Kein Geld für Klassenfahrten --> Tweets helfen!!

  • Da es bei uns sehr viele finanzschwache Familien gibt, kann man sich noch an eine Stiftung werden.
    Die übernehmen recht unbürokratisch die Kosten, wenn man einen begründeten Antrag stellt und einen kleinen Dankesbrief schreibt.

    Ist bei uns auch so. Wir bestehen für einmalige Leistungen im Gegensatz zu vielen anderen Schulen noch nicht mal auf die Vorlage der letzten Steuerbescheinigung der Bank. Trotzdem ist es einigen Eltern einfach extrem peinlich, dass sie überhaupt in der Situation sind. Manche Leute handeln in solchen Situationen einfach nicht rational.

  • Ich bin ja der Meinung, dass man behördlicherseits Klassenfahrten, die mehrere hundert Euro kosten, schlicht und einfach untersagen sollte. Was soll die absurde Geldausgeberei? Wenn es denn um die pädagogischen Ziele geht (sofern die denn tatsächlich überhaupt erreicht und nicht nur behauptet werden), dann reicht doch das Gemeinschaftserlebnis in der nächsten Jugendherberge völlig aus.


    Die Schule ist kein Event-Reiseunternehmen und Lehrer sollten nicht kostenfrei das Reisebüro mimen.

  • Leider kann ich mobil meine Antwort nicht unter das Zitat setzen, daher drüber:



    Und wie unverschämt viel Zeit das Organisieren kostet! Wenn ich mich nicht immer an meine Parallelkollegin hätte hängen können, wäre ich ganz bestimmt nicht auf Klassenfahrt gefahren. Was die immer rotiert wegen dieser Fahrten! Horror für mich. (Damit das nicht falsch verstanden wird: ich mache dafür andere Sachen in unserem Duo, die sie dann nicht macht.) Wenn ich wieder im Dienst bin, werden wir nicht mehr parallel sein...



    Die Schule ist kein Event-Reiseunternehmen und Lehrer sollten nicht kostenfrei das Reisebüro mimen.

  • Vor allem sollte es Schulen möglich sein, sich das Geld direkt vom Amt überweisen zu lassen. Die Anspruchshaltung der Eltern die es nicht mal schaffen, Formulare auszufüllen geht mir zunehmend auf den Senkel. Jeden Käse kann man sich zurückerstatten lassen. Trotzdem muss man schreiben, anrufen, nochmal einen Zettel mitschicken, Formulare am Ende selbst ausfüllen und natürlich das Geld privat verwalten.


    Selbstredend sind 800 EUR unbezahlbar für manche Familien. Bei Hartz IV reicht die Kohle eh nur 3 Wochen. Und wenn die Waschmaschine kaputtgeht, oder alle neue Hosen und nen Haarschnitt brauchen hat man Pech.


    Aber Klassenfahrtgeld bekommt man wirklich niedrigschwellig für ne Unterschrift zurück.

  • Wenn man als Lehrer schon Klassenfahrten plant sollte mindestens die Finanzierung gesichert sein. Ich plane erst, nachdem jeder Schüle eine erste Rate bezahlt hat. Alle Erklärungen/ Versprechen im Voraus sind unbedeutend. Zahlen zu wenige Schüler die erste Rate gibt es eben keine Klassenfahrt.

  • Ich plane erst, nachdem jeder Schüle eine erste Rate bezahlt hat.

    Also du kassierst von den Schüler einfach "auf Verdacht" die erste Rate ein, so ganze ohne Buchung? Auf welcher Rechtsgrundlage du das machst, würde mich echt interessieren. Aber: Wo kein Kläger, da kein Richter...


    Gruß !

  • Naja...im Vorfeld wird zumindest die schriftliche Einverständniserklärung für die Teilnahme zur Klassenfahrt eingeholt. Aber ja: Im Prinzip kassiere ich erstmal obwohl noch keine Kosten angefallen sind. Findet keine Klassenfahrt statt wird das Geld halt wieder erstattet.


    Bislang gab es mit diesem Verfahren noch keine Probleme. Wie du schon schreibst: Wo kein Kläger, da kein Richter

  • Ich bin ja der Meinung, dass man behördlicherseits Klassenfahrten, die mehrere hundert Euro kosten, schlicht und einfach untersagen sollte. Was soll die absurde Geldausgeberei? Wenn es denn um die pädagogischen Ziele geht (sofern die denn tatsächlich überhaupt erreicht und nicht nur behauptet werden), dann reicht doch das Gemeinschaftserlebnis in der nächsten Jugendherberge völlig aus.


    Die Schule ist kein Event-Reiseunternehmen und Lehrer sollten nicht kostenfrei das Reisebüro mimen.

    Auschwitzbesuch mit Jugendherberge vergleichen.
    Europäische Geschichte erleben in Städten mit Jugendherberge vergleichen
    Ausbildingsbezogene Studienfahrten wie Bänker nach Frankfurt mit Jugendherberge vergleichen

  • Leider kann ich mobil meine Antwort nicht unter das Zitat setzen, daher drüber:



    Und wie unverschämt viel Zeit das Organisieren kostet! Wenn ich mich nicht immer an meine Parallelkollegin hätte hängen können, wäre ich ganz bestimmt nicht auf Klassenfahrt gefahren. Was die immer rotiert wegen dieser Fahrten! Horror für mich. (Damit das nicht falsch verstanden wird: ich mache dafür andere Sachen in unserem Duo, die sie dann nicht macht.) Wenn ich wieder im Dienst bin, werden wir nicht mehr parallel sein...

    Ich verstehe nicht warum sich einige am Aufwand aufhängen.
    Der Aufwand ist extrem überschaubar.

  • Der Aufwand ist extrem überschaubar.

    Wenn es darum geht Unterkunft, Fahrt etc. zu buchen, ist das echt sehr überschaubar, sogar wenn man alle Posten einzeln bucht und kein Pauschalangebot nimmt. Der Aufwand kommt bei mir, wenn ich Geld für die Tour einsammeln muß. Wobei der Aufwand auch "relativ" ist. Bei den allermeisten Schülern ist das kein Problem.


    Aber bis die Letzten 2-3 bezahlt haben. Da kommt der Aufwand. :daumenrunter:

  • Ich verstehe nicht warum sich einige am Aufwand aufhängen.Der Aufwand ist extrem überschaubar.

    Also: ich finde einzelne Fahrten überflüssig, ich führe selbst Fahrten durch, die eine oder andere würde ich nicht unbedingt als pädagogisch absolut notwendig halten, aber sie hat tatsächlich sehr gute Auswirkungen auf den Kurs gehabt, aber:
    Arbeit und viel Aufwand war das schon immer.
    Ich vertrete allerdings die Position: WENN ich eine Fahrt mache, dann weil "der Kurs es mir wert ist", ich ihnen also zutraue, es wertzuschätzen und bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass man einiges "delegieren" kann (Zuschusssuche, Förderanträge ausfüllen, Programmgestaltung wie Suche nach Preisen für Unterkunft, Transport, usw...).
    Wenn man aber natürlich direkt bei einem der Anbieter bucht (absolut nachvollziehbar), glaube ich, dass es wirklich nur um das Schreiben der Elternbriefe geht und Geld eintreiben...


    chili

  • dass es wirklich nur um das Schreiben der Elternbriefe geht und Geld eintreiben...

    Und genau das Geldeintreiben ist der Punkt, der mir so sauer aufstößt. Da rennt man Tagelang hinterher und verbrät bettelnd Unterrichtsstunde um Unterrichtsstunde, auf das das bei den Schülern mal überkommt.

  • Ja, ich weiß.
    Wie gesagt, ich hatte bisher das Glück, nur Fahrten zu machen, wenn ICH das wollte. und wer sich zum Schulaustausch anmeldet, bezahlt in der Regel. Da muss ich zwar auch regelmäßig in den Unterricht (und da verliere ich keinen Unterricht, sondern meine Freistunden, da ich in Klassen gehe, die ich nicht selbst unterrichte).
    Es war auch ein Playdoyer dafür, dass man bitte selbst entscheiden sollte, ob und mit wem man fährt. Wenn ich mich dann aber freiwillig melde, dann ist es halt so.
    Chili

  • Ich finde das mit der einen Woche auch überhaupt nicht plausibel.


    Klar, wenn es so wäre, wäre das schon ein Hammer. Selbst ich als "gutverdienende" Lehrerin, hätte jetzt Probleme, innerhalb von 7 Tagen 800 zusätzliche € aufzutreiben.


    ABER: In der Regel sind verpflichtende (!) - nicht die freiwilligen, die Chili beschreibt - Klassenfahrten doch im Schulprogramm verankert.


    Bei uns z.B. fahren alle 10er Klassen immer auf Abschlussfahrt. Das weiß man als Mutter in Klasse 5 bereits. Wenn man da anfängt jeden Monat 3 € zu sparen, hat man ja zu Beginn der 10 auch über 200 € gespart, dann ist der Rest auch überschaubar. Und 3 € müsste ja wohl drin sein.


    Viele Lehrer - so wie ich auch - bieten ja auch das Ansparen auf das Klassenkonto ein. Wir haben bereits auf dem 1. Elternabend in Klasse 8 die Fahrt angekündigt und gemeinsam mit den Eltern die Sparmöglichkeit beschlossen, die ich übrigens kostenfrei für die Eltern verwalte!


    Ganz ehrlich: Wo in D gibt es denn tatsächlich Lehrer, die einen Elternbrief rausgeben, dass man bitteschön innerhalb von 7 Tagen 350 € zahlen soll, weil es in 3 Wochen auf Klassenfahrt geht, was den Eltern bis dato völlig unbekannt war???


    Da würde ich als Mutter aber auch auf die Barrikaden gehen, wenn ich so etwas so kurzfristig erfahren würde, aber wie gesagt, das nehme ich der Mutter einfach nicht ab, dass es so war.


    Die meisten Jugendherbergen sind ja auch schon mindestens 1 Jahr im Voraus ausgebucht, so dass man da vorausschauend planen muss und diese Info dann ja auch schon an die Eltern weitergeben kann.


    Das Problem wird vielleicht sein: Gerade die Eltern, die es nötig hätten, erscheinen nicht auf Elternabenden und halten es auch nicht für nötig, sich mal das Protokoll zu besorgen und zu lesen!

  • examinierte Alten/Krankenpflegekräfte verdienen nicht wenig.


    Das was angeblich immer gering bezahlt wird, sind die sog. Pflegehelfer. Allerdings sind das quasi angelernte Tätigkeiten.

    Definitionsfrage.
    Da von Arbeitsunfähigeit ab ca Mitte 40 auszugehen ist, ist die Bezahlung deutlich zu gering.
    Und über die "Pflegehelfer"braucht man gar nicht erst zu reden.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Also du kassierst von den Schüler einfach "auf Verdacht" die erste Rate ein, so ganze ohne Buchung? Auf welcher Rechtsgrundlage du das machst, würde mich echt interessieren. Aber: Wo kein Kläger, da kein Richter...

    Bei den meisten Anbietern kann man 14 Tage reservieren, bevor man verbindlich buchen muss. Diese Zeit nutze ich, um eine Anzahlung von jedem einzusammeln, die zur Not für Stronierungskosten reicht. Falls sich jemand anmeldet und es sich dann doch spontan anders überlegt oder eben einfach keine Zahlungen mehr kommen. Das erscheint mir nicht rechtswidrig, oder hast du eine andere Quelle.
    Dabei geht es um Abifahrten, die bei uns (G8) in der Woche nach den Herbstferien in der 12. Klasse stattfinden.
    Ich buche sie immer ca. ein Jahr vorher, so dass ich zu Beginn der 11. Klasse, also Mitte September, ein Schreiben herausgebe und verkünde, dass es Mitte Oktober einen Aufruf zur Überweisung der Anzahlung in Höhe von ca. 100 bis 150 Euro geben wird. Das halte ich immer noch für sehr knapp, wenn eine Familie finanziell nicht so gut gestellt ist, aber nachdem ich schon mehrfach das Problem hatte, dass Schüler nach Anmeldung doch abgesprungen sind und ich den Stornogebühren hinterherlaufen musste, sehe ich dazu keine Alternative.

    Da muss ich zwar auch regelmäßig in den Unterricht (und da verliere ich keinen Unterricht, sondern meine Freistunden, da ich in Klassen gehe, die ich nicht selbst unterrichte).

    Clever, so verlieren die Kollegen den Unterricht ;)

  • Naja, stimmt, aber ich kann da nichts dafür, ich sehe nunmal die SchülerInnen sonst nicht. und es gibt auch genug Treffen "in den Pausen". Aber die Werbung muss trotzdem nunmal in den Fachstunden laufen.

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