Onlinebefragung zur Wahrnehmung von Schülerinnen und Schülern - Masterarbeit

  • Ob Frau Prof. Dr. Friedrich weiß, was man unter ihrem Namen veröffentlicht?


    (Insgeheim: Ich lasse meine Schüler oft ihr Zuhause zeichnen und ich erwarte, dass die Jungs einen Hund malen und die Mädchen einen Kamin. Mit Eisbärfell. Und ich werde nie enttäuscht!)


    Ich glaube nicht, dass eine solche Masterarbeit veröffentlicht wird. Die läuft wahrscheinlich unter "empirisch" (das ist gerade voll in Mode) und geht als leere Statistik in die Annalen der Universität Tübingen ein. Das Niveau solcher Arbeiten sinkt sowieso ständig ab, bzw. passt sich der "Studierfähigkeit" unserer Abiturienten entsprechend an. Ich hab genug solcher Arbeiten als Nebenjob während meines Studiums redigiert und weiß daher, wovon ich rede. Ausnahmsweise. ;)


    der Buntflieger

  • Ich glaube nicht, dass eine solche Masterarbeit veröffentlicht wird.

    Nee, das wohl nicht. Aber momentan wird die Dame ja in Zusammenhang mit diesem Fragebogen im Internet genannt.


    Ich erinnere mich gerade an meine Interviews, die ich mit Diktiergerät abgespult und ordentlich transkribiert und ausgewertet habe... *Luftholzeichen* Und das bloß für ne Examensarbeit :flieh:

  • Ich erinnere mich gerade an meine Interviews, die ich mit Diktiergerät abgespult und ordentlich transkribiert und ausgewertet habe... *Luftholzeichen* Und das bloß für ne Examensarbeit :flieh:

    Hallo Krabappel,


    wieso "bloß für ne Examensarbeit"? Die Abschlussarbeit des 1. Staatsexamens ist einer Masterarbeit bzw. Diplomarbeit gleichgestellt. Nur weil es keinen akademischen Titel dafür gibt, bedeutet das nicht, dass diese Arbeiten weniger wert sind. :victory:


    der Buntflieger

  • Vielleicht weil sie von ihrer Abschlussarbeit spricht - und bis vor einigen Jahren waren das halt "Examensarbeiten".


    kl. gr. frosch

    Ist egal, du kannst dir eine Examensarbeit als Masterarbeit i.d.R. problemlos anrechnen lassen.

  • So oder so... Wenn man sich anschaut, wie viele tausend Abschlussarbeiten alleine im Bereich Lehramt pro Jahr geschrieben werden. Viele werden einfach geschrieben, weil sie zum Studienabschluss dazugehören, aber nur ein Bruchteil hat auch tatsächlich auch nur irgendeine langfristige Bedeutung für den Mikrokosmos "Universität und Forschung". Oder werdet ihr im Berufsleben, von Anekdoten mal abgesehen, häufig auf eure Abschlussarbeit angesprochen?


    Zu Lukas:
    1. Auf den Bildern im Internet machst du einen sympathischen Eindruck :) .
    2. Beim Lesen deines Eröffnungsbeitrags kriegt man ja einen Knoten in der Zunge bei dem ganzen Gegendere. In der Arbeit geht es natürlich um ein Genderthema, aber was das Außenherum angeht: Wir wissen, dass es Lehrer in männlicher und weiblicher Form gibt, das muss man nicht immer wieder erwähnen ;) .
    3. Die User hier sind schon etwas hart, was Umfragen zu Abschlussarbeiten betrifft, wobei man nun einmal so ehrlich sein muss, dass es schlichtweg viiiiiele Studenten in der Studienabschlussphase gibt und viele Dozenten Fans dieser Art der Datenerhebung sind. Meine Studienzeit ist ja noch nicht allzu lange her und man ist froh über jede Form der Unterstützung durch Dritte.
    4. Auch wenn klar ist, worauf du, Lukas, mit deiner Arbeit abzielst, hatte ich mit der ersten Seite bereits mein Problem, da Gender nicht der einzige Faktor ist, der das Handeln und die Persönlichkeit einer Person beeinflusst und es häufig sogar eher ein Zusammenspiel mehrerer Heterogenitätsfaktoren ist. Mein Vorschlag: Im Rahmen eines Seminars musste ich mich mal mit einem Video einer Unterrichtssituation und der Frage, inwiefern das Verhalten der Schüler durch ihr Geschlecht beeinflusst wird, beschäftigen. Vlt. wäre es besser, wenn du Lehrer eine entsprechende Unterrichtssituation (z.B. Gruppenarbeit, Streit in der Pause, Erzählkreis, Sportunterricht, etc.) schauen lässt und sie dann fragst, welche Aspekte des Konflikts genderbedingt sein könnten und welche nicht. Das ist auch ein bisschen wissenschaftlicher als Pauschalaussagen wie "Mädchen sind fleißig, Jungs sind rabaukig".


    Mit freundlichen Grüßen

  • Entweder will da einer unbedingt nachweisen, wie vorurteilbelastet "wir" doch sind - oder (was ich hoffe) wird sich damit vollends auf die Fresse legen...


    Offtopic: Das muss man doch nicht mehr beweisen. Es ist klar, dass jeder Mensch Vorurteile hat und dass diese durchaus auch Einfluss auf die Notengebung haben (können - im Gesamtschnitt gesehen).

    Am I out of touch? :/ No, it's the children who are wrong. :musik:

  • So oder so... Wenn man sich anschaut, wie viele tausend Abschlussarbeiten alleine im Bereich Lehramt pro Jahr geschrieben werden. Viele werden einfach geschrieben, weil sie zum Studienabschluss dazugehören, aber nur ein Bruchteil hat auch tatsächlich auch nur irgendeine langfristige Bedeutung für den Mikrokosmos "Universität und Forschung".

    Das ist korrekt. Eine 1. Staatsexamensarbeit, eine Masterarbeit oder eine Magisterarbeit sind am Abschluss des Studiums die Arbeit, in der der Kandidat, dass er die wissenschaftlichen Arbeitstechniken so gut beherrscht, dass er einen Forschungsprozess nachvollziehen kann. Ein eigenständiger Forschungsertrag wird in so einer Arbeit weder erwartet noch im Normalfall geleistet. Vergleichen kann man eine 1. Staatsexamensarbeit vielleicht mit einem Gesellenstück in der Handwerksausbildung. Tatsächliche eigenständige Forschungsarbeit wird erst in einer Dissertation erwartet - weswegen die auch veröffentlichungspflichtig ist. (M.E. sollten die Sek II-Kollegen deshalb nicht so auf die Kacke hauen, wenn es um ihre Fachwissenschaftlichkeit geht. Dazu sollte man schon die eine oder andere Veröffentlichung in der Vita haben.)


    Dass in Examensarbeiten oft etwas unbeholfen Forschung nachgeahmt wird, ist nichts neues, das hat es schon immer gegeben - ich habe auch schon vor 20 Jahren Examensarbeiten gelesen, bei denen sich mir etwas die historischen Haare gekräuselt haben, die dann aber doch bestanden haben. Heute ist das ganze eben sehr viel sichtbarer. Oben wurde angemerkt, dass quantitative und empirische Forschung "in die Mode gekommen" sei - was ich extrem begrüße, da ich den Ertrag von qualitiativen Arbeiten im Bereich der Didaktik, zumindest, was die Unterrichtspraxis angeht, für sehr beschränkt halte. Aber man kann angesichts der Umfragen, die hier und woanders als Examensleistung angehen, nicht umhin, schwere Defizite in der universitären Lehre festzustellen:


    Offensichtlich werden empirische Techniken von den Kandidaten nicht ausreich beherrscht. Ist das ein Problem der Vermittlung oder vielleicht sogar ein Kompetenzproblem der Hochschullehrer?

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