D und HSU ankommt). Es macht wohl einen großen Unterschied, ob das Kind eine 4 in deutsch oder eine 4 in Sport hat...


    Außerdem findet in den meisten Bundesländern der Wechsel von Grundschule aufs Gymnasium nach Klasse 4 statt. Aber auch das hätte mich beim Beantworten der Fragen nicht gestört.


    Aber blind irgendwelche Empfehlungen geben, ohne zu wissen, in welchem Fach welche Noten erreicht wurden, wie soll das bitte gehen? Angeblich ist das ja Absicht. Magst du uns das mal erklären?

  • Bei mir hätten rein von den Noten her nur 2 Kinder eine Gym-Empfehlung bekommen. Und auch nur unter der Voraussetzung, dass jeweils die 4 in Sport, Kunst, Musik, o. ä. gewesen wäre.

  • Die eigene Reaktion auf die Umfrage ist allerdings wieder einmal ein Beleg dafür, dass die Chancenverteilung über die Noten nur sehr bedingt funktioniert.

  • Danke für das Feedback und fürs Ausfüllen, trotz kritischer Anmerkungen.


    Ich bin mir bewusst darüber, dass die Laufbahnempfehlung multifaktoriell bedingt ist. Ich beziehe mich in meiner Forschung allerdings auf bestimmte Aspekte und habe dafür andere extra außer Acht gelassen.


    Es ist eine experimentelle Bedingung und wie in der Einleitung beschrieben, soll die Entscheidung lediglich aufgrund der gegebenen Informationen gefällt werden.


    Gruß Doreen

    • Offizieller Beitrag

    Aufgrund derer ist es aber ein bloßes Ratespiel.
    Bei uns gibt es einen Bereich, bis zu dem das Gymnasium empfohlen wird, einen kleinen Kann-Bereich und den Bereich für die Sekundarschulen. Dabei werden aber die Hauptfächer mehrfach gerechnet - wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ich habe das nämlich noch nie selber beurteilen müssen, sondern nur mal ohne Grund meine Zeit in so einer Übergangskonferenz verbracht. Mal abgesehen davon, dass auch der Schülerwunsch zählt.

  • Wenn sie aber de facto NICHT auf Grundlage einer solch dünnen Informationslage ausgesprochen WIRD, dann ist die Frage doch für die Tonne. Oder soll dahin gewirkt werden, dass es aufgrund von reinen Stereotypen zu irgendwelchen Entscheidungen kommt?

  • Wenn eine solche Studie / Befragung fernab der Realität ist (für Grundschulkräfte: In welchen Fächern sind die entsprechenden Noten erbracht worden), dann ist die gesamte Studie für die Tonne bzw. gehört zur Kategorie: "Die bestehenden Vorurteile, dass Schüler mit Migrationshintergrund eher keine Gymnasialempfehlung bekommen, während es für Schüler, die aus einem Haushalt mit deutschen Eltern, die noch Richter, Lehrer oder sonstewas sind, eher keine solche Empfehlung bekommen, werden bestätigt". Fehlt nur noch der Kevin, die Chantel oder die Jaqueline. Dann kommt zusätzlich noch heraus, dass ein Kevin, eine Chantel oder eine Jaqueline auch schwerer eine Gym-Beurteilung bekommen. Toll! Wie gut, dass es solche Studien überhaupt noch nicht gibt.


    Für GS-Lehrer wäre doch eine Studie á la:
    Schüler A (und bitte ohne Namensnennung) hat in den den und den Fächern die und die Noten interessanter. Man könnte dann herausfinden, ob
    a) Jeder Kollege (in EINEM Bundesland) bei der gleichen Leistung die gleiche Empfehlung geben würde
    b) Wie die Empfehlungen in den unterschiedlichen BL gehandhabt werden.


    Die GS-Lehrer könnten dann weitere Rückschlüsse ziehen (welche Maßnahmen müssen getroffen werden, um Ungleichheiten zu vermeiden? z.B.) Gerade im Hinblick auf den Aspekt b), dass vll. Schüler, die in Bayern wohnen, keine GY-Empfehlung bekommen, in einem anderen BL zur Schule gehen (da sie "grenznah" wohnen und es im anderen BL leichtere Kriterien zu erfüllen sind), wäre eine solche Studie hilfreich (Wie können "Abwanderungen" vermieden werden?)


    Wie wird immer gesagt? "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast"

  • Ich soll die Entscheidung "nur auf die Noten stützen"? Wie soll denn das gehen, wenn ich nichtmal den Notenschnitt berechnen kann??? Conni hat das für Berlin ganz richtig wiedergegeben:

    Dabei werden aber die Hauptfächer mehrfach gerechnet

    Und selbst wenn ich den Schnitt errechnen könnte: In dem Moment, in dem der im "Kann"-Bereich liegt, spielen dann Faktoren eine Rolle, die im Fragebogen ebenfalls nicht auftauchen: Anstrengungsbereitschaft, die Fähigkeit sich selbst zu organisieren, Fähigkeit zum selbständigen Denken etc. Mit Aussagen zum Sozialverhalten kann ich da genausowenig anfangen, wie mit einem allgemeinen "Arbeitsverhalten", das "den Anorderungen der Lehrer entspricht" (was genau bedeutet dass dann? Ist fleißig, hat seine Materailien dabei und macht seine Hausaufgaben kann reichen, muss aber nicht...).


    Zu sagen

    Ich bin mir bewusst darüber, dass die Laufbahnempfehlung multifaktoriell bedingt ist.

    und dann gar keine stichhaltigen "Faktoren" an die Hand zu geben finde ich sehr sehr unlogisch....

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • ...
    Es ist eine experimentelle Bedingung und wie in der Einleitung beschrieben, soll die Entscheidung lediglich aufgrund der gegebenen Informationen gefällt werden.

    Das geht aber nicht. Niemand kann den Fragebogen ausfüllen, selbst wenn er wollen sollte. Es ist, als ob du fragen würdest: Die Freunde von Fritz Müller sagen, er sei ein netter Mensch. Er hat verschiedene Noten. Kann er Geschichte studieren?

  • ...

    und dann gar keine stichhaltigen "Faktoren" an die Hand zu geben finde ich sehr sehr unlogisch....

    ...naja, wenn man herausfinden will, ob Lehrer anhand der gebenen Faktoren (Vorname, Sozialverhalten) Laufbahnempfehlungen ausstellen, macht das wohl Sinn. Solche Lehrer gibt es aber nicht. Zumindest nicht hier im Forum ;)

  • Also zunächst einmal finde ich es gut, welchen Diskussionsbedarf das hier auslöst. Das ist auch für mich und meinen theoretischen Hintergrund sehr interessant und bereichernd. Also Danke schon mal dafür.


    Auch ist es interessant, welche vermeindlich unberücksichtigten Stereotypen hier dann doch mehrfach auf den Tisch gebracht werden.
    Und ja, es wird in der Regel der Zeugnisdurchschnitt gebildet und berücksichtigt, aber das dürfte hier ja keine Neuheit sein. Inwiefern die Gewichtung einzelner Schulfächer berücksichtigt wird, ist bewusst nicht Gegenstand meiner Untersuchung.


    Das im Lehreralltag das Bild eines Schülers auf umfangreicheren und persönlichen Informationen beruht, ist (hoffentlich) richtig und gut so.


    Meine Bitte bei all dem ist lediglich, sich auf ein Experiment und dessen Bedingungen einzulassen!


    schönes WE

    • Offizieller Beitrag

    Du gehst da von falschen Voraussetzungen aus. Es wird nicht "in der Regel der Zeugnisdurchschnitt gebildet". Sondern wenn überhaupt der Schnitt aus bestimmten Noten (wo wir wieder bei dem Punkt sind, dass es wichtig für deine Befragung wäre, welches Fach welche Note hat.)


    Irgendwie wirkt das ganze (inkl. Deiner Vorüberlegeungen) sehr unausgegoren. Sorry.


    Auf das Experiment Kann man sich nicht vernünftig einlassen, da die Parameter des Experiments nicht stimmig genug sind.


    Kl.gr.Frosch

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Doreen,


    das KANN kein auch nur ansatzweise wissenschaftlichen Standards entsprechendes Experiment sein, wenn die Probanden sofort bemerken, worum es hier ganz offensichtlich geht.
    Die Neutralisierung der Fächer macht ferner wie auch schon hier angesprochen eine professionelle Einschätzung der Gymnasialeignung eines Kindes gleich welchen Namens völlig unmöglich.


    Ich kann nur hoffen, dass das nicht repräsentativ für die wissenschaftliche Ausbildung und für die Professionalisierung künftiger Lehrkräfte oder sonstiger Fachkräfte im Bereich Pädagogik oder Psychologie ist. Ansonsten sehe ich schwarz.

  • welche vermeindlich unberücksichtigten Stereotypen hier dann doch mehrfach auf den Tisch gebracht werden

    Was genau meinst du damit? Notendurchschnitt? Arbeitsverhalten? Das wären jedenfalls die beiden Punkte die du nicht berücksichtigt hast.... aber das als "Stereotypen" zu bezeichnen??????

    es wird in der Regel der Zeugnisdurchschnitt gebildet und berücksichtigt, aber das dürfte hier ja keine Neuheit sein

    Für die anwesenden Lehrer ist das in der Tat nicht neu, aber man konnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass es für dich neu ist.
    Und es geht nicht darum ob es neu ist oder nicht: es ist einfach mal die Realität und das entscheidende Kriterium (und da die Noten ja auch nicht völlig willkürlich vom Himmel fallen finde ich in der Tat, dass sie in Kombination mit anderen Faktoren durchaus aussagekräftig sind.)

    Inwiefern die Gewichtung einzelner Schulfächer berücksichtigt wird, ist bewusst nicht Gegenstand meiner Untersuchung.

    Das musst du auch nicht untersuchen, denn dazu gibt es ja klare Vorgaben. Es reicht also, das zu recherchieren und angemessen zu berücksichtigen.

    Meine Bitte bei all dem ist lediglich, sich auf ein Experiment und dessen Bedingungen einzulassen!

    Wie denn???? Selbst wenn ich keinerlei offizelle Vorgaben hätte: Wenn du mich aufgrund der dürftigen Informationslage fragst:
    "Ist der Schüler für's Gymnasium geeignet?", kann ich nur sage: "Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?"
    Das hat mit gutem Willen und "sich einlassen" nichts zu tun. Das geht einfach nicht. (mich wundert ehrlich gesagt, wenn Kollegen das ausfüllen. Ich an deiner Stelle wäre da mit der Auswertung sehr vorsichtig: durchaus denkbar, dass da der ein oder andere einfach mal irgendwas angeklickt hat, weil er gerne wissen wollte wie's weitergeht...)


    Irgendwie erschreckt es mich auch gerade, wie wenig du die bisherige Kritik anscheinend verstanden hast.


    I

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ich sehe keine Notwendigkeit mich jetzt hier für mein Vorgehen zu rechtfertigen.
    Nur eins: Nein: ein Notendurchschnitt (der anhand der Noten selbst gebildet werden soll) ist absolut kein Stereotyp. Einfach falsch verstanden.
    Die Wertschätzung eurer Kritik hier meint nicht, dass ich euch nicht verstehe, sondern dass ich es lediglich gut finde, das das Thema so einen Diskussionsbedarf ausslöst.
    Und irgendwie auch den Bedarf die Arbeit einer Masterstudentin auf die Art zu zerreißen?!


    Wie gesagt, das ist nicht die erste experimentelle Forschung aus diesem Bereich und auch nicht das erste Design, was derartig angelegt ist. Ich habe meine Gründe.


    Wer diese nicht annehmen möchte. Kein Problem! :)


    Reihenweise Nein anzuklicken und einer Studentin damit irgendwas versauen zu wollen ist aber glaube ich hier nicht unbedingt die vernünftigste Lösung ;) Also bitte ich euch davon abzusehen. Man kann den Fragebogen einfach abbrechen ;)

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