AfD

  • Ernsthaft? Hast du überhaupt mal einen Blick ins Grundgesetz geworfen? Eine Kanzlerin, die ihre von der Verfassung zugeschriebenen Rechte wahrnimmt, handelt sicherlich nicht mal im Ansatz so wie es damals in der Weimarer Republik oder bei den Nazis war. Es gibt keine Notverordnungen!

    Guck dir einfach mal das hier an: https://www.phoenix.de/sendung…-kanzleramt-a-294727.html

  • Im Kern ging es wohl darum, ob die AfD als "rechtsextrem" bezeichnet werden darf oder nicht. Die Einen sind der Meinung "ja", die Anderen der Meinung "nein" - und schon hast du den Konflikt. Bei den ganzen politischen Bezeichnungen (ob Farben oder Richtungen) fühlt sich am Ende immer jemand auf den Schlips getreten... Gerade weil "rechtsextrem" keine neutrale Bezeichnung ist, sondern eine gesellschaftlich relevante (negative) Wertung damit einhergeht. Wäre wohl genauso, wenn ein Lehrer die Grünen als "links-grün-versifft" gegenüber seinen Schülern nennen würde - das gehört sich einfach nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Im Kern ging es wohl darum, ob die AfD als "rechtsextrem" bezeichnet werden darf oder nicht. Die Einen sind der Meinung "ja", die Anderen der Meinung "nein" - und schon hast du den Konflikt. Wäre wohl genauso, wenn ein Lehrer die Grünen als "links-grün-versifft" gegenüber seinen Schülern nennen würde - das gehört sich einfach nicht.

    Zwischen rechtsextrem und links-grün-versifft ist aber schon nochmal ein extremer Unterschied.

  • Es sind negativ konnotierte Bezeichnungen für die beiden Extreme des politischen Spektrums.

  • Linksextrem wäre dann aber der richtige Ausdruck.

  • Im Kern ging es wohl darum, ob die AfD als "rechtsextrem" bezeichnet werden darf oder nicht. ...

    und wieder nicht richtig gelesen. Die AfD wurde gar nicht benannt.


    Danke übrigens noch für den Link zum T-Shirt, das ist niedlich. Was rechtsextreme Abgeordnete im Bundestag zu suchen haben ist jedoch nicht niedlich, sondern gefährlich. Siehe auch "unsägliche Debatte über Schweigeminute, weil Abgeordnete sich nicht an bewährte und festgelegte Regeln unseres Landes halten können und deren schmierige und gewalttätige Sympathisanten anschließend auf ekelhafteste Weise andere Abgeordnete beschimpfen und bedrohen".

  • Ist ja nicht so, dass das nicht ganz Europa beträfe. Gerade all eure Anrainerstaaten haben Angst vor Rechtspopulisten

    Ist ja nicht so, dass die Rechtspopulisten im schweizer Nationalrat die grösste Fraktion stellen ;) Das tun sie einfach schon so lange (seit der Wahl 1999), dass sich das Poltern und Blöken mittlerweile gelegt hat und sich alle dran gewöhnt haben.


    Btw ... "Angst" vor Rechtspopulisten haben vor allem die Deutschen. Österreicher, Schweizer, Franzosen, Niederländer ... haben eigentlich keine "Angst" vor Rechtspopulisten, die wählen die einfach und zwar zum Teil zu erheblich höheren Anteilen als in Deutschland die AfD gewählt wurde. Sowieso frage ich mich zunehmend häufiger, warum eigentlich die Deutschen "Angst" vor der AfD haben. Was kann die AfD denn Dir als Deutsche? Ich hoffe, dass ich in 3 Jahren die Einbürgerung beantragen kann und ja, ich habe in der Tat "Angst", dass bis dahin eine weitere SVP-indoktrinierte Volksabstimmung durchgegangen sein könnte, die das verhindert.



    Im Kern ging es wohl darum, ob die AfD als "rechtsextrem" bezeichnet werden darf oder nicht.

    Im Kern geht es darum, dass die AfD zum Denunzieren anstiften will und sich obendrein in einer unsäglichen Art und Weise ins Bildungssystem einmischen will. Wie nun bereits mehrfach erwähnt, gibt es von der Parteipolitik unabhängige und ganz offiziell rechtskonforme Wege, die beschritten werden können, wenn eine Lehrperson das Überwältigungsverbot missachtet. Hast Du den Artikel in der Zeit überhaupt gelesen?

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Sowieso frage ich mich zunehmend häufiger, warum eigentlich die Deutschen "Angst" vor der AfD haben.

    Vielleicht weil uns allen in den 1990ern in der Schule die ewige Schuld eingetrichtert wurde? "Du bist Deutscher, du hast dein Leben lang dafür zu büßen, daß deine Ur-Großeltern den 2. Weltkrieg und die Jedenverfolgung verursacht haben." So lief das doch damals in den 1990ern quer durch alle Fächer, also Geschichte, Politik, Sowi, Deutsch, Religion, Philosophie, Kunst, ... überall wurde man damit überwältigt.


    In den anderen Ländern um uns rum gab bzw. gibt es sowas nicht. Wahrscheinlich gehen die daher auch lockerer mit dem Thema um.

  • Vielleicht weil uns allen in den 1990ern in der Schule die ewige Schuld eingetrichtert wurde?

    Vielleicht aber auch einfach nur, weil Deutsche gerne ein bisschen hysterisch sind? Das ist zumindest die Wahrnehmung hierzulande. Selbst der "Vogelschiss"-Quatsch hat hier zu nicht mehr als einer hochgezogene Augenbraue à la "hat der was geraucht?!" geführt. Die AfD freut sich über jede Bühne, die man ihr bietet. Nur weiter so! :klatsch:

  • Über Partei-Politik im Unterricht, gerade hinsichtlich der AfD, wurde hier ja schon öfters gesprochen.
    In dem Zusammenhang finde ich es interessant, dass diese Partei mittlerweile in vielen Landeszentralen für politische Bildung mitarbeitet.
    2015 gab es in Baden-Württemberg eine BS Prüfungsaufgabe in Gemeinschaftskunde, in der die AfD namentlich genannt wurde (s.u.). Ob so eine Aufgabe heute noch denkbar wäre?


    "Die AfD hat zuletzt bei Landtagswahlen großen Zuspruch gefunden. Bekanntheit hat die Partei vor allem aufgrund ihrer Eurokritischen Positionen erlangt, so tritt die AfD für eine "geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebiets" ein.
    Nehmen sie begründet Stellung zum Vorschlag, die Währungsunion aufzulösen."

  • An der Prüfungsaufgabe finde ich nichts problematisch. Wir mussten damals in der 10. Klasse mal in einer Deutsch-Klausur darüber debattieren, ob die NPD verboten werden sollte oder nicht. Ob jetzt pro oder contra ist Wurst, solange die Argumentation schlüssig, faktisch korrekt ist und die zuvor geübten Merkmale einer guten Debatte angemessen berücksichtigt werden. Im Grunde ist auch egal, welche Partei man als Grundlage für die Frage nimmt; in der Regel ist es die, die gerade etwas von sich gab, was in irgendeiner Form debattierwürdig ist. Bei neuen Parteien und brisanten Themen bietet es sich besonders an, weil die Schület dazu angehalten werden, auch andere Positionen als ihre eigene einzunehmen.

  • Ob jetzt pro oder contra ist Wurst, solange die Argumentation schlüssig, faktisch korrekt ist [..,]

    Das sehe ich natürlich auch so, aber wenn Schüler fürchten müssen, dass sie für ihre politische Haltung mit schlechteren Noten bestraft werden, weil ihren Lehrern diese (auch mit schlüssiger Argumentation etc.) nicht passt, dann ist es leider keine gute Debatte bzw. nicht Wurst. Da wird der Unterricht und eine Prüfung zum Kotau vor dem Fachlehrer bzw. dessen Ansichten. "Bei der Müller musst Du halt einfach immer xy schreiben und dann ist die voll happy".
    Wie viele Politik-Lehrer so drauf sind, kann man nur spekulieren, aber solche Kollegen gibt es schon auch.

  • Natürlich darf man als Politiklehrer seine eigene politische Meinung kundtun.
    Man darf nicht beeinflussen und ist an Beutelsbach gebunden, aber wenn Schüler mich nach meiner politischen Ausrichtung fragen antworte ich wahrheitsgemäß.


    Dass die AFD solch eine Plattform errichten möchte finde ich panne, aber es beunruhigt mich nicht.

  • Natürlich darf man als Politiklehrer seine eigene politische Meinung kundtun.
    Man darf nicht beeinflussen und ist an Beutelsbach gebunden, aber wenn Schüler mich nach meiner politischen Ausrichtung fragen antworte ich wahrheitsgemäß.


    Ich sehe das auch so, bzw. praktiziere das. Aber als Lehrer die "eigene politische Meinung kundtun" und "nicht beeinflussen" stehen meines Erachtens schon in einem gewissen Gegensatz, bei dem Vorsicht und Fingerspitzengefühl gefordert ist.

  • Noch schlimmer aber ist, dass es in meinem Lehrerkollegium wohl auch den einen oder anderen AfD Wähler gibt.

    So what? Deutschland ist ein demokratisches Land, die AfD ist demokratisch gewählt. Sicher wählt auch der ein oder andere meiner Kollegen die SVP. Das interessiert mich in der Regel nicht weiter. Es interessiert mich erst dann, wenn mir einer gegenüber sitzt und schwadroniert, wie die Schweiz doch von Ausländern überrannt wird und im gleichen Atemzug der Satz "ja, aber solche wie *dich* meine ich ja nicht!" fällt. Jedoch habe ich auch schon gelernt, dass es unter den SVP-Wählern sehr anständige Typen mit sehr soliden Ansichten gibt. Das wird bei der AfD nicht anders sein und das macht die Sache mit dem "doof finden" dann wieder schwierig.

  • Da wird der Unterricht und eine Prüfung zum Kotau vor dem Fachlehrer bzw. dessen Ansichten. "Bei der Müller musst Du halt einfach immer xy schreiben und dann ist die voll happy".

    Das kenne ich, allerdings ging es da nicht um die AfD sondern darum, ob Tierversuche ethisch vertretbar sind oder nicht. Dazu gab es dann noch entsprechendes Unterrichtsmatherial von der geschundenen Kreatur. Hab mich damals ordentlich in die Nesseln gesetzt, als ich argumentiert habe, daß ich trotz alle dem für Tierversuche bin. Begründung: Bereits in jungen Jahren habe ich Medikamente und Operationen benötigt, die zuvor im Tierversuch erprobt wurden. Ohne diese Techniken würde ich nicht mehr leben. Und niemand kann von mir verlangen, daß ich mein eigenes Todesurteil unterschreibe, was ich tun würde, wenn ich Tierversuche ablehnen würde.


    Krawumm... das gab Mecker. :pirat:


    Das bei mir ein Labor-Beagle sein Gnadenbrot bekommt, gehört dann auch dazu. Da sehen dann Viele einen Widerspruch, ich nicht. :)

  • Btw ... "Angst" vor Rechtspopulisten haben vor allem die Deutschen. Österreicher, Schweizer, Franzosen, Niederländer ... haben eigentlich keine "Angst" vor Rechtspopulisten, die wählen die einfach und zwar zum Teil zu erheblich höheren Anteilen als in Deutschland die AfD gewählt wurde. Sowieso frage ich mich zunehmend häufiger, warum eigentlich die Deutschen "Angst" vor der AfD haben. Was kann die AfD denn Dir als Deutsche?

    :ohh: bin mir nicht sicher, ob du die Frage ernst meinst?



    ...Sicher wählt auch der ein oder andere meiner Kollegen die SVP. Das interessiert mich in der Regel nicht weiter. Es interessiert mich erst dann, wenn mir einer gegenüber sitzt und schwadroniert, wie die Schweiz doch von Ausländern überrannt wird und im gleichen Atemzug der Satz "ja, aber solche wie *dich* meine ich ja nicht!" fällt.

    Ja, einleuchtend. Die Meinung der anderen interessiert erst dann, wenn sie sie äußern- mhm das macht Sinn.

    ...Jedoch habe ich auch schon gelernt, dass es unter den SVP-Wählern sehr anständige Typen mit sehr soliden Ansichten gibt. Das wird bei der AfD nicht anders sein und das macht die Sache mit dem "doof finden" dann wieder schwierig.

    Jetzt wird's endgültig lächerlich.


    Diese Partei macht Leute glauben, dass die Errungenschaften des letzten Jahrhunderts mit Füßen getreten werden dürfen. Sie gibt Kriminellen eine Stimme und versucht gleichzeitig, allem einen demokratischen Anstrich zu verleihen. Sie versucht, Gesetze zu umgehen. Sie versammelt Volksverhetzer unter ihren Fittichen. Ihre Anhänger zweifeln die Pressefreiheit an. Kurz: sie ist gefährlich.


    Klar, manchmal denke ich auch, keine Aufmerksamkeit wäre vielleicht das Beste. Nur: verharmlosen darf man diesen Verein sicher nicht.

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